"Ich Liendl, jch Michel, jch Anna vnd jch Kathrey, geswisstret, Hannsen(1) jn der Jnndern Oed(2) saeligen kind. Bekennen fuer vnns vnd all vnnser eriben von aller der eribschafft vnd gerechtigkait, so wir gehabt haben hynncz vnnserm lieben brueder Wolfgangen vnd gegen allen seynen eriben von wegen des zwaj tail zehents auf dem guet jn der Jnnderen Oed, so vnnser benannter vater saeliger hinder sein lassen hat vnd eriblich auf vnns geuallen ist, jn Saerleinspekcher pfarr vnd Velldner landgericht gelegen, der von den edeln Elspeten vnd Anna geswisstret Lienharten Kapplan(3) saeligen kinden recht lehen ruert. Vmb dieselbm eribschafft vnd gerechtigkait habent vnns frumb laewt veber ain bracht vnd vns ycz genannten geswisstreten ain sumba gelts gesprochen, daran vnns wol benuegt hat vnd hin fuer benuegen sol, vnd der wir von jn ganncz ausgericht vnd bezallt seynn zu rechten tagen an schaden. Darumb verzeihen wir vnns egenannte geswisstret fuer vnns vnd all vnnser eriben gegenn dem benennten vnnserm brueder Wolfgangen vnd gegen allen seynen eriben aller der eribschafft vnd gerechtigkait, so wir von des beruerten zwaj tail zehents zu jngehabt haben also, das wir noch all vnnser eriben hynncz vnnserm bemellten brueder noch allen seynn eriben kainerlaj zuspruch, eribschafft noch gerechtigkait nymer haben suellen noch enwellen, weder mit recht noch an recht, jn kainerlay weyse vngeuaerlich. Ausgenomen ob vnns der todt rechtlich icht gaeb, des verzeihen wir vnns nicht. Es sol vnd mag auch vnnser egenannter brueder Wolfgang vnd all sein eriben mit dem vorgenannten zwaj tail zehent, seiner zuegehoerung, vnd mit allem annderem jrem guet allen jren frumben wolgeschaffen, damit hanndeln vnd tuen, wie sew verlusst vnd guet zymbt, an vnnser beruerten geswisstret, aller vnnserer eriben vnd maenigklichs von vnnsern wegen jrrung vnd hyndernuess, vngeuaerlich. Waer aber, das dem vorberuerten vnnserm bruder oder seynn eriben von vnns, bemellten geswisstreten, vnnsern eriben, oder von wem das geschaech, von vnnsern wegen krieg oder ansprach darumb auferstuend, des sew zu schaden kaemen, wie der schad genannt wurde, sullen vnd wellen wir jn gaennczlich abtragen vnd widerkeren vnd suellen das alles haben zu vnns, allen vnnsern eriben vnd trewn darzu auf allem vnnserm guet, nichts darjnn ausgenomen, der muegen sew sich wol vnderwinden, jnnhaben, nuettzen vnd nyessen, vnnczt das sy aller jrer schaeden ganncz entricht vnd bezallt seynn vngeuaerlich. Das zu ainem waren vrkundt geben wir obbestymbte geswisstret fuer vnns vnd all vnnsere eriben dem egenannten, vnnserm lieben bruder Wolfgangen vnd allen seynn eriben den brief, besigelt mit des edeln Sigmunden Kapplan(4) anhangunden jnsigill, den dye benannten Elspet vnd Anna geswisstret an jerer stat, wann sew aigne gegrabme jnsigill nicht enhetten, vnd wir vorgemellte geswisstret mitsambt jn mit vleyss darumb gebeten haben, doch jm vnd seynn eriben vnd den egeruerten Elspeten vnd Anna geswisstret, an jerer lehenschafft vnd rechten vnuergriffennlich vnd an schaden. Darunnder wir vnns offtberuerte geswisstret Liendel, Michel, Anna vnd Kathrey fuer vnns vnd all vnnser eriben vesstigklich mit vnnsern trewn jn aydes weyse verpinden, alles das war vnd staet zu hallten, so der brief jnnhellt vnd auswayst, alles getrewlich vnd vngeuaerlich. Der geben ist nach Cristj gepurdt vyerzehen hunndert vnd jn dem zwayvndsybenzigisten jare, an pfincztag nach sand Steffans messveyrtagen."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 445 (S 317), S. 490-492