"Wir Lasslaw(1), von Gots gnaden zu Hungern, zu Behem, Dalmacien, Croacien etc. kunig, herczog zu Oesterreich vnd marggraue zu Merhern etc. Bekennen vnd tun kund offenlich mit dem brief, daz vns die ersamen geistlichen vnser lieben andechtigen, der brobst(2) vnd die brueder zum Slegel, des ordens von Premonstrat, habent fuerbringen lassen ainen brief, daran jn weilent vnser lieber vetter, herczog Rudolf(3) der vird, herczog zu Oesterreich ainen wochenmarkt(4) wochenlich an dem sambstag in dem Aigen daselbs zu dem Slegl ze halten gegeben hat, vnd den also in nucz vnd gwer herbracht hieten, vnd vns diemueticleich gebeten, jn den auch ze geben vnd ze bestêtten. Vnd wan wir von kuenigklicher angeborner guetikait genaigt sein, vnsern vndertanen, vnsrem lannd vnd sunder den geistlichen personen, die Got steticleich dienen, nucz vnd aufnemen ze fuerdern der warten, daz wir jrer guten werch in dem ewigen leben tailheftig werden, vnd haben jn darumb mit wolbedachtem rat vnd rechttem wissen denselben wochenmarkt bestêtt vnd bestêtten jn den wissentlich in kraft des briefs, was wir jn zu recht daran bestêtten sullen oder mugen. Also daz die vorgenanten, brobst vnd brueder zum Slegl, jr nachkomen vnnd lewt daselbs, denselben wochenmarkt alle sambstag wochenlich haben, nueczen vnd gebrauchen sullen vnd muegen mit allen den freyhaiten, eern, rechten vnd gewonhaiten, als der vorgemelt jr brief jnnhalt, vnd sy den von alter herbracht habent, von menicleich vngehindert angeuerde. Dauon gebieten wir den edeln, vnsern lieben getrewn, allen vnsern haubtlewten, grauen, herrn, rittern vnd knechten, phlegern, burggrafen, burgermaistern, richtern, burgern, ambtlewten vnsers fuerstentums Oesterreich, vnd allen andern vnserr kuenigreich vnd land vndertanen, gegenbuertigen vnd kuenftigen, ernstleich vnd wellen, daz sy die vorgenanten brobst, brueder vnd jr lewt vnd nachkomen zum Slegel, bey demselben jrm wochenmarkcht vnd diser vnserer bestêttung genczlich beleiben lassen vnd jn chain jrrung noch jngriff nicht tun, noch des yemanden ze tun gestatten in chainer weis, doch vns an vnsern gerechtikaiten vnd auch andern an jrn rechten vnuergriffen. Vnd also, daz sy vnsern vordern, vns vnd vnsern nachkomen den jartag darumb begeen, als des vorgenanten herczog Rudolfs brief jnnhalt, das ist vnser ernstliche maynung. Mit vrkund des briefs, besigelten mit vnserm anhanngenden seecret, geprechenhalben vnsers jnsigel, daz wir in vnserm fuerstentumb Oesterreich gebrauchen vnd yecz nicht bey vns haben. Geben zu Prag(5), an eritag nach sand Angnesen tag, der heiligen junkfrawn. Nach Christi geburde im virzehen hundert vnd virvndfuenfczigisten jar, vnserer reich des Hungrischen etc. im virczehenten vnd des Behemischen im ersten jaren."||
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Unter der Plica links: "Ladislaus rex, manu propria."||
Unter der Plica rechts: "Commissio domini regis in consilio."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 345 (S 235), S. 372-373