Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1376 III 12
Signature: 1376 III 12
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12. März 1376
Hanns von Traun, Hauptmann in der Freistadt, und Dorothea seine Frau Urkunden dass sie in ihrer Feste zu Traun eine Kapelle gebaut und darin einen Kaplan und eine Messe gestiftet haben und widerlegen dies dem Pfarrer zu Hoersching.Source Regest:
OÖUB 9 (Wien 1906), S. 32, Nr. 25
OÖUB 9 (Wien 1906), S. 32, Nr. 25
Abschrift des Theol. Kandidaten Hurch
Jch Hanns von Traun, zu der zeith haubtman in der Freystadt, vnd ich Dorothea sein hausfrau vnd all vnser erben söhn vnd töchter vergechen vnndt thuen khundt öffentlich mit disem brieff allen denn, die in sehent, hörent oder lesent, daz wir mit aller vnser erben gietlichem willen vnnd gunst, nach vnser bessten freünt rath zu der zeith, da wir daz woll thuen möchten, auch besvnderlichen nach rath vnd gunst des hochwürdigen Fürsten vnsers gnedigen Herren bischoff Albrechten zu Passaw, auch mit gunst vnd willen der ehrwürdigen geistlichen Frauen, der abtessin, die der kirchen zu Hörsing lechen Frau ist, auch mit gunst vnd willen dess ehrwürdigen herren dess Pfarrers zu Hörsing in der pfarr negst1) Traun gelegen ist in der selbigen negst1) ze Traun wir ein Capellen gebauet haben, darinn wir gestifft haben ein ewige mess, in dennen ehren vnsers herren Gottes vnd sonderlichen in den ehrn vnser lieben Frauen Maria Muetter Gottes dieselben mess ain priester, den wir darzue genomben haben, vnndt auch die hinfüro darzue genomben werden ewiglich alle tage haben in derselben Capellen, Gott, vnnser Frauen vnndt allen heyligen zu lob, durch all vnnser vorfordern vnnser gaab, vnnser nachkhomben seien heil willen, darzue wir geben haben vnndt auf vnsern freyen aygen sechzöchen pfundt gelts rechter herrn gült auff den höffen und guetern, die mit namb hernach beschriben seindt. Dess ersten auff dem hoff zu Vbermass davon man diennt zechen Schilling pfenning all jar an sand Geörgen tag vnnd zechen Schilling pfenning alter Wiener an sand Michels tag, vnd ain metzen waitz, vnd auf den selben hoff die zwai thail zechent vnndt auff zweyen güetteln, die in den selben hoff gehören, daz ain güetl diennt siben Schilling pfenning, das andere ain halb pfundt vnd acht pfenning, vnd derselb hoff vnd güetl gelegen seindt in Reichenthaller pfarr zu Freystetter gericht, vnd auf dem hoff zu Radolzberg, davon man diennt ain pfundt alter Wienner pfenning an S. Gilgen tag vndt 60 ayr vnd 6 kääs, vnndt soll yeder 6 d wert sein, vnndt 6 hienner; vnd auf zwai Guoettln, die in denselben hoff gehören, von denselben zwayen man alle jar diennt sechs Schilling Wienner pfening, acht meczen Khorn, zöchen mezen habern vnndt 40 ayr, sechs kääs, da yeder 4 d wert seye, sechs hienner, ein viertl magen, vnndt ein viertl Arbes, vnndt zwainzig mezen khorn, achtzechen mezen habern, als von dem obenanten hoff, vnndt auf dem hoff daz Scherling davon man alle jar diennt sechzig mezen khorn, vierzig metzen habern vnndt zöchen Schilling Wienner pfenning für zwey Schwein oder .... vndt 60 d für den klain dienst. Vnd auf dem hoff zu Buchen, dauon man alle jar diennt neun schaff khorn, ein schaff weiz, ein schaff gersten, ein muth habern, ein schwein oder sechs Schilling, vier genns, acht hienner, zwölff kääs vnd soll yeder kääs 3 d wert sein, ain halb pfundt ayr, zu Weynachten brodt für sechzig pfenning. Wir haben auch drey schaff khorn auf dem hoff zu Buchen an dem dienst her wider abgenomen, darumb daz derselbe hoff oberdiennst ist. Vnd die obbenannte zween höff, dacz dem Scherling vndt zu Buch gelegen, sein in Hörsinger pfarr. Vndt auf ainem gueth zu Haussleithen in Offtringer pfarre, dauon man alle jar diennt sechzöchen mezen khorn, sechzöchen mezen habern, sechzig pfenning für ein schwein vnndt 6 kääs, soll yeder kääs 2 d wert sein, 60 ayr, vier hennen, 6 pfenning für weichnachtbrodt. Wir haben auch geben dem pfarrer zu Hörsing vnndt geben jme zu widerlegung darumb, daz er sein willen vnndt gunst zu der benannten vnnser stifft geben hat, auf dem guett zu Häresing, am ersten die Windlein diennt 45 d von einer hofstatt von dem obern freythofftor gegen dem freythoff vber vnd auf dem halben Wurmbhoff daselbst, davon man alle jar diennt fünffzöchen metzen khorn, vnnd neun mezen habern, 45 d für ein schwein, 2 hienner, ain gannss, zu den weynachten 2 kääs, vmb 4 d brodt, zu den Ostern 4 d, 30 ayr, 2 kääs yeder für 4 d, zu pfingsten 30 ayr vnnd 2 kääs oder 4 d. Vnndt zu Pfassung (Pasching2) ain hoff, stehet bei dem pach, davon man