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Charter: Urkunden (1352-1789) 130
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1617 Dezember 10. [neuer Stil, alter Stil: November 30], Wachenheim
Hans Heimel, Bürger zu Wachenheim, und seine Ehefrau Catharina verkaufen dem Almosen zu Wachenheim eine Rente von 3 ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Andreastag [30. November] oder acht Tage danach, für 70 Gulden zu je 26 Albus neuer Währung, die ihnen die Almosenpfleger Jacob Hertel und Hans Heimel, beide Bürger zu Wachenheim, ausgezahlt haben. Als Sicherheit erlegen sie eine Wiese von etwa 6 Ar, gelegen im nördlichen Teil der Alten Straße, nach Süden grenzend an den Schwabenbach [oben nacher Landt die Bach], nach Norden an einen Weg grenzend, nach Südwesten grenzend an das Gut von Hartmann Rodt, nach Nordosten grenzend an das Gut von Johann Wilhelm von Leiningen; einen Wingert von etwa 6 Ar, gelegen hinter dem Hügel, begrenzt nach Süden von dem Gut des Friedrich Kaufmann, nach Norden von dem Gut des Blasius [Bleßiuß] Würt, nach Südwesten begrenzt von dem Gut der Witwe des Ludwig Dihlmann, nach Nordosten begrenzt von einem Weg, zinspflichtig 40 Liter Wein den Herren von Dalberg. Siegler: Stadt Wachenheim  

orig.ano
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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
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    [pagina 1]||
    01 Jch, Hannß Heimel, Burger alhie Zu||
    02 wachenheim, Vnndt mit ihme ich, Catharina, sein eheliche haußfr[aw],||
    03 Bekennen hiemit dießem brieff offentlich für vnnß vnndt||
    04 vnnßere erben, Daß Vff vnnßer Ansuchen vnndt beschehenes||
    05 Vleißiges Pitten in vnnßern Anliegenden nöthen, zuuorkommung||
    06 vnnßers schadens vnndt bäßerung vnnßers nutzens vnnß die||
    07 Erbaren Jacob Herttel vnndt Hannß Heimel, beede Allmußen||
    08 Pfleger alhie zu ermeltem wachenheim, güttlichen Vorgestreckht||
    09 vnndt geliehen haben Siebenzig g[u]ld[en], Jden zu zwantzig Sechs||
    10 Albuß Neüerwehrung gerechnet, so wir also par von Jhnen||
    11 empfangen vnndt in vnnßern vnndt Vnßern* erben nutzen verwenth||
    12 vnndt Angelegt, sie deßwegen hiemit Quittirende. Gered[en] vnndt||
    13 v[er]sprechen Demnach hiruff für vnnß vnndt vnnßere erben||
    14 bej Vnnßern Wahren Worthen, Treüen vnndt glauben, obgemelte||
    15 Siebenzig g[u]ld[en] hauptgeltt, so lang wir die inhanden haben||
    16 vnndt nutzen Werd[en], Jehrlichen vnndt eines Jden Jahrs besonder||
    17 Vff Andraj oder Achttag darnach mit Virthalben g[u]ld[en]||
    18 Obgemelter Wehrung zuuerzinßen Vnndt den Jderzeit Ver-||
    19 ordneten Allmußen Pflegern ohne allen Costen vnndt schaden||
    20 zureichen vnndt zulieffern. Damit aber daß||
    21 Allmußen wachenheim solches Außgelihenen hauptgeltts||
    22 vnndt Jehrlich dauon fallenden zinßes desto bäßer Versichert||
    23 seye, So haben wir zu einem Rechten, Wahren vnder-||
    24 pfandt eingesetzt vnndt verschrieben: Vnnßer eygenthümblich||
    25 Ein Virthel wießen vndig der Alten Straßen, oben nacher||
    26 Landt die Bach, vnden nacher Landt ein weg, oben nacher Walt||
    27 Hardtman Rodt, vnden nacher Rhein Johann Wilhelm von||
    28 Leiningen; ist eigen. Ein Virthel Weingert hinderm||
    29 heügel, oben nacher Landt Friderich Kauffman, vnd[en] nacher||
    30 Landt Bleßiuß Württ, oben nacher walt Ludwig Dihlmans||
    31 witib, Vnden nacher Rhein ein weg;||
    ||
    [pagina 2]||
    32 Zinst Einhalb Logel Wein den Junckhe[rn von D]ahlberg**.||
    33 Welche vnderpfender sonsten zinß Frey, Ledig vnndt eigen,||
    34 nicht weither Versetzt oder verpfendt, sollen auch Vor||
    35 Ablößung dießer gültt weither nicht versetzt oder verpfendt||
    36 werd[en]. Dergestalt vnndt Also: da wir oder vnnßere||
    37 erben Vber kurtz oder lange zeith an außrichtung deß||
    38 Jehrlichen zinßes, auch ablößung hauptgeltts seümbig sein||
    39 würden - welches doch verhoffentlich nicht beschehen soll -,||
    40 Daß alßdan die Jderzeit seyende Allmußenpfleger||
    41 Wegen deß Allmußens guth fug vnndt macht haben sollen,||
    42 sich an obuerschriebenen Vnderpfendern zuerholen, dieselb||
    43 anzugreifen, Vff zu zihen Vnndt zu ihren handen zunehmen,||
    44 auch damit zuthun vnndt zulaßen alß mit andern deß||
    45 Allmußens eigenen oder erlangten gütern, solang vnndt||
    46 Viehl, biß demselben vmb die Außstendige zinß, auch||
    47 hauptgeltt, Costen vnndt schäden Völlige bezahlung beschehen,||
    48 ohne Jntrag männiglichs, getreülich vnndt ohne gefehrte.||
    49 Vnndt zu nach mehrem Vrkhundt Vnndt Versicherung haben Wir||
    50 Die Ernhafften, Fürsichtigen, Ersamen Vnndt weißen||
    51 herrn, Schulttheiß, Bürgermeister vnndt Rhatt der Statt||
    52 Wachenheim, Vnnßere günstige herrn vnndt Obrigkeit,||
    53 mit sondern Vleiß gebethen vnndt erbethen, daß sie||
    54 Der Statt Wachenheim Jnsiegel zu endt dießes brieffs||
    55 Vffgetruckht, Obbeschriebenes alles, auch vnnß vnndt vnßere||
    56 erben desto mehr damit zubesagen. Welches wir,||
    57 erstgemelte Schulttheiß, Bürgermeister vnndt Rhatt,||
    58 Vmb*** beschehener Vleißiger Pitt willen gethan haben||
    59 hiemit bekennen, Doch vnnß, vnnßern Nachkommen vnndt||
    60 Gemeiner Statt in Andere Weg ohne schaden.||
    61 So geschehen Vff Andraej A[nn]o [et cetera] Dausent Sechshundert||
    62 vnndt Siebenzehen Jahr****.
    Source Fulltext: Rita Lützenkirchen, Friedelsheim, und Gudrun Räch, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M.A., Neustadt/Weinstraße


