Charter: St. Pölten, Augustiner Chorherren (976-1668) 1380 V 11
Signature: 1380 V 11
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11. Mai 1380
Otto von Topl entscheidet als Obmann des Schiedsgerichtes in dem Streite zwischen dem Stifte einerseits und Walther von Katzenberg und Albrecht Judenauer anderseits wegen gewisser zur Frauenkapelle in Katzenberg gehöriger Servitute u. dgl. m.(Zwei Ausfertigungen.)Source Regest:
LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 233
LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 233
C, 179 nr. 315 (C); 180 nr. 316 (C).
Ich Ott von Topel vergich offenlich mit dem briefa umb alle die chrieg stöss und misshelung die di erbern geistlichen herren her Lewtolt probst und der convent gemain des chlosters zeb Sand Polten auf einem tail und Walthers von Chaczenperg und Albrecht des Judenawer an dem andern tail gegenc einander gehabt haben von der weg steigd änger und auch vone eins prunns wegen, die zu der obgenanten unser frawn chappellen ze Chaczenperge gehornt und gen sullen, und auch von eines gertleins und eins graben wegen das der egenante Walther von Chaczenperg aufgevangen het und das do stozzt an seinen hof daselbs ze Chaczenperge, und darzu umb all mess dief daselbs ze Chaczenperg in der chappellen gesprochen sullen werden, und von eins ewigen liechts wegen das prinnen sol in der pharchirhen ze Chappelleng und darzu umb all schaden und zerung die der vorgenant Albrecht der Judenawer von desselben chriegs wegen genommen sol haben, des die egenanten herren der brobst und der convent zu Sant Polten auf irem tail gegangen seinh hinder den erbern vesten ritter hern Träwslein zu den zeiten phleger ze Holnburch und die erbern Hannsen Alatheri, Otten den Grabner und Merten von Eystorf, also was die nach iren trewn und gueter chuntschaft der umbseczen doselbs und erber leut rat zwischen den egenanten baiden tailen sprëchen und erfunden, es wär minj oder recht, das si das ganzlich stët enhab solten. Nu machten die obgenantenk vier spruchleut mit dem rechten und mit der min nicht uberain komen und habent mich obgenanten Otten von Topel mit * baidertail gunst und willen zu einem obman genommen nach irr puntbriefe sage, die si mir zu baiderseit darumb gegeben habent, also was ich zu dem rechten zwischen in sprich, erchenn und erfindl und was ich auch sprich, das sullen und wellent si zu baider seit genzlich stët haben an alles geverde. Nu sprich ich: von erstm das aller unwill, valln und veintschaft die die obgenanten baid teilo von der vorgenanten sach wegen gen einander gehabt habent, genzlich ab sullen sein an alles geverde. Darnach sprich ich zu dem rechten nach gueter kuntschaft der pharleut ze Chappellen edler und unedler, das die obgenanten weg steig änger und der prunn und auch das gertl und der graben so vor benant ist‚ hinfur ewichlich frei ligen sullen der obgenanten chapellen ze Chaczenperg und auch allen leuten die zu derselben unser frawn chappellen ze Chaczenperg ze wandelen habent, als das von alter herkomen und gelegen ist. Es sol auch alle tag taglich daselbs ze Chaczenperig ein mess, wer die gestift hat, gesprochen werden und an dem sambstagep zwo. Es sol auch hinfur ein iglicher pharrer, wer dieselben zeit pharrer daselbs ist‚ ze Chappell auf der Persinch der mess ledig sein, die man alle veirtag gesprochen hat in der oftgenanten pharrchirhen ze Chappellen auf unser frawn altar. Denn alsvil ein pharrer daselbs und ein stifter der vorgenanten mess uberein koment, wo die selbig mess gesprochen süll werden in der pharrchirhen ze Chappellen oder in der chappellen ze Chaczenperg. Denn umb die meß der zwo an dem freitag sein sullen der iczunt nür aine ist ze Chaczenperg, und auch umb das ewig liecht das prinnen sol in der oftgenanten pharrchirhen ze Chapellen, das nicht geschehen ist, sprich ich zu dem rechten: ist das des iemant die obgenanten herrn zu Sand Polten beweisen mag mit urchunden die redlich sind oder mit guetern die si gezaigen mügen mit gueter chundschaft, die darzu gegeben sind, also das man die messe und das liecht davon volpringen sülle, so sol es hinfur ewichlich volfuert werden; ist aber das si des aines nicht getün mochten, so sullen furbas die vorgenanten herren zu Sandpolten und ein iglicher pharrer ze Chappellen derselben mess und auch des liechtzq ledig sein. Es sol auch all unser frawntag und an dem chirchtag in der obgenanten chapellen