Ich Haug der Goritzer² und Clara mein hausfraw und all unser erben, wir veriehen und tu^en chunt allen den, di disen prief sehent oder horent lesen, di nu lebent oder hernach chunftich sind, daz wir mit gutem willen unser erben^a und mit wolpedachtem muet, zu der weil, da wir ez wol getuen machten, recht und redleich haben geben sybentzch phennig geltz, daz gelegen ist daz Dreschirchen auf aynem pehaustem guet und haist Jacob der Tetendorfer^b3 in dem Winchel pey sand Nycla⁴ ze na^est dem alten Vederlein, also peschaidenleich, daz uns di erbern gestleichen herrn augustiner datz Paden schuln nemen, wann wir gesterben, mich vorgenanten Haugen und mein hausfrawn Claram, mit singen und mit lesen und mit begrebnuzz in ir chloster⁵, alz seu ander ir pruder in dem chloster pestatent, und schuln auch nach unser payder tod aynen ewigen iartag uns verschreiben^c. Wir schuln awer den holden und daz guet mit stiften und mit sto^ern untz an unsern tod inn haben, dann alain daz wir daz guet nindert verchauffen noch versetzen schuln noch mogen, diweil wir leben, gen iuden noch gen christen. Wann wir awer nimer sein, ich Haug und mein hausfraw Chlara, so schuln di erbern geistleihen herrn, di vorgenant augustiner datz Paden, sich underwinden dez holden, wer diweil auf dem vorgenantem guet sitzet, do weilent der egenant Jacob der Tetendorfer^d auf gesessen ist, der da von dient di sibentzch phennig geltz, ...^e in nutz und in gewer inn haben gehabt ich Haug der Goritzer und Chlara mein hausfraw von lehenherrn hant dez erbern herrn herrn Ulreich von Chraniperg^f, der seinen guten willen darzu geben hat und auch di aygenschaft dem vorgenanten chloster durch got aufgeben und gemacht hat, ze hayl und ze trost seiner sel. Und daz di red sta^et und unzerprochen peleib, dez gib ich Haug der Goritzer versigelt den prief mit meinem anhangentem insigil und mit meines gena^edigen herrn herrn Ulreich von Chraniperg^g6 insigil, der daz damit pezeugt, daz er durch got dy aygenschaft zu^e dem chloster hat gegeben, und mit herrn Stephan von Topel^h insigil, der der sach auch zeug ist. Daz ist geschehen, do man zalt von Christes gepurd dreutzenhundert jar, darnach in dem sibentzchisten iar, dez suntags nach Gotzleichnams tag.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 195-196