Charter: Urkunden (1285-1545) 1331 VI 29
Signature: 1331 VI 29
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29. Juni 1331, Wien
Elsbet, Witwe Diethers von Himberg, schenkt den Augustinern zu Baden ihren Weingarten in Pfaffstätten an dem Haychobel, genannt der Heidenreichsteiner, von dem den Herzögen von Österreich ein Bergrecht von 4 Eimer Wein jährlich zu entrichten ist.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 110, Nr. 30.
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StA B Augustiner-Urkunden 8
StA B Augustiner-Urkunden 8
Seal: urspr. vier an Pergamentstreifen hängende Siegel (1 schwer beschädigt, 2 und 4 an den Rändern beschädigt, 3 fehlt). Siegel 1: Dm. 31 mm, farbloses Wachs. Siegelbild:schräg geviertelter Wappenschild. Durch Steg getrennte Umschrift: S........HII...CH.
Seal: Siegel 2: Dm. 31 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild mit oberhalbem, nach links blickendem Hund. Durch Steg getrennte Umschrift: S. ALBERTI ..CE.I.
Seal: Siegel 4: Dm. 35 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild geteilt, oben drei Keile, unten lediges Feld. Durch Steg getrennte Umschrift: ...... ICI DE TEHENSTAIN.
Material: Pergament
Dimensions: 241X152 mm, Plica 14 mm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. ab (?)$$2. (2. H. 15. Jh.) littera super vineam que dicitur Haidenreichst(ainer).$$3. (16/17. Jh.) 1331.$$4. (1607) Donatio vineae der Haidenreichstainer genant zu Pfafstetten an dem Haychobel. N°. 22.$$5. (1768 - Ergänzungen zu 4) in festo SS. Petri et Pauli 1331. Ladula B. N°. 2. Reg. Prothoc. A. fol. 31.$$6. (Leber) 9.
Index 1768: Lad. B Nr. 7.
Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 22, 31; Prot. B (1647) Nr. 22, 38; NÖLA, Geistl. Stiftbriefsammlung, Karton 3 s.v. Himperos (1768-ca. 1800); NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 6a.
Ich Elzbet, hern Diethers wittib von Himperch, dem got gnade, vergich und tun chunt allen den, die disen prief lesent oder horent lesen, die nu lebent und hernach chunftich sint, daz ich mit willen und gunst meins suns Albrechtes des Hager und ander meiner erben mit verdachtem mute zu der zeit, do ich iz wol getun mocht, lauterlich durch got und durch aller meiner vodern sel willen und auch durch meiner selber sel hail geben han den erbaern geistlichen leuten prüder Ulrichen zu den zeiten prior1 und der samnung gemaine der prueder sand Augustins ordens datz Paden und irn nachchomen meins rechten chaufgutes einen weingarten, der da leit ze Phafsteten an dem Haychobel2 und haizzet der Haidenreichstainera, da man alle iar von dient meinen herren den hertzogen in Osterreich vier emmer weins zu rechtem perchrechte und nicht mer und den ich vorgenant Elzbet wittib weis gechauft han nach meins ersten wiertes tode hern Chunrades des Hager, dem got gnade, umb mein recht ledich varunt guet. Den selben weingarten han ich vorgenant Elzbet geben den vorgesprochen prudern sand Augustins ordens datz Paden und irn nachchomen mit allem dem nutz und recht, als ich in in perchrechtes gewer her pracht han, so beschaidenlich, daz si und ir nachchomen mir und allen meinen vodern pei meinem lemtigen leibe und auch nach meinem tode ewichlich davon begen suln alles daz, daz ich mit in geschaft han. Und swelches iars si des nicht entuent, so sol ich oder mein erben uns denne des selben Weingarten mit ir guten willen underwinden und innehaben, so lange untz si oder ir nachchomen alles daz begent, daz ich han geschaffet. Und pin auch ich Elzbet und ich Albrecht der Hager ir sun unverschaidenlich des selben weingarten ir und ir nachchomen rechter gewer und scherm fur alle ansprach nach des landes recht ze Osterreich. Und daz daz selgeraetb furbaz also staet und unverwandelt beleibe, darumb so haben wir in geben disen prief zu einem offen urchunde, versigilt mit unsern insigiln und mit meins pruder insigil hern Leutoldes von Wildekke, zu den zeiten forstmaister in Osterreich3, und mit hern Haidenreichs insigil von Taehenstainc, die diser sach gezeug sint mit irn insigiln. Diser prief ist geben ze Wienne nach Christes geburt dreutzehenhundert iar, in dem ain und dreitzgisten iar, darnach an sand Peter und sand Pauls tage.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 112-113.
