- Stiftsgeschichte
- Bestandsgeschichte
- Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus:
- Benützte Editionen/Regestenwerke
Die älteste der drei niederösterreichischen Kartausen ist die Kartause Allerheiligental zu Mauerbach. Ihr Gründer ist Herzog Friedrich (III.) der Schöne. Er faßte 1313 gemeinsam mit seinen Brüdern den Entschluß zu dieser Gründung und berief noch vor seiner Königswahl Mönche aus Seitz, der ältesten Kartause auf österreichischem Boden, dahin. (Vgl. Leopold Brenner, Historia cartusiae Maurbacensis (1669), StA., Hs. Böhm 57. - Theodor Wiedemann, Geschichte der Kartause Mauerbach (Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines zu Wien XIII [1873], S. 69-130). - Walter Boguth, Art. Mauerbach (Topographie von Niederösterreich VI, S. 275-295)) Einen erheblichen Anteil an der Stiftung nahm Friedrichs Hofkaplan Gerlach, Pfarrer von Traiskirchen, indem er neben dem Hauptkloster ein Siechenhaus für sechs Kartäuser mit einer Kirche S. Mariae ad piscinas stiftete. Der feierliche Stiftbrief König Friedrichs und seiner Brüder Leopold, Albrecht, Heinrich und Otto wurde am 18. April 1316 ausgestellt, die Gründungsurkunde über Gerlachs Siechenhaus am 25. Mai 1317. (StA., Urk. Rep. I (AB. 375)) Am 1. Jan. 1318 erfolgte die Bestätigung durch das Passauer Domkapitel, am 10. Juni 1318 die päpstliche Ratifikation. (Brenner, a. a. 0. - StA., Hs. Böhm 165, f. 39) Von großer Bedeutung für die Kartause wurde die Einverleibung der Pfarren St. Leonhard am Forst (1. Mai 1322), Scheibbs und Stillfried (22. Dez. 1327). (StA., Urk. Rep. ad IV (AB. 379/2) und Urk. Rep. I (AB. 375)) Einen wichtigen wirtschaftlichen Stützpunkt erhielt die Kartause am 2. Feb. 1335 durch einen Tausch, bei dem sie das aus dem Eigen Gerlachs stammende Haus in der Färbergasse zu Wien den Herzogen Albrecht II. und Otto gegen das Haus "zu den Röhren" überließ. (Af Nö.) Dieses Haus, später zu Unrecht "Seitzerhof" genannt, ist seitdem das Verwaltungszentrum der in und um Wien gelegenen Mauerbacher Besitzungen gewesen und hat nachmals auch für das Archiv der Kartause eine besondere Bedeutung erlangt. Der durch die Stiftungen Herzog Friedrichs des Schönen und Gerlachs begründete, durch weitere Schenkungen der Landesfürsten, durch Vermächtnisse und Käufe vermehrte Besitz der Kartause war eine ausgesprochene Streuherrschaft. Neben den Besitzungen in Mauerbach und dessen unmittelbarer Umgebung (Steinbach, Hainbuch, Gablitz, Hadersdorf) finden wir Grundbesitz und Hauszinse in Wien, zahlreiche Weingärten in der Umgebung Wiens (Ober- und Unterkritzendorf, Grinzing, Sievering, Döbling, Hütteldorf, Penzing, St. Veit, Lainz, Atzgersdorf, Brunn, Enzersdorf, Thalern, Gumpoldskirchen, Pfaff- stätten und Baden). Im Tullnerfeld hatte die Kartause Besitzungen zu Fraunhofen an der Tulbing, Katzelsdorf und Saladorf, im Marchfeld zu Velm, Stillfried und Hohenruppersdorf. (Wiedemann, S. 126 ff. -Boguth (Topographie VI), S. 288.) Auf die Blütezeit Mauerbachs im 14. und 15. Jahrhundert folgten im 16. schwere Zeiten tiefsten Verfalls, die mehr als einmal den Fortbestand der Kartause ernstlich in Frage stellten. Die seit dem dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts in Niederösterreich eindringenden reformatorischen Lehren ließen auch in Mauerbach die alte strenge Zucht verfallen, die Zahl der Mönche sich stetig mindern. Eine schwere Katastrophe brachte der Türkensturm von 1529; die zurückgebliebenen Mönche wurden nach heldenmütigem Widerstand getötet, Kirche und Kloster geplündert und niedergebrannt. Wenn sich auch die Kartause von diesem Schlag erholte, so wurde sie bald durch die immer härter werdende Türkensteuer in schwere Schulden gestürzt und dem finanziellen Ruin entgegengetrieben. (Ebendort, S. 287.) Zu Anfang der Sechzigerjahre des 16. Jahrhunderts drohte der Kartause der völlige Untergang. Die von Ferdinand I. nach Wien berufenen Jesuiten trachteten mit größter Rührigkeit nach einer Vergrößerung der Dotation ihres Kollegiums. Der Rektor P. Victoria wußte damals den niederösterreichischen Regimentskanzler Dr. Walther für den Plan einer Überlassung der nahezu ausgestorbenen Kartause und ihrer Güter an den Jesuitenorden zu gewinnen; allein der Kaiser zog die Sache hinaus und die Haltung der Jesuiten in der Frage des Laienkelchs führte schließlich 1563 zu einer Ablehnung ihres Gesuches. Der Entfremdung, die zwischen dem Jesuitenorden und dem Kaiser in dessen letzten Regierungsjahren eintrat, hatte Mauerbach den Fortbestand seines Daseins zu verdanken. (" .. . demum rebus Omnibus diiudicatis in eam sententiam ventum est, ut redditus Maurbacensis Carthusianorum coenobii, quod fere desolatum et prope interitum erat, translato illius priore ad aliam sedem ad Collegii nostri fundationem converterentur." Historia Collegii Viennensis Societatis Jesu a prima eius origine, f. H f. - Nat.Bibl.Wien, Cod. ms. 8367.) Die immer ärger werdende Schuldenlast, die auch durch den Ankauf des Hofes zu Velm (13. Jan. 1580) eher vermehrt als vermindert wurde, die Zerstörung eines Teiles der Kartause durch das Erdbeben vom 7. Sept. 1590 brachten nochmals eine Auflösung der Kartause zur Erörterung. Als Melchior Klesl 1596 das Wiener Bistum übernehmen sollte, trachtete er dessen geringe Bestiftung dadurch zu vermehren, daß er die Einverleibung von Mauerbach verlangte. Erzherzog Matthias wurde für diesen Plan gewonnen, auch Kaiser Rudolf II. war nicht abgeneigt, dem Begehren Klesls zu willfahren. Aber der Prior Sebastian II. Aedilis kämpfte energisch um den Fortbestand der Kartause Friedrichs des Schönen. Der Bischof von Passau, der Reichshofsekretär Unverzagt und der niederösterreichische Prälatenstand traten auf seine Seite, die Erzherzoge Maximilian und Ferdinand verwendeten sich für die Erhaltung Mauerbachs und am 29. März 1598 verfügte Rudolf II., daß die Inkorporation zu unterbleiben habe. (Boguth (Topographie VI), S. 289 f. - Wiedemann, S. 109 f.)
