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Charter: Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data)  No. 396. 1465. 21. Dec.
Signature:  No. 396. 1465. 21. Dec.

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Ordnung der Schuhmacheryesellen. 1) Or. Der yryrben.
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Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 396. 1465. 21. Dec. , S. 360
 

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Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 396. 1465. 21. Dec. , S. 360

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    No. 396. 1465. 21. Dec.

    Mid guiist wissen vnd willen eines erbarn hochweysen rad diser stad Leib- zick vnd mid zustadtung eines erbarn handtwergks der schuster haben wir meister vnd gesellen der schuster mid wolbedachtera mud, mit sin vnd freyer wilkör solche hernach laudende arttickel, di stet vest vnuerrucklich vnd vngehindertt zu haltten, verordnet vnd beschießen wi hernach folget:

    Als nemlich zwin ersten, daß wir meister vnd gesellen der schuster haben eine ordentliche herwrige verordnet vor di gesellen; welcher gesel hi in di stat kumpt, sol alda einkheren vnd den vatter oder mutter vm gottes vnd deß handt- wergks willen pitten vm herwrige, vnd sol den vatter vatter heißen vnd die mutter mutter heißen, den son oder knecht sol er prüder heißen, de dochter oder maid sol ,er Schwester heißen, bei der puß vier pfennige. Wan ein gescl mid dem vatter di malzeit ist, darvon sol er geben einen silbern groschenn. Eß sol auch ein idtzlicher gesel, der alhi arbeitten wil, sich von dem vatter oder mutter laßen einpringen noch handtwergks prauch vnd gewonheitt bei der puß ein pfuntt waxs.

    Eß haben auch meister vnd gesellen vor gut angesehen vnd vier alknecbte erwelet, di selbigen sollen sampt den ändern gesellen, di in arbet stehen, alle vir- zehen dage auf die herwrige klimmen vm elf schlcge vnd alda ein idtzlicher zwen pfennick zu pir auflegen, welcher aber vor mals hi nicht had gearbett, der sol acht pfennige schreibgelt auflegen;-wer aber solchs gelt nicht hedte, der sol zwene pur- gen setzen, in vierzehen dagen zu erlegen. Welcher gesel aber zu lang außen ist vber elffen, der sol pußen mid vier pfennigen; ist aber ein gesel ins meisters gescheffte, so sol er sein pfennigk auf di herwrige schicken vnd sol vngepust bleiben: den ein mal gehet hin, aber daß einer wolt daß hantwerck verachten vnd nicht kummen, den sol man straffen vm ein pfunt wax. Eß sol auch ein ider gesel seinen pfennigk selbs auflegen, wer aber den pfennick in kreiß wurft, der sol pußen mid vier pfen nigen. Eß sol auch kein gesel seine straf auf den disch zelen, da di meister vnd di alknechte sitzen, bei der puß vier pfennige.

    Wan daß pir ist gepracht, so sol einer nach dem ändern fein ordentlich drincken vnd einer dem ändern die kanne antwortten vnd nicht selber nemen noch stehent drincken pei der puß vier pfennige. Eß sol auch kein groß gesehrei gescheen

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    vnd nimandt nauß gehen, weil di lade offen stehet, bei der gesellen straff. Welcher gesel fluch! oder gotlestertt, weil di lade offen steht, der sol pußen mid einem pfuntt waxs. Eß sol auch kein gcsel mid einer mordtlichen wehr vor die lade klimmen pei der puß ein pfuntt waxs. Eß sol auch ein ider gesel auf die quattemper vm elf schlege auf di herwrige kämmen vnd acht pfennige quattemper gelt auflegen vnd acht pfennige spilpus pei der pus ein groschenn. Eß sollen auch alle spil verpotten sein, ausgenummen pretspil vm ein heller oder pfennigk, bei der puß acht pfennige alle quattemper.

