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Charter: Urkunden (1285-1545) 1357 VI 06
Seal description: 1357 VI 06
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6. Juni 1357, Wien
Johann der Schuchler und seine Frau Margarethe verkaufen dem Johann im Winkel zu Baden für das ewige Licht am Gottsleichnamsaltar der Pfarrkirche St.Stephan zu Baden (genannte) Gülten in Gainfarn.
Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 173, Nr. 55.
 

orig.Orig. verschollen.
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Baden OESA

  • notes extra sigillum
    • In Prot. A, Prot. B und NÖLA HS 117 Vermerk nach dem Kopfregest: Hae spectant ad ecclesiam parochialem.

cop.
Abschrift: Prot. A (1607) Nr. 41, 64; Prot. B (1647) Nr. 41, 73; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 13a.

    x
    Ich Johanns der Schuchler a1 unnd ich Margreth sein haußfraw, wir veriähen unnd thuen kundt allen den, die diesen brief lesen oder hören lesen, die nu leben unnd hernach künfftig sein, daß wir mit unnser erben guetem willen unnd gunst, mit vordachtem muth unnd mit gesambter hand, zu der zeit, do wir es wol gethuen mochten, verkhaufft haben unnsers rechten aigens ain halb pfundt unnd vier pfenning Wiener münz gellts grundtrechts gelegen zu Gunvarnb2 an dem Gayn in der Sülz auf acht weingartthailen, das weiln ain weingart gewesen ist unnd die zu den Zeiten die leuth innehaben unnd die ehegenannten güllt davon dienen alle jahr an sanct Michaels tag, alls hernach an diesem brief geschriben stehet: Des ersten Rüger der Schauch zu Gunvarn von zwayen thailen, von ieglichem sechzehendhalben pfenning; Niclaß der Scherel von ainem thail sechzehendhalben pfenning; Michael der Taubshörl von ainem thail sechzehendhalben pfenning; Mert von Mitterndorff von ainem thail sechzehendhalben pfenning; Andre der Öltegel von ainem thail sechzehendhalben pfenning; Anndre der Reißner, des Herter sohn, von ainem thail sechzehendhalben pfenning; Örtel der Wagner von ainem thail sechzehendhalben pfenning. Das vorgenannt halb pfundt unnd die vier pfenning Wiener münz gellts grundtrechts haben wir recht unnd redlich verkaufft unnd geben mit all dem nutz unnd rechten, alls wir es in aigens gewehr herbracht haben, umb fünff pfundt Wiener pfenning, der wir gar unnd gänzlich gewehrt sein, dem erbaren manne Johannsen im Winckhel zu Paden3, der daßelb halb pfundt unnd die vier pfenning gellts gekhaufft hatt zu dem ewigen liecht für unnsers herrn Gotts leichnams altar in Sanct Stephans pfarrkirchen zu Paden4, bey dem selben ewigen liecht fürbaß ewiglich zu bleiben. Unnd sein auch wir, ich Johannes der Schuchlerc unnd ich Margreth sein haußfraw unnd unnser erben unverschaidenlich, des vorgenannten halben pfundts unnd der vier pfenning Wiener münz gellts des ehegenanten Johannsen im Winckhel unnd seiner erben oder wer des vorgenannten ewigen liechts verweser ist rechte gewehren unnd scherm für alle ansprach, alls aigens recht ist unnd des landes recht zu Österreich. Wär aber, daß sie mit recht an derselben güllt icht kriegs oder ansprach gewünnen, was sie des schaden nemmen, das sollen wir inen alles ausrichten unnd widerkheren ohne allen iren schaden, unnd sollen auch sie das haben auff unns und auf allem unnserm guet, das wir haben in dem landt zu Österreich, wir sein lebendig oder todt. Unnd daß dieser kauf fürbaß also stät unnd unzerbrochen bleibe, darüber so geben wir ihn diesen brief zue ainer urkhund und zue ainer ewigen festung dieser sachen, versieglten mit unnserm insigel unnd mit Matteß insiegel des Ploderd, der dieser sachen gezeug ist mit seinem insigel. Der brief ist geben zu Wien nach Christus geburth dreyzehenhundert jahr, darnach in dem sieben unnd fünfzigsten jahr, an unnsers herrn Gottes leichnams abend.
    Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 173-175.