Original dating clause: an sand Peter und sand Pauls tage
Editions:
- Regest:Leber, Ritterburgen (1844) 149, Nr. 9; Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 21, f. 109; Quellen Wien I 5, Nr. 4802 (nach einer Kopie des beginnenden 19. Jh.).
Comment
Die Stifterin hatte den Weingarten im Jahr 1308 gekauft (vgl. hier Nr. 18).Der hier den Herzögen von Österreich dienstbare Weingarten gehörte zu den Weingärten, die die Herzöge 1338 gemeinsam mit ihrem Badener Berhof der Kartause Gaming schenkten (vgl. StA B, Gaminger Urkundenabschriften-Kodex), denn die Gaminger Bergbücher nennen am Törlberg zu Pfaffstätten einen Weingarten Haidenreichstainer, der jährlich vier Eimer Wein diente; allerdings ist im ältesten erhaltenen Gaminger Bergbuch, dessen Abschnitt über den Weinberg "im Törlein" 1372 angelegt wurde, als Besitzer Johannes in Angulo in Paden (Jans im Winkel, vgl. hier Urk. 55) genannt (Bergbuch Gaming 1367, f. 19). Dabei wird es sich um eine Vergabe als Leibgedinge gehandelt haben, denn erst 1380 Aug. 19 verkauften die Augustiner den Weingarten (vgl. hier Urk. 71).
Die offenbar nur mündlich vereinbarten Verpflichtungen der Stiftung wurden (wohl spätestens bei der ersten Aufhebung des Klosters) vergessen, vgl. Index 1768: In qua nulla obligatio specialis expressa est et ideo anno 1768 reducta. Allerdings meldet der Liber obligationum 1781 (f. 11) unter der Überschrift Sacra annua certae diei non affixa: Anniversarium cantatum sine Libera pro defuncta Elisabetha de Himberg.
Language:
Notes:
1 Urk. 1331-1333 Juli 22 (Ressel, Konventualien 196).
2 Wohl identisch mit dem 1216 genannten Weinberg Haikogel, der nach dem Kontext der Urkunde bei Pfaffstätten liegen muß (FRA II 11, Nr. 36).
3 Dritter Sohn Albers (II.) des Veusel von Alland, Forstmeisters in Österreich (vgl. hier Urk. 1 FN 18); urk. erstmals 1305 (FRA II 16, Nr. 21); nach einer schlecht beglaubigten Quelle (bei Richard Kurt Donin, Wildegg, in: JbLkNÖ 1926/27, 94) nennt er sich seit 1314 Leutold von Wildegg, sicher erst seit 1330 Juni 6 (FRA II 16, Nr. 134); nach dem offenbar kinderlosen Tod seiner älteren Brüder Eberhard und Alber (III.), erstmals ausdrücklich 1330 Juni 6, übernahm er die Forstmeisterwürde seines Vaters (FRA II 16, Nr. 134); gestorben vor 1362 Mai 23, offenbar nicht allzu lange vor dem Tod seines Sohnes Leutel, denn dieses Datum tragen die ersten Abhandlungen über sein und seines Sohnes Erbe (Orig. HHStA, gesehen als Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 209, f. 82 und 92; vgl. auch Urkunde von 1362 Juli 18, Quellen Wien I 3, Nr. 3215 = NÖLA, Urkundenkopien Ordner 209 (HHStA), f. 99); ein Sohn Chraft von Wildegg war 1360 bereits verstorben (Donin, Wildegg 95).
aHeinrichsteiner Index 1768.
bund daz selgeraet Orig.
cTochenstein Quellen Wien.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Haychobel, Weinberg bei Pfaffstätten (GB BN)
- Heidenreichsteiner, Weingarten bei Pfaffstätten (GB BN)
- Himberg (GB SW) (?)
- Pfaffstätten (GB BN)
- Tachenstein (abgekommen, Gde. BN, GB BN)
- Wien (GB W)
- Wildegg (Gde. Sittendorf, GB MD)
Persons
- Albrecht der Hager, Sohn der Elisabeth von Himberg
- Dieter von Himberg
- Elisabeth (von Himberg), Gattin des Dieter von Himberg, Ausstellerin, Sieglerin (?)
- Heidenreich von Tachenstein, Siegler, Zeuge
- Konrad der Hager, erster Gatte der Elisabeth von Himberg
- Leutold von Wildegg, Bruder der Elisabeth von Himberg, Forstmeister in Österreich, Siegler, Zeuge
- Ulrich, Prior des Augustiner-Eremitenklosters zu Baden
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1331 VI 29, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1331_VI_29/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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