Wir Herman von gottes gnâden abt des gotzhus ze sant Gallen¹ tůn kunt vnd veriehen offenlich an disem brieue allen, die in ansehent lesent oder || ho^erent lesen, das fúr vns kam, do wir ze gericht sâssen, dú erber frowe Elsbetha wilunt Herman des Vedrerz selgen von Veltkilch² elichú wir||tinne vnd nam Johans den Serrin burger ze sant Gallen ze fúrsprechen, der offenot vor vns an ir stat vnd von ir wegen, das sie Oswalden, Rů||dolfen, Lucien, Vrsullun vnd Fiun, ir brůder Cůnrat Rainoltz kint, den wingarten ze Lúchingen³, dem man spricht Herman des Vedrerz wingarten, vnd die gebraiten, die man haisset Herman des Vedrerz gebraiten, ze Alstetten⁴ gelegen, uf geben vnd in ir hant bringen wo^elt, vnd batte vns, das wir erfu^eren an gemainer vrtailt, wie sie das tůn so^elt, das es kraft hette. Das tâten wir vnd wart ertailt an gemainer vrtailt, das sie ainen vogt nemen so^elt vnd mit des hant den wingarten vnd die gebraiten, so vorbenemt sint, vns in vnser hant uf geben so^elt vnd vns bitten lihen den vorgenemten Cůnrat^a) Rainoltz kinden ze rehtem lehen, won der vorgenemt wingart vnd die gebraite von vns vnd vnserm gotzhus reht lehen sint. Do nam sie Walthern den Zúnden von Alstetten ze vogt, vnd mit des hant gab sie vns ûf in vnser hant den vorgenemten wingarten vnd obgenemten gebraiten vnd batte vns, das wir sú lihen den vorgenemten Cůnrat^a) Rainoltz kinden ze rehtem lehen. Do erhorten wir ir bette vnd lihent vnd habent gelihen mit disem brief den vorgenemten Oswalden, Růdolfen, Lucien, Vrsullun vnd Fiun, des egenemten Cůnrat^a) Rainoltz kinden, den vorgenemten wingarten vnd die vorgenemten gebraiten ze rechtem lehen, vnd ist dis alles beschehen vnd vollefu^ert mit worten vnd mit werken, so darzů gehort vnd notdurftig warent von reht vnd von gewonhait vnd als es kraft hatte vnd haben sol nu vnd och hie nach. Vnd ze ainem waren vrkúnde vnd sta^eter sicherhait der vorgeschriben dinge so habent wir vnser insigel gehenkt an disen brief. Ich die vorgenemt Elsbetha wilunt Herman des Vedrerz selgen elichú wirtinne vnd Walther der Zúnde der vorgeschriben sach vogt veriehen offenlich an disem brief, das alles das wâr ist, das der erwirdig vnser gena^ediger herre von gottes gnaden abt Herman abt des gotzhus ze sant Gallen von vns an disem brief veriehen hat, vnd des ze merer sicherhait so habent wir vns gebunden vnder sin insigel, won wir aigenr insigel nicht hatten. Dirre brief wart geben ze sant Gallen in der stat an dem na^ehsten dunstage nach dem hailigen tag ze phingsten in dem jar, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar, vierzig jar vnd darnach in dem sehsten jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VI, Nr. 3986, S. 518.