Allen^a) den, die disen brief ansehent lesent oder ho^erent lesen, kúnde ich Jacob der Gemúnder burger ze sant Gallen vnd vergich des offenlich mit || disem gegenwúrtigen brief, won mir die ersamen der burgermaister der amman vnd der rât der stat ze sant Gallen von miner ernstlicher || bette wegen das berffritt, das gelegen ist vor der stat ze sant Gallen bi sant Lienhart¹, gegunnen hant ze ko^vffenn vmb Johansen den Kaltisen || vnd darvmb, das das selb berffritt inen vnd iren nachkomen vnd der selben ir stat ze sant Gallen vnscha^edlich sin vnd wesen sol, darvmb so hab ich inen ze mêrer vnd ze besserr sicherhait offenlich vnd vnbetwungenlich gesworn ainen gelerten aid ze den hailgen mit v^f gehabnen vingern vnd hab o^vch alle min erben vnd nâchkomen sunderlich alle die, in der hant vnd gewalt das selb berffritt iemer stât vnd komen ist, bi dem selben geswornen aide vnd mit disem brief darzů gebunden also, das wir noch ieman von vnsren wegen noch an vnser stat nu noch hienach mit dem selben berffritt nit tůn noch werben súllen, das inen ald ir stat ze sant Gallen scha^edlich ald wider sie in dekain wîs, ân alle geua^erde, vnd das wir noch ieman von vnsren wegen noch an vnser stat das selb berffritt nu noch hienach niemann fu^egen schaffen lihen versetzzen noch ze ko^vffenn geben noch in kain wîs dauon gân noch komen súllen, es bescheh dann mit des merentail des rates ald, ob nit rates ze sant Gallen wa^er, mit der besorger ald wie die genant wa^erint, die dann von der burger wegen gewaltig ze sant Gallen wa^erint, gůtem willen gunst vnd vrlo^vb. Ich noch dekain min erben vnd nachkomen noch ieman von vnsren wegen noch an vnser stat súllen o^vch nu noch hienach bi dem selben ait nit werben an vnsern herren den kayser, der ietz ist, ald Ro^emschen kúng oder kaiser, die hernach werdent, noch an dekain ander herschafft, si sient gaistlich oder weltlich, fúrsten oder hêrren, das das selb berffrit gefriiet werde. Wir noch ieman von vnsren wegen súllent o^vch das selb berffritt mit murenn nit hoher bûwen danne es ietzo ist, noch twingolff noch graben darvmb nit schlahen noch machen won mit des egenemten mêrentail des râtes ald der besorger der stat ze sant Gallen gůtem willen vnd gunst, als vor ist beschaiden. Ich noch dekain min erben vnd nâchkomen noch ieman von vnsren wegen súllent o^vch enkainen burger von sant Gallen noch dekainen gast weder frowen noch man noch iemann, wer der wa^er oder wer die wa^erint, die wider den burgern der stat ze sant Gallen gemainlich ald wider dekainem sunderlich, er sie ietz da burger oder er werd da burger hienach, ald wider ir stat ze sant Gallen getân hettint oder ta^etint in dekain wîs oder můt vnd willen hettint wider sie ze tu^enn ald si gemainlich ald ir kainen sunderlich an ze griffenn ald ze schadgenn an lîp oder an gůt ald mit kainen sachen si ze bekúmberrenn ald ze beswa^erenn, wenne ald wie dik das bescha^eh, vff das selb berffritt nit lâssen noch darinne noch daruff nit husen houen noch enthalten won mit des egenemten merentail des râtes ald der besorger gůtem willen vnd gunst, als vor ist beschaiden. Bescha^eh es aber darúber ân vnser wissent, als balde wir es danne innan werdent, so súllen wir den selben lúten vnuerzogenlich vrlo^vb geben vnd von vns schiken vnd si nit fúrbass darin noch daruff weder husen noch houen noch nút mit in ze schaffenn haben. Ich sol o^vch burger ze sant Gallen sin vnd wesen vnd das selb burgrecht niemer absagen, alle die wîle vnd ich das vorgeschriben berffritt inne han vnd es ze minen handen stât, vnd súllen dis alles sta^et haben bi dem obgenanten geswornen aide. Vnd ze ainer gantzen wârhait vnd sta^eten sicherhait aller diser vorgeschribenen dinge vnd das dú wâr vnd sta^et behalten werdent, so han ich der obgenant Jacob der Gemúnder min insigel fúr mich fúr alle min erben vnd nachkomen gehenkt an disen brief. Der ist geben ze sant Gallen an dem na^ehsten mentag nach des hailgen crútzes tag, als es funden wart, in dem jâre, do man von Cristus geburt zalt drúzehenhundert jâr, sechszig jar vnd darnach in dem sechsten jâre.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5025, S. 215-216.