Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1378 XI 05
Signature: 1378 XI 05
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5. November 1378, Wien
Spruchbrief Heidenreichs von Meissau, obersten Schenken in Österreich, und seiner Konsorten zur Beilegung des Streites, der zwischen Rudolf von Wallsee und seinem Vetter Georg von Wallsee wegen ihrer Schulden und der Teilung ihres Vermögens entstanden war.Source Regest: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 518, Nr. 416
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Schloss Eferding
Schloss Eferding
1. Alle Siegel abgefallen2. Von den sechs angehängt gewesenen Insiegeln sind nur mehr das erste und dritte, nämlich Heidenreichs von Meissau und Heinrichs von Rauchenstein, erhalten. Beide in grünem Wachs und etwas beschädigt.
Wir Haidenreich von Meichsaw obrister Schenkch in Oesterreich, Hainreich von Waltse die zeit Haubtman ob der Ens, Hainreich von Rawhenstain, Chunrat von Potendorf, Hanns von Liechtenstain von Nicolspurch diezeit des Hochgepornen fuersten Herczog Albrechts cze Oesterreich etc. hofmaister vnd ich a) Alber von Ottenstain Tuen kunt offenleich mit dem brief, Als die erbern herren Rudolf von Waltse diezeit Haubtman in Steyr an seinselbs vnd seiner prueder stat an ainem tail vnd Joerig von Waltse ir Veter hern Eberharts seligen Svn von Waltse von Lincz an dem andern tail vnser Sunderlieb frewnt hinder vns gegangen sint vmb alle die zuspruech vnd stoezz, die Si gegeneinander gehabt habent, als die hindergangbrief sagent, die Si vns paidenthalben darumb gegeben habent also, swas wir darueber zwischen Jn sprechen, daz Si das auf paiden tailen genczleich stet haben vnd dapey beleiben wellen vnd suellen an all widerred vnd geuer. Nu haben wir ir paider fuerlegung chundleich auf genomen vnd verhoert durich des willen, daz wir zwischen Jn dester frewntleicher muegen ausgesprechen, vnd darumb haben auch wir aynhellichleich gesprochen vnd sprechen von erst, Daz Si paidenthalben miteinander guet frewnt sein suellen, als Si des aneinander schuldig vnd gepunden sint. Darnach so sprechen wir vmb alle die geltschuld, die Si Christen vnd Juden schuldig sint, wie die genant sint, mit haubtguet vnd mit schaden, als dieselb geltschuld hienach benant vnd beschriben ist, daz die Rudolf von Waltse, sein prueder vnd ir Erben halbew gelten suollen vnd Joerig von Waltse vnd sein Erben halbew. Von erst Stewzzen dem Juden ze Wienn Aindelthundert phunt auf die Phingsten schierist chuenftig. Jtem aberso demselben Stewzzen Tawsent phunt all iar vmb (sic) Hundert phunt, der ist ain iar nv hin. Jtem aberso demselben Stewzzen Newnhundert phunt vnd zway phunt, die sint geseczt von sant Merteins tag schierist veber ein iar. Jtem Hitschlein dem Juden von Lincz Hundert phunt vnd achczig phunt, darauf ist tegleich gesuch gegangen seint sant Merteins tag in dem Siben vnd Sibenzgistem iar. Jtem Lawbmann dem Juden von Herczogenburch Zwayhundert phunt, darauf ist tegleich gesuech gegangen seind des Sunntags vor Mitteruasten in dem Acht vnd Sibenzgistem iar. Jtem Patuschen dem Juden von Perichtoltsdorf Dritthalbhundert phunt, darauf get tegleich gesuech seind des Sunntags vor dem Palmtag in dem Acht vnd Sibenczgistem iar. Jtem Selden dem Juden von Znaym Hundert phunt, darauf get tegleich gesuech seind des Eritags vor dem Palmtag in dem Acht vnd Sibenczgiftemb). Jtem Sundlein dem Juden Hundert phunt vnd Achczehen phunt, auf sant Merteins tag in dem Siben vnd Sibenczgistem iar, seind get tegleich gesuech darauf. Jtem Hetschlein dem Juden von Herczogenburch Sibenhundert phunt vnd zwelif phunt, darauf get tegleich gesuech seind sant Joergen tag in dem Acht vnd Sibenczgistem iar. Jtem aberfo demselben Hetschlein Drewhundert phunt vnd fuemf vnd Sibenczig phunt, die stent auf die nechsten Liechtmesse in dem Newn vnd Sibenzgistem iar. Jtem Merhlein dem Juden von Zell Drewhundert phunt vnd Sechzig phunt vnd aberso demselben Merhlein Hundert phunt vnd dieselben zwen brief hat man geseczt auf den Prehentag in dem Newen vnd Sibenzgistem iar. Jtemc) Achtczig phunt. Jtem Fridlein dem Juden von