diennet drey Schilling pfening, 30 ayr, 2 kääs oder 4 d, 2 hienner. Die Gietter haben wir geben zu Widerlegung dem pfarrer zu Hörsing vnndt der kirchen daselbst. Es soll auch ein yeglicher Caplann der Capellen ze Traun die obbenannten güetter, die wir zu vnser stifft daselbs geben haben in nucz vnd gewer innhaben, vnnd die nuczen vnd messen in aller der mass als wir die gehabt haben, wann wir die ime geantwort haben, auss vnsern nuczen vnd gwehr in ihr nutz vnd gwehr, doch also, daz derselbe Caplan, wer der ist, dieselbe güetter nicht verkhumern sol. Er soll auch kain vnrechte forderung noch steur davon nicht nemben, nur den rechten diennst. Jch obenannter Hanns von Traun, oder wer die vesten Traun mit recht innen hat, sollen der obenannten Capellen daselbst recht lechen herr sein, also als oft ein Caplann daselbs mit todt abgehet, so sollen wir ein geordnen priester dieselben Capellen leyhen durch bott vnnd nicht gaben. Wir sollen auch vorgenannter guetter lechenherr, vogt vnd schermb sein, doch den Caplann an seinen nutzen vnentgolten, vnd sollen dieselben guetter beschirmen nach all vnsern vermögen vor allen vnrecht vndt sollen daz thuen ohn alle gab vnd mueth also daz kain vogtrecht wir darumben nemen sollen, beschäch aber, daz dem Caplan, wer der ist, ein beschwerung von der vogthey wegen widerfuehr, da mit die stifft vnd güetter gekrenckht wurden, als offt daz geschäche, so mag der Caplan anrueffen den Landtsfürsten, derselbe der soll den vogtherrn dann weisen, daz er die stifft vnndt den Caplan bey recht bleiben lasse. Thete daz der vogt dann nicht, so mag der Landtsfürst den Caplann vnndt die3) mit ainem andern vogt besorgen, der si bey der recht behalt. Ez soll auch der egenannt Caplann, wer der ist, der die Capelln jnn hat, pfäfflich leben vnd ordentlich vnndt die Capellen erbarlich innhaben vnd besorgen alle tag mit einer mess, es were dann, daz er von notturfft wegen einen tag oder zwen in der wochen ohne mess bleiben wollte; daz sol stehen datz seinem gewissen. Er sol auch mit seinem selbst leib auf der stüfft sitzen, die weil er lebt. War aber, daz der Caplann daz nicht tett vnd daran saumbig were, der gottesdienst vndt mess nicht volbracht wurde, als oben geschriben stett, oder mit den güettern nit rechtlich handlet, so mögen wir oder mit recht ze Traun herr ist vns der obgenanten guetter vnderwinden vndt die nutz darauf niderlegen, daz ime die nicht werden als lanng vnczt ers selbst auf der stifft siezt, vnndt die saumbung wider volbringt vnndt mit den güettern rechtlich verfehrt. Wenn der Caplan daz gethan hat, so sollen wir im dann wider on alles verzeichen die güetter vnndt nutz wider ein antworten, also al die weil wir die güetter haben jnen gehabt, daz wir die nuez darob vns Selbsten nicht zu fromb nemben; Daz die obgenannt stifft vnndt ewige mess vnndt allez daz an dem brieff geschrieben stehet also stäth bleibe, daruber geben wir, ich obgenannter Hanns von Traun, ich Leopold von Traun, ich Hartneit von Traun vnndt ich Hanns von Traun der junger, wir drey gebrüeder des egenannten Hanns von Traun söhn den offen brieff versigelt mit vnsern anhangenden jnsigeln vnndt mit vnsers lieben aydetn vndt schwager Reinharts von Nehing, vnd vnsers lieben Ohambs Herrn Otten von Zelkhing von Schenneckh vnndt dess ehrbarn Herrn Heinrichs von Wallsee zu der zeith haubtmann ob der Enns vnndt mit des ehrbarn Ludwigs von Stein zu der zeith pfleger zu Reichaw, Leutolts dess Steinreuther, Otten des Feuchter, Hannsen des Khorwitzer anhangenden insigeln, dass daran gelegt habent zu zeugnuss jnnen allen on schaden. Der brieff ist geben nach Christi geburt dreyzechen hundert jar, darnach in dem sechs vnnd sibenezigisten jar an s. Gregorijtag.
Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 32-35
Original dating clause: St. Gregorstag
Comment
Orig. verloren; zwei gleichzeitige Abschriften aus dem Anfang des XVII. Jahrh. in Petronell. — Die Vorlage bildete eine im Musealarchiv zu Linz befindliche neuere Abschrift des Theol. Kandidaten Hurch, welche 1904 zu Petronell nicht kollationiert werden konnte, da obige Abschriften im gräfl. Traun'schen Archiv dortselbst nicht aufgefunden wurden. Hurch hat auch sonst ungenau kopiert.Language:
Notes:
1) So die Vorlage, soll wohl „vesst" heissen. 2) So die Vorlage. 3) Vorlage hat „Kapellen" ausgelassen.
Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1376 III 12, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/OOEUB/1376_III_12/charter>, accessed 2025-04-08+02:00
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