Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 289. 1452. 16. Aug. , S. 269
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 289. 1452. 16. Aug. , S. 269
No. 289. 1452. 16. Aug.
Nach gots geburt der mynner czal im czwey vnd funffczigsten iare an der mittewochn noch vnser frauwen tagk assumptionis in gemeyner samlunge aller drier rete ist geratslaget vnde betracht wurden vmbe daz winschencken. So also etliche feie wine schencken, do von sich ander vnd vehel neren vnde bergen mochten, ist aldo durcli gemeyns nucz frommen vnde gedien willen der stat ußgesatcz geordent vnde gemacht wurden. Zcum ersten, daz hinforder mehir keyn burger alhir win schencken sal, er stehe denn XII mark alle halbe iar czu geschosse je. Item wer denne also vil zcu schösse steint, der magk Jhenschyn wyn, Kotczberger, Francken- wyn vnde Eisessir schencken welchen er wil noch synem besten erkenthniße. Item ist auch doselbist ußgesatcz, daz itzlich burger, der also vehel zcu schösse stehet vnde weyn schencken wil, uff daz meyste drielumdert eymer lantwyn inlegen magk vnde nicht mehir ane argelist vnde geuerde; wer abir wedir disße satczunge griffe vnde mehir weyn inlegen lisse, der sal ye von eynem eymer, den er mehir inlegen wurde, funff grosschen geben zcu busse, dy der rat von dem addir den, dy do wid- dir thun wurden, vnleßlich fordern vnde nemen sulle, suudern Franckenwyn, Kotcz berger, Elsesser addir andir wyne magk er schenckenn vnde inlegen noch synem willen vnde besten erkentniße an geuerde. Item eß sal auch nymandes in des ändern
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keller wyn schencken addir schencken lassin addir mit eynem ändern wyn zcu schencken geselschafft haben by der selbigen busse. Item solliche wyne, dy eyner bye sich legen wurde, magk er schencken addir by ganczin fassen uorkouffen noch synem besten erkennen, vnde waß er schenckt, das sal er amen lassen vnde dem rate vorrechtin, dar ane sal der rat nymandes schonenn, sundern von ydermanne nemen noch dem om geburt czu geben; waß er abir wyns by ganczin vassen ver- kouffen [wurde], dauon dorff er keine slegeschatcz adir gerechtikeit nicht geben.
Item eß ist auch doselbist von deß braiiwen vnde melczen Avegen geratslaget vnde angehandelt wurden vnde betracht. So also man biß hier vehel gerste begossen hat, das nahet alle malczbottige zcu kleine sin, da uon kan dy gerste sich nicht ergeben /cu weichene noch auch uff dem tenne sich nicht irgeben zcu wachsen, daz malcz wirt auch dar zcu dicke uffe die darre gesehnt, deßglichen kan sich ein gut in dem brauhuße nicht ergeben vnde ist auch vordrißelich allen erbeitern luten do mit vmbe zcu gehen; wenn ein solch gut auch vortirbet, daz souil steh.it, so kom men die lute zcu grossen schaden. Sollichs allis zcu vndirkomen ist gesatczt vnde geordent wurden, daz hinforder mehir iczlich burgcr, der da malcz wil lassen machen, uff daz meiste viervndeczwenczig scheffel gerste, was gerste daz auch sy eß sy summer gerste addir wynter gerste, in den bottich schuttin vnde begisseu sal vude nicht mehir, mynner magk er wol begissen ap er wil; vnde wenne man dy gerste inschuttin sal, so sal der melczer addir malczherre geinwertig syn, daz er sehe, daz man dy gerste mesße vnde nicht mehir denn viervndeczwenczig scheffel inschutten vnde begissen lasse; wenne er auch erkente an dem bottiche, daz ymandes mehir denne viervndeczwenczig scheffel inschuttin addir begissen lisße adder ingeschut vnde begossen hette, daz sal er dem rate vorkundigen, der denne dorvmbe straffen sal also hirnoch geschriben steint. Item eß sal auch nymandes mehir, denne sollich malcz [als] von viervndczwenczig scheffel gemacht ist, brauwen addir brauwen lassen, so daz er nicht mehir von ändern malczern darczulegen vnde erlengen sal; wer abir hir wedir thun wirdet vnde obirgriffen vnde mehir denne souil scheffel so oben irczalt ist begissen wurde vnde brauwen, der sal ye von eynem scheffel, also man- chin er mehir nemenn wurde, eynen gülden dem rate geben vnde beczaln, denn auch der rat vnleßlich von denn, dy also besaget wurden1) vnde sich nicht recht fertigen wolten2) addir obirkonnnenn wurden, nemen sal aue ydermandes vorseho- nunge. Was abir diß iar aldir malcz gemacht vnd obir summer gelegit syn, dy magk man brauwen also groß als dy gemacht vnde gelegit sint ane wandel vnde schaden. Es sal auch nymandes mehir denne eyn alt malcz obir summer machen vnde legin lossen, also daz von alders ist gewest vnde gesatcz ist; wer da widdir tut, der sal ye von eynem malcze, daz er mehir machen wurde, czweye nuwe schock deme rate zcu busße geben, daz auch der rat ydermande vnuorschont vnleßlich nemen sal. Item eß sal auch nymandt malcz in ändern stetin kouffen vnde hiher int'uren zcu brainven; wer do widdir tut, der sal eyn schock busße geben. Item man sal auch hinforder mehir nicht denne viervndeezwenczig grosschen der nuwesten muncze zcu malczene fordern vnde geben. Item eß sal nymandes mehir brauwen
1) Or. wtTtitn. '2) Or. wallt.
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addir schencken, wenne er czu schösse stehit; wer do widder tut, also manch bir er mehir brauwet addir schencket, also manch mol sal er dem rate czwey schock zcu busße geben, ane hacken bir, das mag man kouffen vnde schencken noch der stat willekor vnde also dye tafele ußweißet. Item eß mogin auch irer czwene ein alt malcz wol mittenander brauwen ane wandel, sundern nmve malcz sal ydermann, wer bratrvven wil, alleine brauwen. Item cß sal auch kein melczer mehir denne czwey. melczhußer haben vnde vorstehen. Item eß sal auch kein brauwemeister mehir denue czwey brauwehußer haben vnde uorstehen.
Item vmbe daz hoppenmessen, da by auch vehil list geuerde vnde betriglickeit ist vnde geschyt, ist gesatczt [vnd] geordent, daz die gesworn meckeler der stat forbaßmehir hoppe messen sullen uß der stat scheffel, vnde wie die selbigen den hoppen messen werden, da sal yderman, beide der kouffer vude der uorkouffer, eyne gnuge an haben vnde sollin dar inn nicht reden; vnde die selbigen meckeler sollin zcu lone vor ire erbeit ye von eynem scheffel, wy vehil sy der messen werden, eynen heller haben, denn selbigen heller sal der geben, der den hoppen gemessen nympt, ap sich dy kouffer vndir eynander nicht anders vortragen können.
Nach dem Stadtbuch fol. 52 im Rathsarcliiv zu Leipzig.
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) No. 289. 1452. 16. Aug. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/da2cd64d-9031-4394-bd2e-1ddf9e654e56/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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