Nro. I.XXXVII.

Bernard Graf zu Bentheim, Baldewin Herr zu Steinford und dessen Sohn Lu- dolph, Iohan von Solmisse Herr zu Ottenstein, Henrich dessen Sohn, Arnold von Güterswick, Walter Herr zu Voerst und zu Keppel und Everhard von Heke- ren zu Almelo errichten unter sich ein Bündniß auf sechs Jahre.

1387.

Wv Lerenä t^reue to Lentnem, Valllewin Ueer to 8^envor<ie, I^u- äolon van 8tenvoräe vn«e Xono, >7u- n»n van ^oliuizze Heer ton Otten- «tene, Ninriou van ^o!lni88e vn«e 2one, H,rnä v»n (^ütnerswic^) ^Vc>I- tuer Heer to Voei'8t, vnä to Xepoele, vn6 I^uerä van NeKer to ^liuelo Xnaoe, bekennen in 6el8en ^eßlien^or6i- Luen nreue, dat wv xeinentli^e eenäreelit- lieb. 2»n ßuewuräen mvt vnsen Nlaßlien

») Diese Urkunde ist auch bei Jung abgedruckt, aber von einer Abschrift genommen, welche in der Schreibart von dem Original sehr abweicht, und deren vorzüglichste Fehler hier durch Ziffern bemerkt sind. (N.)

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vnde Vrenden, de defsen breef mede be- segheld eder myt transfyxen confirmeret, in alzodanen Vorwerden als defse fcçeef inné holdet vnd begrepen heuet.

Were, dat Jemand van vns vorun- rechtetl) wurde, vnd he dat an vns vor- claghede, den zolde wy binnen Terten nachten neest comende na der Claghe hel- pen vnd beholplick wesen, malk na zinen Manteles), alze ze van denSchedluden3) darto ghezat werden. Wer ock, dat he verder trost of hulpe behouede, dat mal- kes Manteel4) weere, zo zolden wy em behulplich wesen, na al vnsen Vermoghen to zinen rechte zunder Vortreck, na den dat he et vns kundich dede, hent tor tyd, dat wy em rechtes hulpen.

Vortmer wer 5), dat jenich twist eder Stoet tuschen vnser jenich velle, de ghe- ne, de dat ghebreck hedde, de zoldet kundighen den ghenen de dar to ghezat wurden, vnde de zolden dat scheden byn- nen zes Weken in Vrenscopen eder in rechten, vnd dar en bynnen en zolen ze malk andern ghenen 6) hinder tokeren, vnd des wy Johanne van Zolmisse

1) Verbemecbtet. 2) máncele, (Mantele-9R<mtliaM.) 3) Scheeluden. 4) mancel. 5) wer fefylí 6) пупе.

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Herenten Ottenstene vndWoltere to'Voerst vnd to Keppele to rech ten Scheilluden ghezat vnde ghekorn heb- ben, vnd bynnen achte daghen na der Claghe vorgemelt zolen ze te Schuttor- pe inryden myt den gbenen, de van vns den twyst vnd Stoet vnder een hebbet, vnd dar nicht hen to schedene, ze en hebben ,ze gescheden in Vrenschoppen eder in rechte. Wer dat ze des rechtes nicht endrechtich7) en weren, zo hebbe wy ghekorn Baldewine Hern to Sten- vоrde to eynen Ouermanne de by en ryden zal to Schuttorpe als ze eme dar to eeschet myt wen de in den rechte to valt,8) dar zolen ze mede gescheden we- zen.

Vnd Vortmer were dat jenich twyst eder Stoet tufschen Bernde Greuen to Benthem vnd Baldewine Heren to Stenvorde velle, were dat de An- sprake des Greuen van Benthem vorge melt were, zo zolen ze myt den ScKede- luden9) to Schuttorpe inryden vnd la ten zick dar af richten in Vrentschapen eder in rechte, vnd weer oek, dat de An- sprake des Heren van Stenvorde vorge melt were, zo zolden ze myt den Sche-

7) eeyndrechtig. 8. vellet. 9. Schelaiden.

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deluden to Stenvorde inryden, vnd la ten zick dar af richten in Vrënschopen eder in rechte, in alzodanen Vorworden, alze vorgemelt is.-

Vortmer 10) wert dat defse vorgemel- te Schedeludell) eder 12) de vorgemelte Ouerman jenich 13) afliuich Wurde, dat Got vorbeden mothel4), zo zole wy ze- mentlike bynnen verten Nachten dar na to Schuttorpe inryden, vnd dar nicht hen to schedene, wy en hebben eynen ande ren v/eder in des Doden Stede ghezat.

Vortmer wer 15), dat vnser jenich daghe to holden hadde, vnde he vns dat weten letej zo zolde wy zine daghe hol den, vnd den 16) behulplick Wesen to zi- nen rechte.

Vortmer wer, dat vnser jenich afli uich wurde, dat God verbeden mothe, bynnen der tyd, dat dyt Vorbunt stunde, so mochten des Eruenl7) weder in dat Vorbunt gaen myt eynen Transfixe 18), vnd 19) des en zol men em 20) nicht wey- gheren.

