Ich Gundackher vnd jch chadolt die Brueder von Werde vnd ich Catrey vnd ich Margareth jr baider shwesster Wier verjehen vnd tun kundt allen den, di disen brief lesen oder horen lo^esen, di noch leben vnd hernach kunfftig sindt, das wier mit vnser Erben guetten willen vnd gunst mit verdahten muet zu der zeit, do mier jez woll gethun mechten, gegeben haben dem erbarn mane herrn Vlreich von lobenstain zu seiner hausfrauen Haillweigen vnser Muetter vnsers rechten aigens das hauss zu Lindtbach vnd alles das vnd darzue geho^eret in Vrba^er, zu holz, zu felt vnd zu dorff, gestifft oder vngestifft, versuecht oder vnuersuecht, wie solichs genant ist, vnd mit allem dem reht vnd nuz, als wier es in aigens gewer herbracht haben, zu rehter morgengab nach des landes reht zu o^esterreich so beschaidentlich, ist, das sie Erben mit einander gewineten, di sol das vorgenant haus zu lindtpach vnd was darzue geho^eret, wie das genant ist, nach Ihr baider todt angeuallen. Wer aber, das dess got nicht engeb, das vnser muetter haillweich sturbe vnd nicht Erben mit Ihrem wierth hern Vlrich von lobenstein gewune, so soll der wierth herr Vlreich das selb haus zu lindtbach vnd was darzue geho^eret, wie solches genant ist, vnbekumert vntz an sein todt, vnd soll er auch dasselb haus zu lindtbach vnd was darzue geho^eret, bey vnserer Muetter frauen Haillweigen Lemtigen Leib oder nach Ir tod mit vnsern gueten willen inne haben vnd nuzen an alle Ihr vnd er kan vnd mag, vnd auch damit wandeln, schaffen vnd thuen mit Leuth vnd mit guett, wie er will in allem dem Recht, sambt mit anderm seinen aigenhafften erbguett, vnd ensuln auch wier noch vnser Erben in daran niht jren noch verhindern mit kainerlay sachen noch ansprach, die weill er lo^ebt, das lob wier vnuerschaidentlich zu laisten mit vnsern trewen an aides statt vnd an alles geuerde. vnd nach seinem tode so soll denne das egenante Hauss zu Lintbach vnd was darzue geho^ert, wie so das genant ist, als vor geschriben stett, herwider geuallen auf vnss oder auf die na^egsten vnser Erben an allen krieg vnd wan vnser zway shwesiern Cathrey vnd Margareth noch niht vogtbar sindt, dauon so sezen wier vns Ich Gundtackher vnd ich Cadolt die Brueder von Werde vnuerschaidentlich für vns vnd fier vnser zway shwestern vnd für all vnser Erben herrn Vlreich von lobenstain vnd seiner hausfrawen frau haillweigen Ir baiden Erben, die sie mit einander gewinent, vber das vor genant hauss zu lintbach vnd vber alles, das darzue geho^eret, alss vor geschriben ist, zu rechtem gewer vnd scherm für alle ansprach, als aigens vnd Morgengab recht ist vnd des Landes recht zu o^esterreich, vnd daz diser Morgengaabe fu^erbas also stett vnd vnuerwandelt bleib, Darumb so geben wier in disen brief zu einen sichtigen vrkhundt vnd zu einem Wahren gezeug vnd auch zu einer stettigen sicherhait diser sach versigelten mit vnser baider Insigln vnd mit herrn Eberharts Insigl von Walse vnd mit herrn Cunrads Insigel von Werde vnd mit vnsers vettern Insigl herrn hainrichs von Werde, di alle der sach gezeug sindt mit Irn Insigeln, vnd ander from leuth genueg, den die sach woll kundt ist. Diser brief ist geben zu Wienn nach Christi geburtt dreuzehenhundert Jahr, in dem zway vnd zwanzigsten darnach an sant Maria Magdalena tag.

Source Fulltext: OÖUB 5 (Wien 1868), S. 332-333, Nr. 342