Wir Heinrich Graf zu Ortenberg, wir angnes sein Hausfraw, Wir Graf alram vnd Graf Görg ir Süne, Bechennen offenlich mit dem bri^ef fur vns vnser Hausfrawn all vnser sün vnd bru^eder vnd all vnser erben vnd nachkomen allen den di in sehent hörent oder lesent, daz wir vns mit wolbedachtem müt, rechtem wissen vnd nach Rat vnser pesten frevnd mit gütem willen trewlich veraint haben mit dem Hochgeborn fürsten vnserm genädigen Herrn Hern Fridreich pfallenczgrafen by Rein vnd Herczog in Beyern zc. vnd allen seinen erben vnd nachkomen vmb alle die Hab vnd ansprach di die vorgenant fraw angnes Gräfin zu Ortenberg Graf Alrams säligen Tochter von Hals, dem got genad, ze rechter Erbschaft anerben solt vnd di Graf Leujpold von Hals säliger inne gehabt hat vnd hinder im lassen hat, wie diselb Halb (!) alle genant oder geheissen ist, ausgenomen Ernekk vnd Räczenhofen vnd Pawngarten, mit der pfantschaft als es Fridrich dem Sigenheimer gestannden ist, mit allem seinem zügehörn nichts ausgenomen. Es ist auch zu merkchen, was di Ku^eniginn inn gehabt hat, di funf Herschaft, di hernach geschriben stend, pey dem ersten Lonsperg, Lenberg, Horbach, Gänchofen vnd Pawngarten mit der pfantschaft, mit allen iren zügehörn, nichs ausgenommen, daz wir di in den tädingen, ausgenomen haben. War auch, daz wir ichs (!) in vnser gewalt prächten, daz wär mit recht, mit chri^egen, mit tädingen oder mit vnsers egenannten Herrn Herczog Fridrich Hilff oder wie es in vnser gewalt chäme, dasselb güt alles vnserm obgenanten Herrn seinen erben vnd nachkömen sol halbes werden vnd an sy geuallen, zu gleicher weis sol es vns vnsern erben vnd nachkomen auch halbes werden vnd geuallen vnd daz des ainem tail als vill geuell, als dem andern. Es sein stet, vest, märkcht, dörffer, Läut, güt. Manschaft, lehenschaft, vnd wie daz genant oder gehaissen mag sein, besucht vnd vnbesucht nichs ausgenomen. Wir haben auch vnserm egenannten Herrn vnsern ganczen vollen gewalt geben vnd im alle di brif eingeantwurtt di wir darumb haben, di obgenant sach zu vertädingen, zu verrichten, vnd was sy damit tund, daz das vnser gütlich will vnd wort ist, vnd sullen yn vnd vns daz b(ri)ngen nach irn trewn so sy höchst mügen vnd sol vnserm egenannten Herrn vnd seinen erben allzit halber tail werden vnd geuallen, zu gleicher weis sol vns auch halber tail werden vnd geuallen. Wir sullen auch dhainerlay täding auf nemen weder mit dem Lantgrafen noch mit nymand an vnsers offtgenanten Herrn Heissen vnd willen. Es ist auch zu merkchen, ob vnser obgenannt Herr icht chri^eg an hüb, von dez obgenanten gütz wegen, gen wem daz wär, des sullen wir allzit getrewlich vnd slechtlich by im beleiben wider allermänichlich vnd yn auch getrewlich helffen, als verre wir vermügen vnd des zu ainem warn vrchund geben wir vnserm egenanten genadigen Herrn disen brif versiglt mit vnserm obgenanten Graf Heinrich vnd Graf alrams anhangunden Jnsigln, so verpinden wir vns obgenante fraw angnes, Graf Jorg, Graf Hanns, vnd Graf Eczel ir sun vnder diselben zway Jnsigl mit vnsern trewn mit sampt in alles daz stat zu haben daz an dem bri^ef verschriben ist, wann wir zu disen ziten nicht Jnsigl heten. Daz ist beschehen zu Lantzhut an phincztag vor dem Heiligen pfingstag anno domini Millesimo CCCmo LXXmo nono.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 646-647