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Charter: Falck, Niels Nikolaus: Staatsrecht der Herzogthümer Schleswig und Holstein, 1847 (Google data)  XI.III.
Signature:  XI.III.

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Wertrag mit der Mutter des letzten Schauenburgischen Grafen.
Source Regest: Sammlung der wichtigsten Urkunden welche auf das Staatsrecht der Herzogthümer Schleswig und Holstein Bezug haben, Nr. XI.III. , S. 168
 

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Sammlung der wichtigsten Urkunden welche auf das Staatsrecht der Herzogthümer Schleswig und Holstein Bezug haben, Nr. XI.III. , S. 168

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    1641.

    Kund und zu wissen sei hiermit männiglich, demnach zwischen dem Durchlauchtigsten, Großmächtigen Fürsten und Herrn, Herrn Christian dem Vierdten zu Dännemarck und Norwegen, der Wenden und Gothen König,, und dem Durchlauchtigen, Hochgebohrnen Für sten und Herrn, Herrn Friderichen, Erben zu Norwegen, beeden Hertzogen zu Schleswig-Hollstein :c. an einem, und der auch Hoch gebohrnen Gräfin und Frauen, Frauen Elisabeth, Gräsin zu Holl stein, Schauenburg und Sternenberg, Frauen zu Ghemen und Ber gen, gebohrnen Gräsin und edlen Frauen zur Lippe, am ander» Theil, über die durch tödtlichen Hintritt weil. Grafen Otten zu Holl- ftein-Schauenburg und Sternenberg, Herrn zu Ghemen und Berge», seel. Angedenckens, disseitS der Elbe und iu Hollstein-Stormarn ge legenen pinnenbergischen Aembtern, Land und Leuten, iur», Recht- und Gcrechtsamkeiten, nichts überall von dem allen, so die Grafen von Schauenburg in den Hollstein- und Stormarischen Landen und dessen Strömen und Flüssen besessen, ausbeschieden, Streit und Ir rung vorgefallen, und darüber höchst- hoch- und wohlgedachte Ihr. Kön. Mautt. Fürst- und Gräfl, Gn. zu güt- und friedlicher Hinle gung solcher Differentien,' den hochwohlgebohrnen Grafen, Herrn Christian Grafen von PenH, Herrn zu Wandsbeck, Königl. Landrath, Ambtmann zu Steinburg, ««uverneur zu Glückstadt und Obriften, Ritter, und >-e8p. «hrbahre, hochgelahrte Fürstl. Schleswig-Hollstein. Ambtleute zu Gottorf und Cißmar, Landräthe und Hofcantzler, und an gräfl. Seite Droste« und Räthe, Herrn Jürgen von der Wisch,

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    Jürgen von Buchwald, Anthon von Wintersheim und Reimarum Dorn, der Rechten l>uot»rem, und Hans Zacharias von Rochow zu sammen geschicket; So haben die Königl. Fürstl. und Graft. Depu tate in Flensburg sich bei einander gethan, ihre PIe„ip«te„tii,» gegen einander p>»<Iueiret, extr»,Iiret, und nach mnhesamen gepflogenen Tractaten, sich mit einander im Nahmen und an statt ihrer gnädig sten, gnädigen König- Fürst- und Gräflichen i„ri,>!,Ien und princi- p<>>in, Nachfolgendergestalt aufs kräftigste verglichen und vertragen:

    Obwohl an Seiten des Fiirstl. Hauses Hollstcin I. K. M. und F. G. dafür gehalren, daß keinmand, wer der auch sei, und unter denen die gräfl. Wittibe, zu vorgemeldten pinnenbergischen Land und beuten, nach des leßtverstorbenen Grafen Otten zu Schauenburg Tode, sollten befugt und berechtiget seyn, gestaltsam dann I. K. M. und

    F. G. per expre88uin prutestiren und bedingen, daß durch solche Handlung sie ihre iur» im geringsten nicht wollen I»I,efi,<!tiret und geschwächet haben; so haben dennoch I. K. M. und F. G. aus andern Dieselbe bewegenden Ursachen, in diesem Vergleich mit der gräfl. Fr. Wittiben sich eingelassen Und hat nun darauf anfänglich oftgemeld- ter gräfl. Fr. Wittiben Deputirter in Vollmacht und Plenipotentz I.

