Charter: Urkunden (1285-1545) 1384 V 16
Signature: 1384 V 16
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16. Mai 1384
Georg der Jung von Pfaffstätten und seine Frau Christina stiften den Augustinern zu Baden für einen Jahrtag 1/2 Pfund Burgrecht auf ihrem Pfaffstättner Weingarten, genannt das Seelgerät, für den der Kartause Mauerbach ein Bergrecht von 1 Viertel Wein jährlich zu entrichten ist.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 215, Nr. 72.
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StA B Augustiner-Urkunden 32
StA B Augustiner-Urkunden 32
Seal: zwei an Pergamentstreifen hängende Siegel. Siegel 1: spitzoval (untere Hälfte fehlt), grünes Wachs in farbloser Wachsschale. Siegelbild: heiliger Bischof mit Lanze und Kreuz (?). Durch Perlenstab getrennte Umschrift: S. PRI... RI. MAURPACH.
Seal: Siegel 2: Dm. 34 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: abgesprengt. Durch Steg getrennte Umschrift: .......NI T...........
Material: Pergament
Dimensions: 279X199, Plica 20 mm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. (14. Jh.) Litera Jung Gerig super mediam lb. redituum (von anderer Hand ergänzt:) super anniversario.$$2. (16./17. Jh.) Paden.$$3. (16./17. Jh.) 1384.$$4. (1607 - großteils unleserlich, da von 5 überschrieben) ... N°. 54.$$5. (1768) Litterae donationis dimidiae librae denariorum super vineam in Pfaffstetten Seel-Gut dictam, factae per Georgium Jung et Christinam uxorem pro anniversario cum vigilia ante festum nativitatis Domini, feria II. ante ascensionem Domini 1384. Ladula B. N°. 16. Reg. Proth. A f. 89.$$6. (Leber) 33.
Index 1768: Lad. B Nr. 16.
Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 54, 89; Prot. B (1647) Nr. 54, 96; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 17c.
Ich Georig der Jung von Phafsteten und ich Christein sein hausvrowe und alle unser erben, wir vergehen offenliech und tuen chunt alle den, die den brief sechent, lesent oder hoerent lesen, das wir mit wolverdachtem muet, mit gesampter hant, mit guetlichem willen und gunst aller unser nechsten erben, zue der zeit, do wir es mit recht wol getůn mochten, und mit unsers rechten pergmaisters hant Seyfrids in dem Hochen Haws ze Phafsteten, die zeit pergmaister der erbern geistlichen hern ze Mawerbach in Allerheiligental des ordens von Carthus, recht und redleich geschafft und gemacht haben ein halbs phunt Wienner phenning gelts purchrechtes auf unserm weingarten gelegen ze Phafsteten und haizzt das Selgreta, ze nechst des pharrer von Trautmanstorff weingarten, der genant ist der Stuechs1, von denselben egenanten unserm weingarten man vor aus jarrlich dient den egenanten geistlichen herrn ze Mawerbach ain viertail weins ze rechtem perchrecht in dem lesen unvertzogenlich vor dem weingarten und nicht mer. Dasselb vorgenant halbs phunt Wienner phenning gelts auf dem egenanten unserm weingarten haben wir geschafft und gemacht den erbern geistlichen pruedern den augustinern ze Paden und allen iern nachkomen pruedern daselbens zue einem ewigen selgret, also beschaidenlich das wir oder wer den obgenanten uensern Weingarten nach uens besitzt oder innehat den egenanten geistlichen pruedern den augustinern ze Paden ewichleich davon das obgenant halbs phunt Wienner phenning gelts purchrechtes dienen und raihen suelln alle iar jerlich des mittichen in den quottembern vor weichnachten, als anders dienstes und purchrechtes recht ist in dem lannde ze Oesterreich. Und wenn der dienst versezzen und nicht gedient wirt ierleich zue der zeit, so ebenant ist, so habent si voln gewalt und recht, mit willn und hilff des egenanten perchherrn, des prior und der geistlichen hern von Mawerbach oder irs pergmaister, daz si sich des vorgenanten unsers weingarten underwinden an alle chlag und an alles berechten mit unserm guetlichem willen, so verr und als lang untz si irs versezzen dienstes gantz und gar verricht und gewert werden an allen iern schaden. Und darumb so suelln die vorgenanten erbern geistlich prueder die augustiner ze Paden fuerbas ewichleichen alle iar ierichleich des vorgenanten mittichens in den quottembern vor weichnachten unser und unserr vorvordern und nachkoemen erben ein ewig gedechtnuzz haben mit einem ewigen iartag in irm chloster ze Paden nach irs ordens gewonheit, also daz si des nachtes suelln