Allen den, die disen brief an sehent lesent oder ho^erent lesen, kúnden wir Anna von A^emptze¹, wilunt hern Bernhartz des Schenken von Landegge² ritters elichú wirtenne, vnd Cůnrat der Schenk von Landegge³ || ritter, Lútoltz vnd Marquartz⁴ des vorbenempten hern Bernhartz mines vetterren kinde vogt, vnd veriehint offenlich an disem brief, won dú selben hern Bernhartz kind noch ze ir tagen nit komen sint vnd och der || vorbenempt Lútolt in landes nit ist vnd sú von iro vatter wegen in grôsser gúlt stant vnd sint, daz wir mit gůter beschaidenhait vnd vorbetrahtung durch der vorgescribenun kinde nutzes willen vnd iro grôssen || schaden ze wenden dise nach gescribenen lúte V^olrichen Hainrichs des Widmers burgers ze Biscofzelle⁵ sun, Adelhaidun des selben Hainrichs des Widmers tohter, Hansen des Spekelers elichun wirtenne, Annun, Hainrichen, V^olrichen vnd Hansen der selbun Adelhaidun kind vnd och a^ellú dú kind, dú die selb Adelhait hie nach gewinnet, die lút der vorgenandun Lútoltz vnd Marquartz lehen warent von dem gotzhus ze sant Gallen, an der selbun Lútoltz vnd Marquartz stat reht vnd redelich habint verkoffet vnd ze koffen geben dem êrwirdigen v´nserm gena^edigen herren abt Herman dez gotzhus ze sant Gallen⁶ ze dez selben gotzhus nutz vnd handen vmb nún pfund gůter vnd gena^emer Costentzer pfenning, der selbun pfenning wir vnd die vorgenanden hern Bernhartz dez Schenken sún alleklich gewert sient vnd alle in der selbun kinde redelich nutz komen sint an den stetten, da wir iro grôssen schaden mit verkomen habint, vnd habint wir obgenanden Anna von A^emptze vnd Cůnrat der Schenk dem vorbenempten gotzhus die vorgescribenen lúte an der vorbenemptun Lútoltz vnd Marquartz stat reht vnd redelich ze aigen vf geben vnd geuerteget, als reht sitte vnd gewonlich ist. Wir Anna von A^emptze vnd Cůnrat der Schenk von Landegge ritter habint och dem vorgenanden v´nserm gena^edigen herren vnd dem gotzhus ze sant Gallen vnd iro nachkomen vmb den vorgescribenen koffe vnd lúte zů v´ns vnuerschaidenlich ze rehten wern geben vnd gesetzet Hansen von Staina⁷ vnd Hainrichen den Giel von Glatburg⁸ mit der beschaidenhait, daz wir allú vierú willeklich gelobt habint mit v´nseran gůten trúwan, ane allen fúrzug des vorgescribenen koffes vnd der lúte reht wern ze sinne vnuerschaidenlich gen ma^enlich nach dem rehten, wenn ald wa oder wie dik sin der vorgenande v´nser gena^ediger herre ald sin vorbenempt gotzhus oder iro nachkomen ald die vorgescriben lúte oder iro erben bedurffent ald notdúrftig sint vff gaistlichem ald vff weltlichem geriht, ane allen iren schaden, vntz daz wir geschaffent, daz dem vorbenempten gotzhus die vorgescriben lúte von denan vorbenemptan Lútolten vnd Marquart gebrůdern reht vnd redelich werdint ze aigen vff geben vnd geuerteget, als sin daz selb gotzhus notdúrftig sie. Wir obgenanden Anna von A^emptz vnd Cůnrat der Schenk von Landegge ritter entzihint v´ns och vnd habint v´ns och willeklich vnd och reht vnd redelich entzigen an der vorgenandun Lútoltz vnd Marquartz stat frilich vnd gantzlich aller reht vorderung ansprach lehenschaft aigenschaft kuntschaft pfantschatz besatzung zúgnúst brief vnd lebenter lúte, so die selben Lútolt vnd Marquartald iemen von iro wegen zů denan vorgescribenen lúten ie hettunt ald gewnnent ald sú hie nach zu inen immer hanald gewinnen mugent ald mo^ehtint mit geriht ald ane reht dehainen weg, es gescha^ehi denn, daz der vorgescribenun lúte dehaines wider in v´nser ald der vorgenandun Lútoltz vnd Marquartz gewalt ka^emint von des wehsels wegen, so wir vnd ander gotzhus dienstlút vnd v´nser lút mit dem vorbenempten gotzhus vnd mit sinen lúten habint. Wir Anna von A^emptz vnd Cůnrat der Schenk von Landegg ritter habint och gelobt mit v´nseren trúwan vnd bindint och die vorgenanden Lútolten vnd Marquarten dar zů mit disem brief, daz wir Hansen von Staina vnd Hainrichen den Giel von Glatburg von allem schaden gar vnd gantzlich ledegen vnd lo^esen so^ellint ane fúrzug, in den sú koment von diser sache vnd werschaft dehainen weg. Wir Hans von Staina vnd Hainrich der Giel von Glatburg veriehint och offenlich ainer gantzun warhait aller der ding vnd bedingde, so die vorgenanden Anna von A^empte^b) wilunt hern Bernhartz des Schenken von Landegge ritters^c) vnd herr Cůnrat der Schenk von Landegg ritter von v´ns an disem brief veriehen hant. Vnd ze merer sicherhait aller vorgescribener ding henken wir Anna von A^emptz, Cůnrat der Schenk von Landegg ritter, Hans von Staina vnd Hainrich der Giel von Glatburg v´nserú insigel offenlich an disen brief. Der geben wart an sant Pelayen abent in dem jar, do man zalte von gottes gebúrt drútzehenhvndert jar, dar nach in dem nún vnd fúnfzigosten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4628, S. 461-462.