Charter: Urkunden (1285-1545) 1385 XII 20
Signature: 1385 XII 20
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20. Dezember 1385
Ulrich der Riegelbeck und seine Frau Elsbet verkaufen 1/2 Pfund und 4 1/2 Pfennig Gülten auf (genannten) Weingärten in Baden und Pfaffstätten an die Augustiner zu Baden.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 218, Nr. 73.
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StA B Augustiner-Urkunden 33
StA B Augustiner-Urkunden 33
Seal: 3 an Pergamentstreifen hängende Siegel. Siegel 1: Dm. 30 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: Wappenschild mit aus Raute hervorwachsender Palme. Durch Steg getrennte Umschrift:. .LREIC. .IGELPEC...
Seal: Siegel 2: Dm. 34 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: abgesprungen. Durch Perlenstab getrennte Umschrift: . ....ICI CHECE DE ...
Seal: Siegel 3: Dm. 30 mm, farbloses Wachs. Siegelbild: im Wappenschild ein Bogen (Armbrust?) mit Brandpfeil (?). Durch Steg getrennte Umschrift: S. .UGONI. ...IZERI.
Material: Pergament
Dimensions: 183X195 mm, Plica 32 mm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. (14. Jh.) super dimidia lb. (Rest verblaßt).$$2. (14./15. Jh.?) verblaßt.$$3. (16./17. Jh.) 1385.$$4. (1607) Literae emptionis ain halbes Pfundt und fünffthalben Pfenning aus verschaidnen Weingarthen. N°. 55.$$5. (1768) Litterae emptionis annui census dimidiae librae et 4 1/2 denariorum super varias vineas, feria IV. angariorum ante nativitatem Domini 1385. Lad. J. N°. 20. Reg. Proth. A. f. 92.$$6. (Leber) 34.
Index 1768: Lad. J Nr. 20.
Abschriften: Prot. A (1607) Nr. 55, 92; Prot. B (1647) Nr. 55, 99; NÖLA HS 117 (nach 1793) f. 18b.
Ich Ulreich der Rigelpechk und ich Elzbet sein hausvrowe, wir vergehen fuer uens und fuer alle uenser erben und tuen chuent allen den, die disen bief lesent oder hoerent lesen, die nu lebent und hernach chuenftich sind, das wir mit aller uenser erben gutem willn und gunst, mit wolbedachtem muet und mit gesampter hand und nach uenser neasten und pesten vreunt rat, zue der zeit, do wir ez wol getuen mochten, verchoeuft haben uensers rechten freyn aigens ain halbs phunt und fuemffthalben phenning Wienner muenizz geltes, gelegen auf den hernach geschriben weingaerten: Der erst weingart haizzt die Muem1 und leit ze Paden zenest Wilhalms weingarten von Pottenstain, do Seifrid der Drescher ze Paden alle iar von dient drithalben und fuemffczig Wienner phenning ze rechtem gruentdienst an sand Michels tag. Der ander weingart haizzt auch die Muem2 und leit zenest des vorgenanten Seyfrids des Drescher weingarten, und do Georig der Mayler, des Hawgen aydem, von dient alle iar dreizzig Wienner phenning an sand Michels tag auch ze gruentdienst; und auf zwain setzen, die ain haizzt die Smuerkkina und die ander die Hauslodnin, davon die augustiner ze Paden alle iar dienent zwaintzig Wienner phenning, und auf einem weingarten gelegen an dem Flachenhard3, davon die beschoern Uellin4 alle iar dient zweliff Wienner phenning, und auf einem weingarten gelegen ze Phafsteten an dem Stainveld, genant die Primissin5, do man von alle iar dient zehen Wienner phenning, wer zechmaister ist zder pharrb ze Paden6, auch ze gruentdienst, allz auf sand Michels tag. Das vorgeschriben halbs phunt und fuemfthalben phenning Wienner muenizz gelts, gelegen auf den vorbenanten weingaerten, haben wir recht und redleichen verchaweft und geben mit allen den nutzen und rechten, alzz uenser vordern und auch wir ez alles in aygens gewer herpracht haben, umb sechtzig und fuemff phunt Wienner phenning, der wir gantz und gar gewert sein, dem erbern geistlichen hern prueder Lewppolten