Im 17. Jahrhundert hat sich die Kartause, trotz mancher Rückfälle, wieder erholt, seit 1670 gehörte der Prior dem niederösterreichischen Prälatenstand an. Die Türkennot von 1683 suchte Mauerbach schwer heim, der Konvent floh, die Kartause wurde niedergebrannt; der Wiederaufbau zog sich mehr als ein halbes Jahrhundert hinaus, die wirtschaftliche Lage blieb seither eine mißliche. (Boguth (Topographie VI), S. 290 ff.) Indes hat Mauerbach gerade in jener Zeit der niederösterreichischen Geschichtschreibung zwei namhafte Vertreter geschenkt, die Prälaten Leopold Brenner (1678-1692) und Placidus Schwesinger (1738-1751); jener schrieb eine Chronik der Kartause, dieser hat in seinem umfangreichen Tagebuch ein äußerst wertvolles Schriftdenkmal hinterlassen. (StA., Hs. Böhm 57, 166.) In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mehrten sich die wirtschaftlichen Mißstände in der Kartause. Es ist bekannt, daß ihre Anzeige durch zwei Konventualen nicht nur das Ende von Mauerbach herbeigeführt, sondern darüber hinaus den letzten Anstoß zum ersten Klosteraufhebungspatent Josephs II. vom 12. Jan. 1782 gegeben hat. (Vgl. Walter Boguth, Die Aufhebung der Kartause Mauerbach (Jahrbuch des Ver. f. Landeskunde von Niederösterreich I, 1902, S. 297 ff.)) Das kaiserliche Patent wurde in Mauerbach am 21. Jan. 1782 von dem Aufhebungskommissär Ignaz Edlen von Menßhengen verkündet und in den folgenden Tagen durchgeführt. (StA., Klosterrat, Fasz. 19 (Klosteraufhebungsakten, Mauerbach) Die Güter der Kartause fielen an den Religionsfond; ihre Verwaltung leitete die niederösterreichische Kameraladministration (Staatsgüteradministration).
Die erste heute noch deutlich erkennbare Ordnung des Mauerbacher Archivs fällt an den Anfang des 15. Jahrhunderts, wahrscheinlich in das Jahr 1407. Denn bis zu diesem Jahre tragen die erhaltenen Urkunden auf der Rückseite, meist rechts unten, Ordnungszeichen, bestehend aus einer gotischen Minuskel und einer römischen Ziffer, alle von derselben Hand mit hellbrauner Tinte geschrieben. Der Urkundenbestand ist in vier Serien zerlegt: Serie a enthält Privilegien und Indulgenzen der Päpste und der Bischöfe von Passau, Serie b Privilegien und Bestätigungen der Landesfürsten, Serie c Urkunden über die Besitzungen in Niederösterreich ohne Wien und Umgebung, Serie d über die Besitzungen in und um Wien. Diese Ordnung ist auf einigen späteren Stücken von jüngeren Händen weitergeführt, doch reicht sie über das Jahr 1419 nicht hinaus. Eine mit dieser Ordnungsbezeichnung versehene Urkunde vom 20. Febr. 1432 ist ein ganz vereinzelter Nachzügler. Die zweite erkennbare Ordnung des Archivs fällt in das Jahr 1437. Damals hat man anscheinend ein (heute verlorengegangenes) Urkundenrepertorium angelegt, in das die Stücke in ziemlich ausführlichen lateinischen Regesten eingetragen wurden. Diese Regesten finden wir auf nahezu allen Urkunden bis 1437. (Vgl. unten die Anmerkung zur Beilage) (Auf der Gründungsurkunde Friedrichs des Schönen ist dieses Regest nicht eingetragen. Die Regesten stehen fast alle links oben auf der Rückseite der Urkunden und sind zumeist von der gleichen Hand mit einer Tinte geschrieben, die heute hellbraun oder grünlich verfärbt ist. Wahrscheinlich wurden damals die Urkunden chronologisch geordnet und verblieben in dieser Ordnung das ganze 15. Jahrhundert hindurch.
