Charter: Urkunden (1285-1545) 1338 XI 19
Signature: 1338 XI 19
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19. November 1338, Wien
Herzog Otto übergibt die Hofstatt zu Korneuburg, die weilein waz unser Juden, samt der später darauf errichteten Kapelle und den angrenzenden Hofstätten den Augustinern zu Baden, um darauf ein Kloster zu Ehren des Fronleichnams zu errichten.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 131, Nr. 39.
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HHStA AUR (Rep.III AB 378/4) (http://www.oesta.gv.at)
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urspr. ein an grün-roter Seidenschnur hängendes Siegel (nur die Schnur ist erhalten). Material: Pergament
Dimensions: 496x294 mm, Plica 86 mm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. (14./15. Jh.?) C.$$2. (16./17. Jh.) R (oder: N).$$3. (18. Jh., stark berieben) ... Ord. Erem. S. Aug. zu Corneuburg.$$4. (18. Jh.) Litterae fundationales conventus Corneoburgensis ab Ottone duce Austriae in festo s. Elisabeth 1338. Teutsch Ladula A N° 2.$$5. (undatierbar) 1338.$$6. (19./20. Jh., Rotstift) N. 2.
In dem namen unsers herren, amen. Wir Ott, von Gotes gnaden hertzog in Ostereich, ze Steyr und ze Chernden, tuen hie und offen ein ewigeu chuntschaft und ein gewizzen allen den, die nu lebent und hernach chunftich sind: hocheu fuersten wirdichait wirt den1 duerchscheiniges lobes werd vor Got und dem menschen, swenne si darnach stellet, wie ir irdischeu herschaft, von dem almechtigem Got fuerlechent, in hymelischeu ere und alleu zergenchleicheu hab in immerwernden lon werde verwandelt, daz auch nicht paz chan geshehen denne mit solihen genaden werchen, da Gotes ere und der menschen haiel von gemeret wirt hie auf der erde und Gotes anpliche nach disem leben vrolichen beschauet. Und wan die vingerzaig und die guet des Heiligen Geistes uns ermanet hat und erwekhet, daz wir nach solichen wegen unsers hailes pilleich betrachten, als vil und wir můgen, so haben wir uns fuergenomen mit rechter andacht und gantzem ernst ze stifften ein chloster in eren des vronleichnames unsers herren Jesu Christi und seiner rainen mueter, unser vrowen, und dar zu hab wir sunderlich erchorn die erbern geistleichen leut sand Augustins aynsidel prueder von Paden, unser lieben und andachtig chapplan, die wir so vil mer bedenchen und ze Gotes lob seu und iren orden steuren haben gedaht von sundern gnaden, als vil wir si des mer wert und duerftich wizzen. Und dar umb so geben wir in mit gunst und willen unsers lieben pruders hertzog Albrechtes2 und unser sune Fridreiches3 und Leupoldes4, hertzogen der vorbenanten lande, und auch des stules von Rome und unsers lieben ochems pyscholf Albrechtes von Pazzawe5 Urlaube und gunst in unser stat ze Neunbuerch enhalbe Tuenau marchthalben6 die hofstat, die weilein waz unser Juden, mit der chappellen, die dar nach darauf erhaben ist und gepawet, mit den hofsteten, die dapei ligent, als vil daz die vorgenanten sand Augustins pruder und ir orden daselbes chirichen und chor mit chreutzgange und allem dem pawe, des si zu einem chloster und allem irem gemache ewichleichen beduerffen, [.. .]a also daz si daselbes wonen schullen und beleiben Got ze lob und uns ze haile und allen unsern vodern selen ze hilf und ze trost, und wellen auech furbaz, daz daz selbe chloster mit allen den, die Got und der egenant orden darinne besament, an leuten und an guet auzgenomen und vrey sein vor aller ansprach und welicherlay mue ader twanchsal, davon si Gotes dinest fuerirret mochten werden. Darumb so nemen wir dieselben chlosterstat in unsern sherme und unsere egenanten lieben pruders und unser chinde und aller unser nachchomen und wellen, daz si alle die recht haben und vreysal und wierd, die andreu semlicheu chloster habent, die von unsern vodern ader ander fuersten gestift sint. Swer aver der wer, des wir doch nicht getrawen, der wider diseub andachtigeu, vreyeu und rechteu unser gab und stift ichtes tet an worten ader werchen und Gotes gericht daran nicht envaricht, der schol vervallen sein in unser und unsers egenantenc pruders und aller unser erben ungnade leibes und gutes. Und daz die unser gabd und unser Gotes ewigez opfer gantz und ewich sey und stet belibee an allen chranch, so geben wir disen prief mit unserm anhangundem insigel bestetigetf, der ist gegeben ze Wienne, da von Christes gepuert waren ergangen dreyzehen hundert jar, dar nach in dem acht und dreizigistem jar an sa(nd Elspethen tag)g.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 132-134.
