Charter: Urkunden (1285-1545) 1333 VII 21
Signature: 1333 VII 21
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
21. Juli 1333, Wien
Die Augustinerprioren Konrad von Wien, Ulrich von Baden, Heinrich von Marchegg und Heinrich von Bruck übernehmen im Namen ihrer Konvente (genannte) Verpflichtungen für das Kloster Gottestal, das ihnen Herr Eberhart von Wallsee und seine Frau Anna gestiftet haben.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 116, Nr. 32.
Current repository:
Baden OESA
Baden OESA
Abschrift: ÖNB, HS 7236 IV, f. 94 (Notizen des P. Xystus Schier).
Wir, brueder Conrad zu den Zeiten prior1 und der convent zu Wien augustiner ordens, bruder Ulrich der prior2 mit den convent zu Baden, bruder Hainrich der prior mit dem convent zu Marcka, bruder Hainrich der prior mit den convent zu Prouckb des vorgenanten ordens, verriechten unnd thuen khundt offentlichen an diesem brieff allen denen, die diesen brieff lesendt oder hörendt lesen, die nu leben und hernach künfftig seint, daß wir alle gemainc und gleich mit einander, mit gemein raht unß verbunden und verbundten haben und all unser nachkhomben der vorgenanten closter desselben ordens, daß wir an der stifft zu Gottesthall, die uns und unsern ...d der edl unnd der weise man, unser gnediger und lieber herr h(er) Eberhart von Wallsee3 und sein andechtige haußfraw fraw Anna4 und seinee erben habent geben und stifften leutterlichenf durch Gott und ewige seelichkeit ihr und aller, der sie angehörent sein, sie sein lebendig oder todt, zu bezahlen und zu volführeng alle die pünte und satze, die hernach an diesem brieff geschriben und genant stehen. Daß erste ist, daß die brüder der vorgenanten closter stifftth zu Gottestahl unverruckt und unverwandeti stettes bleiben, es gefahle dann dem vorgenanten stiffter ain anders, deß sollenj sie gewaltig sein und wir gehorsamb. Und wan ihr ainer daselbst stirbt, daß man ihnen kainen von den andern closter an deß totten statt nitk geben soll, sondern sie sollen einen durch Gott da in dem orden emphahen nach ihren gewissen und nach ihren trewen, der sie Gott unnd dem orden gebunden seind. Es soll doch kein maisterschafft unsers ordens uber alles ihr guet, daß sie haben oder gewinnen und sie antrifft, nicht gewaltes haben zu gebieten1 oder zu thun, sonst oder so khein weiß, dann alß vil ein collect, das ist ein steur, die unser capittel auff die closter legendt, daß sie die mittragent, trug hinzu drithalben pfundt unnd nicht mer. Sie sollen auch frey wahl haben zu nemben und wollen einen prior auß ihren convent und von anderstwo nicht. Sie sollen auch ihre ambtleuth innen und auß setzen, wie sie wöllent, darzue soll man sie zu keine termem nicht schaffen, noch sollen sie keinen term nitn besuchen. Sie sollen auch kein brueder von andern clöstern da sich nito so langer frist enthalten, nur alß ihren prior da und dem convent woll gefelt. Welcher bruder auch daselbst bueßwürdig wird, der soll auch derselben satt bueß tragen, alß unser regel unnd der orden hat. Und uber das alles, wan wir das unnd solche pünte und satze vervolp genombenq haben, damit wir behalten wollen die vorgenanten unser herschafftr und stiffter und auch darzue ihr frembte hilff und genad, der wir wartens und auch dürfftig sein, so verbinden wir uns auch darzu, so wir oder der orden der vorgenanten punt brichig würden, daß dennet er, unser stiffter herr Eberhart von Waltseeu, oder sein nachkomben thue fürbaß mit der seinen stifft, alß im fuegev. Und darumb so loben wir alle, daß wir unser capittel und ordensbrieff werbenw wollen mit allen den trewen und vleiß, alß wir uns an disen brieff verlübt und verbunten haben. Und daß diese red fürbaß also steht sey, darüber so geben wir disen brieff zu einem offen urkhundt, versigeltx mit unser prior und convent insigil von Oestereich. Datum: dieser brieff ist geben zu Wien nach Christi geburt imy dreyzehenhundert und dreyendreyssigisten jahr an s. Mariae Magdalenae abentz.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 117-119.
