Ich Chunrat Mühel vergich offenlich mit dem brief umb den halben hof mit aller seiner zugehörung gelegen ze Weinczürl bei Ried, den mir der erber herr herr Fridreich probst ze Sand Pölten von sundern gnaden verlihen hat, der im und seinem goczhaus mit dem todt ledig ist worden, also beschaidnlich: ob das wër daz iemant herfuer kemme swer der were, und wolt mir denselbn halbm hof ze chrieg tün und an der lehenschaft^a mer rechten haben den der vorgenant herr Fridreich probst oder sein goczhaus, so verhaizz ich inn mit meinen trewn an geverde, daz ich aufterstat^b desselbm halbm hofs abtreten wil und wil mich des aüssen an des egenanten herrn Fridreichs des probst und seines goczhaus scheden. Tet ich aber des nicht, allen den schaden den si des nemen, swie der schad ist den si oder ir sichtiger^c scheinbot bei seinen trewn ungesworen gesprechen mag, sol ich in genzlich widercheren, und sol er und sein goczhaus das haben dacz mir und auf all dem gütt, swie das genant ist, daz ich und mein erben haben in dem lande ze Osterreich, ich sei lebentig oder tod. Und des ze urchund so gib ich in den brief besigltn mit der erbern leut^d insigel Reinharts des Wienner und Veiten des Syernikcher, di ich des vlizzichlich gepeten han das si der sach gezeugen sind mit iren insiglen. Wann ich selb aigens insigls nicht enhete, so verpind ich mich mit meinen trewn under derselbm insigl, alles das stet ze haben das vargeschriben stet. Geben an eritag nach mittervasten, nach Christi gepurde dreuzehenhundert jarr und in dem zwai und achzigistem jare.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 247