Fond: Urkunden (635-1371)
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Charter: U / 1359 Oktober 7
Date: 07.10.1359
Abstract: Vor dem weltl. Richter Jakob übergibt Else, Heinrich "Mutters" Hausfrau, zu Erbe Dylen gen. Becker das Haus in der Strebegasse ("Strebegazzen"), mit dem Gärtchen hinten hinaus, das Alheid, Hennekin "Kannengizzers" Witwe, besessen hat, zwischen Arnold Scherers Haus und Anna, "Poten" Tochter. Ewigzinsbelastung: 1 Pfd. Heller dem Mariengredenstift "zu irm geluchte in irn kor" je zur Hälfte auf Martini und Walburgis, 14 Schillinge Heller dem Priester Werner, Kaplan zu St. Agnes auf dem Dietmarkt ("of dem Dytmarte"), je zur Hälfte auf Martini und Walburgis. Der neue Inhaber ist verpflichtet, alles aufzubauen, was schon "Schone Heintze" der "Mutter", Ehemann der Else, zu bauen gelobt hatte. Instandhaltungsklausel. Festgesetzte Pön: 20 Pfd. Heller.
Zeugen: "Pauwels" der "Mutter", "Begtolff Sektreger", "Heintze Koches eidem" und "Jekeln Wilderiches son".
"Actum 1359 feria secunda ante Dyonisii."
Charter: U / 1359 Oktober 9
Date: 09.10.1359
Abstract: Erzbischof Gerlach genehmigt das Kapitelstatut, das Dekan und Kapitel von St. Maria ad gradus mit Rücksicht auf die Schuldenlast und die geringen Einkünfte ihres Stiftes erlassen haben, daß nämlich jeder, der durch den Papst oder anders eine Pfründe in ihrem Stifte erhält, bevor er zur Pfründe zugelassen wird, 6 Mark reines Silber oder deren Wert dem Stifte geben muß. Auf diese Weise soll dem Mangel der Kirchenfabrik an Büchern, Lichtern, Ornat und anderen zum Gottesdienst nötigen Dingen abgeholfen werden.
S.: Erzbischof.
"Datum 1359 VII. Idus Octobris."
Charter: U / 1359 Oktober 25
Date: 25.10.1359
Abstract: Vor dem weltl. Richter Willekin übergibt "Beyger" der Taschenmacher ("tessenmecher") zu Erbe "Brachte dem Henschuwer" u.s. Fr. "Patzen" das Haus in der Schöffergasse ("Scheffer gassen"), zwischen "Heintzen Wazmude dem Tessenmachir" und "Heilen dem Bogener" - zinst 12 Schillinge Heller je zur Hälfte auf die beiden Johannistage Herrn Heinrich, dem Glöckner zu St. Johann ("Heinriche dem Glockener zu St. Johannes"), und 1 Mark dem vorgenannten "Beyger" zu Erbe je zur Hälfte auf die beiden Johannistage. Festgesetzte Pön: 20 Mark Pfennige.
Zeugen: Die Bürger "Clas Harman", "Henne Junkher, "Roseln der Henschuwer kneht", "Heile Flesser":
"1359 feria sexta ante Symonis et Jude apostolorum."
Charter: U / 1360 Januar 13
Date: 13.01.1360
Abstract: Die Richter des Mainzer Stuhls vidimieren U / 1334 Januar 15, die von "Ulricus de Frisinga", Notar des Gerichts, vorgewiesen wird.
S.: Aussteller:
"1360 in octava Epiphanie domini."
Charter: U / 1360 Januar 18
Date: 18.01.1360
Abstract: [Text = 1347 August 27].
Mit Eid besagt vor Wilhelm von Saulheim ("Sauwelnheim"), Kämmerer, und Schultheiß Rudolf, der das Urteil gab.
"Publicatum 1360 sabbato post octavam Epiphanie domini."
