Grouped by years:
- Geschichte des Bistums und Hochstifts
- Bestandsgeschichte
Im Zuge seiner Organisation der bayerischen Kirche bestätigte der heiligen Bonifatius 739 den in Passau bereits residierenden Bischof Vi-vilo und gründete das Bistum Passau, das sich vom Gebiet des heutigen östlichen Niederbay-ern weit die Donau hinab erstreckte, wobei der Verlauf der Ostgrenze vom jeweiligen Stand der Auseinandersetzung mit den heidnischen Völkerschaften des Donaubeckens (Avaren, Ungarn) abhängig war. Nach der Christianisierung der letzteren und der Gründung der Kir-chenprovinz Esztergom (Gran) im Jahre 1000 stabilisierte sich die Ostgrenze entlang von Leitha und March an das heutigen Grenze Niederösterreichs zum Burgenland und der Slowa-kei. Eine erste Verkleinerung dieses riesigen Gebiets erfolgte 1469 durch die Gründung des Bistums Wien, das aber nur die Stadt und ihre unmittelbare Umgebung umfasste. Dieser 1722/23 zum Erzbistum erhobenen Diözese wurde 1729 das Viertel unter dem Wienerwald angegliedert. Im Jahre 1785 schließlich verlor das Bistum Passau im Zuge der Josephinischen Diözesanregulierung seine sämtlichen Pfarreien in Österreich, die teils dem Erzbistum Wien zugeschlagen, teils den neu gegründeten Diözesen St. Pölten und Linz unterstellt wur-den.
Der Bischof war bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ein Fürst des Rei-ches, dessen reichsunmittelbares Gebiet (Hochstift) außer der Stadt Passau im Wesentlichen das sogenannte Abteiland zwischen der Donau, der Ilz und dem Kamm des Böhmerwaldes umfasste, wobei die endgültige Fixierung der Grenze zu Böhmen im Zuge fortschreitender Rodung erst zwischen 1752 und 1772 erfolgte. Die Grenze zu Oberösterreich beruht auf ei-nem Kauf- und Tauschvertrag von 1765. Neben diesem Fürstentum Passau gehörten dem Bi-schöflichen Stuhl mit grund- und mehr oder weniger umfangreichen gerichtsherrlichen Rech-ten verschiedene Besitzungen in Bayern und Österreich.
Am 26. August 1805 erhielt der Geheime Landesarchivs Samet den Auftrag, die Archive des Hochstifts und Domkapitels Passau "ohne mindeste Ausscheidung zu übernehmen" und nach München zu verbringen. Schon am 30. wurde alles Vorhandene in 16. Kisten abtransportiert. Bis in die 1830er Jahre wurden aber immer wieder vereinzelte Urkunden, die bei anderen Stellen der fürstbischöflichen Verwaltung verwahrt gewesen oder aus Akten entnommen worden waren, durch die Archivkonservatorien Passau und Landshut sowie durch bayerische Nachfolgebehörden nach München eingeschickt.
Nachdem im 19. Jahrhundert aufgrund der damals im Kgl. Bayerischen Allgemeinen Reichsarchiv praktizierten Grundsätze die Ur-kunden in die nach Ortspertinenz gebildeten Gerichtsurkunden-Bestände sowie einen Restbe-stand Hochstiftsurkunden Passau eingeteilt worden waren, wurde im Zuge der Provenienzbe-reinigung der alte Urkundenfonds wiederhergestellt und als chronologische Serie geordnet. Als Erschließung stand außer den Repertorien der Gerichtsurkunden, in die die neuen Signa-turen eingetragen worden war, bisher nur das zweibändige Repertorium des fürstbischöflichen Archivs von 1724, in das ebenfalls die modernen Bestellnummern nachgetragen waren, zur Verfügung. Für zahlreiche Urkunden fand sich weder hier noch dort ein Hinweis. Für die Prä-sentation im Urkundenportal Monasterium wurden erstmals alle Urkunden durch Kurzrege-sten, Betreffsstichworte oder zumindest die Angabe des Ausstellers lückenlos erschlos-sen.