    G. G. uff alle die iu^i. Recht und Gcrechtsambkeit, über vorgemeld ten ihres eintzigen abgelebten Herrn Sohns, weil. Graf Otten von Schauenburg, besessene und disscits und in der Elbe belegene Land und Leute, und allen deren Pertinenticn, nichts überall ausbescheiden, wie auch in »peeie den schauenburgischen Zoll und Hoff in Hamburg mit allen Gerechtigkeiten, so in vielbemeldten pinnenbergischen Acmb- tern besessene Leute und Unterthanen in der Stadt Hamburg gehabt und genossen, aufs kräftigste ,«„»„tiiret, und alles dasienige, so die Gräfl. Fr. Wittibe für sich und ihre Erben und Erbnehmen daran zu haben vermeinet, an Ihr. Königl. Mavtt. und F. G. Dero Er ben und Nachkommen, kräftigst mit Hand und Mund ««>Iiret, über eignet und abgetreten, massen über dieses I. G. G. noch eine andere absonderliche Iie„„„< iiniun unter Jhro Hand und Siegel bei Emvfa- hung des ersten Termins und Ausantwortung der König- und Fürstl. ,v«se«„i-!iti«n, wie solche für die Gräfl. Fr. Wittibe über die andere Termine, am kräftigsten und verwahrlichsten seyn kan, heraus geben soll. Und weiter durch ihren ^«„ip»^»^«^»,» zusagen und versprechen lassen, zugesaget und hiemit versprochen, daß I. K. M. und F. G. Dero Erben und Nachkommen, Ihrer der Gräfl. Fr. Wit tiben und Ihr. Gn. Erben, Erbnehmen und Nachkommen ungehin dert und unmolestiret, mit solchem Landen und Leuten und alle dessen Angehörigen, hoch- und Niedern Recht- und Gerechtigkeiten schalten und walten mögen. Soll auch darauf den Montag p«»t I>slr»»,um von Ihr. der Gräfl. Fr. Wittiben oder Dero Deputaten, das völ lige ^reKiv»in an Originalen, l^unvessivnen, so die Röm. Kaisers ertheilet, Briefen, Registern, Verträgen, Recessen, die von Alters her bis auf 1640 zwischen den Grafen von Schauenburg, als da

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    mahligen Grafen von Hollftcin, und Königen von Dännemarck, Hert- zogen zu Hollstein, Erßstiffte Bremen, Herßogen zu Lüneburg, Sach sen-Lauenburg, Stadt Lübeck, Stadt- und Thum-Cavittul zu Hamburg, wie auch denen im Fürstenthum Hollstein gesessenen von Adel aufge richtet, und also alles was an gedachten brieflichen Urkunden, Schrif ten und Missiven verhanden nichts überall ausgeschlossen, es habe auch Nahmen wie es wolle, binnen der Stadt Stade, als woselbst denn auch der erste Termin soll ausgezahlet werden, ertradirt und ausgeantwortct werden, und soll die Kxtrükliliu und Ausantwortung solchergestalt geschehen, daß zuforderlichst, und zum höchsten innerhalb drei Wochen, I. K. M. und F G. nicht allein eine »pe«iti«» 1)e»i>s. nstio über obgedachtes 4rel,i>„„, soll eingeschicket, sondern auch die selbe von I. G. G. bei gräfl. Ehren und Glauben dahin unterschrie ben, von denen aber die des Gräfl. äreKiv, kundig und dasselbe nächsthin registriret, beschworen werden, daß nicht das geringste von allen denen zu vorgemeldten Aembtern und deren Pertinentien gehö rigen Originalien, copei- und brieflichen Urkunden, Registern, Rech nungen, Quitungen, Missiven, in der Designation zurückbehalten und ausgelassen sei. Ferner ist der Creditoren und Gläubigern halber beliebet und pl»oi,liret, daß allen denen Gräfl. Oe,IitoriI»i», so auf Pinne berg, Barmstedt, Hatzburg, denen incorporirten Vogteien und allen dahin gehörigen Pertinentien.und Stücken, insgesampt oder beson ders untcrvfändlich verwahret, und davon herrühren, von I. K. M. und F. G. gestalten Sachen nach billige L>>ntent.iti<„, und Bezahlung, ohne der Gräfl. Fr. Wittiben Zuthun, soll geschaffet und gemachet werden. Belangend die Fürstl. Schauenburgische Wittibe zum Stadt hagen, sollen Deroselben vermüge zwischen I. F. G. und Graf Otten zu Schauenburg verwichenen JahrS getroffenen Vergleichs, jährlich, und so lange I. F. G. leben, von I. K. M. und F. G. 3500 Reichs- thaler richtig abgetragen und bezahlet werden, iedoch soll die Gräfl. Fr. Wittibe für sich selbst, die von den i>r« rest-intiKu» von Graf Otten ver»cru>-,Iirte 500(1 Rthlr., und davon noch hinterstellige 1500 Rthlr. an die Fürstl. Fr. Wittibe abzuführen schuldig sevn.