Voytsperch Hundert phunt vnd czehen phunt, die sint gestanden auf tegleichen schaden seind der Praewezzen vart in dem Siben vnd Sibenczgistem iar. Jtem Juedlein dem Juden von Rakelspurch Hundert phunt vnd czehen phunt, die sint gestanden auf schaden seint der obgenanten Praewezzen vart. Jtem Yschlein dem Juden von Grecz Sibenczig phunt sint auf tegleichen schaden gestanden in dem dritten iar. Jtem Sundlein dem Juden zwai vnd Achczig phunt, darumb Jm seind sant Merteins tag in dem Siben vnd Sibenczgistem iar phant stent auf tegleichen schaden. Jtem aber so demselben Sundlein Newen phunt, die stent auf tegleichen schaden seind mitteruasten. Jtem aberso demselben Sundlein stent Sechs Pecher vmb Siben phunt, da tegleicher schad auf get seind Phingsten. Jtem Hetschlein dem Juden von Herczogenburch Aindelf phunt an dem brief, der dacz dem Vlrici leit. Jtem aber so demselben Hetschlein zwelif phunt von den Sechczig phunten, die her lienhart nam. Jtem Hetschleins Svn zehen phunt, die stent seind Phingsten auf tegleich schaden. Jtem Sundlein dem Juden Vier phunt, Jtem Cholmann dem Juden Vierzehen phunt, darumb stent kern Reinprechts phand auf tegleichen schaden in dem andern iar. Jtem Hetschleim dem Juden Vier vnd zwainzig phunt, die stent seind sant Cholmans tag auf tegleichen schaden. Jtem Sundlein dem Juden stet ein Guertel mit der Chron zehen phunt seind sant Peters tag in dem Siben vnd Sibenzgistem iar. Jtem Kadolten dem Wehinger Achthundert phunt. Jtem den Tuecheln Vierhundert phunt vnd Vier vnd Achzig phunt, Jtem Waytlein dem Marschalich Vierhundert phunt, Jtem Hennslein dem Harrocher Vierhundert phunt, Jtem dem Pernekker Tausent phunt, Jtem Hannsen dem Hager Achthundert phunt, Jtem dem Poschen Drewhundert phunt, Jtem dem Premzzer fuer sein Purchhuet Hundert phunt vnd Newnzig phunt, Jtem Ludweigen vom Stain Vierczig phunt, Jtem der Geblinn fuenfczig phunt, Jtem dem Zinkken Acht vnd Vierczig phunt vnd Siben vnd Dreizzig phenning. Jtem Jacoben dem Goltsmit Vierzehen phunt vnd Drey schilling, Jtem demselben Goltsmit Aindlef phunt, Jtem Vlreichen dem Satler Drew vnd Vierzig phunt, Jtem dem Wolf ze Grecz zwaihundert phunt vnd Sechzig phunt, Jtem Hermann dem purger ze Grecz Hundert phunt vnd fuemfzehen phunt, Jtem Petrein dem Schreiber Hundert phunt vnd Vier vnd zwainzig phunt, Jtem dem Forstmaister Sechs vnd zwainzig phunt. Die vorgeschriben geltschuld allew hincz Juden vnd hincz Christen, als Si vor an dem brief benant ist, mit haubtguet vnd mit schaden sprechen wir, daz die Rudolf von Waltse, sein prueder vnd ir Erben halbew gelten suellen vnd der egenant Joerig von Waltse vnd sein Erben halbew. Denn vmb die czwai Tawsent phunt vnd Siben hundert phunt, die derselb Joerig von Waltse seinen frewnten geben mues fuer iren erbtail, sprechen wir, Daz Jm Rudolf von Waltse vnd sein prueder darinn zehilf suellen geben Sechshundert phunt vnd fuemf vnd Sibenczig phunt. Denn die vebrigen czway Tausent phunt vnd fuemf vnd czwainzig phunt suellen derselb Joerig von Waltse vnd sein Erben gelten. Wir sprechen auch, Daz Rudolf von Waltse vnd sein prueder geben suellen dem vorgenanten Joergen von Waltse an geuer alle die brief, die Si seind seins Vaters tod hern Eberharts von Waltse seligen geloest habent von Christen vnd von Juden, vnd daz Si Jm auch geben vnd inantwurten suellen alle die brief vnd alle die varundhab, wie die genant ist, die der egenant sein Vater hinder Jm lazzen hat, die Sie nach seinem tod funden vnd ingenomen habent an geuerd, auch suellen Rudolf von Waltse vnd sein prueder alle die brief vnd varundenhab, die Si von der Pettawerin ingenomen habent, Dem vorgenanten Joergen von Waltse inantwurten vnd geben an geuer. Wir sprechen auch, daz derselb Joerig von Waltse vnd sein Erben Rudolfen von Waltse, sein prueder vnd ir Erben vmb allen den tail, den er an der vorgenanten geltschuld gelten sol, als vorgeschriben stet, vmb haubtguet vnd vmb schaden ledigen vnd loesen sol zwischen hinn vnd dem nechsten chuenftigen Vaschang. So suellen auch Si Jn in derselben zeit vmb die vorgenanten Sechshundert phunt vnd fuemf vnd Sibenzig phunt, die