von Guemppoltzchirichen7, zu den zeiten subprior ze Paden, fuerbas ledichleich und vreileich ze haben und allen seinen fruemen damit ze schaffen, verchaweffen, versetzen und geben, wem er wil, an allen chrieg, wie im das allerpest fuegt oder wol gevellt, an allen irresal, also beschaidenleichen: Wer daz, das er ez fuerbas verchaweffen oder versetzen wolt, es wer von notdurfft oder von wellicherlay sache wegen daz wer, so sol ers des allerersten ambieten das convent des chloesters ze Paden; wellen und muegen sew es danne von im losen und chaweffen, so sol er ins ze chaweffen geben fuer ander leawt an geverde. Wer aber, daz si es nicht chaweffen moechten oder wolten, so mag und sol er sein fruemen damit schaffen an alle irrung, als vor an dem brief geschriben stet. Und durich pezzer sicherhait, so setzen wir uens, ich Ulreich der Rigelpechk und ich Elzbet sein hausvrowe, und all uenser erben unverschaidenleich ueber das vorgeschriben halbs phunt und fuemffthalben Wienner phenning geltes den egenanten geistlichem hern prueder Lewppolt von Gumppolteschirichen oder swem ers fuerbas schaefft, macht oder geit ze rechtem gewern und scherm fuer alle ansprach, als aigens recht ist und des laennds recht ze Oesterreich. Wer aber das, daz in mit recht an dem vorgenanten gelt icht abgieng oder daz si mit recht icht chriegs oder ansprach daran gewunnen von swem das wer, was si des schaden nement, daz suelln wir in alles ausrichten und widerchern an allen irn schaden und suelln auch si das haben auf uens unverschaidenleich und auf allem uenserm guet, das wir haben in dem laennd ze Oesterreich oder wo wir es haben, wie so das genant ist, wir sein lebentig oder toed Und das der chaueff fuerbas also stet und unczebrochen beleib, darueber so geben wir, ich obgenanter Ulreich der Rigelpechk und ich Elzbet sein hausvrowe, fuer uens und fuer all uenser erben dem egenanten geistleichem hern prueder Lewppolten von Gumpoltzchirichen oder wem ers fuerbas schaefft, macht oder geit, den brief zue einem waren urchunde und zue einer ewigen vestunge der sache, versigilten mit uenserm insigil. Des chaweffs und der sache sind auch getzewgen die erbern Fridreich der Chekk und Hawg der Goritzer mit irn anhangunden insigiln, wannd wir sew vleizzichleichen daruemb gebeten haben, in baiden an schaden. Der brief ist geben nach Christi gepuerd drewtzehenhundert iar, darnach in dem fuemff und achtzkistem jar, des mittichens in quattembmern vor weichnachten.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 219-222.
Original dating clause: des mittichens in quattembmern vor weichnachten
Editions:
- Regest: Leber, Ritterburgen (1844) 157, Nr. 34; Helferstorfer, Aufzeichnungen (vor 874) Nr. 54, f. 125v.
Language:
Notes:
1 Der Weingarten wurde in einen Acker umgewandelt und durch eine fromme Stiftung geteilt, wobei nun jede Hälfte 26 1/2 d Grunddienst zu entrichten hatte; die eine Hälfte (12 Tagwerk Weingarten gelegen in Maymen, so jetzt ein Acker) ging 1538 aus dem Besitz des St. Helenae Gottshaus in private Hand über (Gewährbuch A, f. 25), die andere war bereits 1545 unauffindbar: Georg Lumpl oder Papierer stehet noch im grundbuch umb einen Weingarten gelegen im Maynnen, daraus Leopold Hager ein Acker gemacht haben soll, dienet Michaelis 26 d 1 h (Prot. A, 800). Die verbleibende Hälfte wurde 1837 parzelliert und umfaßt heute den Häuserblock zwischen Welzergasse, Kaiser Franz-Ring, Mariengasse und Trostgasse (Grundbuch Frauenhof C/a, f. 8) mit Ausnahme des keilförmig davorgeschobenen Komplexes Kaiser Franz-Ring 19—23, der durch Auflassung einer Straßenabzweigung entstand (Grundbuch E des Hellhammerhofes, f. 80 ff).
