Fond: Urkunden (1278-1855)
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Charter: U 112
Date: 1441 Januar 3
Abstract: Die Kardinalpriester Johann m. d. T. von San Martino ai Monti und Johann m. d. T. von San Callisto, Vertreter des Konzils von Basel und Legaten des Apostol. Stuhles de latere in Deutschland (per Germanie partes), verleihen allen, die St. P. an genannten Festtagen besuchen und ein Almosen geben, sowie jenen, die beim Glockenläuten knieend den Angelus mit 3 Ave Maria beten, einen Ablaß.
Charter: U 114
Date: 1443 April 23
Abstract: Alexander [de Masowia], Kardinalpriester m. d. T. von San Lorenzo in Damaso, Patriarch von Aquileja, Administrator der Kirche von Trient, Legat des Apostol. Stuhles de latere in Deutschland, Ungarn und Polen (Hungarie, Polonie etc. regna), verleiht allen, die an der wöchentl. Corporis-Christi-Prozession in St. P. teilnehmen und ein Almosen geben, einen Ablaß.
Charter: U 115
Date: 1443 April 24
Abstract: Derselbe verleiht allen, die St. P. an genannten Festtagen besuchen und zur Wiederherstellung dieser Kirche, „que in structuris et edificiis suis non modicos patitur defectus", beitragen, sowie jenen, die knieend beim Glockenläuten den Englischen Gruß mit 3 Ave Maria beten, 100 Tage Ablaß.
Charter: U 116
Date: 1444 Mai 22
Abstract: Hanns Fräunberger „der jungst" zum Hag, Ritter, gesessen zu Massenhausen, verkauft seinen freieigenen Hof zu Großnöbach (Nidern Nenbach; Hintersaß: Wernlin Kopp) und seine dortige Hube (Gebel Päumgartner), gelegen „im aigen in Mässenhauser herschaft", die er von seinem † Vater Hanns Fräunberger zum Hag ererbt hatte, an die Brüder Walthauser, Martein und Gabriel die Ridler, alle BzM, um 447 fl und 130 Pf.
Charter: U 117
Date: 1444 Mai 28
Abstract: Peter Westaher, Richter zu Massenhausen (Mässenhausen), gibt Gerichtsbrief über den Verkauf von einem Hof (Wernlin Kopp) und einer Hube (Gebel Bongertner) zu Großnöbach (Nydern Nenbach) in Herrschaft und Gericht Massenhausen, durch seinen Herrn, Herrn Hanns Fraunberger d. Jüngsten zum Hag, gesessen zu Massenhausen, Ritter, an Balthasar, Martin und Gabriel die Ridler, alle BzM. Gerichtsvorgang: Verlesen von Kaufbrief und Willebrief der „edeln fraw" Anna Fraunbergerin d. Ä. zum Hag, Witwe, Mutter des Verkäufers; Anwalt und Schreiber des Verkäufers: Eberhart Wäscher; Fertigung erfolgt nach „frag, volg und urteil"; „des rechten und der fertigung vorsprechen": Hanns Schieggel von Aufham (Auffhaim) und Jobs Rigel von Großnöbach; Beisitzer: Fridrich Ainhauser, Hanns Johan, Hanns Geboltzhauser, Steffan Schilt, Oswald Mälsner, Wilhalm Geschwindvbel, Wilhalm Zehentner von Hörenzhausen (Herentzhausen), Cristel Kyrchmair, Görig Pflůg, Andre von Hetzenhausen (Hätzenhausen), Ötel Baeck, Peter Jäger von Massenhausen, Hanns Winndtfanng, Wirt zu Unterbruck (Brück), Älbel Westermair, Jacob Fröschaimer von Fürholzen (Fürhöltzen), Hanns Gaws, Gebel Baungartner von Großnöbach (Nenbach), Wernlin Kyrchmair von Wenig (Wenng).