singen ain vigili und des morgens ein selampt got ze lob und unsern seln und allen gelawbigen seln ze hilff und ze troest. Auch wann man den iartag beget ierichlich, so sol der prior oder der schaffer des vorgenanten chloster denn des selben tags yedm pruder geben unverczogenlichen drei Wienner phenning, als verr und si mit den halben phunt phenningen gelangen muegen, und swelhs iares si des vorgenanten jartags nicht begiengen und der vorgenanten phenning den prudern nicht engeben, als vor an dem brief geschriben stet, so suelln wir und unser erben in des vorbenanten halben phunt phenning gelts purchrechtes auf unserm vorgenanten weingarten fuerbas nicht mer phlichtig sein ze dienen und suelln denn ich egenanter Georig der Jung und ich Christein sein hausvrowe und alle unser nachkomen erben, die den vorgenanten unsern weingarten nach uens besiczent und innehabent, daz vorgenant halbs phunt geltes purchrechtes auf dem egenanten unserm weingarten machen und geben nach unsern trewen auf ein ander goteshawes, da uens des duncht, da es allerpest hin gestat sei, das man den vorbenanten jartag davon bege, als vor an dem brief geschriben stet. Und das daz geschefft und die wandlung fuerbas also steet sei und untzebrochen beleib, wann wir, ich egenanter Georig der Jung und ich Christein sein hausvrowe, und unser erben aigens insigil nicht haben, so geben wir in, den vorgenanten geistlichen pruedern den augustinern ze Paden, darueber den brief zue einem waren sichtigen urchund der sache. versigilten mit des vorgenanten unsers gruntherren insigil des geistlichen hern prueder Stephans, die zeit prior ze Mawerbach in Allerheiligental des ordens von Carthus2, den wir darumb vleizz(igleichen) gebeten haben, das er sein insigil an den brief gehangen hat, im und seinem gotshaws an schaden, daruender wir uns und alle unser erben verpinden mit unsern trewen, alles daz stet ze haben und ze laisten, daz vor an den brief geschriben ist. Der sach ist auch zeug der erber ritter herr Christann der Tehenstainer mit seinem anhangunden insigil, den wir auch vleizz(igleichen) darumb gebeten haben, im an schaden. Der brief ist geben nach Christi gepuerd drewtzehenhundert iar, darnach in dem vier und achtzgistem iar, des nechsten montags vor dem auffert tag.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 216-218.
Original dating clause: des nechsten montags vor dem auffert tag
Editions:
- Regest: Leber, Ritterburgen (1844) 156, Nr. 33; Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 1874) Nr. 53, f. 125v.
Comment
Georg der Jung und seine Frau hatten bereits im Jahr 1357 eine Stiftung zugunsten der Augustiner geplant; die Urkunde dafür war schon fertig, wurde aber aus unbekannten Gründen nie gültig (hier Nr. 56). In ihren alten Tagen scheinen die beiden an die Ausführung ihres seinerzeitigen Vorsatzes geschritten zu sein. Die Stiftung war wohl bereits im 16. Jh. erloschen, denn im Inventar von 1545 (vgl. hier Nr. 146) wird sie nicht erwähnt; der Index 1768 vermerkt dazu: In reductione anno 1768 facta declarata est tanquam reducta, quia nullus fructus exstat.Language:
Notes:
1 Die Stuchse von Trautmannsdorf hatten zahlreiche, Besitzungen in Baden und Umgebung (vgl. z.B. FRA II 81, Nr. 704 de anno 1345; Stiftsarchiv Melk, Urk. von 1414 Jan. 4, gesehen in Xerokopie im NÖLA, Urkundenkopien Ordner 66).
2 Prior Stefan 1383-1388 (Rolanda HANTSCHK, Die Geschichte der Kartause Mauerbach, Salzburg 1972 (Analecta Cartusiana 7) 137).
aSeelguet A, B, Leber, Ritterburgen.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Mauerbach (GB PU)
- Mauerbach, Kartäuserkloster
- Pfaffstätten (GB BN)
- Selgret, Weingarten zu Pfaffstätten (GB BN)
- Stuchs, Weingarten zu Pfaffstätten (GB BN)
- Tachenstein (abgekommen, Gde. BN, GB BN)
- Trautmannsdorf (GB BL)
Persons
- Christian der Tachensteiner, Ritter, Siegler, Zeuge
- Christina, Gattin von Georg dem Jung von Pfaffstätten, Ausstellerin
- Georg der Jung von Pfaffstätten, Aussteller
- Siegfried in dem hohen Haus zu Pfafstätten, Bergmeister
- Stephan, Prior der Kartause Mauerbach (1383-88), Siegler, Zeuge
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1384 V 16, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1384_V_16/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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