Original dating clause: an sa(nd Elspethen tag)
Secondary Literature:
- Albert Starzer, Geschichte der landesfürstlichen Stadt Korneuburg, Korneuburg 1899, 564. Rennhofer, Österreich 515. Franz ZEISSL, Das ehemalige Augustinerkloster in Korneuburg, Korneuburg 1965, 7. Anzinger, Augustiner-Eremiten 29. Ressel, Geschichte 193.
Comment
Lateinische Übersetzung: hier Urk. 39a.$$Abschrift: NÖLA, Geistliche Stiftsbrief-Sammlung, Karton 4, s.v. Korneuburg (beglaubigte Abschrift von 1668); StA Klosterneuburg, HS 23/3, 72 (HS Quellensammlung des P. Willibald Leyrer, 1737-1814; vgl. Berthold Otto Cernik, Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag, Wien 1905, 216ff.).
$$Zu einem vorangegangenen angeblichen Hostienfrevel mit anschließendem Judenpogrom, der dann zur Weihe des Klosters an den Leib des Herrn führte, vgl. Starzer und Zeissl wie oben.
Language:
Notes:
1 im Sinn von "dann"!
2 hier Urk. 38.
3 Friedrich II., lebte 1327-1344.
4 Leopold II., lebte 1328-1344.
5 hier Urk. 37.
6 Korneuburg.
a Hier ist eine Fügung im Sinn von pawen mügen ausgefallen, vgl. die lateinische, Fassung erigendum permisimus.
b Das Wort ist im Orig. durch einen Feuchtigkeitsschaden abgewaschen. Nur die Schlinge eines d und die Unterlänge eines s sind zu erkennen.
c Die Buchstabengruppe "und unsers e-" ist abgewaschen, nur einzelne Unterlängen und einzelne Punkte des Neuansatzes der Feder sind kenntlich.
dgab im Orig. zur Gänze abgerieben; ergänzt nach der Abschrift Leyrers im StA Klosterneuburg.
e Das Wort ist teilweise abgewaschen: Nur die Vorsilbe be-, die Oberlängen von l und b sowie das Schluße sind mit Sicherheit zu erkennen. Für das anstelle des i zu erwartende ei ist zu wenig Platz; Leyrer schreibt bleibe.
f Im Orig. abgerieben; nur die Buchstaben best- sind mit Sicherheit erkennbar; Ergänzung nach der Abschrift Leyrers.
g Der Rest der Datierung ist durch Pergamentverlust an der Faltung der Urkunde verloren. Ergänzung nach den Abschriften von 1668 (St. Elßbethen tag) und Leyrers (sant Elsbethen tag).
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Korneuburg (GB KO)
- Kärnten
- Passau (GER, GB Passau)
- Rom (Roma, I, GB Roma)
- Wien (GB W)
Persons
- Albert von Sachsen, Bischof von Passau (1320-42)
- Albrecht II., Herzog von Österreich (1330-58)
- Friedrich II. von Österreich (geb. 1327, gest. 1344)
- Leopold II. von Österreich (geb. 1328, gest. 1344)
- Otto, Herzog von Österreich (1330-39), Aussteller, Siegler
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1338 XI 19, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1338_XI_19/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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