    Wan sichs begibt, daß di gesellen beisammen sein in einer ortten, so sol ein idtzlicher seine wehr von sich geben vnd keine freie fraw in di vrten nicht füren noch vnberechnet darvon gehen bei der pus ein pfunt waxs. Den alknechten gepurt, di ortten abzunemen vnd den wirt mid ihrem gelt sampt der gesellen gelt zu friden [zu] stellen vnd [zu] bezalenn. Eß sol auch kein gesel sich mid dem ändern schla gen noch reuffen bei der puß ein groschen. Wen aber di alknechte fride gepietten zu haltten bei der gesellen straf, so sol man als balt frit haltten, so oft aber alß einer vber gepottnen frid schlagen wirt, so oft vnt vilmal sol er ein pfunt waxs zur puße gebenn. Welcher gesel eine kanne oder leuchte auf den ändern ruckt oder zucktt, der sol pußen mid zwei pfuntt waxs. Eß sol auch kein gesel sich vnder- stehen, fride zu gepitten ane di alknechtte pei der puß ein pfuntt waxs. Es sol auch kein gesel den ändern mid verechtlichen oder schmeligen wortten sehenden noch schmehen pei der pus ein pfunt waxs. Wurtte sich aber einer vergeßen vnd den ändern einen schelm scheiden, der sol pußen mid vier pfunt waxs an alle genade. Es sal auch der gescholdene nicht neben den vnsern auflegen, biß die Sache ist ver- dragen wordenn. Eß sol auch keiner den ändern zu mutten zu drincken zu halben oder gantzcn bei der puß vier pfennige, wirtt er in aber nodigeu, so sol er pußen mid einem groschenn. Wenn sich aber einer vergeßen wurde vnd zu vil zu sich wurde nemen vnde wurde sich darnach vngepurlich verhaltten vnd wurde das pocfel zureißen, der sol pußen mid einem pfuntt waxs. Wan ein gesel pußfellig ist vnd auf das negst auflegen nicht vor di lade komptt vnd sich anzeigt vnd seinen handel verdregt, derselbige sol zwifachtige puße gebenn.

    Wan sichs begebe, daß ein gesel auß diser vnser pruderschaft, der alhi in arbet stunde, mit krancheit wurde angegriffen vnd selber nicht zerung hedt, dem sol man genuglich auß der laden leihen, doch mid verwilligung der meister; wurde ihm gott aber wider zu seiner gesuntheit helffen, so sol er solch geligen gelt widerum auf daß aller erst in di lade verschaffen; wurde er aber hinweck zihen one vorwißen der meister vnd gesellen, so sol der gedacht kranc wißen, daß er von einer gantzen pruderschaft sol vor vnduchdick gehalten werden so lang biß er sich mid den mei stern vnd gesellen verglichen vnd zu friden gestelt hatt. Wurde er aber mid dot abgehen, so sol man sich an seinen nachgelaßuer hab erholen, vnd ein ider gesel sol der leiche nach folgen bei der puß vier pfennigenn.

    Wen ein gesel zum alknecht ampt beruffen wirt, so sol er sichs nicht widern bei der gesellen straf vnd sol alda dem vornempsten alknecht angeloben an stat vnd im namen einer gantzen pruderschaft, daß er den gesellen iunck vnd alt drewlichen

    vnd vvol vorstehen wolde nach seinem pesteu vermuten vnd solche obgeschribne arttickel stet vest vnd vnverrucklich zu vcrdedingen, drüber zu haldten, zu hant- liaben vnd zu schützen so lang vnd vil biß er von solcher pruderschaft abdritt, vnd sol den meistern vnd gesellen zwei mal auf di quattemper peregnen.

    Wer nhwn auß diser vnser pruderschaft sich wider solche idtzt droben ange zeigte arttickel, welche von einem erbarn hochweisen rad diser stat Leibzick beste- diget vnd von einem erbarn hanttwerge der Schumacher beschloßen, di selbigen den gesellen befholen, stet vest vnd vnvorrucklich zu haldten, wurde auflenen, di selbigen verachten vnd gering haldten, der sol wißen daß er vor keinen prüder diser vnser pruderschaft sol gehaldten werden vnd sein pfennigk außgeworft'en werden vnd sol nicht neben den vnsern aufgelegt werden. Wen aber ein gesel were, der sich wurde in ändern vngepurlichen Sachen vergeßen außerhalb diser oben angezeigte artickel, der selbige sol noch gelegenheit der sach vnd erkentnis der meister vnt gesellen gestraft werden.

    Gegeben1) vnd gescheen auf sant Domaß(V) dagk dausent virhundertt vnt im funfvntsechzigisten iar nach Cristi Jesu vnsers selichmachers gepurtt.

    Nach einer Abschrift aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, welche beim Handwerke die Stelle des Originals vertreten zu haben scheint. (In Acten des Rathsarchivs zu Leipzig.)

    1) Or. Der yryrben.

     
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