Die bewegten Zeiten des 16. Jahrhunderts haben ohne Zweifel auch das Archiv in Mitleidenschaft gezogen. Als beim Herannahen der Türken die Mehrzahl der Mönche nach Wien floh, nahmen sie wahrscheinlich auch das Archiv mit und brachten es im Seitzerhof in Sicherheit. Nach der Wiederherstellung der Kartause muß das Archiv jedoch dahin zurückgelangt sein, denn als 1544 die Klostervisitatoren Ferdinands I. nach Mauerbach kamen, legte ihnen der Prior die wichtigsten landesfürstlichen Privilegien vor. (StA., Hs. Böhm 445/2, f. 487 f.) Der tiefe Verfall der Kartause in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts brachte ohne Zweifel auch das Archiv in völlige Unordnung. Erst der allmähliche Wiederaufstieg Mauerbachs nach 1598 wirkte sich auch für die Ordnung des Archivs günstig aus. Die Urkunden kamen nun dauernd in den Seitzerhof nach Wien und blieben dort bis zur Aufhebung der Kartause. Bald nach 1600 wurden sie vollkommen neu geordnet. Der damals etwa 350 Stück umfassende Bestand wurde mit kräftigen arabischen Ziffern in schwarzer Tinte numeriert, jedoch nicht chronologisch, sondern so, daß bestimmte Zahlenräume bestimmten Urkundengruppen entsprachen. Wenngleich sich das Einteilungsprinzip im einzelnen nicht mehr genau feststellen läßt, so können wir doch erkennen, daß die päpstlichen, bischöflichen und landesfürstlichen Privilegien mit den Ziffern von 1-60, die Urkunden über die Besitzungen außerhalb Wiens mit den Ziffern bis gegen 200, die Urkunden über die Besitzungen in Wien und Umgebung mit den Ziffern zwischen 200 und 350 bezeichnet sind. Die jüngste in dieser Ordnung noch berücksichtigte Urkunde ist die Privilegienbestätigung Rudolfs II. vom 26. Mai 1598. (StA., Urk. Rep. ad IV (AB. 379/2) Mit dieser Ordnung ist dem Mauerbacher Urkundenarchiv im Seitzerhof wahrscheinlich jener Zustand verliehen worden, den die Kommissäre des Klosterrates vorfanden, als sie im Oktober 1615, nach dem Rücktritt des Priors Sebastian II. Aedilis, ein Inventar über die gesamte bewegliche Habe des Klosters anlegten. Dieses Inventar vom 29. Okt. 1615 verzeichnet unter der im Seitzerhof vorhandenen Fahrhabe "in der gewölbten camer an deß herrn priors schlaffcamer" u. a. "ain cassten mit 12 Schubladen, darin des gottshauß stifftbrieff und freyhaiten". (nöLA., Klosterakten, Fasz. 202 (Klosterrat, Mauerbach))
Die letzte Ordnung der Urkunden während des Bestandes der Kartause erfolgte bald nach 1660. Es ist die Ordnung, die sich heute noch am klarsten und deutlichsten erkennen und erklären läßt. Mit ganz geringfügigen Ausnahmen finden sich ihre Ordnungszeichen auf sämtlichen Stücken bis 1660 wieder. Sie bestehen aus ziemlich großen arabischen Ziffern, die mit zinnoberroter Farbe auf die Rückseite der Urkunden gemalt sind, und aus darunter gesetzten kapitalen Majuskelbuchstaben in schwarzer Tinte. Die Ordnung ist chronologisch (jedoch nicht innerhalb der einzelnen Jahre). Die chronologische Reihe ist in zeitliche (nicht sachliche) Untergruppen geteilt; jede dieser Gruppen ist mit einem Majuskelbuchstaben bezeichnet, der jeweils der Lade des Archivschrankes, in denen die Urkunden lagen, entsprach. Der Urkundenbestand umfaßte im Jahre 1660 383 Stücke, die sich auf 20 Laden (A-V) verteilten. Außerdem finden sich noch einige Stücke, die keine Ziffern, sondern nur den Ladenbuchstaben tragen. Es sind Vorurkunden ohne direkte Beziehung auf die Kartause oder Urkunden vorübergehender Bedeutung (Gerichtsbriefe u. dgl.), die zeitlich in die betreffende Lade gehörten. - Auf zwei Stücken nach 1660 finden wir diese Ordnung noch fortgesetzt: auf der Privilegienbestätigung Leopolds I. von 1669 Aug. 7 (StA., Urk. Rep. ad IV (AB. 379/2) noch von derselben Hand und in der gleichen Weise (385 W), aber mit Bleistift, auf dem Kaufbrief über den Taz zu Velm von der niederösterreichischen Landschaft (1685 Aug. 23; ebendort, Urk. Rep. IV (AB. 379/1)) von anderer Hand und in etwas anderer Art (X Nr. 390). Ein um 1680 von Kommissären des Klosterrates angelegtes Inventar enthält u. a. den Vermerk: "privilegia und schrüftliche Urkunden seindt in einem besondern gemach zu Wienn in Seuzerhoff in anzahl und Ordnung beysamben, wie daß hierüber biß anno 1669 verfaste registraturs inventarium nach dem lateinischen aiphabet von A biß W außweist." (nöLA., Klosterakten, Fasz. 202 (Klosterrat, Mauerbach)) Hier finden wir den deutlichen Hinweis auf die oben erwähnte Ladeneinteilung; der jedenfalls bei der Neuordnung 1660 angelegte und bis 1669 weitergeführte Archivkatalog ist leider ebenso wie seine Vorgänger verlorengegangen. Im Zusammenhang