Charter: U 118
Date: 1444 August 23
Abstract: Hanns Teinynger (Teininger) der Schneider verkauft ein Ewiggeld von 1 fl ung. aus Haus und Hofstatt des Krellen in St. P. an der Sendlinger Gasse, einem Eckhaus (Angrenzen Hainreich Ringar), an seinen Vetter Michel Gerolt den Fischer, BzM, und Hfr Kathrei um 15 ung. fl. Ewiggeld ist ererbt von des A † Großvater (en) Hanns Knoedel von Straßlach (Straslah), der 2 fl Ewiggeld von dem † Wolfhart Satlär gekauft hatte. Lösung um 15 ung. fl möglich, sofern zuvor etwaige Ewiggeldschulden entrichtet sind (doch sol man e man darvmb loest ausrichten waz sich versessner verfallner guidein daraws verfallen hiet).
Charter: U 119
Date: 1444 November 13
Abstract: Chunrat Satzger, Kaplan zu St. P. auf der Ridlär und Schrenncken Altar, Ludweig Ridlär und Lorentz Schrennck bestätigen, von Ott Zehenntner, dem Pütrich-Kaplan und Michehel [!] Fünfschillinger, dem Schrencken-Kaplan, für ihren Altar 4 fl Ewiggeld zur Abhaltung eines Jahrtags für Jörig Neumaister erhalten zu haben. Dieser hatte diese Stiftung mit den Pütrich- und Schrenck-Kaplänen vereinbart, die das Ewiggeld von Lorenz Schrenck um 80 fl kauften. Altar: in St. P. „darauf rastend sindt sandt Felix und Adauctus". Beschreibung der Verpflichtungen des Ridler- und Schrenck-Kaplans am Veitstag: Anwesenheit der Priesterschaft zu St. P. (Dekan, seine beiden Gesellen, Hauskaplan, 11 Kapläne „die gestiftet sind bei der kirchen"), Vigil, danach über dem Grab ein „Placebo", während der Frühmessen Abhaltung von Seelenmessen, gesungenes Seelenamt auf dem Altar, wo Neumeister begraben liegt; der Kaplan muß Präsenzen entrichten: dem Dekan 40 Pf., den 2 Gesellen 40, St. P. 40, den 12 Kaplänen je 15, dem Schulmeister 12, dem Küster und seinen Knechten 12 Pf., 1 lb. Wachs „zu liechten, die man des nachtz und des morgens auf steck auf den altar", Rest dem Kaplan.
Charter: U 120
Date: 1445 Januar 18
Abstract: Vlreich Plinthaimer der Schuster, BzM, und Hfr Thorathe verkaufen 1 lb. Pf. Ewiggeld aus ihrem Haus und Hofstatt an Hanns Staindel den Obser, BzM, und Hfr Kathrei um 20 lb. Pf. Haus — mit 1 ung. fl an den Bräumeister und mit 1 fl Ewiggeld an die Barfüßer belastet — in St. P. an dem Anger „ze nagsten zwischen des Toren havs vnd des Andre Melblär havs". Rückkaufsrecht für 3 Jahre.
Charter: U 121
Date: 1445 September 12
Abstract: Kathrey Pötschnerin, BzM, stiftet auf den Annaaltar in St. P. mit Genehmigung des Kardinals Johann, Bischof von Freising und Dekans von St. P., eine ewige Messe. Dem Kaplan dieser Messe werden nachstehende Gülten und Güter verschrieben, dazu Ornat, Meßgewänder, Kelche und Bücher. Der Kaplan hat täglich am Annaaltar zu celebrieren und dem Dekan von St. P. als „opfer" 10 ß Pf. sowie Chorassistenz zu leisten. Präsentationsrecht: Stifterin und deren Söhne Hanns und Jörg die Astaler und Jakob der Poetschner, Gilg Krapf, Sohn des † Bruders der Stifterin Hanns Krapf von Mittenwald, jeweils der Älteste dieser 3 Geschlechter. Gülten: 1) 5 ung. Fl Ewiggeld aus Oswald des Fuss, BzM, Haus und Hofstatt „an dem Rindermargt zenachst an sand Peters freythof und an Wilhalm des Tichtelshaus", von Perchtold, Kaplan dieser Messe, gestiftet, dem die A sie schuldet. Sie sind um je 20 fl ablösbar, müssen aber auch nach Ablösung dem Altar verbleiben. 