10) Vortmeer. 11) Scheeladen. 12) ofte. 13) ynich. 14) moche. 15) werdt. 16) by eme. 17) 35ûê SBÔrtcbett «Eruen» febjt, Utlb ijí Ьигф júnete angebeutet. 18) Crasfixe, aber »on Jung verbefíert. 19) Ьуппеш 20) eine.

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Vnd dyt vorgemelt Vorbund zal staen zes Jar lanck van datum defses breues, , vnd des wy in defsen Vorbunde vtzeg- ghen, als wy Bernd Greue to Bent- hem spreken vt den Byfscop van Munster, vnse OmeOtten Greuen to Tekeneborch, Clawese zinen Zone, vnd Junckern Dyderiche van der Marke, wy BaldewynHeer toSten- vorde spreken vt den hertoghenvan Ghelren den Byscop van Münster, Juncheren Dyderiche van .der Marke vnd de ghené dar wy mede ver bunden zin myt Eden, der wy nicht vp- zegghen en móghen, wy Jo h an van Zolmifse Here ton Ottenstene spre- ket vtden Byscop van Munster, den Greuen van Tekeneborch, Jun- chern Dyderiche van der Marke, vnd de ghene dar wy inyt Eden mede vorbunden zin, der wy nicht vpzegghen en mögen, wy Arnd van Gutherswic spreken vt juncheren Dyderic h-e van der Marke, vnd de ghene dar wy myt Eden mede verbunden zin, der wy picht vp zegghen en moghen, wy Wol- ther Heer to Voerst vnd to feep- p e 1 e spreken vt den Hertoghen van Ghelren, den Byfscop van Utrecht, den Greuen van Tekene borch vnd Junckern Dyderiche van der

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Marke, vndíM) ich Euerd van Heker Heer to Almelo knape spreeke vt den Byfscop ran Utrecht, den Greüen van Tekeneborch vnd Junchern Dyderiche van der Marke. Alle defse vorgemelte Articule vnd'punte hebbe wy Bernd Gre-, ue to Benthem, Baldewin Heer to Sten- vorde, Ludolph van Stenvorde vnse Zo ne, Johan van Zolmifse, Heer ton Otten- stene, Hinrich van Zolmifse vnse Zone, Arnd van Gütherswic, Wolther Heer to Voerst vnd to Keppele, vnd Euerd van Heker Heer tot Almelo Knape ghezekerd in guden trowen myt vpgherichteden Vin- ghern vnd myt ghestaueden Eden ouer den Hilghen ghesworn stede vnd vast to boldene zunder jenigherhande arghelist,, vnd hebbet des to tughe "vnse Zeghele an defsen breef doen hanghen. Datum Anno Domini M0.CCC°.LXXXVII°. In Fest o beatorum Petri et Pauli Apostólo- rum. .,

8ín Ьгг Urfunbe fangen aä)t ©iegel im grünem SBacbfe. 25a§ erfte enthalt im SBappenfcbilbe bie bent&eimfdben Pfenninge mit einem Jpelme, worauf ein SJlenfcfyenfopf angebracht ijt; ba§ »weite ben ©teinforber ©cbroan mit auêge* breiteten glùgeln unb auêgejïrecfrem Ôalfe auf bem £elme, Ш britte em SBappenfc&ilb ф

21) En.

V. 18

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ne Helm mit dem Steinforder Schwane, das vierte (im Wapvenschilde) das Solmisch-Otten- steinsche, zwei Flügel, oder Geweihe aus dem Hel me; das fünfte ein Schild ohne Helm mit dem Solmischen Löwen, des Junckers von Solms-Ottenstein; das sechste (im Wappen schild) die Güterswiksche Glocke mit einem Hel me, woraus anscheinend Hörner hervorgehen,

- das siebente das Voerstsche; das achte das Hekers - Almelosche Wappenschild. (v. R.)

Ein abermaliges Beispiel, daß um diese Zeit Hel me in den Siegeln nur von regierenden Herrn in der Regel gebraucht wurden.

Der Herr von Hekeren schrieb sich nur von der , « Herrschaft Almelo Herr, welche von der Fa milie Almelo auf die von Hekeren, und von dieser auf die grafliche Fannlie von Rechte ren kam, welche sie noch besitzt. Die Grafen

. von Solms nennen sich nur Herrn von Ot-

, <«nstein, welche Herrlichkeit, wie bekannt, Graf Henrich von SolmS mit einer Tochter von Ahaus bekam. Späterhin schrieben sich auch die Besitzer von UnterherrNchreiten Herrn

l »i« die von Ketteler zu Assen, Herrn

. zu Lage (im Bentheimischen); so wie endlich auch die Besitzer adliger Privatgüter, (v. R)

Der Graf Nikolaus von Tecklenburg, Sohn des Grafen Otto, schloß im Jahre 1388 ein Bünd- - «iß mit Balduin Herrn von Steinford und dessen Sohn Ludolph. Diese Urkunde hat Jung mitgetheilt 6. v. pl»L. 51. Dieses freundschaftliche Einverständnis bestand aber schon i. I. 1391 nicht mehr, wie aus folgen der Urkunde erhellet.

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