mit der zwischen 1600 und 1615 erfolgten Ordnung des urkundlichen Bestandes ist ohne Zweifel auch das heute noch erhaltene Kopialbuch (Diplomatar) der Kartause entstanden. Es ist dies ein Großquartband (36'3 X 275 cm) mit 162 Pergamentblättern. (StA., Hg. Böhm 165.) An der Abfassung waren drei Schreiber beteiligt, Hand A schrieb fol. 1-85 v (obere Hälfte), fol. 86 und 86 v (mit Ausnahme der vier letzten Zeilen), Hand B fol. 86 v (die vier letzten Zeilen) - fol. 93 v und fol. 159 v - fol. 162, Hand C fol. 85 v (untere Hälfte) und fol. 94-159. Mit der Anlegung des Kopialbuches wurde wahrscheinlich nach 1615 begonnen, denn die jüngste von Schreiber A eingetragene Urkunde ist die Privilegienbestätigung des Kaisers Matthias vom 27. April 1615. Die beiden anderen Schreiber haben das Kopialbuch dann wesentlich später fortgesetzt. Das Kopialbuch beginnt mit dem Satz: "Incipit liber continens tenores omnium literarum et privilegiorum domus Vallis Omnium Sanctorum in Mauerbach ordinis Cartusiensis fundatae et dotatae ab inclyto principe domino Fridrico rege Romanorum et ab illustribus ducibus Austriae, Leuppoldo, Alberto, Henrico et Ottone, fratribus dicti regis." Der erste Teil (fol. 1-84) entspricht in seiner Anlage der ersten Abteilung der oben besprochenen, um 1600 durchgeführten Archivordnung; die Reihenfolge der hier eingetragenen Urkunden (meist landesfürstliche, päpstliche und bischöfliche Privilegien) stimmt mit den Ordnungszahlen auf der Rückseite der Urkunden überein. Dann folgen auf fol. 85-111 Eintragungen verschiedenster Art, Urkunden über den Seitzerhof und andere Güter in Wien, die Privilegienbestätigungen Ferdinands II. und Ferdinands III. über die Maut am Tabor (1635 Mai 20 und 1642 Aug. 19), sowie chronikalische Notizen über die Kirche der Kartause und die Kapelle zu Maria Himmelfahrt. Fol. 112-162 enthalten dann die Urkunden des Archivs über die Besitzungen außerhalb Wiens. Bei dem überwiegenden Teil aller Eintragungen des Kopialbuches zeigt sich eine höchst merkwürdige Erscheinung. Die Abschriften beginnen mit Regesten in lateinischer Sprache; bei näherem Zusehen ergibt sich, daß diese Regesten mit den Dorsualregesten der Ordnung von 1437 identisch sind. Sie wurden jetzt von den Originalurkunden (mitunter recht fehlerhaft) abgeschrieben und als Titel für die Abschriften des Kopialbuches verwendet. Sie reichen indes weit über 1437 hinaus; das jüngste Regest dieser Art ist die Überschrift zur Privilegienbestätigung Ferdinands I. vom 1. März 1523. Daß die Überschriften für die Urkunden von 1438 bis 1523 (die auf den Originalen selbst nicht vorfindlich sind) erst bei der Anlegung des Kopialbuches abgefaßt und den alten Regesten nachgebildet wurden, ist kaum glaublich, denn dann wären sie auch bei den eingetragenen Urkunden nach 1523 vorhanden; viel wahrscheinlicher ist es, daß man die Urkunden, wie schon oben dargelegt, 1437 mit den Regesten in einem Urkundenkatalog verzeichnete und diesen Katalog später bis 1523 weiterführte, ohne die Regesten auf die Rückseite der Originalurkunden selbst zu schreiben. Dafür sprechen auch die geringen noch erkennbaren Spuren einer Ordnung des Archivs aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bei dieser Ordnung wurden die Regesten (bis 1437 mit den bereits erwähnten gleichlautend) auf Pergamentstreifen geschrieben, die an den Siegelpresseln befestigt waren. Am Rande trug der Pergamentstreifen die Ordnungssignatur in Rot, bestehend aus einem gotischen Minuskelbuchstaben und einer arabischen Ziffer. Der Verfasser hat es unternommen, mit Hilfe der Dorsualnotizen von 1437 und der Überschriften des Kopialbuches ein Stück dieses Mauerbacher Urkundenkatalogs zu rekonstruieren (vgl. Beilage). Das Kopialbuch des 17. Jahrhunderts ist nicht vollendet worden; es bricht mit der Überschrift einer Urkunde der Herzogin Beatrix von 1404 unvermittelt ab. Neben dem Urkundenarchiv waren seit der Mitte des 16. Jahrhunderts teils in Mauerbach selbst, teils an den anderen Sitzen der mauerbachischen Wirtschaftsverwaltung umfangreiche Aktenbestände erwachsen. In Mauerbach bildete sich neben dem Archiv des Prälaten, das Korrespondenzen und Rechnungen enthielt, das Archiv des Prokurators, das neben Rechnungen hauptsächlich Akten juristischer Natur (Prozeß- und Verlassenschaftsakten) umfaßte. Über diese Akten wurde um 1750 ein eigener Index angelegt, der noch erhalten ist. (StA., Hs. Böhm Suppl. 