Wir Rudolf von gottes gnaden herzog ze Oesterreich ze Steyr und ze Kernden wir entbieten den erbaren und bescheidenen . . dem Propsten und den Chorherrn ze Ardacher unsern getrewen lieben unser genad und alles gutes. Als der erwirdig bischof Johann von Gurk unser kantzler und meister Friede lieb official ze Passau zwischen euch gesprochen haben umb alle missheligkeit und stozz die zwischen euch gewesen seint und als dieselben spruchleut in ewren spruchbrif, den wir bestetet haben, eine straff genant Pön wider di, di unter euch den ehgenanten spruch nicht gehorsamben, aufgesezt haben mit dem unterschaid, so wer dawider thet, daz der verfallen wär in unser kammer fünf und zwaintzig marck silbers, dem bischof von Passau auch fünf und zwaintzig marck, dem capitel ze Ardacher fünf und zwaintzig marck und den spruchleuten fünf und zwaintzig marck. Also gebieten wir euch gar ernstlich und wellen, daz ir alle den ehgenanten spruch haltet und volfürt als er gesprochen, oder welcher in überfürt, wider den wollten wir unser wandl haben und wollten das durch nichte lassen. Geben zu Wienn am freitag vor Thomas des zwelfpoten tag nach Kristes gepurd dreuzehenhundert iar darnach in dem ein vnd sechzigstem iare.

Source Fulltext: FRIESS, Ardagger (AÖG 46, 1871) S. 524-525