Charter: U / 1360 Februar 10
Date: 10.02.1360
Abstract: Die Kapläne "Gotzo in Dalen" und Johannes von Rüdesheim ("Rudensheim") zu St. Agnes, als Meister der Bruderschaft der vier Zisterzienserinnenklöster Altmünster ("veteris celle"), St. Agnes, St. Maria Magdalena und Dalen vor Mainz, verzichten auf 1 Pfd. Heller Ewiggült, fällig aus der Schmiede ("fabrica"), "ubi itur super Agro in acie ad sinistram", da die Matrone Elisabeth, deren + Ehemann, der Bürger Werner "Rorheymer", jene Gült geschenkt hat, sie auf die Häuser und den anstoßenden Garten des "Scheffenbudel" im Dorfe Weisenau ("Wizenauwe") angewiesen hat.
"Datum 1360 in die Scolastice virginis."
S.: Bruderschaft.
Charter: U / 1360 April 24 / IV
Date: 24.04.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche beauftragt den Pleban zu Waldböckelheim ("Waltpeckelnheym"), den Gerhard, Kaplan zu Oberstreit ("Oberstryt"), vormals Mainzer Domvikar, auf Dienstag nach Jubilate [28. 4.], hora prime, in den Wohnhof des Ausstellers zur Zeugenaussage vorzuladen.
"Datum 1360 [VIII.] Kal. Maii."
Charter: U / 1360 April 24 / III
Date: 24.04.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche beauftragt den Pleban zu Budenheim ("Budensheym"), den Ulmann Weder von Kastel auf Mittwoch nach Jubilate [29. 4.] in den Wohnhof des Aussteller zu Mainz zur Zeugenaussage vorzuladen.
"Datum 1360 VIII. Kal. Maii."
Charter: U / 1360 April 24 / II
Date: 24.04.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche beauftragt den Pleban zu Heidesheim ("Heysensheym"), die Nachbenannten in den Wohnhof des Aussteller zu Mainz zur Zeugenaussage auf Mittwoch nach Jubilate [29. 4.] vorzuladen: Richwin, dessen Bruder "Rulo", Nikolaus Herze und Hennekin "Jheger".
"Datum 1360 VIII. Kal. Maii."
Charter: U / 1360 April 24 / I
Date: 24.04.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche beauftragt den Pleban zu "Erbach", persönlich die Konventualen des Klosters Eberbach "Theodericus Stange", "Cunradus" den Kellner und "Nicolaus von Dyppach" auf Mittwoch nach Jubilate [29. 4.] in den Wohnhof des Aussteller zu Mainz zur Zeugenaussage vorzuladen.
"Datum 1360 VIII. Kal. Maii."
Charter: U / 1360 April 29
Date: 29.04.1360
Abstract: Die Richter des Mainzer Stuhls vidimieren U / 1354 Januar 3.
S.: Aussteller.
"Actum 1360 III. Kal. Maii."
Charter: U / 1360 Mai 21 [20]
Date: 20.05.1360 - 21.05.1360
Abstract: 1360, 13. Indiktion, im 8. Jahr des Pontifikats Innozenz VI.', "uf den zweinzigisten dag des mondis Meye, der waz uf den donnirstag for Pingsten, zu Sexte zyt", im Dorfe Kostheim "uf dem Moyne", außerhalb des Hofes der Herrn von St. Stephan, wo man das Dorfgericht zu halten pflegt, vor Schultheiß ("Pedern") und Schöffen ("Conrade", des Schultheißen Sohn, Wolfram "Ferhen", Heinrich "Kappuz" und "Jakeln Heinrich Ferhen eyden"): Verkaufen die Gebrüder Jakob und "Hentze Gnieppenschilling", ihre Schwester "Truedel" und ihre Ehefrauen "Bele" und Else, Bürger zu Mainz ("Mentze"), den Augustinern zu Mainz, vertreten durch die Herrn Johann, Schaffner, und Philipps, Bruder, 10 Malter Korngült, fällig zwischen Mariä Himmelfahrt und Geburt, spätestens bis Michaeli vors Kloster, und verlegen zu Unterpfand folgende in der Dorfmarkung gelegene Weingärten: 1 1/2 Morgen in der "Kyesilgassen" - zinsen 4 Kappen; 1 Morgen neben "Jorgen zum Waldirtheimer" - zinst 6 Schillinge Heller; 3 Morgen "uf der Heyde" bei "Hentzen Mulichis" Morgen - zinsen 27 Schillinge Heller; 1 Morgen "bie deme Nusbaume" neben dem Schultheißen von Mainz - zinst 6 Schillinge; 1/2 Morgen "uf der Hocheymir strosse" bei "Gotzen Neysirs eyden". - Wiederkauf vor Georgi vorbehalten.