2 Dieser Weingarten war bereits in den 1530er Jahren verschollen, denn damals gab es zwar zwei kleine Weingärten in Maymen/die Muemen, die später zusammengelegt wurden und den Augustinern insges. 22 1/2 d dienten (Gewährbuch B, f. 44 und 55); sie stammten jedoch aus dem Kyembser-Grundbuch (Prot. A, 813; vgl. hier Nr. 103 und 146) und da sie der rechten Seite der heutigen Adolfine Malcher-Gasse entsprechen (Grundbuch Frauenhof C/a, f. 9), liegen sie auch nicht, wie in der Urkunde angegeben, neben dem ersten Weingarten Muhmen. — Möglicherweise wurde er wie der hier Urk. 31 genannte Weingarten Muhmen in den Weingarten Wächter einbezogen.
3 Der Flachart ist eine sehr große Ried, deren einzelne Weingärten meist zusätzliche Eigennamen haben (Grund- und Gewährbücher der Augustiner, passim). In den Grundbüchern der Augustiner scheinen jedoch zwei Weingärten auf, die den Namen Flachart ohne Zusatz tragen; einer davon hatte 6 d Grunddienst zu entrichten, der andere 12 (Gewährbuch A, f. 4r/v). Letzterer mag der 1385 gestiftete sein. Dieser Weingarten wurde später in Schiefern genannt und geteilt; so findet er sich noch im Grundbuch der Herrschaft Frauenhof (f. 218f.).
4 1406 ist im pfarrlichen Zehentverzeichnis Mert Fragner vel der bescharn Ull als Besitzer zweier Weingärten genannt (Register vinearum f. 6v). Da das Zehentverzeichnis sonst keine Unsicherheiten bei den Besitzangaben kennt, wird das "vel" wohl einen Vulgo- oder Spitznamen bezeichnen, was in dem Register auch sonst vorkommt. Der bescharn Ull hieß also in Wirklichkeit Mert Fragner, der Name seiner hier genannten Frau ist unbekannt.
5 Das Steinfeld ist eine äußerst umfangreiche Ried, wo auch einige den Augustinern dienstbare Weingärten und Äcker lagen (vgl. Dienstbuch 1530, f. 200, 201, 213, 214, 222), die jedoch alle auf das Kyembser-Grundbuch zurückgehen und daher nicht mit dem hier genannten Weingarten gleichzusetzen sind. Der Weingarten Primissin ist sonst nur noch im Zehentverzeichnis 1406 erwähnt (vgl. nächste FN).
6 Im Spätmittelalter gab es in Baden 13 Zechen (Visitationsbericht 1544, Orig. DAW, Pfarre Baden 3/4). Mit "Zechmeister der Pfarre" ist gewöhnlich der Zechmeister der St. Stephanszeche gemeint; in diesem Fall ist der Usus durch das Melker Zehentverzeichnis 1406 (Stiftarchiv Melk, 32 (Baden), Karton 2) gesichert: Dort (f. 5) ist als Inhaber des Weingartens die Primissin im Steinfeld Michel Walher, Burger zu Baden, genannt, mit dem Vermerk: ad zecham sancti Stephani.
7 Leupold von Gumpoldskirchen, urk. 1367 (Ressel, Konventualen 198) - 1385.
aSchmurckhin A, B.
bwer Zechmaister ist oder Pfarrherr A, B.
Places
- Baden (GB BN)
- Baden, Augustiner-Eremitenkloster
- Flachart, Weinried bei Baden (GB BN)
- Gumpoldskirchen (GB MD)
- Hauslodnin, Weingarten zu Baden (GB BN)
- Muhm, Weingarten zu Baden (GB BN)
- Pfaffstätten (GB BN)
- Pottenstein (GB BN)
- Primissin, Weingarten bei Pfaffstätten (GB BN)
- Schmurkin, Weingarten zu Baden (GB BN)
- Steinfeld, Flurname bei Pfaffstätten (GB BN)
Persons
- Elisabeth, Gattin von Ulrich dem Riegelbeck, Ausstellerin
- Friedrich der Chekch, Siegler, Zeuge
- Georg der Mayler, Schwiegersohn des Hugo
- Hugo der Görzer, Siegler, Zeuge
- Hugo, Schwiegervater von Georg dem Mayler
- Leopold von Gumpoldskirchen, Subprior des Augustiner-Eremitenklosters zu Baden
- Siegfried der Drescher zu Baden
- Ulrich der Riegelbeck, Aussteller, Siegler
- Wilhelm von Pottenstein
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1385 XII 20, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1385_XII_20/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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