Ich Eberhart von Chaczenperg und ich Agnes sein hausfraw wir vergehen und tuen chund allen den die disen brief lesent oder horent lesen, das wir mit verdachtem müet und unserer erben guetlichem willen und gunst, mit gesampter hand, ze der zeit do wir es wol getuen mochten, verchauft und gegeben haben den erbern geistlichen herren brobst Dietmaren tëchant Ruegern und herrn Otten von Hagenaw chorherr und der gemain dacz Sand Polten und allen iren nachkomen unsers rechten chauf aigens ainen hof der do leit dacz Chigling, den wir unsern eltern chinderen Waltheren meinem sün und meinen tochteren Margreten und Kathreyn nach unserer pesten frewnt rat widerlegt und gewechselt haben mit unserem hof dacz Chaczenperg‚ der do purkrecht ist von den Dewtschen herren dacz Wienne, und mit einem halben lehen unsers rechten aigens das do leit dacz Chaczenperg. Der selb hoff^a der dient halber einen mütt chorns und ein mut habern und an zwen sechzig phennig gelts fur weisat, und der ander tail dient zwelif schilling wienner an sand Michelstag und an sand Jorgen tag. Wir haben auch in do pei verchauft drei schilling gelts, die do ligent auf uberlent, die man in dienen sol an sand Michelstag in den egenanten hof, umb vier und funfzig phund wienner phenning, der wir ganz und gar gewert sein. Den vorgenanten hof^b haben wir in gegeben ze veld und ze dorf versucht und unversücht, an zwen meczen chornes die man gedient hat von der mül do selb, die wir widerlegt haben mit andern zwai meczen kornes die do dient Hermann von Wischartspruckk von einem jeuch achkers das da leit an dem Gothartsperg, und darzue ein vaschang huen, mit allem dem rechten als wir in in nucz und in gewer gehabt haben; und si sullen auch allen iren früm damit ze schaffen als es in^c und dem gotshaus allerpest fuget; und sullen auch wir ich vorgenanter Eberhart^d von Chaczenperg und ich Walcher sein sün von Chaczenperg und ich Dietrich von Muerstetten umb den vorgenanten hof der vorgenanten herren und des egenanten gotshauß dacz Sand Polten recht scherm und gewer sein fur all ansprach, als aigens recht ist und des landes recht in Ostereich.^e Nemen si daruber schaden mit recht, denselben schaden sullen wir in genzlich ablegen an alle widerede,^f und sullen si das haben auf uns und unverschaidenlich ab ainem auf den andern und auf allem unserem guet das wir haben in dem land ze Osterich,^e wir sein lembtig oder tode. Das di red also stet beleib und unverchert, daruber ze urchund und ze einer stëten sicherhait geben wir ich Eberhart von Chaczenperg und ich Walther sein siin und ich Dietrich von Muersteten in disen brief versigilten mit unseren an hangunden insigilen. Diser sach sind gezeugen: Herlieb und Chalhoch von Alaren mit iren anhangunden insigilen. Der brief ist geben do von Christi gepurde ergangen waren dreuzehenhundert jar darnach in dem neunundvierzigistem jar, an sand Margreten tag.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 420-421