275.) Der darin verzeichnete Bestand umfaßte 234 Faszikel Akten und eine Urkundensammlung von 235 Nummern aus der Zeit von 1403-1750. Der Aktenbestand setzte sich aus folgenden Hauptgruppen zusammen: Perchtoldsdorf, Pfaffstätten, Weinzierl, Wolfpassing, Wollmannsberg, Gablitz und Purkersdorf, Gerlashof, Grabensee, Götzendorf, Gumpoldskirchen, Kritzendorf, Tulbing, Ebenthal, Velm, Nieder-Vellabrunn, Nieder-Hollabrunn, Weidendorf, Henzing, Hohenruppersdorf, St. Leonhard, Langenlebarn, Wien, Stiftspfarren, Prälatentitel, Mautfreiheiten, Ollersdorf, Mannersdorf, Riedenthal, Seitzerhof, Sievering, Stillfried, Saladorf, Weinschank, Ungeld. Alle diese Akten sind heute verloren. - Außerdem entstanden bei den Wirtschaftsverwaltungen der Kartause die Wirtschaftsregistraturen der Verwalter zu Mauerbach und Velm, des Hofrichters zu St. Leonhard und des Hofmeisters im Seitzerhof. Im Seitzerhof lagen auch die Grundbücher und Grundbuchsakten. Sogleich nach der Verkündung des Aufhebungspatents wurde am 21. Jan. 1782 mit der Inventarisierung des Klostereigentums begonnen. Über das in Mauerbach selbst befindliche Prälaturarchiv berichtet in seinem Hauptbericht vom 28. Febr. 1782 Menßhengen folgendes: "... Im Archiv hat Unterzeichneter alles in einer schröckbaren Zerrüttung angetroffen. Es befanden sich darinnen ausser einigen hin und her zerstreuten Schriften und den Wirtschaftsrechnungen, deren von den Beamten versiegelt eingeschickten Beylagen von Jahren 1775, 1776, 1777 und so weiter noch unerbrochen daliegen, dann denen vielen in gröster Unordnung dastehenden leeren Kästen und Trüchen, in deren verschiedene Winkeln einige wenige in Inventario einkommende baare Gelder meistens ohne Anmerkung anverwahrt waren, weder alte Codices, weder derley Manuscripten, noch Documenten. Das hierauf... beykommende bey Händen des Prälaten befindlich gewesene Buch hat Unterzeichneter, weil es in das Alterthum einschlaget und darinnen die von verschiedenen Kaisern dem Kloster Mauerbach verliehene Privilegia nebst einigen von besagten Kloster erkauften Realitäten angemerket sind, dieser Relation beyzulegen für gut befunden. Die übrigen zum Stifte Mauerbach gehörigen Urkunden nebst dem Original Testament Kaysers Friedrich des Schönen als Stifters dieser Karthaus sollen sich nach Aussage des Prälaten im Archive des Seitzerhofes befinden." (StA., Klosterrat, Fasz. 19 (Klosteraufhebungsakten: Mauerbach), Nr. 47 ex Mart. 1782.) Dieses im Seitzerhof zu Wien liegende Urkundenarchiv war schon am 20. Febr. 1782 von dem Regierungssekretär Christoph Anton Edlen von Catharin übernommen und versperrt worden. In dem dem Aufhebungsbericht beiliegenden Inventar heißt es darüber: "Privilegien und schriftliche Urkunden sind in einem besonderen Gemach in Anzahl und Ordnung beisammen, welches obsigiliret ist worden." (UA., Stiftungshofbuchhaltung, Fasz. 72/1; StA., nö. Kameraladministration, Protocollum Monasticorum: Nr. 39 ex Feb. 1782.)
Es läßt sich nicht genau feststellen, wann die Mauerbacher Urkunden aus dem Seitzerhof in das Klosterarchivdepositorium (vgl. S. 337 ff.) gebracht worden sind; wahrscheinlich geschah dies schon im Frühling 1782. (Ebendort, Nr. 46 ex Feb. 1782; nöLA., Klosterakten, Fasz. 203 (Kameraladministration, Mauerbach): ad Nr. 104 m. Maj. in Mon.) Die Grundbuchsregistratur des Hofmeisters im Seitzerhof wurde einem Dekret der Kameraladministration vom 22. Juni 1782 zufolge zum größten Teile nach Mauerbach gebracht und mit der dortigen Wirtschaftsregistratur vereinigt. (Ebendort, Nr. 87 m. Jun. in Mon.) Umgekehrt aber kamen etwa um dieselbe Zeit aus dem Mauerbacher Prälaturarchiv und aus der Prokuratur sowie aus den einzelnen Wirtschaftsregistraturen erhebliche Aktenbestände in das Klosterarchivdepositorium. Bei der "Auseinandersetzung" durch Petsch und Pacassi (vgl. S. 340) wurden die verschiedenen Mauerbacher Bestände natürlich vermengt und erhielten nachstehende Neueinteilung: A. Oeconomica 97 Stück, B. Kaufbriefe 96 Stück, C. Testamente 35 Stück, D. Prozesse 68 Stück, E. Zehente 9 Stück, F. Rechnungs-Schriften 74 Stück, G. Stiftbriefe 61 Stück, H. Päpstliche Bullen 55 Stück, I. Manuskripte 8 Stück, K. Gestiftete Messen 61 Stück, L. Obligationen 20 Stück, M. Lehen 4 Stück, N. Rejicienda 81 Stück, zusammen 669 Stück. (StA., Klosterakten: Verzeichnisse: Duplikaten- oder Hauptbuch I/G.) Es läßt sich heute im einzelnen nicht mehr feststellen, aus welchen Mauerbacher Teilarchiven die im "Hauptbuch" verzeichneten Mauerbacher Archivalien herrührten. Die neugebildeten Abteilungen A und B entstammten ihrer Hauptmasse nach, die Abteilungen G, H, K und M in ihrer Gesamtheit dem Urkundenarchiv im Seitzerhof; einzelne Urkunden dieses Archivs waren auch in die Abteilungen C, D, E und L gelangt; die