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Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1359 III 21
Signature: 1359 III 21
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Edit charter (old editor)
21. März 1359, Wien (Wienn)
Patent des Herzogs Rudolf von Österreich, das Ungeld betreffend.
Source Regest: 
OÖUB 7 (Wien 1876), S. 628ff., Nr. 619
 

orig.
Current repository
Stadtarchiv Enns

Mit vier Hängesiegeln.
Material: Pergament
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    Wier Rudolf von Gotes gnaden bertzog ze Oesterreich ze Steyer vnd ze Kernden tuen ehunt, daz wir mit allen geistlichen vnd weltlichen fuersten prelaten vnd pharrern lantherren rittern vnd chnechten vnd mit allen andern vnsern getrewen gemainlich in vnserm lande ze Oesterreich vberain chomen sein, daz wir ditz gegenwuertig nevn vnd fumftzkisten jars si vberheben wellen vnsrer munzze, vnd an derselben munzze stat sullen si vns in allen iern steten merchten vnd dorffern hoefen lehen weylern vnd gerichten grozzen vnd chlainen wo die gelegen vnd wie si gnant sind, von allen iren vnd der ieeren gastheusern tafern vnd leietheusern oder wo man vailen wein met oder pyer zu dem zaphen schenchet, in allem dem land ze Oesterreich vnder der Ens vnd ob der Ens als weit vnd als verre als vnser munzze von Wien ze recht gen sol, geben vnd geuallen lazzen ze vngelt richtichlich an alle ierrung mit guten trewen vngeuaerlich den zehenden phenning alles dez geltes so geuallet oder geuallen mag von allem dem weien met oder pyer, so in dem egenanten vnserm land geschenchet wiert dhaines weges oder verchouft zu dem zaphen von hinnen vntz zu dem nachstem sand Jorgen tag vnd von dann ain gantzes jar. Durich daz ouch die erbern . . herren ritter vnd chnecht vnd alle ander vnser getrewen edel vnd vnedel reich vnd arm in den steten vnd auf dem lande von disem vngelt ehain beswerung noch schaden enphahen, sunder daz ez tragen vnd geben allermaist fremde leut vnd gest die von andern landen zu vns gen Oesterreich wandelnt, vnd ander gemain volch daz gewoenlich vailen wein met oder pyer vom zaphen trinchet, darumb haben wir nach rat vnsers rates vnd der egenanten lantherren wizzentlich mit guter vorbetrachtung auf gesetzet vnd setzen mit disem brief, daz man in allem dem lande ze Oesterreich daz viertal den stauff oder die mazze wie si dann gehaizzen ist, si sei chlain oder groez da mit man von alter her geschenchet hat, minnern vnd chlainer machen sol gleich vmb den zehenden tail, vnd sol doch yeder man daz chlain viertail den chlainen stauff oder die chlainen mazze wie si danne gnant ist auzrueffen vnd geben nach allem seinem willen als tewer vnd vmb also vil geltes als er sust daz alt viertail oder die grozzen mazze wie si dann gnant ist geben hett. Wan also niemant chain beswerung noch schaden dauon leyden denn fremdes vnd gemain volch als voergeschriben stet, durch daz aber dazselb fremde vnd gemain volch ditz aufsatzes ouch vnengolten beleiben, darumb haben wir gesetzt vnd wellen, daz man in allen gastheusern, tabern vnd leitheusern oder wo man vailen wein met oder pyer schenket, hab vnd gebe recht mazze getrewlich vnd vngevaerlich bei nacht vnd bei tag also, daz die chlainen engstel da mit man helbert phenwert zwayrwert dreyerwert vierwert vnd minner oder mer auzmisset, die gehelen sullen vollichlich vnd gentzlich an allen abgang den viertailen steuffen vnd andern mazzen zu den si beschiket vnd geoerdent werdent also, wo man ain viertail oder waz mazze ez dann were auftuet vmb zwaintzig phenning, daz da daz aengstel daz ze ainem phenwert gemacht wiert geleich eben volles ze zwaintzig malen eruolle gentzlich an allen abganch daz viertail den stauff oder die mazze, da ez zue geordent ist, vnd daz ouch also andere aengstel minnere oder mêre igleichs in seinem lauffe gentzlich vnd vngeuoerlich an abganch vnd an allen valsch geheln volchomchlich denselben viertailn stauffen oder mazzen zu den si geschikchet werdent an alle geuerd, wan also wiert fremden vnd gemainen leuten vnd allen den die vailen wein met oder pyer trinchent vollichlich vnd gentzlich