Si Jm in den zwain Tawsent vnd Sibenhundert phunten zehilf geben suellen, ledigen vnd loesen, vnd welher tail vnder Jn des sawmig wer vnd den Andern in der zeit vmb die geltschuld, die er aufrichten sol, nicht ledigt, swas denn fuerbas schadens darauf get dacz Juden vnd dacz Christen, der sol aller gen auf den tail, der des sawmig ist. Auch sprechen wir, ob fuerbas icht brief fuer chemen, die vmb geltschuld sagten, es wer hincz Juden oder hincz Christen, die in dem gegenbuertigen brief nicht gemeldet vnd benant sint, ist daz dieselben brief sagent von dem egenanten hern Eberharten von Waltse, so sol es der vorgenant Joerig sein Svn vnd sein Erben gelten vnd ausrichten vnd sullen Rudolf von Waltse, sein prueder vnd ir Erben des allerding vnengolten beleiben. Wer aber, daz dieselben brief sagten von demselben Rudolfen oder von seinen pruedern, so sullen auch er vnd sein prueder vnd ir Erben das gelten vnd aufrichten vnd sol des der egenant Joerig vnd sein Erben allerding vnengolten beleiben. Wir sprechen auch vmb alle die nuecz, wie die genant sint, die Rudolf von Waltse vnd sein prueder ingenomen habent von des egenanten Joergen von Waltse hab vnd guetern allen vncz auf den hewtigen tag, daz derselb Joerg noch sein Erben fuerbas hincz Jn noch hincz iren Erben vmb dieselben nuecz chain Ansprach noch vodrung haben noch gewinnen sol weder vmb vil noch vmb wenig. So suellen auch Rudolf von Waltse noch sein prueder von der phlegnuezz wegen, daz Si denselben Joergen iren Vetern vnd sein hab inngehabt habent, vmb dhainerlai muee, die Si damit gehabt habent, noch vmb dhainerlai czerung oder choft, die Si von irer hab dar gelegt hieten, fuerbas hincz demselben Joergen chain ansprach noch vodrung haben. Darnach sprechen wir, welher tail vnder Jn den vorgeschriben vnsern spruch yndert veberfuer vnd genczleich nicht stet hielt vnd volfuert in allen den Artikeln vnd Stukchen, die vor benant vnd begriffen sint, das der dem Andern tail, der den spruch stet haldet vnd volfuert, ablegen sol alle die scheden, die der des nimpt, wie die scheden genant sint, vnd sol der tail, der den spruch stet haldet, das haben auf aller der Hab, die der ander tail hat, der den spruch nicht stet haldet, wie die genant ist, Vnd sol auch vnser herr der Herczog, oder wer seinen gewalt hat, den tail, der den spruch nicht stet haldet, darzue noeten, daz er alls das stet halt vnd volfuer, daz wir gesprochen haben, Als dauor verschriben vnd begriffen ist, vnd daz er den andern tail, der den spruch stet haldet, alle die scheden abgeleg, die der des nimpt, wie die scheden genant sind. Vnd darueber, daz das alles fuerbas stet vnd vnzebrochen beleib, so geben wir Den offtgenanten Rudolfen von Waltse, seinen pruedern vnd allen irend) Erben den brief versigelten mit vnsern der obgenanten Sechs spruchmann anhangunden insigln, als auch wir dem andern tail einen semleichen spruchbrief dem gegenbuertigen in allen artikeln vnd puenden geleichhelunden gegeben haben. Daz ist geschehen vnd ist der brief gegeben ze Wienne) nach kristes Gepuert Drewzehen hundert iar, darnach in dem Acht vnd Sibenzgistem iar des nechsten Vreytags vor sant Merteins tag.
Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 518-523
Original dating clause: Freitag vor St. Martin
Comment
Zwei vollkommen gleichlautende Origg. auf Perg. im fürstlichen Schlosse zu Eferding. +1. Die vorliegende Kopie
2. Gegenurkunde;
So nach den von diesen Urkunden im Musealarchiv zu Linz befindlichen, voll ausgefertigten älteren Kopien — beide von gleicher Hand. Vorliegende Abschrift 1. ist noch vom + Prälat Jodok Stülz kollationiert. (Die Gegenurkunde 2. nicht.)
Language:
Notes:
Die Gegenurkunde hat die Varianten: a) „ich" ausgelassen, b) „Jar".c) Statt „item" steht „vmb". d) Statt „Rudolfen von Waltse, seinen prüdern und allen iren" steht „Jörigen von Waltse, vnd seinen". e) „ze Wienn" ausgelassen.
Places
- Wien
Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1378 XI 05, in: Monasterium.net, URL </mom/OOEUB/1378_XI_05/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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