Ich Christoffer von Liechtenstain von Nikolspurch vnd alle mein Erben Wir vergehen ünd tün künt allen den die den brief lesent oder hörent lesen, die nu lebent vnd hernach kunftig sint, daz wir mit gu^etem willen mit mit (!) wolbedachtem mu^ot, vnd nach Rat vnserer na^echsten frewnd, zu der zeit do wir es wol getu^on mochten, vns vercziegen vnd fu^erczicht getan haben vnd verczeichen auch vns gancz vnd gar mit dem brief gegen vnserm lieben Öhem Jörgen von Waltse vnd gegen allen seinen Erben aller der Hab vnd Gu^eter, die sein Vater, Her Eberhart von Waltse von Lincz mein En selig hinder im lazzen hat, Es sein Vesten, Merkcht, Dörffer, Manschaft, Lewt vnd Gu^et, Aygen, Lehen, Purchrecht, Perchrecht, Erbgu^eter, Chaufgu^eter, Saetz, Varundgüter, oder wie die Hab vnd güter alle genant sind, vnd wo die gelegen sint, vnd aller der Hab vnd Güter, die der egenant mein Öheim Jörig von Waltse hat vnd noch fürbas gewinnet, wie vnd von wem Jn die ancho^emen sint vnd noch ancho^ement, alles inbeslozzen vnd nichts ausgenomen, darczu^e so verczeichen wi^er vns aller der varunden Hab, die mein egenanten Christorffers (!) Mu^eter sa^eligen hinder Jr lazzen hat, Swas derselben varundenhab, in des egenanten meins Enen vnd seins Suns gewalt chomen vnd beliben ist, also das ich noch all mein Erben fu^erbas auf die vorgenannten Hab vnd Güter alle weder pey des egenanten meins O^ehems lebtagen, noch nach seinem tode nymmermer dhains rechtens gehen, noch chain ansprach oder vodrung ewikchleich darauf nymmermer haben noch gewinnen su^ellen in dhainen weg, weder vmb vil noch vmb wenig, Sunder das der egenant mein Öhem Jörig von Waltse vnd sein Erben die vorgenanten Hab vnd Güter alle sullen ledichleich vnd freileich haben, vnd allen irn frumen damit schaffen, verchauffen, versetzen, schaffen, machen oder geben, wem Si wellen vnd alles das damit tu^on vnd hanndeln mügen, das Jn allerpest fu^egt oder wol geuellet, vnd sullen noch mu^egen wir Si daran nichts hindern, noch irren, mit chainerlay sachen, Vnd ob fürbas icht brif fürpracht wu^erden, von mir oder von meinen Erben, die dem vorgenanten meinem Öhem von Waltse oder seinen Erben geschaden mo^echten, die elter wern, denn der gegenbu^ortig brief, di su^ellen allerding tot vnd ze nicht sein, vnd chain chraft haben vnd dar vmb hat vns der selb vnser O^ehem gegeben ayndlefhundert phunt beraiter wienner phenning, der er vns gancz vnd gar verrichtet vnd gewert hat, die wir ledikchleich haben su^ollen vnd damit tün vnd schaffen mu^egen, waz wir wellen an alle i^errung, Vnd daz die vorgeschriben fu^erczicht fu^erbas stet vnd vnzebrochen beleibe, dar v^eber so gib ich obgenanter Christoffer von Liechtenstain für mich vnd für all mein Erben dem oft genanten vnserm Öhem Jörgen von Waltse, vnd allen seinen Erben den brief zu einem warn ürkünd vnd ze einer ewigen vestnung der Sache versigelten mit meinem insigil vnd mit meiner lieben Vettern insigiln Hern Hannsen von Liechtenstain zu^o den zeiten des Hochgeporn fürsten Herczog Albrechts ze Österreich Hofmaister, Hern Hartneyts vnd Hern Jörgen von Liechtenstain von Nikolspu^erch gebrüder, die der sach geczewgen sint mit irm anhangunden Jnsigiln. Der brief ist geben ze Wienn nach Christes gepurt Drew czehen hundert jar darnach in dem Acht vnd Sybentzgistem jar des nechsten Sunntages vor Mitteruasten.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 409-410