Wir Geori von gottes gnâden abt des gotzhus ze sant Gallen¹, das ân alles mittel zů geho^eret dem stůl ze Ro^vm, tu^en kunt vnd veriehen offenlich mit disem brief, daz fúr v´ns kam ze || Wil² in v´nser stat, do wir offenlich ze geriht sassen, die ersam fro^vw Elisabeth V^olrichs Horchentals elichi wirtinne Růdolfs des Schenken sa^eligen von Landegg³ elichi tohter, vnd offent || da mit fúrsprechen vnd sprach, dz si mit gůter vorbetrahtung vnd beschaidenhait von ir redlichen not wegen Růdolf den Snetzer von Durstůdlen⁴ ze Bischofzell⁵ gesessen vnd Adelhait || A^eppis sin elichen husfro^vwen mit lip vnd mit gůt, die von v´ns vnd v´nserm gotzhus ir lehen waren, redlich vnd reht verko^vffet hetti vnd hetti ze ko^vffen geben v´ns v´nsern nachkomen vnd v´nserm vorgeschriben gotzhus vmb vier pfund vnd aht schilling pfenning gůter Costentzer múns, der si o^vch gantzlich von v´ns wa^er gewert an den stetten, da si iren fromen mit geschaffet hetti, vnd wo^elt v´ns o^vch den selben Růdolf den Snetzer vnd Adelhait A^eppis mit lip mit gůt vnd mit allen rehten vfgeben vnd vertgen, alz reht wa^er, vnd zo^egt v´ns o^vch ainen offen brief besigelt mit des selben V^olrichs Horchentals insigel, damit er o^vch sinen gůten willen vnd gunst darzů geben hât vnd o^vch der selben Elisabethen friges vrlob vnd vollen gewalt geben hatt, ainen vogt an siner stat darumb ze nemmen vnd damit ze varenn, alz si notdurftig wa^er, won er von gefeht⁶ wegen fúr v´ns nút komen geto^erst noch enmo^eht, vnd batte v´ns ze erfaren an ainer vrtail, wie si das tůn vnd dauon gân so^elt, dz es kraft hetti nu vnd hienach. Do fragten wir vrtail vmb vnd ward ertailt mit gemainer vrtail, sid der vorgenemt V^olrich Horchental von gefeht vnd ehafter not wegen fúr v´ns nút komen mo^eht, dz si dann ainen vogt na^em an dem ring, wen si wo^elt, vnd daz si der selb ir vogt ze drin malen fůrti vsser des gerihtes ring vnd si ze ieglichem mal fragti, ob si es vnbetwungenlich^a) ta^et vnd willeklich vnd gern tůn wo^elt, vnd daz si dann die selben Růdolfen vnd Adelhaiden mit ir vnd mit des selben ir vogtes handen vfgeben so^elt an v´nser hand vnd dz es also wol kraft hetti. Das tet o^vch si vnd nam do ze stett die selb Elisabeth ze vogt Albrehten von Lindenberg⁷ v´nsern schulthaissen ze Wil, dem o^vch wir die vogtye nach v´nsers gotzhus gewonhait verlihen vmb die sach, der fůrt si och ze drin malen vsser des gerihtes ring vnd fragt si ze ieglichem mal, alz im vormals ertailt ward, ob si es vnbetwungenlich ta^et vnd willeklich vnd gern tůn wo^elt, der sait o^vch ze dem dritten mal bi sinem aid, daz si im ze ieglichem mal gesait hetti, daz si es vnbetwungenlich ta^et vnd willeklich vnd gern tůn wo^elt, vnd gab do die selb Elisabeth mit gůter vorbetrahtung mit ir vnd mit des selben ir vogtes handen den vorgenemten Růdolf den Snetzer vnd Adelhaid A^eppis sin elichen wirtinne mit lip mit gůt vnd mit allen rehten ledklich vf an v´nser hand vnd etntzech^b) sich o^vch do ze stett die selb Elisabeth mit dem selben ir vogt vnd entzihent sich mit disem brief fúr sich vnd fúr alle ir erben gen v´ns gen v´nsern nachkomen vnd gen den selben Růdolf vnd Adelhaid siner elichen wirtinnen aller aigenschaft aller lehenschaft aller manschaft aller gewer aller kuntschaft aller zúgnust lút vnd brief aller besatzung alles rehten aller vordrung vnd ansprach, so si von reht oder von gewonhait zů den^c) selben Růdolf vnd Adelhaid zů ir lip oder zů ir gůt hatte oder hernach iemer gehan gewinnen oder erwerben mo^eht von reht von gewonhait oder von dehainen andren sachen. Die selb Elisabeth hât och gelopt offenlich vor geriht fúr sich vnd fúr alle ir erben, der vorgenemten lút vnd des ko^vffes reht wer ze sinne nach recht gen ma^englichem vff gaistlichem vnd vff weltlichem geriht, wenn wa oder wie dik wir oder v´nser nâchkomen oder die selben lút sin bedurfent vnd notdurftig sint oder dar vmb vfgetriben vnd angesprochen werdent, daz sú v´ns darumb ân allen v´nsern vnd der selben lúten schaden verstân vnd versprechen sont ân geua^erd. Vnd des ze ainer warhait henken wir abt Geori dauor genemt v´nser insigel an disen brief. Darnach veriehen wir die vorgenemten Elisabeth Horchentalin vnd Albreht von Lindenberg vogg^b) in diser sach ain gantz warhait aller diser vorgeschriben ding vnd daz alles das war ist, das der erwirdig v´nser gna^ediger herre abt Geori dauor genemt von v´ns veriehen hat an disem brief, vnd ze merer sicherhait henken wir o^vch v´nsri insigel an disen brief. Der geben ist ze Wil in der stat an dem na^ehsten fritag vor sant Mathyes tag des zwelfbotten in dem jar, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar vnd darnach in dem sibentzigosten jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5213, S. 401-402.