ier rechte mazze yedem mann vmb ainen phenning ain rechtes phenwert an allen valschs, vnd beleibent die leut vnbetrogen von den leitgeben die voermals nach ierm mutwillen geschenchet haben wie si wolten, vnd beschiecht aller mennichlich rechter denn voermals sei geschehen. Ouch sullen wir allenthalben daz voergenant vnser vngelt besetzen mit vnsern amptleuten der wir nu oder hernach dartzue getrewen vnd gelauben, vnd sullen ouch dieselben vnser amptleut alle wochen ains oder zwier ye auf verchert taeg zu solichen zeiten so man sich des allerminnist verstet, besehen alle mazze ez sein vierlail steuffe oder angster, vnd sullen die angiezzen vnd versuehen in allen gastheusern tabernen vnd leitheusern oder wo man vailen wein met oder pyer schenchet. Vnd wa si dieselben grozse oder chlaine mazze vngerecht vindent, das sullen si bringen in jeglichem gericht fuer den herren oder den richter der daselbs gewaltig ist, vnd sol ouch der von yegleicher vngerechter mazze nemen an alle gnade von den in des hous oder gewalt vngerecht mazze funden werdent ze wandel in seinem gericht ain phunt wieenner phenning im selber ze nutze von vnsern sundern gnaden als oft vnd als dikche, als dieselben mazze vngerecht funden werdent, vnsern amptleuten darumb ze glauben vnd niemant anderm. Ouch sol niemant chain vaz mit wein mit met noch mit pyer chlain oder groez auftuen noch schenken denn mit vrlaub vnd wizzen vnserr amptleut die wir darzue schikchen. Vnd wie yederman daz viertail den stauff oder die mazze wie si dann genant ist auzrueffet oder auftut, also sol er ouch nach demselben anslag daz vaz darnach als ez hat oder bringet vervngelten vnd den zehenten tail des geltes dauon antwuerten vnd geben demselben vnserm amptman, den wir dartzue setzen. Wer aber das yemant an vnsrer amptleut wizzen vnd verlaub vnuervngelter auftaet vnd schancht dhain vaz chlains oder groezzes mit wein met oder pyer, oder ob yemant auz ainem vazze mer schenkchen wolte denn des ersten darinne gewesen ist, also waz man voer auz dem vazze schancht daz als vil oder mer oben darinne gegozzen wuerde oder waz geuerde vnd vnrechts yemant darunder treyben wolt, der sol daz vaz mit sampt dem wein dem met oder dem pyer verloren haben gentzlich vnd sol daruber geben ze wandel fumf phunt wienner phenning an alle gnad. Vnd sullen ouch dieselben wandel wein met pyer vnd phenning geuallen vnd werden den herren vnd richtern in der gebiet vnd gerichten sev verschuldet werdent, die ouch darumb gelauben sullen ainualtichlich vnd gentzlich vnsern amptleuten die wir darzue setzen also, daz vns doch von solichem verlorem wein met oder pyer vnser vngelt vnd aufsatzt geualle vnd werde richtichlich an allen abganch. Vnd sullen ouch alle herren vnd richter dieselben groezzen wandel vnd ouch die egenanten chlaine wandel von vngerechter mazze wegen als vorbeschayden ist nach weisung vnd sag vnsrer amptleut innemen vnd behalten, in selber ze nutze an alle gnade. Vnd wann daz vorgenant jar nach dem egenanten sand jorgen tag auzget, so sol vns yeglicher herr vnd richter wizzen lazzen bey seinen trewen an allez geuerde, waz dieselben grozze oder chlaine wandel des jars bracht habent, vnd sullen ouch die voergenanten vnser lantherren vnd richter daz egenant vaser vrigelt mit allen sachen furdern vnd vnsern amptleuten dartzue geholfen sein mit ganzen trewen vngeuaerlich, als si vns daz verhaizzen habent bei iren trewen, vnd ouch als wir in des gentzlich gelaubt vnd getrawet haben. Wir haben aber vns selber vnd vnsern bruedern vnd erben auzgenomen vnd vorbehabt alle wandel, die in aller vnserr aepte prelaeten probsten mannchloestern vnd vrowen chloestern pharrern oder chapplanen gerichten vnd gebieten geuallen mugen in disen sachen. Waere auch daz dhainer vnserr amptleut die wir vber daz voergenant vnser vngelt setzen chain vnrecht in yemants gericht fuerund wuerd oder tuend in den egenanten sachen, das sullen vnser lantherren vnd die richter bringen an vns oder an vnsern lantmarschalich in Oesterreich, vnd sullen ouch wir denselben vnsern amptman oder dieselben vnser amptleut darumb pezzern vnd straffen an leib vnd an guet nach gelegenhait der schulde die wir mit warhait auf si vinden. Wenn sich ouch in disen sachen verlauffet ain gantzes jar nach dem egenanten sand Jorgen tag der schierist chumt, so sol diser aufsatze (sic) absein in aller vnserr lantherren gerichten vnd gebieten, ez sei danne daz wir mit denselben vnsern lantherren gerichten vnd gebieten voer hin vberain chomen vnd zerat werden, daz wir ez lenger halten welten vnd daz ez||
