Wier pruder Ot apt ze dem heiligen Chreutz verihen vnd tv^en chvnd allen den, die diesen prief lesent oder hörent lesen, di nv lebent vnd hernah chumftig werdent, daz wir mit verdahtem mvt vnd mit gutem rat vnser altheren haben verchouft ainen waingarten, der gelegen ist in der ained ze Pfafsteten vnd haitzet der Ger vnd leit pei ainem weingarten, der haizzet der Schreiber, pruder Chunraten der Chruginne svn van der Neunstat, der got genad, vnd iren freunden vmb sehzig phunt Wienner phenning. Di selben phenning gab diselbe vrow vro Mechtilde die Chruginne an iren lesten zeiten irem svn pruder Chunraten, der vorgenant ist, vnd iren nesten erben vnd schuef, daz si dar vmb solden chouffen ainen weingarten oder ain ander erte ze ainem ewigen selgeret, do man ir vnd alle irer vodern vnd erben sold mit gedenchen ewichleih. Der selbe weingart wart geantburd dem Sichmaister ze dem Heiligen Chreutz mit so getaner red, daz er da van sol dienen ierichleih der Samnunge zwen gantz dienst, daz ist immer ze dem dienst drev stuch gu^eter vische vnd aine semel vnd gutem wein ainem iegleihen herren vnd auh pruder; vnd die dienst sol er oder swer denselben weingarten inne hat, chumftichleih geben an zwain taegen in dem iar, ainen an irem iartag, daz ist an dem ertag in der Osterwochen, den andern an sand Angnesen tage. Wer aber, daz der dienst wu^erd versezzen vnd versaumet an eehaft nodurft, so schullen sih die nesten freund zv dem weingarten ziehen vnd den so lange inne haben‚ vntz ez gepezzert wurde. Vnd dar vber ze ainem ewigem vrchund ditz chouffes vnd auh selgeret, so geben wir, ich vorgenanter pruder Otto apt ze dem Heiligen chreutz dem vorgenanten pruder Chunraden dem Chrug vnd seinen freunden disen prief versigelten mit vnserm ynsigel. Diser prief ist gegeben, do van Christes gepurde waren ergangen Dreutzehenhundert iar darnah in dem vier vnd zwaintzigistem iar, ze phingesten.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 104-105