2) 12 ß Pf. Ewiggeld aus einem zu Leibgeding verliehenen Anger zu M „vor unsers herren tor zwischen Jacob Walchers und Vllrich Stegers änger", der nach dem Tod der 3 Leibrechter dem Kaplan zufallen soll. 3) 5 fl Ewiggeld aus 30 fl zu Mittenwald, das die A von ihrem Vater Conrad Krapf geerbt hat und von dem Sohn ihres Bruders Hanns Krapf, Gilg, einnimmt (Lösung 105 fl für je 5 fl, wobei die ersten 105 fl dem Altar verbleiben müssen). 4) 10 lb. Perner, Meraner Münze, aus der Obermühle zu Mittenwald „vnter dem gestaig", von der † Mutter der A, Vrsula Krapf in, diesem Altar bereits vermacht. Güter: 1 Haus und Hofstatt zu M „in dem Rosental pey der taschen zwischen maister Vllrich Swab des mawrers und Hannsen Schändels häuser", um 42 lb. Pf. von der A gekauft, 4 lb. und 5 ß „ab dem" Peisenberg (Peysenberg), 1 lb. aus einem Hof zu Landsham (Nannshaim), alles freies Eigen und zur Messe bereits verschrieben.
Charter: U 122
Date: 1445 September 27
Abstract: Johannes, Kardinalpriester m. d. T. von San Martino ai Monti, im Volk (vulgariter) von Bayern (de Bavaria) genannt, Bischof von Freising, bestätigt die von Katharina Pötschner von M auf dem Annaaltar in St. P. gestiftete Ewigmesse. Zustimmung des Dekans von St. P., Rudolf von Haeringen; die des Kardinals bereits, als er noch Dekan von St. P. war, erteilt. Patronatsrecht der Stifterin und ihrer Erben, Einweisung des Kaplans durch den Dekan von St. P.
Charter: U 123
Date: 1448 März 11
Abstract: Sechs Schiedsrichter (veriecher, spruchlewt vnd entschayder der sach), BzM und des Rats, erklären die Stiftung einer Ewigmesse auf dem Kreuzaltar in St. P. „mitlatt in der kirchen" durch Hartmann Ebner, BzM, für rechtskräftig, nachdem diese von dessen Erben angestritten worden war. Der Stifter hatte zu Lebzeiten bestimmt, daß seine nächsten Erben, der inzwischen † Hanns von Hawsen und Ursula Schymlin, dessen Schwester, nach seinem Tod von seiner Hinterlassenschaft (an die 1400 fl) die Messe stiften sollten. Die Schiedsrichter: Ludwig Wilbrecht d. Ä, Lorentz Schrenck, Martein Katzmar, Hanns Puetrich d. J, Bartholome Schrenck, Berthold Zweng. Die Erben: Ursula Schymlin, BzM, Walburg Rotenpeckin, B zu Straubing, Magdalen Perckhoferin, Klosterfrau zu Seligenthal (Saeldentall) bei Landshut, Katrey Snitzerin, Albrecht Snitzers, BzM, Hfr, Jorg Dyener, B zu Landshut, Wilhalm Scharfzand, Zacharas Günther, beide BzM und Vertreter des Kindes des Hans von Hawsen. Zur Messe gestiftete Gülten und Güter: Schragenhof, Taferne und 3 Hofstätten zu Moosach (Mosach), 1 Hof und 1 Anger zu Lotzbach (Lotzpach), 1 Sedelhof und 1 Hof zu Unterlappach (Lattpach), alles im Ger. Dachau; 3 Krautäcker vor dem Neuhauser Tor zu M. Gült daraus: 26 lb. Pf. Verpflichtungen des Kaplans: Lesung der Messe „des morgens frü nach dem hören plas zu tag, also das es der ersten tag meß ayne hie zu Munichen sein soll zu gleicher weys als man die Goller meß in der kapeilen auf dem marckt hie zu Munichen bisher gehabt hat". Obedienz und Opferleistung an den Dekan, Versorgung des Altars mit Licht- und Steckkerzen, wozu die Erben ein Haus mit 100 fl kaufen. Jährl. Reichung von 1 ung. fl an den Lehensherrn der Messe zur Beschaffung und zum Unterhalt der Ornate und Altargeräte. Präsentationsrecht: Dekan von St. P. Bestätigung durch den Bischof von Freising. Zustimmungserklärung des Rudolf von Haeringen, Meisters der sieben freien Künste, Lehrers der Hl. Schrift und der Arznei, Dekans und Chorherrn des kaiserl. Stifts zur Alten Kapelle in Regensburg, Dekans von St. P, der mit den Schiedsrichtern den Kardinal Johann, Bischof von Freising, um Bestätigung der Stiftung bittet.
