Ich Heinreich der Stayner von Ebersdorf¹ vergich offenlichen und tu^en chu^ent allen den, di den brif sehent, ho^erent oder lesent, daz ich mit verdahtem mu^et und mit gu^etem willen und auch mit meiner hausfrauen frawn Katreyn und aller meiner erben gunst und willen reht und redleich gemacht und geschaft han ze der zeit, do ich ez wol moht getan, meyns aygen gu^etz ein halb phunt Wienner phenning geltz in dem Werd^a ze Paden² auf dem gu^et, da di weil auf gesezzen ist Ulrich der Nutzendorfer, den erberigen geystlichen herren den Augustynern datz Paden, also beschaydenlichen, daz si mir vorgenanten Heinrichen dem Stayner und meiner hausfrawn Katrein einen ewigen jartag schu^ellen begen unsern seln und allen unsern vodern seln^b und allen gelaubigen seln all iar iarlichen an dem Prehen tag mit einer gesungen vigily und dez morgens darnach mit einer gesungen sel mezz und mit vier gesprochen mezz und mit vier prinnenden stechkirtzen, als ir brif sagt, den ich und mein hausfraw enphangen haben von dem vorgenanten kloster. Si schu^ellen auch unser payder leichnamen sezzen mit irem wagen, wo got uber uns peutt mit dem tod in zwayn meylen von Paden, und fu^eren in ir kloster zu unser vorvordern grebnu^ezz³ und uns begen mit vigili und mit mezzen, als vor geschriben ist. Ich pin auch, ich oft genanter Heinreich der Stayner, ir scherm dez egenanten aygen gu^etz fu^er all ansprach nach dez lantz reht ze Osterrich, wann nyemant nach meinem to^ed dhayn ansprach haben schol denn di erberigen geystlichen herren datz Paden. Si schu^ellen auch daz gu^et oder wer dorauf sytzt nyemant chayn steur anlegen, wan ich ez lauterlich durch got in gegeben han und gemacht. Und daz daz stät und unzerbrochen beleib, doru^eber gib ich oft genanter Heinreich der Stayner den brif, versigelt mit einem aygen anhangenten insigel und mit meines freuntz Haugen dez Goritzer insigel^c, im an schaden, der der sachh zeug ist. Und daz ist geschehen nach Christ gepu^ert dreutzehen hundert iar, darnach in dem drew und sybentzigsten jar, an sand Andre tag dez hayligen zwelfpoten.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 202-203