Abteilung F umfaßte unter ihren 74 Stücknummern viele Hunderte von Rechnungen samt Beilagen aus den Registraturen des Prokurators und des Verwalters zu Mauerbach, des Hofmeisters im Seitzerhof, des Verwalters zu Velm und des Hofrichters zu St. Leonhard. Außerdem enthielten auch die Abteilungen A, B, C, D, E, L und N verschiedene Stücke aus den genannten Registraturen sowie aus der im Seitzerhofe untergebrachten Grundbuchsregistratur und aus dem Mauerbacher Prälatenarchiv. Aus letzterem kam u. a. das unter 12 verzeichnete "Repertorium aller dem Kloster Mauerbach verliehenen Privilegien auf Pergament geschrieben" jenes "bey Händen des Prälaten befindlich gewesene" Kopialbuch des 17. Jahrhunderts, das von Menßhengen in seinem Aufhebungsbericht ausdrücklich erwähnt wird. (StA., Hs. Böhm 165.) Im Klosterarchivdepositorium wurde mit den Mauerbacher Archivalien auch noch ein weiterer, bisher selbständig aufbewahrter kleiner Urkundenbestand vermengt, die Urkunden der Pfarre St. Leonhard am Forst. Diese Pfarre war schon mit der Urkunde König Friedrichs des Schönen vom 1. Mai 1322 der Kartause Mauerbach inkorporiert worden. Die pfarrliche Seelsorge hatte die Kartause durch Weltpriester als Vikare besorgen lassen, die Verwaltung der Pfarrherrschaft war einem Hofrichter anvertraut gewesen. Wahrscheinlich in dessen Registratur war der genannte Urkundenbestand erwachsen. Er ist, wie aus den einfachen, mit dunkelbrauner Tinte geschriebenen Nummernbezeichnungen auf der Rückseite der Urkunden hervorgeht, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert geordnet und verzeichnet worden, in das Urkundenarchiv im Seitzerhof scheint er nie gelangt, sondern erst nach der Aufhebung der Kartause von St. Leonhard direkt ins Klosterarchivdepositorium gebracht worden zu sein. Endlich verzeichnet das "Hauptbuch" anhangsweise noch zwei weitere aus der Kartause ins Depositorium gebrachte Aktenbestände: "Konferenzial-Schriften" (5 Fasz. 1742-1744) und "Gesandtschafts-Korrespondenzen" (3 Fasz. 1724/25); erstere stammten nach Angabe des Hauptbuches aus dem Nachlaß des Konferenzministers Graf Gundaker Starhemberg und enthielten verschiedene Korrespondenzen (von Ulfeld, Harrach, Khevenhüller, Bernklau, Giannini, Bartenstein, Wiesenhüber, Koch), Konferenzprotokolle und kaiserliche Handbillette, letztere die Korrespondenz des Generalwachtmeisters Grafen Rabutin, die er während seiner Berliner Mission mit Prinz Eugen von Savoyen und dem Hofkanzler Philipp Ludwig Graf Sinzendorf führte. Der erste der beiden Bestände ist nach Angabe des Hauptbuches wahrscheinlich durch den Privatsekretär Starhembergs, Ferdinand Penitsch, der sich öfters als Gast in der Kartause aufhielt, nach Mauerbach gekommen, über die Art der Erwerbung des zweiten Bestandes war schon dem Hauptbuch nichts bekannt. Beide Bestände wurden aus dem Archivdepositorium am 12. Mai 1783 an das niederösterreichische Regierungsexpedit abgegeben und sind seither verschollen. (Hauptbuch I/G, S. 43 ff.) Bei der Zerreißung der Bestände des Klosterarchivdepositoriums (vgl. S. 341) wurde der Mauerbacher Bestand in folgender Weise verteilt: Abteilung M kam am 12. April 1783 an die niederösterreichische Lehenstube, Abteilung K am 23. April an die Stiftungshofbuchhaltung, Abteilung L am 10. Juni an die Vizehofkammerprokuratur, Abteilung A, B, C, D, E und F am 23. Juni an die Kameraladministration; den Rest, bestehend aus den Abteilungen G, H, I und N, übernahm Philipp Schwab am 31. August in die niederösterreichische Regierungsregistratur. Dort wurde 1786 der Bestand unter Leitung Wallenfelds in einem von Andreas Albrecht geschriebenen Index verzeichnet; dieser Index enthält auch die an die anderen Behörden ausgelieferten Stücke, von denen ausführliche Rezepisse im Depositorium zurückgelassen worden waren. (Ebendort, S. 31, 51, 53, 54, 60. - Mauerbacher Index (1 Folioband) in StA., Klosterakten, Verzeichnisse.) Über die ferneren Schicksale der Abteilungen K und L konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Dies ist besonders bei ersterer sehr bedauerlich, da diese Abteilung zum größten Teile aus Reversen der Jahre 1327-1330 bestand, mit denen sich eine große Anzahl von Kirchen und Klöstern in Österreich und Steiermark verpflichtete, nach dem Ableben Friedrichs des Schönen alljährlich eine Seelenmesse für ihn lesen zu lassen. Die Abteilungen A-F, zu denen jedenfalls bald auch Abteilung M aus der Lehenstube kam, blieben zunächst bei der Kameraladministration; freilich läßt sich nicht sagen, wieviel davon im Laufe der Zeit wieder an die Wirtschaftsämter zu Mauerbach, St. Leonhard und Velm abgegeben und was alles beim Verkauf kleinerer Realitäten ausgeliefert worden ist. Wahrscheinlich sind beim Verkauf der Herrschaften Mauerbach, St. Leonhard und Velm den Käufern die bezüglichen Archivalien ausgefolgt worden. 