Charter: U 124
Date: 1448 März 15
Abstract: Symon Schaidmacher, „des heiligen zwelfboten sant Peters und seiner pfarrkirchen zu Münichen diener" und Hfr Anna bestätigen, daß sie St. P. 18 lb. 69 Pf. von einer Gült schulden, die sie den Kirchpöpsten noch nicht entrichtet haben. Rückzahlung jährlich 2 lb.. Bei Nichteinhaltung der Rückzahlungsfrist verfallen alle gezahlten Raten und kommt der A wieder ins Gefängnis seiner Herren, des Rates zu München, zurück. Er schwört „ain gestalten aid in den brief", bis zur Tilgung seiner Schulden keinen Wein noch Met mehr zu trinken, weder zuhause noch anderswo, ausgenommen „zu nyessung des heiligen wirdigen sacrament gotz leichnam", bei Krankheit und wenn ihm „ain piderman ainen ertrunck gab", und schwört Urfehde.
Charter: U 125
Date: 1448 Mai 11
Abstract: Meister Hanns Rosenbusch, Dr. und Inwohner zu München, stiftet für sich und seine † Hfr Barbara sowie für beider Eltern, Geschwister und ganze Geschlechter einen Jahrtag in St. P. auf dem Altar der Weinschenken „in der abseyten gen der techney vnd gen dem gusterhaws über, darauf die zehenttawsent martrer, die lieben heiligen sanctus Achatius und sein gesellschaft rasten", mit 3 ung. fl Ewiggeld, das er von Hainrich Sengenrieder (Sengen Rieder), Schneider und BzM, gekauft hat, der es von den Inhabern von Häusern erkauft hatte, und zwar 2 fl aus des Wachteleins Haus an der Schafflergasse zu M, 1 fl aus des Hanns Wagners, zur Zeit „der stat wagner", Haus an der Sendlinger Gasse. Prokurator und Ausrichter des Jahrtags: Michel Fünffschillinger. Jahrtag: zwischen Simon und Judas Tag und Allerheiligenvigil. Präsenz von 16 Priestern zusammen mit den 2 Gesellen und dem Kaplan der Pfarrei. Placebo über dem Grab der Stifterfamilie nahe dem gen. Altar an der Außenseite der Kirchenmauer gegenüber dem Küsterhaus; nachts und morgens soll man vor dem Altar aufbahren (aufperen) mit schwarzem Teppich und 4 Steckkerzen. Zwischen Frühmesse und Fronamt gesungene Seelenmesse auf Schenckenaltar; übrige Priester zu Messe, de profundis und Kollekte „habendo memoriam animarum" verpflichtet. Verwendung der Gült: 32 Pf. an St. P. für Licht und Teppich, 32 Pf. an Pfarrer, 40 Pf. an 2 Gesellen, 15 Pf. an Kirchenkaplan,10 Pf. an Schulmeister, 12 Pf. an Mesner und Knechte, 30 Pf. um 1 lb. Wachs für Stecklicht, 1 lb. Pf. 16 Priestern, jedem 15 Pf., „celebranti et presenti in vigiliis et officio misse decantandis", 30 Pf. um 1 lb. Wachs für Allerseelen, für das Grab und den Schenckenaltar, 40 Pf. für die Stadtsteuer von den 3 fl (bei Erhöhung der Steuer soll nur ½ lb. Wachs für Allerseelen gekauft werden), 20 Pf. um Haller für die Armen. Gesamtsumme: 2 lb. und 17 Pf. Währungsverhältnis: 3 ung. fl = 21 ß, vom A nur zu 18 ß gerechnet. Vom dadurch entstehenden Mehrertrag (vbertewrung) 60 Pf. für die Armen vereinbart, „die weill die gülden so hoch gelten. Wann sie aber wider komen zu sechs Schilling pfennig, so soll man geben" 20 Pf. wie oben geschrieben. Vorverkündigung in beiden Pfarrkirchen.
