Urkundenbuch der Stadt Leipzig, . 93. 1386. 23. , S. 91
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, . 93. 1386. 23. , S. 91
. 93. 1386. 23.
Wir Friderich vnde Wilhelm gebrudere je. bekennen je. daz wir dem hand- werke den snydern zcu Lipczk ynnunge gegeben habin alse hirnach geschriben stet, die wir ouch widderrufen vnde abetun mugin, wenne wir wollen. Zcu dem ersten, so sullen sy alle iar einen meister vnder yn kiesen ubir daz handwerg, der vns vnde dem handwerke bequeme sy, der ein iar daran syn sal vnde sal haben macht zcurichten ane orteil, waz sich von schulden adir von Scheltworten vnder yn vir- loiffit; andire sache abir, ab dy zc wischen yn weren adir worden, die sal man brin gen an gerichte, da sie hen gehören. Erkente man ouch, daz ir meister, den sy also gekoren hetten, nicht bequemelich were, den mugin wir ändern mit rate der handwerkisgnoßen , wi digke sich daz heischet adir not wurde. Ez sal ouch ichein snyder zcu Lipczk in der stat adir vor der stad daz handwerg erbeiten, er enhabe dy innunge czu dem handwerke gewonnen, vnde wilch snyder dy innunge gewinnen wil, der sal dem handwerke darumbe gebin vier phund wachses, dy sal man machen vnde wenden an des handwerkes kerczen, dy burnen sullen ierlich an vnsers hern
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lichamen tage vude wochlich alle sunabinde zcu vnser lieben frowen messe in sente Thome kirchen, vnde darczu ein virteil birs vnde einen breiten virdung dem hand- werke; der virdung vns ouch von iglichem, der daz handwerg gewinnet, sal halb genauen, daz gelt ouch der meister von vnsir wegin sal ynnemen vnde vns adir wem wir daz befelen alle ierlich sal antworten uff sente Michels tag. Vnde wilches snyders son daz handwerk selbir erbeiten wil, der sal dy ynnunge ane losunge haben, sundern daz er sal zcu den kerczen gebin zcwei phund wachses; nymt abir eins snyders tochter, der ynnunge hat, einen snyderknecht, wil der ynnunge haben, der sal sy gewynnen vmbe zcwei phund wachses zcu den kerczen, vmbe ein halb virtel birs vnde vmbe einen halben virdung , an dem gelde wir ouch vnsern halbin teil sullen haben vnde vns sal genauen alse oben geschriben sted. Wilch iunger ouch daz handwerg lernen wil, der sal gebin zcwei phund wachses zcu den kerczen. Ouch sal ichein snyder noch snyderknecht erbeiten an viertagen adir an viernachten; wil- eher daz tud, ist er ein suyder, so sal er geben czu den kerczen ein phund wachses, ist er ein snyderknecht, so sal er daczn gebin ein halb phund wachses. Ouch wer dem meistere nicht gehorsam were von Sache wegin, dy daz handwerk anruren, alse digke daz gesche sal yn der meister lazen phenden vor sechs phenge büße; wer sich abir mit der büße nicht woldc twingen laßen, dem sal man daz haiidwerg vor- biten vnde nydderlegen, daz er daz nicht erbeite alse lange er sich mit dem meistere vnde handwerke berichte. Gesche ouch, daz ein snyder adir snyderknecht, der nicht ynnunge hette, daz handwerk erbeite in der stat odir vor der stat, in wilchen husen daz were, den sal daz handwerk phenden vor vier phund wachses, die man sal wenden zcu den kerczen; wolde ers abir darubir nicht lazen, so sal yn vnsir voit mit vnserm gerichte daczu twingen, daz ers laze, vnde dem handwerke bezzern vnde büßen alse obin geschriben stet, alse daz vnser voit mit dem meistere erkennet. Czu orkunde je. Datum Lipczk feria quarta post Cantate anno domini MÜCCC°LXXXVI°.
Nach dem Cop. 31 fol. 65 im K. Haupt-Staatsarchiv zu Dresden.
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) . 93. 1386. 23. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/2c2c0a74-a983-4b8e-a3f4-a859afa89847/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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