Ich Engeldiech von Chreuspach¹ unnd ich Hedwig sein haußfraw², wir veriähen unnd thuen kundt allen den, die diesen brief lesen oder hören lesen, daß wir mit guetem willen unnd mit verdachtem muet unnd mit gesambter hand zu der zeit, do wir es wol gethuen mochten, unnd mit unnsers pergherrn hand herrn Johannsen von Manswerd³, zu den zeit (sic!) obrister kellermaister der herzogen in Österreich, recht unnd redlich gemacht unnd gegeben haben unnser tochter, Schwester Alheiten⁴ zue Sanct Laurenzen zu Wien, drey pfundt Wiener pfenning gelts purckhrechts auf unnserm Weingarten, der da leit zu Paden an dem Kaltenberge unnd haißet der Herzog, also mit ausgenommener rede, daß man ir die drey pfundt gelts purchrechts nach unnser baider todt von dem ehegenannten Weingarten alle jahr dienen soll, wer den nach unns besizet, zu dreyen zeiten in dem jahr, ain pfundt zu weynachten, ain pfundt an sanct Georgen tage unnd ain pfundt an sanct Michaels tage, mit allem dem nuz unnd recht, alls man annder purckhrecht in der statt zu Wien dienet, unz an iren todte. Unnd nach ihrem todte, so sollen dan die drey pfundt gellts purckhrechts ab dem ehegenannten weingarthen ledig sein ohn allen krieg. Were aber, daß wir den vorgenannten weingarthen vor ehehaffter noth verkhauffen müsten, da soll unns unnser tochter, die ehegenannt schwester Alheidt, nicht an irren unnd soll auch sie dan kain purckhrecht auf demselben weingarthen nicht haben. Man dienet auch von demselben Weingarten alle jar ainen aimer weins zu perckhrecht unnd nicht mehr. Unnd darüber so geben wir unnser tochter, schwester Alheiten, diesen brief zu ainem urkhund unnd zu ainem gezeuge, versieglet mit unnser beeder insieglen unnd mit unnsers perckhherrn insiegl des vorgenannten herrn Johannsen von Manßwerde, der dieser Sachen gezeug ist mit seinem insiegl. Dieser brief ist geben nach Christus geburth dreyzehenhundert jahr, darnach in dem drey unnd dreißigsten jahre, an sanct Martins tag.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 120-121.