Charter: U 126
Date: 1448 August 5
Abstract: Barbara Ludweigin zu Aßling (Asslin), Ludwigs vom Stain Witwe, verkauft als freies Eigen an Meister Ludwig Arb, Kaplan auf dem Leonhardsaltar in St. P. „in der rechten abseitten" zu der dort von dem† Hainreich Wägenler gestifteten Messe ihre Hube zu Persdorf (Perstarf; Haintz Vischer), ihren halben Hof zu Niklasreuth (Niclas Re/ewt; Vllreich Ircher), ihre Wiesen „frawnstuben" und „ysel", alles in „Swaber herschaft und gericht", um 205 ung. fl 4 ß und 14 Pf.
Charter: U 127
Date: 1448 August 8
Abstract: Johannes Heller von München, Mag. Art. und JUL, Kanoniker zu St. Andreas in Freising, bestimmt bei einer Güterteilung (u. a. Wohnung in der Kaufingergasse) mit seiner Schwester Elisabeth Rulanin als Prokurator den Marquard Sprenger, Magister und Pfarrer in Holzen, für den Fall seiner Abwesenheit. Dieser wird auch für die Abhaltung eines Jahrtages — dotiert mit 2 lb. Gült aus dem Gut des A und seiner Schwester zu Uttenhofen (Vttenhouen), Diözese Augsburg, — verantwortlich gemacht, wozu er durch einen von Johann Endelhauser, Stadtrichter zu M, versiegelten Brief ermächtigt ist. Er ist auch zur Einnahme der Nutznießungen seines Schwagers Vinzenz Rulan berechtigt.
Charter: U 128
Date: 1448 November 5
Abstract: Christoff Länndsidlär, Landrichter zu Schwaben beurkundet in einem Gerichtsbrief den Besitzübergang einer Hube zu Persdorf (Perstarff; Haincz Vischer), eines halben Hofes zu Niklasreuth (Niclasrewt, Nicklasrewt; Vlrich Ircher), sowie der Wiesen „frawnstuben" und „ysel". Diese Güter hatte Barbra [!] Ludweigin zu Aßling (Ässling) an den Kaplan des Leonhardsaltars in St. P. zu M, Meister Ludwig Ärb, verkauft. Gewalthaber des Käufers: Conradt Vachenpock, BzM; Gewalthaber der Barbara: Ulrich Ircher von Niklasreuth. Gerichtliche Fertigung, Verlesung des Art. des Landrechts Kaiser Ludwigs „wer einem ein gut machen will der soll den in nucz und gewer seczen pei seinem lebentigen etc." [Art. 116]. Beisitzer an der Schranne: die edlen und weisen Caspar Hirsawer, Leonhart Fuensinger, Hanns Ottenhofer, Fridrich und Hanns die Helfendorfer, und die beschaiden Hanns Nemantzfreundt, Martein Peck, Chuntz Wirt, Thoman Hornndel, Hanns Schuster und Hanns Schraffnagel, alle B zu Schwaben, sowie die dortigen Amtleute Peter, Martein und Stepffan [!].
Charter: U 129
Date: 1449 Januar 21
Abstract: Hanns Stayndel der Obser, BzM, und Hfr Kathrei stiften für einen Jahrtag am Hl. Kreuzaltar in St. P. (Dekan Meister Rudolf Volckhart von Haering, Lehrer der Hl. Schrift und der „ertzeney") 1 lb. Pf. aus des Plynthaimers des Schusters Haus am Anger zu M. Verwendung der Gült: je 40 Pf. dem Dekan und den beiden Gesellen, 15 Pf. dem Hauskaplan, 12 Pf. dem Schulmeister, 20 Pf. für Licht, 10 Pf. dem Küster und seinen Knechten, je 7½ Pf. den 13 Kaplänen, 5½ Pf. dem Kantor.