    vns baydenthalben nutzlicher ruebiger fridlicher vnd richtiger sei denn die munzze, mit solichem vnderschayd, wann ez vns oder nach vns vnsern bruedern vnd erben misseualle, daz wir danne dauon lazzen vnd vns wider zu vnsrer munzze haben mugen nach den rechten freyhayten vnd gewonhayten als dieselb vnser munzze von alter herchomen ist an allez geuerde. Wer aber daz vns vnsern bruedern vnd erben vnd ouch vnsern landen vnd leuten die sunderlich zu vns gehoerent diser newer aufsatzt des voer geschriben vngeltes baz geuielle vnd vns nutzlicher fridlicher vnd richtiger wuerde denn die munzze, so wellen wir an derselben munzze stat die weil ez vns fueget halten vnd nemen daz vorgenant vngelt in vnsern vnd ouch in aller vnserr chloester vnd phaffhait gebieten ze Oesterreich als wir das voermals angeuangen haben. Vnd welicher lantherr das mit vns erchennen vnd haben wil, den wellen wir in seinen gepiet vberhaben der egenanten vnserr munzze. Welicher aber daz nicht tuen wil, auf dem vnd des leuten guetern vnd gerichten wellen wir haben vnser munzze mit allen den freyhaiten rechten vnd gewonhayten als die von alter herchomen ist. Geschiecht ouch daz wir vnd vnser lantherren gemainlichen inner disen nächsten jaresvrist vberain chomen vnd zerat werden daz wier die egenanten vnserr munzze ablazzen gentzlich vnd vns zu dem vorgeschriben vngelt ziehen vnd haben wellen ewichlich, so sullen wir ez enander baydenthalben an der munzze stat zu einer ewichait vnd zu einem rechten machen vnd verschreiben mit aller der ordnung beschaydenhait vnd chraft warten geberden vnd briefen die dartzue dhaines weges notduerftig sind vnd gehoerent an alle geuerde. Wer aber daz wir des in dem namen als da voer gemainlich nicht vberain chomen moechten, so sullen vnd mugen wier vns aber halten zu vnserr munzze als voergeschriben stet, vnd sullen ouch dieselben vnserr munzze ze Wienn vnd anderswo die weil daz vngelt weret vnd alle zeit meren slahen vnd halten vmb rechten vnd gewonlichen slaizschatz mit vnsern hausgenozzen als daz noetduerftig ist, durch daz vnser land vnd leut an chlainen phenning nicht gepresten gewinnen. Vnd daruber ze vrchund haben wir vnser insigel gehangen an disen brief, den ouch die edeln vnd erbern vnser lieben getrewen graf Puerchart von Maydburch der alt Eberhart von Walse von Lyntze vnser houptman ob der Ens vnd Perchtold von Pergowe vnser lantrichter in Osterreich an stat vnd in namen der andern vnserr lantherren aller gemainlieh in Oesterreich vnd ier selbers mit sampt vns versigelt habent mit iren anhangenden jnsigeln. Daz ouch wir dieselben graf Purcharten (sic) von Maydburch, Eberhart von Walse vnd Perchtold von Pergowe bechennen vnuerschaydenlich fuer vns vnd fuer alle ander lantherren ritter vnd chnecht in Oesterreich von ier aller sunderlichem vnd gemainem gescheft vnd haizzen in aller der mazze als vorgeschriben stet an alle geuerde. Ditz geschach in ainem gemainen vnd offenn gesprech mit allen lantherren rittern vnd chnechten ze Oesterich die dartzue gehoerten vnd ze rechten zeiten gerueft wuerden nach ier allem ainhellung vnd gemainem rat. Vnd ward diser brief geben ze Wienn an dem naechsten phintztag voer vnser vrowen tag ze der chundung nach christes gebuerd tausend dreuhundert jar darnach in dem nevn vnd fumftzkistem jar.
    Source Fulltext: OÖUB 7 (Wien 1876), S. 628ff., Nr. 619

    Original dating clausenaechsten phintztag voer vnser vrowen tag ze der chundung

    Editions
    • Hergott, Mon. Augustiss. Domus Austr. II. I., 258
    • Kurz, Rudolf IV.,pag. 321.


    LanguageDeutsch
    Places
    • Wien (Wienn)
       
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