    Original dating clausean unnsers herrn Gottes leichnams abend

    Editions
    • Regest: Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 40, f. 124; Rollett, Chronik I, 18.

    anti-clockwise rotation

    Die hier genannten acht Weingärten kamen später in den Besitz der Augustiner; auf welchem Weg dies geschah, ist nicht bekannt; möglicherweise gehörten sie zu den Gülten, die ihnen Stefan der Bock von Gainfarn im Jahre 1390 samt den zugehörigen Kaufbriefen überließ (vgl. hier Urk. 75). Jedenfalls sind sie unter dem Namen "Gain in Burgstall" bereits in den ältesten Gewährbüchern der Augustiner erwähnt (Gewährbuch A, ff. 39v, 22v, 40v, 14, 13v, 23, 12v, 28); ihr Ausmaß wird mit je sechs Tagwerk angegeben, der Dienst betrug nur mehr je 12 d (Dienstbuch 1530/1607 ff. 125-132). Die Weingärten zählten nach Ausweis der Grund-, Gewähr- und Dienstbücher bis zur endgültigen Aufhebung zur Grundherrschaft des Klosters.


    LanguageDeutsch

    Notes
    1 Zu den näheren Familienverhältnissen vgl. eine Urk. von 1354 März 17: Niklas,Sohn des Herrn Otte von Eslarn, und seine Frau Anna schenken der Burgkapelle zu Wien genannte Weingärten; neben den Ausstellern siegeln Annas Mutter Elspet die Schuchlerin, Annas Brüder Jans und Heinrich die Schůhler und unser swäger Jans von Manswerde und Heinrich der Vinch, derzeit Kämmerer Herzog Albrechts (Orig. HHStA, Burgkapelle; gesehen als Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 85). Möglicherweise auch identisch mit dem nicht näher bezeichneten Schuchler, von dem Melk zu einem ungenannten Zeitpunkt (jedenfalls vor 1400) den Zehent von zwei Badener Weingärten kaufte (vgl. Keiblinger, Melk Bd. II 1, 763).
    2 KG Gainfarn, Stadtgemeinde Bad Vöslau.
    3 Urk. 1357-1380 (NÖLA, Privaturkunden Nr. 1013); 1367 Juni 2 wird seine Frau Eysal erwähnt (Orig. Stiftsarchiv Melk, gesehen als Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 55), 1406 seine Tochter Els und sein Sohn Chuncz (Stiftsarchiv Melk, 32 (Baden), Karton 2, Registrum vinearum in Paden... anno 1406, f. 19). 1360-1380 ist er öfters als Bergmeister der Kartause Gaming in Baden und Pfaffstätten genannt (Orig. HHStA, gesehen als Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien, Ordner 207, f. 87 und Ordner 209, f. 3; FRA II 16, Nr. 283; NÖLA, Privaturkunden Nr. 1013); 1369 wurde er als Schiedsmann in einem Streit des Stiftes Heiligenkreuz mit Jans dem Velber (von Baden) herangezogen (FRA II 16, Nr. 262). Da Winkel im Mittelhochdeutschen "abgelegene Stelle" bedeutet, sind genealogische Zusammenhänge mit Trägern der häufigen Namensbezeichnung "im Winkel" (vgl. z.B. Leutel in dem Winkel, hier Urk. 52) oder gar mit der später einflußreichen Badener Bürgerfamilie Winkler (vgl. Grabstein des Ratsherrn Hans Winkler, der 1571 im Alter von 88 Jahren starb, in der Badener Stadtpfarrkirche) kaum herzustellen.
    4 Es handelt sich hier um die älteste Erwähnung des Altars der Gottsleichnamszeche, die freilich erst 1406 ausdrücklich genannt ist (Stiftsarchiv Melk, 32 (Baden), Karton 2, Registrum vinearum in Paden, f. 7). Kollator des Beneficiums war die Bürgerschaft Badens (Rudolf Zinnhobler, Die Passauer Bistumsmatrikeln, Bd. 5, Passau 1989, 200). Wie alle anderen Bruderschaften Österreichs wurde auch die Gottsleichnamszeche im März 1783 aufgelöst (DAW, Pfarre Baden St. Stephan, Reg. 393).aSuchler Rollett, Chronik.
    bGinnvarn Rollett, Chronik.
    cSchüchler A.
    dPlader B.
    Places
    • Baden (GB BN)
    • Gainfarn (GB BN)
    • Gayn, Flurname bei Gainfarn (GB BN)
    • Mitterndorf a. d. Fischa (GB EB) (?)
    • St. Stephan, Pfarrkirche zu Baden
    • Sülz, Weingartenried in Gainfarn (GB BN)
    • Wien (GB W)
    • Winkel zu Baden (GB BN)
    Persons
    • Andreas der Reißner, Sohn des Herter
    • Andreas der Öltegel
    • Johann der Schuchler, Aussteller, Siegler
    • Johann im Winkel zu Baden
    • Margarete (Schuchler), Gattin von Johann dem Schuchler, Ausstellerin
    • Martin von Mitterndorf
    • Matthias der Ploder, Siegler, Zeuge
    • Michael der Taubshörl
    • Nikolaus der Scherel
    • Rüger der Schauch zu Gainfarn
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