1. Geschichte des Bistums und Hochstifts: Im Zuge seiner Organisation der bayerischen Kirche bestätigte der heiligen Bonifatius 739 den in Passau bereits residierenden Bischof Vi-vilo und gründete das Bistum Passau, das sich vom Gebiet des heutigen östlichen Niederbay-ern weit die Donau hinab erstreckte, wobei der Verlauf der Ostgrenze vom jeweiligen Stand der Auseinandersetzung mit den heidnischen Völkerschaften des Donaubeckens (Avaren, Ungarn) abhängig war. Nach der Christianisierung der letzteren und der Gründung der Kir-chenprovinz Esztergom (Gran) im Jahre 1000 stabilisierte sich die Ostgrenze entlang von Leitha und March an das heutigen Grenze Niederösterreichs zum Burgenland und der Slowa-kei. Eine erste Verkleinerung dieses riesigen Gebiets erfolgte 1469 durch die Gründung des Bistums Wien, das aber nur die Stadt und ihre unmittelbare Umgebung umfasste. Dieser 1722/23 zum Erzbistum erhobenen Diözese wurde 1729 das Viertel unter dem Wienerwald angegliedert. Im Jahre 1785 schließlich verlor das Bistum Passau im Zuge der Josephinischen Diözesanregulierung seine sämtlichen Pfarreien in Österreich, die teils dem Erzbistum Wien zugeschlagen, teils den neu gegründeten Diözesen St. Pölten und Linz unterstellt wur-den. Der Bischof war bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ein Fürst des Rei-ches, dessen reichsunmittelbares Gebiet (Hochstift) außer der Stadt Passau im Wesentlichen das sogenannte Abteiland zwischen der Donau, der Ilz und dem Kamm des Böhmerwaldes umfasste, wobei die endgültige Fixierung der Grenze zu Böhmen im Zuge fortschreitender Rodung erst zwischen 1752 und 1772 erfolgte. Die Grenze zu Oberösterreich beruht auf ei-nem Kauf- und Tauschvertrag von 1765. Neben diesem Fürstentum Passau gehörten dem Bi-schöflichen Stuhl mit grund- und mehr oder weniger umfangreichen gerichtsherrlichen Rech-ten verschiedene Besitzungen in Bayern und Österreich. 2. Bestandsgeschichte Am 26. August 1805 erhielt der Geheime Landesarchivs Samet den Auftrag, die Archive des Hochstifts und Domkapitels Passau "ohne mindeste Ausscheidung zu übernehmen" und nach München zu verbringen. Schon am 30. wurde alles Vorhandene in 16. Kisten abtransportiert. Bis in die 1830er Jahre wurden aber immer wieder vereinzelte Urkunden, die bei anderen Stellen der fürstbischöflichen Verwaltung verwahrt gewesen oder aus Akten entnommen worden waren, durch die Archivkonservatorien Passau und Landshut sowie durch bayerische Nachfolgebehörden nach München eingeschickt. Nachdem im 19. Jahrhundert aufgrund der damals im Kgl. Bayerischen Allgemeinen Reichsarchiv praktizierten Grundsätze die Ur-kunden in die nach Ortspertinenz gebildeten Gerichtsurkunden-Bestände sowie einen Restbe-stand Hochstiftsurkunden Passau eingeteilt worden waren, wurde im Zuge der Provenienzbe-reinigung der alte Urkundenfonds wiederhergestellt und als chronologische Serie geordnet. Als Erschließung stand außer den Repertorien der Gerichtsurkunden, in die die neuen Signa-turen eingetragen worden war, bisher nur das zweibändige Repertorium des fürstbischöflichen Archivs von 1724, in das ebenfalls die modernen Bestellnummern nachgetragen waren, zur Verfügung. Für zahlreiche Urkunden fand sich weder hier noch dort ein Hinweis. Für die Prä-sentation im Urkundenportal Monasterium wurden erstmals alle Urkunden durch Kurzrege-sten, Betreffsstichworte oder zumindest die Angabe des Ausstellers lückenlos erschlos-sen.