Charter: U 130
Date: 1449 Mai 17
Abstract: Die Brüder Volreich und Zachras [!] Öltel, BzM, verschaffen zu einem Seelgerät für sich, ihre † Eltern Volreich und Elspet, ihre Hausfrauen und Kinder, 60 Pf. Ewiggeld zu dem schon von ihrem Vater gestifteten 1 lb. Ewiggeld aus ihren freieigenen 3 Äckern vor dem Taltor „zenagst zwischen Volreich Reichers und des Rienßhofers äckern" in St. P. Die fällige, steuerfreie Gült von 10 ß soll der Kaplan des Achatiusaltars in St. P. am Dienstag (erichtag) vor oder nach Galli einnehmen zur Abhaltung eines Jahrtags. Bestimmungen über die Aufteilung der Jahresgült (Kaplan soll 1 lb. Wachs kaufen „zů gewuntten liechten die man schnachts vnd smargens auf steck") und über die Durchführung des Jahrtags (u. a. „vber das grab gen mit dem rauch vnd dar ob sprechen den psalm Miserere mei deus etc. vnd des margens frů so sol man sprechen zwainczigk sei meß" sowie ein gesungenes Seelamt. Die Kirchpröpste sollen dem Kaplan bei Einbringung der Gült behilflich und „nachschübig" sein).
Charter: U 131
Date: 1451 Februar 23
Abstract: Anna Ursentalerin, Hannsen Ursentalers Witwe, BzM, stiftet 8½ lb. Pf. Ewiggeld an Kapläne in St. P. zum Zweck einer jährl. Lodenspende (Angaben!) an Hausarme. Der Rest dieser Gült soll auf St. P, den dortigen Dekan und auf die Kapläne, die mit diesem alle Quatember abrechnen müssen, verteilt werden. Ewiggeld (Zinszeit Jörgentag): 6 lb. aus Haus und Hofstatt der A an der Kaufingergasse (Angrenzer: Walthauser der Ridler und Hanns der Güss) und 20 ß Pf. aus ihrem Stadel und Hofstatt in UlFr. an der Gigengasse (Angr.: Friedreich Walther u. die Witwe Anna Rüpplin). Kapläne: 1) beim Engelaltar „vor dem kor vnder dem geletter"; 2) beim Leonhardsaltar, Stiftung des Wägenlers. Lodenspende: 2 Tunckel und 6 Ellen Münchner Loden, im ganzen 16 Röcke.
Charter: U 132
Date: 1451 Dezember 29
Abstract: Hanns Heselloher, Pfarrer zu Haimhausen, tauscht zusammen mit den Kirchpröpsten der dortigen St. Niklas-Pfarrkirche, Vlrich Vtzelmair und Haintz Pawr, von Vlrich Jung von Fahrenzhausen (Varentzhausen, Farentzhawsen) und dessen Hfr für einen der Kirche gehörigen Acker zu Fahrenzhausen „stoßt an den pach an die lantstraß die get gen Paichenhawsen [Bachenhausen]" unter Aufzahlung von 3 lb. Pf. einen Acker im Hörenzhauser (Herentzhauser) Feld „stoßt auf die lantstraß die get gen Güntzenhawsen [Günzenhausen]" ein. Der Wechsel fand bereits am „mickten vor Michelstag 1447" [September 27] statt.
Charter: U 134
Date: 1452 Juli 6
Abstract: Hanns Bierochs, genannt Langhanns, zu Giengen, verzichtet gegen Entschädigung auf Hof und Gut zu Labersdorf (Laberstarff), Ger. Schrobenhausen, zu Gunsten des Leonhardsaltars in St. P. (Kaplan: Ludwig Årb, Gesell von St. P.; Lehensherr: Meister Rudolf, Dekan von St. P.). Bevollmächtigter des Altars: Betz Pectaler, der Stadt München Diener.