1836 kamen 135 Stück Urkunden der Kartause und 37 Stück Urkunden der Pfarre St. Leonhard an das StA. (Reg. des StA., Nr. 22/1836.) (Rep. IV, AB. 379/1), 1846 vier Handschriften. (Ebendort, Nr. 62/1846) Der Restbestand, der noch recht erheblich gewesen sein muß, ist seither verschollen. 1850 waren bei der Finanzlandesdirektion keine Mauerbacher Archivalien mehr vorhanden. (Ebendort, Nr. 6/1850) Von dem am 31. Aug. 1783 in die niederösterreichische Regierungsregistratur gelangten Restbestand brachte Hormayr im Jahre 1811 22 Urkunden in das StA. (Rep. I, II, AB. 375, 378/1-3) (Ebendort, Nr. 52/1811, 57, 61/1812.); 1844 folgten 40 Urkunden (Rep. V, AB. 357; später größtenteils in Rep. ad IV, AB. 379/2 verzeichnet) und ein Faszikel Korrespondenzen nach. (Ebendort, Nr. 24/1844.) Endlich wurde 1869 von der Hofbibliothek noch eine Mauerbacher Urkunde an das StA. Abgetreten (Ebendort, Nr. 62/1872.) (Rep. ad IV, AB. 379/2). Der 1844 erworbene Faszikel Korrespondenzen (1628-1781) kam bei der Auslieferung von 1871 an das niederösterreichische Landesarchiv (Ebendort, Nr. 62/1872.); es besteht jedoch die Absicht, ihn auf dem Tauschwege wieder für das StA. zu erwerben. Endlich verwahrt das Archiv für Niederösterreich noch 14 Stück Mauerbacher Urkunden, die 1844 in der Klosterratsregistratur zurückgeblieben waren. (AfNÖ. Urk. Nr. 43, 53, 54, 89, 97, 125, 185, 227, 234, 238, 243, 262, 332, 349. - Vgl. die Regesten von Starzer und Samanek (Mitteil, d. AfNÖ.) Nr. 34, 41, 42, 72, 78, 98, 135.) Beilage. Textproben aus dem (verlorengegangenen) Mauerbacher Archivrepertorium des 15. Jahrhunderts. (Der Anfang und der erste Teil des verlorengegangenen Mauerbacher Archivrepertoriums (Urkundenkatalogs) läßt sich aus Einleitung und Titelregesten im Kopialbuch des 17. Jahrhunderts rekonstruieren (vgl. oben S. 484 f.). Eine weitere Anzahl von Regesten des Urkundenkatalogs kann man aus den (wahrscheinlich etwas älteren) Dorsualnotizen der Originalurkunden entnehmen, die sich in all den Fällen, wo diese Urkunden in das Kopialbuch eingetragen wurden, mit den erwähnten Titelregesten decken. Im nachstehenden ist zunächst der Anfang des Kataloges und eine Reihe von Regesten nach dem Kopialbuch wiedergegeben; es folgt sodann (in chronologischer Reihe) eine Anzahl von Regesten, die als Dorsualnotizen erhalten sind.) ["Incipit liber continens tenores omnium literarum et privilegiorum domus Vallis Omnium Sanctorum in Maurbach ordinis Cartusiensis, fundatae et dotatae ab inclyto principe domino Fridrico, rege Romanorum, et ab illustribus ducibus Austriae, Leuppoldo, Alberto, Henrico et Ottone, fratribus dicti regis; et primo tenor principalis litterae fundationis et dotationis (1316 April 14) habetur etiam duplicata hec continens in effectu, quod claustrum et hospitale in predio dicto Maurbach sint fundata, secundo quod claustrum pro tredecim sacerdotibus, quorum unus sit prior, et hospitale pro decem et septem infirmis viris ad sanctum Anthonium debeant nuncupari, tertio quod dant fundationi sue ius patronatus ecclesie Sancti Leonardi in Foresto, quarto item de iure montano viginti karratas in Gumpoldskürchen et in Phafsteten, quinto item decimas in Urlegstorf 8 modios tritici et 8 modis avene, sexto item in Atackcla duos modios tritici quinque modios siliginis et septem modios avene, octavo item de molendinis in Aspern tres modios siliginis, nono item 30 libras denariorum in Halstat et unum talentum plaustrorum salis cum libertate deducendi sine ajuta, item decem massas ferri in Leuben, decimo quod fundacio domini Gerlaci sex monachorum predicte fundationi unitur, undecimo privilegiat locum fundationis et etiam Omnium Sanctorum montem Maureckch et Wispuch cum iuribus quibus ipse possidet, XII item assecurat omnes homines et res infra claustra monasterii venientes, XII item eximit monasterium et omnes colonos eius presentes et futuros ab omni exactione et stewra, XIIII item interdicit ne quis in monasterio, grangiis eius vel villis hospitetur sine consensu, XV quod prior cum tribus equis adscribitur curiae principum, XVI quod omnia victui et vestitui necessaria absque thelonio in terris et aquis nobis libere adducuntur, XVII quod in Vienna, Newnburga et in Tulna domum liberam habere possumus et debemus, XVIII quod super omnes colonos nostros plenum iudicium ante mortem habemus, XVIIII