Ich Stephan der Meilawêr, ich 0tilig sein hausfrawe und alle unser erben tuen kunt offenlich mit disem brief, daz wier mit gueter vorbetrachtung, mit guetliechem willen, ze der zeit do wier es mit recht wol getuen machten, recht und redlich verchauft haben unsers rechten aigens das wier haben unsern hof der gelegen ist ze Teufelstorf in Chûlbaer pharr, do ze der zeit Woelfel der Hêndel auf gesezzen ist, der auch jêrlich dient fuemf und fümfzg metzen chorn, fuemf und fümfzg metzen habern, zwelf rabenstainer chês der ieglicher sechzehen phenning wert ist, vier heribsthuenr und vier vaschanghuenr und zwo gens, und auf puerkchrecht êkchern in dem Chirichholtz, di Dietreich datz der Pirichen innehat, drei und vierzg phenning geltes, daz wier alles voermals von Simonn dem Mêrlein gechauft haben; denselben hof mit alle di und dar zue gehoert, wie so das genant ist, mit sampt den drin und vierzg phening geltes haben wier verchauft umb ains und sibenzg phunt wienner phenning dem erberdigen herren hern Ulreichen dem Veyrtager probst ze Sant Poelten und dem convent doselb, der si uns sechs und dreizzich phunt genzlich verricht habent, also beschaidenlich daz wier unsern hof mit seiner zuegehorung als voer benant ist selb innehaben süllen unz an den nachsten sant Goergen tag. Ist aber daz wier in auf denselben sand Goergen tag di vorgenanten sechs und dreizzich phunt phening widergeben, so sol der egenant hof und was dar zue gehoeret gênzlich wider von in ledig sein. Geschêch aber des nicht, so suellen seu uns oder wer den brief innehat, di uebrigen fuemf und dreizzich phunt phenning her zue geben und suellen seu sich danne des vorgenannten hofs ze Teufelstorf und swas dar zue gehoeret mit sampt den drin und vierzg phenning geltes underwinden mit unserm gutliechem willen, und sol ier rechtes aigens chaufguet von uns sein, also daz si fuerbas allen iern frumen da mit sullen schaffen, verchaufen versetzen und geben wem si wellent an allen iersal; und sein des ier recht gewer und scherm fuer alle ansprach, als aigens und des landes recht ist in Oesterreich. Get in fuerbas daran icht ab mit recht, oder ob si mit recht icht chrieg oder ansprach dar an gewunnen von wem das wêr, das sullen wier in alles ausrichten, ablegen und widerchern, und suellen si das haben auf uns und auf alle dem guet, daz wier haben in dem lande ze Oesterreich oder woe wier das haben, wier sein lebentig oder toed; und wer uns mit dem brief mant, dem sein wier alles des gepunden ze volfuern daz voer geschriben stet ze geleiher weis, als in selb. Dar umb geb wier in den brief zu ainem offen urchunt der sache versiglt mit mein obgenanten Stephans insigel des Meilauêr¹ und mit hern Goergen insigl von Goetzestorf und mit Albrechts insigl des Leonpergêr, di ich des vleizzichlich gepeten han‚ daz si der sach zeugen sind mit iern insigellen. Der brief ist geben nach Christes gepu^erde dreuzehen hundert jar darnach in dem vier und sechzgistem jar, an sant Kathrein tag.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 604-605