Charter: Urkunden (900-1797) 1213 VI 16
Signature: 1213 VI 16
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16. Juni 1213, o. O. (St. Florian)
Leopold, Herzog von Österreich, bestätigt wiederholt die Freiheit des Klosters St. Florian von de weltlichen Gerichtsbarkeit.Source Regest: OÖUB 2 (Wien 1856) S. 566
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IN dem namen der göttlichen vnd der vngeschaiden Driualtichait Leupolt Hertzog ze Österreich vnd ze Steyr sprichet also: Wand got ist ein lön vnd ein gellter aller güten dingen, Do von haben wir güt zuversicht, daz uns vör got grözzen lön pringe vnd mere, ob wir mit guotem willen veruenchlichen betrachten den Gotshäwsern vrid vnd scherm. Dovon tün wir bechant allen Christen lewten Mit vrehünd diser Schrifft, Daz wir das Gotshaws, das sand florians haws ist genant, das wir ausgenömenlichen lieb haben, das enneher langew zeit von werltlicher Richter gewalt ze vnrecht ist beswaert, vnd manigvalltichlichen geseriget, von allen vnsern sinnen, vnd mit allem vleizze haben zerloset vnd gefreyet von aller werltlicher Richter gewalt Also, daz dicz selbe Gotshows Örtolfen von Volchenstörf, der vnser Dinstman ist vnd derselben gegend Lantrichter, do ditzselbe Gotshows inne leit, hat gegeben Vierdhalb Hundert phuent gaebiger phenning ze vnsrer gegenwürte vnd daz derselbe Örtolf alles das recht, das er het an lewten oder an aygen oder an swigetanen güt desselben Gotshowses von dem rechte werltlichs gerichts aufgab Otten dem Tuomvogtt von Regensburch Vnd der Tuomvogtt gab vns dasselbe auf, Darzu derselbe Örtolf, da sein prüder Herwört was ze gegenwürte, vnd auch mit gütem willen gab demselben Gotshaws mit allem aygenlichem rechte seines aygens ze Gruenenaw, vnd ze Leimperge auf dem Letten, Das jerlich rechter güllt auf zwaintzik phunt güllt ist geachtet, Ditz selbe aygen mit allem dem Rechte vnd iz im was gegeben, gab vns dasselbe Gotshaws ze widerwechsel vnd ze erstattunge des gerichts In allem disem recht vnd der erstattunge, vnd wir ez netten enphangen von dem gotshaws, Lihen wir dasselbe güt dem Tuomuogtt vnd er demselben Örtolfen alsam ze widerwechsel, vnd ze erstattunge des aufgegeben Lantgerichts dem offt genanten Gotshaws Hie von wellen wir, daz daz Gotshaws von staetem vrid vnd von ganczer vreyhait sich vrew vnd alles das Recht vnd allew di schulldigung, der iz e was schulldig vnd gepunden werltlichem gericht, geb wir mit eins Swertes opfer auf sand florians allter Vnd alles das Recht der Vogtaye v(ü)ber alles des Gotshaws güte in dem gerichte, das widerwechsel ist, Das auch mit diser selben Hantvesste ist bestaetigt, geben wir auf denselben allter Mit eines schilldes gaeb vmb den ewigen lön Vnd ze erledigen vnd vrein dits gotshaws an allem dem, das im zügehört, swie ez ist genant, lewt, aygen, gebawen oder vngebawen, versucht oder vnuersücht, das ez hewt hat oder ymmer furbas gewinnet, Ez sey wise, waide, Jaid, vischpaen, wiltpaen vnd alles das veberal, das das lantgerichte vör der zeit diser hantvesste het oder möchte getziehen oder möchte gepringen in schulldigunge, das vreyen wir allesampt, Dar zu so staetig wir, das von disem tage vnsers aufsats, von erst, daz ymmer fürbas dhainem Lantrichter sey vrlaublich dhaines taydings weise zehaben indert auf des gotshows güte Noch dhain zeit noch dhain stat beschaiden durch gericht noch dhain dingstat haben oder stiften, Noch auf des gotshaws güt noch anderswo dhainen menschen des Gotshaws mügen getwingen, daz iz ze Recht vor im stee, Ez sein pawlewt oder aygenlewet oder czinslewet vmb dhainer slacht saeche noch das dhain werltlicher Richter auf des gotshows güte, noch an dhainer staet von des gotshaws leweten, swi si sind genant, von chauffe noch von füre dhainen weise dhainew Mauett noch dhainen zol sol nemen noch aischen. Wir wellen auch, daz allew di sache, di an des Gotshows gut erwachsen vnd sich v(ü)ben, di ze beredung oder ze püsse stende werden, daz di vor alles Lantgerichts gewaelt oder voellge, so gentzlich sein gevreyet vnd ausgenömen, daz alain desselben gotshaws Broebst vnd sein amptlewt vmb alle di selben sache sullen ir aisch haben vnd swas si erayschent, das süllen si mit Recht volfüren. Geschicht das also, daz ein mensch, das dem Gotshows zugehöret, chuentlich wirt griffen an der Hanthafft der dief oder des todslags oder mördes oder nötnunft oder an swigetaner schullde, di des schulldigen menschen töd mäg eruollen, wand sich geistlicher lewt örden