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Korrigiert aus: "ihre" ** Textverlust durch Fehlstelle im Original, sinngemäß ergänzt *** Davor gestrichen: "Vb" **** Folgt Schlusszeichen Anmerkungen zur Topographie "Alten Straßen" (Z. 25) = Alte Straße, Nord-Süd-Achse durch die Wachenheimer Gemarkung, im Osten von Wachenheim "hinderm heügel" (Z. 28f.) = [hinter dem Hügelchen] Hägel, nordöstlich von Wachenheim Bemerkungen zu Begriffen "Siebenzig g[u]ld[en]… mit Virthalben g[u]ld[en]… zuuerzinßen" (Z. 15 u. Z. 17f.) = üblicher Zinssatz von 5% ("Virthalben" = 3½, nämlich drei ganze Teile und ein vierter, halber, Teil) "Vff Andraj" (Z. 17) = [Andreae] 30. November "Ein Virthel" (Z. 25 u. 28) = 6 Ar "vndig der Alten Straßen" (Z. 25) = unterhalb (im nördlichen Teil) der Alten Straße "oben nacher Landt die Bach" (Z. 25f.) = nach Süden grenzend an den Schwabenbach "vnden nacher Landt" (Z. 26) = nach Norden "oben nacher Walt" (Z. 26) = nach Südwesten "vnden nacher Rhein" (Z. 27) = nach Nordosten "Einhalb Logel" (Z. 32) = 40 Liter "Junckhe[rn von D]ahlberg" (Z. 32) = Herren von Dalberg, Stammburg im Gräfenbachtal, Landkreis Bad Kreuznach; seit etwa 1400 im Besitz der Kämmerer von Worms, die fortan den Namenszusatz "von Dalberg" führten "zuerholen" (Z. 42) = sich schadlos zu halten an "Vff zu zihen" (Z. 43) = einzuziehen
    Places
    • Wachenheim
       
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