    Weiter auch soll die Gräfl. Fr. Wittibe verbunden und gehal ten seyn, über obgedachte vorige Originalien und Urkunden, im ge setzten termin« I. K. M. und F. G. zu extrn^iren, weil. Graf Ernstes Leib-Gedinge und I)un»ti>v> über vorgedachte pinnebergische Aembter von >>!>t» 1602, dann auch die Verträge zwischen der Fr. Wittibe nnd weil. Graf Jobst Herman von Schauenburg <>« .in. 1622 und 1633, und den Vertrag verwichenen 1640sten Jahrs den 10 April zwischen J.F. G. und Graf Otten von Schauenburg geschlossen, und was etwa zu solchen Sachen noch weiter gehörig nnd bei dem schauenburgischen ärcnivo vorhanden; Jedoch aber und wenn die Gräfl. Fr. Wittibe von solchen Originalien etwas zu ihrem Behuf Vonnöthen hätte, sollen Ihr dieselbe gegen einen Revers in «rigin»!,', oder die Coveien in probandi t«rm« allemahl ausgeantwortet werde».

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    Ferner und bei grosser Unsicherheit, auch da die GrSfl. Fr. Wittibe bei I. K. M. und F. G. darum anhalten wird, soll I. G. G. in dem schauenburgischcn Hofe binnen Hamburg, und so lange die Un sicherheit und Gefahr e«ntin„,'ret, zu wohnen allemahl permittiret und vergönnet werden. Wenn aber, sdas Gott gnädig geben und verleihen wolle,) im römischen Reich es zn sicheren und ruhigen Stande gedeien würde, so werden I. K, M. und F. G. von I, G. G. damit nicht beschweret werden, was aber die Wohnungen in der Twieten und Steinstrassen bereichcn thut, solche wollen I K. M. und F. G. zu ihrem Besten zu verhäuren und der Iu«»tiunu,» zu gemessen haben. Es wird von I. K. M. und F. G wegen fesiiglich ver sprochen, daß Sie der Graft, Fr. Wittiben, Sachen und Personen, was von der schauenburgischcn Grafschaft herrühret, sich bester Weise wollen recommendirt seyn lassen, auch sich ihrer dabei rühmlicher Massen und treulichst annehmen, und König- und Fürstlich die Hand bieten, wollen auch I. K. M. und F. G. von I. G. G. alle die pri>rtei,»i«ne« und Forderungen, die aufrichtigen und unstrafbahren Siegeln und Briefen haften, und auf die Acmbter unterpfändlich verwahret, auch was sonsten für <>n«r», Imprtitiu»«» und Rechtfer tigungen von de» pinnebergischen Acmbtern, Güthcrn, Pertinentien und Gercchtsamkeiten dcpcndiren, gegen männiglich, wer der auch sei, abhalten. Was wegen obgedachter pinnebergischen Aembter, Vog- teien und Pertinentien der westphälische Kraiß an Kraiß-Gebührniß, oder auch I-i»?«!,» I,„>>rrii, an Anlagen, Reichssteuern und Contri« butionen, (soweit es diese pinnenbergische Lande betrift,) suchen mögten, von solchen I„,,,etitiv,iil,»s wollen I. K, M. und F. G. mit Assistent) des niedersächsischen Kraises I. G. G. und die Grafschaft, bei dem ersten ^I-Iersri-nsk. und Ue,,ut»tiun» Tage, wann es I. K. M, und F. G. vorhero „vtiliriret wird, entfreien und «»«isriren. Ob man auch wohl nicht verhoffen will, daß wegen dieses getroffenen Ver gleichs einige, wie auch insonderheit die Röm. Kaiserl. Maytt., etwas prurtenilircn werden, so wollen dennoch I. K. M. und F. G. der Gräft. Fr. Wittibe durch erlaubte und rechtliche Mittel gegen alle Anspriiche die hülfliche' Hand bieten, und sich sonst getreulich anneh men. Und gleichwie dieser Vergleich zu Ihr. Kaiferl. Maytt. und des Heil. Reichs l'rgel'u'Iir« nicht gemeinet noch gereichet; also soll auch dardurch Allerhöchstgcdachte Ihr. Kaiserl. Maytt. und dem Heil. Röm. Reiche an Dcro Allerhöchsten lur!!»,» nichts <Ie,-«ßiret seyn. !^ul,ili!> und Haußgeräth an Betten, Bett-Gewand, item das mit den Schäferei insgemein gesetzete Schaf-Viehe, soll der Gräft. Fr. Wittib abgefolget, die Steine bei der ?!,»i„>«lie.Bahn von I,K.M. für die Billigkeit bezahlet werden, aber sonsten die Prahme und Böthe bei den Fähren, auch was erd- und nagelfest ist, I. K. M. und F. G. verbleiben. Belangend das für diesen und bei Lebzeiten Graf Otten gehauene Fadenholß, mag die Graft. Fr. Wittibe zu ihrem Besten verkauften.