sölhes gerichtes volfuerung nicht vnderwindet, so sol der voegt, den wir nach des Broebstes pet in haben gegeben, denselben schuldigen menschen dem Lant-Richter antwürten ze verderben Also, daz alles desselben menschen guet, ez sey varundgüt oder wi iz haizze dem Gotshaws alain werde behallten Jdoch also, daz schulldiger lewt aische süllen haben alain des gotshaws amptlewet, vnd wo oder wenn si di vinden, so süllen si di selben schaiden von in ynd tün ab des gotshaws güt innerhalb eines Maeneits, vnd süllen sich an denselben vertzeichen irr hantvesste Rechtes, vnd ist das Gotshaws fürbas nicht gepunden, yemant ze antwürten vmb diselben lewet, swaes si tuen, Alsam geschicht, ob ein mensch das des Gotshaws nicht ist, chlait hintz ainem, das dem gotshaws zugehört, vor dem Brobst oder vor seinen amptleweten vnd daz der bechlait vor dem Broebst Rechts waigert, so sol der chlager sein chlag für legen dem, den im der brobst an vnsrer stat ze schermer hat genömen, vnd ist derselbe bechlait, demselben schermer Rechtes wider, alsam an der stat sol sich der Brobst eins so smaechlichs vraeuels menschen ausnemen vnd seiner hantvesst Rechtes an im vertzeichen vnd sol fürbas sich vmb in nicht annemen, Darzü ander sachen, swie si sein genant, si sein vmb aigens gerichtt, oder vmb varund güt, di si gegen leib getziechen oder gegen dem güt oder auf schaden, Ez sey pan, oder aechte, oder vechte, beredung vnd alle geschicht, als lösung, v(ü)beruanch, Gavmlös, Etze, Nachtschaden an lewten vnd an aygen, Das alles sullen des gotshaws lewt amptlewte mit gericht volfüren, Nü süllen allew die, di disen prief ansehent, oder vernemment, daz wizzen für war, daz wir aller diser sache, vnd der Rechte sunderlichen vnser schaidung so verdechtichlichen mit so gewizzer ausmerchung der schriefft haben gemainchlichen gestaetigt, daz do mit allew ansprach, vnd allew v(ü)bler lewte vnrechtew anvertunge werd widertriben, di wellen bechrenchen disen vnsern aufsatz, Mit dem wir vns vleizzen vnd werben allen weise, daz ditz Gotshows mit staetem vride vnd mit ymmer wernder vreyung beleih Vnd daz alle vnser Erben oder ander vnser nachchömen das wizzen, daz si weder mit hin lehen noch mit dhainer frömden weise dise vnser vreiung hantuesste nicht mügen zebrechen noch gechrenchen, Geschicht ez aber von dhainem vnrechtem rat, daz von vnsern Erben oder von andern vnsern nachchömen mit bechrenchung diser vreihait vnrecht geschieht, das wellen wir, daz iz dhainen weise dhain chrafft nicht haben müg Nach diser sache sichtichlicher offenunge, so chrefftig wir disen prief mit vnsers warhafften Insigel zugab an disen selben prief cze staetigunge vnsers endhafften aufsats Vnd daz ditz alles mit ymmer wernder staet sey veruangen, So sterkeh wir iz mit Chaiser Otten Insigel, vnd mit Chaiser fridreichs Insigel alsam mit den zeugen, di hie stent geschriben, Graf vlrich von Chlamme, Ott der Tumvogt, Vlreich von valchenberch, Hadmar von Chünring, Alber vnd Hadmar sein sün, Vlreich Strüne, Rudolf von Potendorf, Weichart der Truchsaetz, Chadolt vnd Weichart sein sün, Adolt von Chienawe, Dietmar von Liechtenstain, Ott von Chrems, Hadmar von Pavmgarten, Herman von Chranchperch, Vlreich der Esel, Perchtolt von Wideruelt, Otte von Perchtoltstorf, Ott von Pirbowm, Vlreich von Chernabrunne, vlreich von Marbach, Perchtolt von Emmerberch, Heinrich von prunne, Leupolt der Schenkch, Alber von Greymstain, Ruprecht de Stal, Dietmar von Chülivbe, Herwört von Volchenstörf, Dietreich von windekk, Deinrat von Kappellen, Oppolt vnd Heinreich di Kamrer vnd anderr piderber lewt vil. Das ist geschehen auf der wies bei naern vnd volpracht ze Dornpach, Geben ze wyenn mit der hannt Vlreichs des offen Schreiber am xvj tag kalendas Julij, da man zalt von Christs gepurd M. Jar. CC Jar, jm virden, Regnante domino ffriderico Romanorum rege et rege Sycilie glorioso, anno regni eius secundo, Regni vero Sycilie XV.
Source Fulltext: OÖUB 2 (Wien 1856) S. 566-569
Original dating clause: xvj tag kalendas Julij
Editions:
- spätmittelalterliche deutsche Übersetzung der lateinischen Urkunde Nr. 00386 A (OÖUB, Zweiter Band)
Comment
Mit blauer Initiale. $$ alte Übersetzung der vorstehenden Urkunde Nr. 386 A.Places
- o. O. (St. Florian)
St. Florian, Stiftsarchiv, Urkunden (900-1797) 1213 VI 16, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiASF/StFlorianCanReg/1213_VI_16/charter>, accessed at 2024-11-18+01:00
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