Charter: U 133
Date: 1452 Juli 6
Abstract: Bürgermeister und Rat der Stadt Giengen schlichten auf Ansuchen Herzog Albrechts [III.] in Bayern und des Rats der Stadt München einen Streit zwischen dem Leonhardsaltar in St. P. (Lehensherr: Meister Růdolf, Dekan; Kaplan: Meister Ludwig Årb) und Hanns Bierochs, genannt Langhanns, zu Giengen (der zite bi vns wonhafft) wegen eines Hofs und Guts zu Labersdorf (Laberstarff), Ger. Schrobenhausen; Hof und Gut gehen gegen eine Entschädigung für Langhanns in den Besitz des gen. Altars über. Bevollmächtigter des Lehensherrn und des Kaplans: Betz Pectaler, der Stadt München Diener.
Charter: U 135
Date: 1452 Dezember 12
Abstract: Agnes Mermoterin, BzM, Witwe des Conrat Mermoter, schenkt zur Hilfe für ihren † Mann, für ihre Eltern Ulrich und Margarete Swartz und ihren Sohn Conrat, † Priester, ihr Haus und Hofstatt zu M im Tal an den Michaelsaltar (sand Michels des heyligen fürstengls alltar) in St. P. „under dem gletter", wofür der jeweilige Kaplan ihrer „in der mess haimlich piten und gedencken" und wöchentlich für sie eine Seelenmesse lesen soll. Die Stifterin und Jungfrau Barbara, die lange bei ihr gewesen ist, dürfen zeit Lebens gegen jährl. Reichung von 4 „groß" an den Kaplan, weil dieser die Ehehaft des Hauses innehat, im Haus wohnen. Für den Fall der Verarmung der A wird der Verkauf eines Ewiggeldes aus diesem Haus zugestanden. Haus: „das egkhaws pei dem Iser tor zu nagst an Petern Dratauf des Pecken haws". Kaplan: Pangratz Katzpeck.
Charter: U 136
Date: 1453 März 28
Abstract: Ludwig Ridler und Perchtold Zweng, beide BzM und Hochmeister und Pfleger des Heiliggeistspitals zu M, Chünrat Ostermair, Hausmeister, und „gemaincklich alle sämenung" des Spitals, bestätigen, daß Lewpold der Gewandschneider, BzM, seine Söhne Meister Ludwig, Pfarrer zu Prien, Gabriel und Lewpold sowie deren Ehefrauen, ferner seine Töchter Lucia Mosawerin und Anna Gürtlerin, 70 lb. Pf. für ein ewiges Mahl in der Woche nach Michaeli, bestehend aus 3 Mahlzeiten (essen), nämlich 1. Rindfleisch und Suppe; 2. Kraut und Fleisch und 3. Semmelmus sowie je 1 „pfenbert pröts vnd ain trincken neckerweins oder lantweins", für die Armen des Spitals gestiftet haben als Seelgerät für ihre Eltern. Die Mahlzeiten sollen auf der Hofstatt beim Spital gereicht werden. Den Stiftern und ihren Nachkommen werden die drei Mahlzeiten „zu gedächtnisse des mals aufrichtung . . . haym in ir haws vnd hof" geschickt.
Charter: U 137
Date: 1453 September 4
Abstract: Ludwig (Chludwig) Tömlinger, BzM, verkauft unter Vorbehalt des Wiederkaufs „zu Ulrich des Schüsslers von Nürenberg frolichen vesper und amt von sand Sebold", die man jährl. „hat vnd beget von sand Sebold" in St. P. 1 fl Ewiggeld aus seinen zwei Häusern zu M um 24 fl, die ihm von Palbein Kramer, BzM, bereits entrichtet sind. Häuser: in UlFr. an der Weinstraße, beide an dem Turm, eines inner-, das andere außerhalb. Angrenzen Andre Hafner und Jakob Durchenpath der Schaffler.
Charter: U 139
Date: 1453 September 17
Abstract: Ludwig Ridler und Perchtold Zweng, beide BzM, Hochmeister und Pfleger des Spitals zu M, bestätigen, daß Meister Ludwig Ärb, Gesell in St. P. und Kaplan des Leonhardsaltars, von ihnen 60 Pf. dem Heiliggeistspital verkauftes steuerfreies Ewiggeld aus dem diesem Altar gehörenden Haus in St. P. am Graben um 5 lb. Pf. abgelöst hat.