z Chaczenperig got, unser frawn und allen heiligen mit allem gotsdienstr löblich gedient werden. Denn umb die schäden die der obgenant Albrecht der Judenawer vorderts und genomen solt haben von des egenanten kriegs wegen, dieselben schaden sullen genzlich und garu ab sein. Denn umb die zwo erdeinv mawr ze Kaczenperg die der vorgenant Walther machen hat haissen, der aine leit auf dem anger twerichs über, und ein mawer damit er den weg vermacht hat zenagst seinem hof‚ die sullen nider geprochen werden, als pald ich im den spruchbrieve gib3 darnach in sechs tagen unverzogenlich, und sullen auch die obgenanten weg steig anger und auch der prunn das gertel und auch der graben hinfur ewichlich frei und ledigw ligen der obgenanten unser frawn chappellen ze Chaczenperg und auchx allen leuten die darzue ze wandeln habent, als das von alter ie und ie herkömen ist. Und darzu sprich ich, welher tail under in wär der das nicht stät hiet das an dem brief geschriben stet der sol aller der pünt und pen vervallen und schuldig sein ze geben, als die puntbrief sagent die si mir zu baider seit daruber geben habent; und der sol auch alle seine recht in den obgeschribeny sachen genzlich verloren haben. Und des zu einem waren urchunde gib ich vorgenanter Ott von Topell den oftgenanten||
C1: ||
erbern herren dem brobst und dem convent gemainchlich ze Santpolten||
C2:||
Waltheren von Chaczenperig, Albrechtem dem Judenawer und allen iren erben den brief besigilten mit meinem anhangem insigil. Geben an nachsten freitag vor dem heiligen phingstag, nach Christi geburde drewzehenhundertz jar und in dem achzigistem jar.
C1: ||
erbern herren dem brobst und dem convent gemainchlich ze Santpolten||
C2:||
Waltheren von Chaczenperig, Albrechtem dem Judenawer und allen iren erben den brief besigilten mit meinem anhangem insigil. Geben an nachsten freitag vor dem heiligen phingstag, nach Christi geburde drewzehenhundertz jar und in dem achzigistem jar.
Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 233-235
Notes:
11 Unterschrift: Chapellen. Herr Otten von Topelen brief als er ausgesprochen hat von Kaczenberg. 2 Unterschrift: Chapellen. Ein spruchbriefe hern Otten von Topel zwischen hern Lewtold brobst ze Sandpolten und Walther von Chaczenperg und auch Albrecht des Judenawer umb weg steig und anderer stöß wegen. Schon der verschiedene Wortlaut dieser beiden Vermerke, die sich ja, wie wir bereits wissen, mit den Dorsualnotizen der Originale decken, noch mehr aber die mannigfachen Abweichungen in der Orthographie und in einzelnen Worten, sowie, allerdings erst ganz am Ende, die auseinanderfallenden Texte der Ausfertigungsclausel lassen das Vorhandensein zweier verschiedener Originale nicht bezweifeln. Es liegt also nicht etwa aus Versehen zweimalige Abschrift desselben Stückes vor, sondern Abschrift zweier bis auf die Ausfertigungsclausel gleichlautender Urkunden, von denen je eine den beiden Streitparteien zugegangen ist. Sie nun auch beide abzudrucken wäre überflüssig gewesen, wol aber werden ausser dem Spaltdruck auf S. 235 auch schon etwas mehr auffallende Abweichungen des Textes in C2 von dem in C1 in der Anmerkung berücksichtigt. Der führende Text ist dem an das Stift gerichteten Exemplare (C1) entnommen; doch wurde bei besserer Lesung in C2 darnach emendiert. Der Kleindruck ist durch die nahe, sachlich begründete Verwandtschaft mit den beiden vorhergehenden Urkunden begründet; höchst wahrscheinlich hat nr. 736 zur Grundlage gedient.3 Vgl. oben S. 232; jedem der streitenden Teile ist ein solcher Spruchbrief ausgefolgt worden.a brieve C2. b zue C2. c gen C2. d wegsteig C2. e von von. f fehlt in beiden C, vgl. nr. 736 f g fehlt in C2.h worden beide C, das klingt nach heutigen Begriffe ironisch. i C. j C2, mim C1. k C2, der Hinweis d. o. fehlt in C1, steht aber auch in den beiden Vorurkunden. l erfünde C2. m erste C2. n väll C2. o tail baid C, ba aus te; mithin stand in dessen Vorlage baid voran; baidtail C2. p C 2‚ samptage C 1.q liechts C2. r C2, gotsdiennsts C1. s vodert C2. t süll C2. u C2 hat bloss genzlich. v erdem beide C. w ledig und frei C2. x auch darzu C2. y oben verschriben C2. z C2, drewzehundert C1.
St. Pölten, Augustiner Chorherren (976-1668) 1380 V 11, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/StPCanReg/1380_V_11/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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