quod solus princeps noster est advocatus vel quem ab eo ad certum tempus duximus postulandum, XX quod poena solutionis dupli(!) incurrat quilibet privilegii violator et XXI quod anniversarios dies fundatoris et suorum peragere debeamus."] (Kopialbuch, fol. 1, 2.) ["anno domini 1420 sabbato post ascensionem domini dominus dux Albertus transtulit et confirmavit literam fundatorum nostrorum in latino conscriptam in linquam maternam"] (1420 Mai 18). (Ebendort, fol. 6 v.) ["confirmacio ducis Ottonis super omnibus bonis, privilegiis, iuribus et gratiis domus Maurbacensis"] (1327 Juli 15). (Kopialbuch, fol. 10 v.) ["rex Fridricus confirmat fundationem sex monachorum domini Gerlaci, tenor fundationis eiusdem domini Gerlaci, unicio eiusdem fundationis cum fundatione regis"] (1317 Mai 31). (Ebendort, fol. 12.) ["quod prior domus ubicunque locorum preterquam in Wienna expensas honestas habere debet, ubi ad curiam pervenit ducum Austrie"] (1320 Jan. 21). (Ebendort, fol. 15) ["anno domini 1338 domini duces Austriae Albertus et Otto fratres permutarunt praebendarios hospitalis, qui 17 esse deberent, pro duodecim eorum sex monachos et pro reliquis quinque tres conversos"] (1338 Juni 5). (Ebendort, fol. 18v.) ["anno domini 1320 dominus rex Fridericus noster fundator mandat iudici, qui pro tempore in Eysenerzt fuit, quod annis singulis nobis presentet in Leuben sub suis expensis 10 massas ferri"] (1320 Juni 15). (Ebendort, fol. 19.) ["anno domini 1349 dominus dux Albertus disposuit nobis dari debere quinque marcas argenti loco decem massarum ferri et quod sit in opinione nostra, quod horum sive ferrum, sive argentum velimus recipere"] (1349 Febr. 18). (Ebendort, fol. 20.) ["anno domini 1354 nos cum fratribus nostris in Gemnico concordavimus, ut 20 massas ferri aut pro eis decem marcas argenti ponderati nobis ex fundatione debitas recipiamus annis alternatis nos in annorum domini numero pari ipsi vero in impari, quod si singuli suam partem annis singulis per se velimus recipere incipi debet in anno impari"] (1354 -). (Ebendort, fol. 20.) ["anno domini 1332 domini duces Austrie Albertus et Otto fratres dederunt nobis in Halstat unum ius quod vulgariter dicitur purcklehen proxime vaccaturum"] (1332 -). (Ebendort, fol. 21) ["anno domini 1324 Ulricus abbas Medlicensis Hugo plebanus in Dreskirchen et Gotfridus amicabilitus concordarunt super certis possessionibus ex parte domini Gerlaci dona sub pena 30 marcarum auri et cum hoc a toto sui iure cadendi"] (1324 April 4). (Ebendort, fol. 21 v.) ["anno domini 1324 dominus Albertus episcopus Pataviensis ratificat et confirmat concordiam inter dominum Ulricum abbatem Medlicensem Gotfridum priorem Maurbacensem et Hugonem plebanum in Dreskürehen factam super istis rebus et bonis a domino Gerlaco nobis datis"] (1324 Okt. 9). (Ebendort, fol. 25.) 1317 Mai 25. - anno domini 1317 dominus Gerlacus fundavit domum infirmorum in Maurbach pro sex monachis et uno converso et duobus laicis eis servientibus pro hoc assignans eunetos redditus et proventus, quorum postmodum quidem sunt venditi plebano in Dreskirchen et quidem commutati. 1317 Dez. 17. - anno domini 1317 capitulum Pataviense vacante tunc sede confirmavit fundacionem nostram. 1318 März 27. - anno domini 1318 dominus Ulricus de Walsee et Ulricus et Fridericus filii sui vendiderunt domino Gerlaco ad fundacionem suam in Maurbach census suos in Pischolsdorff cum omnibus attinentiis pro 160 tal. den. (fol. 142 v). 1325 Mai 8. - anno domini 1325, quarta feria post Inventionem Crucis, dominus Fridericus rex Romanorum de consensu fratrum suorum Alberti, Heinrici et Ottonis ducum Austrie dederunt (!) nobis domum in der Verberstrasz Wienne suam unacum tormentum ex opposito sitam emptam ab Ulrico Slozzler genero Jacobi Kellermaister, que olim fuit Hawgin. 1327 Juli 15. - anno domini 1327, quarta feria post Margarete, dominus dux Otto confirmat nobis omnia bona nostra cum iuribus et gratiis nostris cunctis eaque singula suscipit in suam graciam et tutelam. 1327 Aug. 24. - anno domini 1327, die sancti Bartholomei, dominus dux Albertus confirmat nobis omnia bona nostra cum iuribus et gratiis nostris cunctis eaque suscipit in tutelam. 1329 Jan. 5. - anno domini 1329 die Appropicionis, Chunradus Maurer et Elizabeth uxor vendiderunt nobis vineam et suam 1/2 jugeris in Novo Monte ze Penczingen iuxta vineam nostram sitam, de qua servitur 1 1/2 urna vini ze perchrecht et 3 Pfennig ze vogtrecht, pro 15 tal. den. (Sämtliche Originale im StA.)
Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S.479-491.
HHStA, Repertorium XIV/1 und XIV/4