Charter: U 138
Date: 1453 September 16
Abstract: Johannes Weinman, Kaplan des Achazaltars in St. P. bestätigt, von den Testamentsvollstreckern des Michael Fünfschillinger mit Einverständnis des Rudolf von Häringen, Professors der Hl. Schrift und Dekans von St. P. sowie der Stifter des Altars nachstehende Jahrtagsbriefe erhalten zu haben mit der Verpflichtung, die Jahrtage zu halten. Testamentsvollstrecker: Meister Marquard Sprenger, Priester in Holzen, Johann Birmater, Priester am Spital in M, und Johann Wirtel, Rektor der Schüler bei St. P. Jahrtagsbriefe: 1) einer von Meister Johann Rosenpüsch, Protonotar zu München, 2) fünf von Heinrich Vachner, 3) zwei von Rudolf Ärdinger, 4) einer von Heinrich Heller, 5) einer vom Fischer Ölltlin, 6) drei von Adelheid Papenhaimerin.
Charter: U 140
Date: 1454 Januar 11
Abstract: Sigmund Aindorffer und Hfr Ursula verkaufen an Katharina die Weichslerin, ihre Schwiegermutter und Mutter, BzM, 20 ß Pf. Ewiggeld, das sie aus dem Haus des Andre Reichertzhauser, Schlossers und „ormaisters", eingenommen hatten, um 62½ lb. Pf. Haus: in UlFr. an der Schafflergasse (Angrenzer: Walther Schäffler und Arnolt Schrot, Schäffler). Das Ewiggeld war der A Heiratsgut von Friedreich Astaler, ihrem † Vater und Schwiegervater.
Charter: U 141
Date: 1454 März 18
Abstract: Andre Reichershauser, Schlosser und „ormaister", BzM, und Hfr Elspeth verpflichteten sich, 20 ß Ewiggeld aus ihrem Haus in M künftig an Kathrina Weichslerin, BzM, zu entrichten, nachdem diese das Ewiggeld von ihrem Eidam Sigmund dem Aindorffer gekauft hatte. Ewiggeld war vorher an Friedreich Astaler, BzM, verkauft. Haus: in UlFr. an der Schäfflergasse (Angrenzer wie U 140). Wiederlosung: Änderung der „gepoten gemainen losung in ewigen widerkauf und losung", 1 lb. Ewiggeld um 25 lb. Pf., 20 ß um 62½ lb. Pf.; Zins- und Wiederlosungszeit: Michaeli und Georgi.
Charter: U 142
Date: 1454 April 5
Abstract: Frantz Kienast, Metzger und BzM, und Hfr Anna verkaufen an den Dekan von St. P., Rudolf Wolkart [!] von Heringen, 10 ß Pf. Ewiggeld aus ihrem Haus zu M um 25 lb. Pf. Um diese Summe hatte vorher der Rat zu M ein Ewiggeld aus dem Manghaus der Stadt (1 lb. Pf.) vom Dekan von St. P. wiedergelöst. Haus: in St. P. „in dem ersten gässl an Sentlinger gassen da man an den anger get pey des Schorppen päd" (Angrenzer: Hanns Hagenawer, Erhart Randegk, Steinmetz).
Charter: U143
Date: 1454 Juli 16
Abstract: Anna, Konrad Stadlers Witwe, BzM, verschreibt 1 lb. Pf. Ewiggeld aus ihrem Haus zu M in St. P. an der Kaufingergasse (Angrenzen Hanns Güss, Anna Awerin) zu einem Jahrtag für ihre Eltern und ihren Mann, gehalten durch den Dekan in St. P. am Gertrudentag mit Vigil, mit den Schülern im Chor, gesungenem Seelamt durch den Gesellen und des Pfarrers Kaplan und fünf gesprochenen Seelmessen. Angaben über Verwendung der Gült. Bei einer Wiederlosung des Ewiggeldes sollen die 30 lb. Pf. Losung dem Dekan zufallen, der für die Durchführung des Jahrtags aufzukommen hat.
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