"Wir Lasslaw(1), von Gots gnaden zu Hungern, zu Behem, Dalmacien, Croacien etc. kuenig, herczog zu Oesterreich vnd marggraue zu Mêrhern etc. Bekennen fuer vns vnd vnser erben, vnd tun kund mit dem brief: Als weilent Anndre Herleinsperger(2) ain capellen in dem markht zu Rorbach, in vnserm lannd ob der Enns gelegen, in den eern der lobsamen kueniginn Maria vnd des heiligen ritter sand Joergen erhebt gestifft die nachgeschriben stuekh vnd gueter, die von vns vnd vnserm fuerstentumb Oesterreich zu lehen ruerent, darzu geben vnd gewidemt vnd die lehenschafft vnd vogtey daran jm vnd seinn erben seins namen vorbehalten hat, als der stifftbrief darumb ausgeganngen jnnehalt, vnd wan vns vnser getrewr Vlreich Herleinsperger(3) fuerpracht hat, wie ettwenn vnser lieber herr vnd vater kuenig Albrecht(4), Roemischer zu Hungern, zu Behem etc. kuenig loeblicher gedechtnuess dieselben gueter darzu geaigent hab, vnd derselb brief verprunnen sey vnd vns diemueticleich gebeten, daz wir die widerumb darzu ze aigen vnd die stifft zu bestêtten geruechten. Das wir voraus Got, seiner lieben mueter vnd dem heyligen sand Joergen zu lob vnd eern, vnd durch des egenanten Herleinsperger vleissigen bet willen also getan, vnd dieselben nachgenanten gueter mit allen jren zuegehoerungen zu der obgenanten capellen, als lanndesfuerst vnd lehenherr geaigent vnd die stifft bestêtt haben, aigen vnd bestêtten aw die wissenntlich in krafft des briefs, was wir zu recht daran aigen vnd bestêtten sullen oder muegen. Jn solhermass, daz ain yeder kaplan derselben cappellen, wer der yecz ist oder kuenffticleich wirdet, die selben gueter nu furbazzer jnne haben, nueczen, niessen vnd damit hanndln sol vnd mag, als mit anndern derselben cappelln guetern, vnd aigens vnd lanndes recht ist. Wir verzeihen vns auch fuer vns vnd vnser erben daran der manschafft vnd lehenschafft vngeuêrlich. Vnd sind das die obgenanten stukh vnd gueter: Von erst ain gut zu Chranzagl(5), in Sêrleinspekher pharr vnd in Veldner lanntgerichtt gelegen, vnd dient jêrlich ain phunt pfenning gelts, vier kês, sol yeder kês vier pfenning wert sein, vier huener, sol auch yedes vier pfenning wert sein, zway phunt oell fuer zwainczig pfenning, vnd ain schot harbs. Jtem ain gut zu Grêmsrewtt(6), in der obgenanten pharr vnd lanntgericht gelegen, vnd dient jêrlich ain phunt pfenning gelts, vier kês, sol yeder kês vier pfenning wert sein, vier huener, sol auch yedes vier pfenning wert sein, zway phunt oell fuer zwainczig pfenning, vnd ain schot harbs. Jtem halben zehent(7) auf dem gannczen markht zu Rorbach, vnd das purkhrecht daselbs gelegen bey der padstuben(8), das weilent . . des burger gewesen ist, mit aller zugehoerung, darauf auch ain yeder kaplan, dem die vorgenant cappellen verlihen wirt, hewslich siczen sol. - Mit vrkunt des briefs. - Geben zu Wienn, an mitichen vor dem heiligen phingsttag, nach Kristi geburde vierzehen hundert vnd in dem drewundfuenffczigisten jar, vnserr croenung, vnsers reichs des Hungrischen etc. im drewzehenten jare."||
Unter der Plica: "Commissio domini regis in consilio."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 342 (S 232), S. 369-370