Original dating clause: an s. Mariae Magdalenae abent
Editions:
- Druck: GasparJONGELINUS, Notitia abbatiarum ordinis Cisterciensis per orbem Universum libros X complexa, Köln 1640, llb. IV, 36.
- Regest: Gerhard Winner, Die Urkunden des aufgehobenen Zisterzienser - Stiftes Gottestal-Säusenstein 1268-1766, MS St.Pölten 1992,7/Nr. 16.
Comment
Lit.: ÖNB, HS 7236 I, 16f. (Notizen des P. Xystus Schier). - Anton Erdinger, Geschichte des aufgehobenen Cisterzienser-Stiftes Säusenstein in Niederösterreich, V.O.W.W., in: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, NF. Jg. 10 (1876) 29. - Doblinger, Die Herren von Walsee 275. — Anzinger, Augustiner-Eremiten 27.$$Die von den vier Prioren ausgehandelten Bedingungen waren mit den Gewohnheiten des Augustinerordens nicht in Einklang zu bringen, sodaß die Urkunde nie Gültigkeit erlangte. Die Stiftung Gottestal-Säusenstein wurde schließlich dem Zisterzienserorden übergeben (Schier, ÖNB, HS 7236 I, 16f; Anzinger, Augustiner-Eremiten 27; Winner, Urkunden 22 / Nr. 64).
Schier kannte zwar nach seiner eigenen Angabe den Text des Jongelinus, dürfte aber, wie zahlreiche abweichende Lesungen zeigen, selbständig nach dem Original oder einer anderen Abschrift gearbeitet haben. Außerdem hat er seinen Text behutsam normalisiert - z.B. erfolgt der Gebrauch der Artikel dem/den nach den bis heute geltenden Regeln (was hier im textkritischen Apparat nicht eigens ausgewiesen wird). Daher folgt diese Ausgabe grundsätzlich Jongelinus.
Language:
Notes:
1 belegt 1333-1339 (Ressel, Konventualen 196).
2 belegt 1331-1333 (Ressel, Konventualen 196).
3 Eberhart (V.) von Walsee, 1304-1371 (Doblinger, Die Herrn von Walsee 274 ff.).
4 Anna von Losenstein, mit Eberhard (V.) vermählt spätestens 1321, gestorben bald nach 1355 (Doblinger, Die Herrn von Walsee 289f.).
aMareck Schier.
bPruck Schier.
callgemein Schier.
d Hier fehlt sinngemäß ein Wort wie "Erben" oder "Nachkommen".
eseins Jongelinus, Notitia.
flautterlichen Schier.
gzu bezahlen und zu volführen om. Schier.
hstiffts Jongelinus, Notitia.
iunverwandt Schier.
jsollten Schier.
kmit Schier.
lgebietent Schier.
mterm Schier.
nnicht Schier.
omit Schier.
pverwoll Schier.
qgenemben Jongelinus, Notitia.
runsern herschaffts Schier.
swartig Schier.
tdeme Jongelinus, Notitia.
uWalsee Schier.
vfürge Schier.
wwerken Schier.
xversigelt omSchier.
yim om. Jongelinus, Notitia; Schier.
zabent etc. Jongelinus, Notitia.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Bruck a d. Leitha (GB BL)
- Bruck a. d. Leitha, Augustiner-Eremitenkloster
- Gottestal-Säusenstein, Augustiner-Eremitenkloster
- Marchegg (GB GF)
- Marchegg, Augustiner-Eremitenkloster
- Säusenstein (GB ME)
- Wien (GB W)
- Wien, Augustiner-Eremitenkloster
Persons
- Anna (von Losenstein), Gattin des Eberhard von Wallsee
- Eberhard von Wallsee (1304-71)
- Heinrich, Prior des Augustiner-Eremitenklosters in Bruch a. d. Leitha, Aussteller
- Heinrich, Prior des Augustiner-Eremitenklosters zu Marchegg, Aussteller
- Konrad, Prior des Augustiner-Eremitenklosters zu Wien, Aussteller
- Ulrich, Prior des Augustiner-Eremitenklosters zu Baden, Aussteller
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1333 VII 21, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1333_VII_21/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success