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    Weilen nun vorobgemeldte alle l»r.i, Recht und Gerechtsamkeit über die dickbesagte pinnebergischen Aembter und deren gesammte Pertinentzstücke, so die Graft. Fr. Wittibe für sich und ihre Erben darin hat, nunmehro aber völligermassen I. K. M. und F. G. abge treten, und sich nicht die geringste I'.x!>cti»n, Forderung und I'r»«. ten«i«n, wie die auch Nahmen haben, wollen reserviret haben j Wollen I. K. M. und F. G. Jhro Graft. Gn. und Dero Erben und Erbnehmen richtig und redlich hundert und fünf und viertzig tausend Reichsthaler, an guten, harten, gangbahren Reichsthalern c»„te»tiren, bezahlen, und in Ihr. Graft. Gn. Gewahrsam zur Stätte, in »ach- folgenden dreien Terminen, gegen genügsame Quittung erlegen lassen, als den ersten Termin 45000 Rthlr. den Montag, Dingstag oder Mittewochen in der Woche l'-,!», !„-»»,, den andern Termin als 5(XXX1 Rthlr. doch ohne Zinse in u«t:»,i» t, i»m ließ»,» !>„„« 1642 zu Stade, den dritten Termin als die letzte 50000 Rthlr. mit 3000 Rthlr. Zinse in ootsui» tiiun, lieAU!» !>n„u 1643 auch zu Stade. Wolle» auch I. K. M. und F. G. bei Ihren Königl. Worten und Fürstli chen Glauben zugesagt haben, daß I. G. G. ohne einigen Abzug und I)e«<>»rtirung, Verboth, Arrest und Kummer, oder andere Hemm- und Hinderung, solche vorgedachte Gelder sollen erleget werden: ge- statt dann I. K. M. und F. G. hierüber eine Königl. und Fürstl. Obligation ausstellen, und I. K. M. und F. G. eine andere special- und mehrere Iienun«i»tiun und Verzicht, wie solche für das Fürstl. Hauß Hollstein am diensamsten und kräftigsten seyn tan, von der Graft. Fr. Wittib soll herausgegeben werden, gestalt man sich an Seiten der Gräfl. Fr. Wittib dazu verubli^iret haben will.

    Und als nun dieses von den untergesetzten König- und Fürstliche auch Gräflichen Oonimisssrii» nach Kine in<Ie vorgezeigter I^Kiti»,». tiun und ausgegebenen Vollmachten geschlossen worden, soll dieser Iieve»«us hernacher von I. K. M. Fürstl. und Gräfl. Gnaden, unter Dero König- Fürst- und Gräflichen Hand und Siegel r««ipruce aus geantwortet werden; So haben Sie zu mehrer Beglaubung und fe ster Haltung diesen Receß mit eigenen Händen unterschrieben und ihren angebohrnen Pitschaften bedrücket. So geschehen Flensburg den 10ten Klsrtii ännu 1641.

    C. G. v. Pentz. Jürgen v. der Wisch. Jürgen v. Buchwald, l^. «.) (l.. ».) (>>. 5.)

    Ant. v. Wintersbeimb. Reimarus Dorn »r. HanS Zachar. (!.. 8.) sl..».) von Rochow.

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