Zeugen: "Henkin Rambechir", "Landauwir" und "Jacob Yden son", aus dem Dorfe Kostheim.
Signet und Unterschrift des Kaiserlichen Notars "Cunrad Budenbant von Fritzlar, ein "schuler", Mainzer Bistums.
Charter: U / 1360 Juni 30 / II
Date: 30.06.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
"Ulricus de Frysinga" und Johannes von "Gunse", Notare des Mainzer Stuhls, vom Kantor der Aschaffenburger Kirche bestellte Kommissäre, beauftragen die Plebane zu Mombach ("Mumbach") und Gonsenheim ("Gonsinheym") den Heilmann Grobe und den Hennekin "Rorheymer" auf ... nach St. Ulrichs Tag zur Zeugenaussage vorzuladen.
Charter: U / 1360 Juli 1
Date: 01.07.1360
Abstract: Vor Wilhelm von ^Saulheim ("Sauwelnheim"), Kämmerer, Rudolf, Schultheiß, und den weltlichen Richtern Willekin, Jakob und Johann, 1360 "of die mittewoche aller nehst nach sent Johans dage Baptisten zu mittem somer", im ungebotenen Ding auf dem erzbischöflichen Hof zu Mainz ("Meintzen"): Gewinnt der ehrbare Mann "Philips", "der stede und des rades zu Meintzen gesworn schriber", den dritten Bann über 1) den Hof gen. vormals zum Gulfer, jetzt Eppenstein, am Eck, da man in die Stockergasse ("Stuckergazze") geht, gegenüber dem Hof zum Stein ("Steyne"), mit allen Zugehörden, 2) die drei an einander stoßenden Häuser zum kleinen Gulffer, gegenüber dem Hof zum Stein ("Steyne"), und den darunter befindlichen Keller. (Zinsbelastungen - U / 1359 Januar 16.) (Mit Eid besagt durch Richter Jakob.)
5 S.: Kämmerer, Schultheiß und Richter.
Charter: U / 1360 Juli 28
Date: 28.07.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche bekundet durch Kopie die Anfügung von sechs neuen Fragstücken zu den zehn alten und das Zeugenverhör. Die Zeugen sind: 1) Frater "Conradus von Wizenburg", 2) Frater Konrad, Priester, von Fritzlar ("de Fritzlaria"), 3) Frater Konrad, Priester, von "Oppershoven", alle drei Konventualen der Kartause.
Er bekundet durch Kopie weitere Aussagen folgender Zeugen, die Altmünster benannt hat: 1) "Theodericus Wedreyber", Schöffe zu Budenheim ("Budinheym"), 70 Jahre alt; 2) "Petrus Lysinson", Schöffe ("scabinus synodalis") zu Budenheim, 60 J.; 3) "Hennekinus Gutman", Schöffe ("scabinus synodalis") zu Budenheim, 60 J.; 4) "Hermannus Hersche", Schöffe zu Finthen ("Funtena"), über 60 J.; 5) "Cunradus Cruse" von Steinheim; 6) Hennekin "Schriber" von Steinheim; 7) "Rulo Klur", Fischer zu Steinheim, 70 J.; 8) Ulrich Fischer zu Budenheim ("Budensheym"), 80 J.; 9) Richwin, Schultheiß und Schöffe zu Heidesheim ("Heysensheym"); 10) Rulo von Heidesheim ("Heysinsheym"), Schöffe daselbst; 11) Johannes "Yeger" von Heidesheim; 12) Gotzo Schautze, Fischer zu Mainz; 13) "Hennekinus Byngelnson", Fischer zu Mainz; 14) "Petrus Knode", Fischer zu Mainz; 15) "Philippus Montz", Fischer der Herren zu Eberbach ("Erbach"), Bürger zu Mainz; 16) "Heilo Billung", Fischer zu Mainz; 17) Gerhard von "Waldodernheym", Priester, vormals Domvikar; 18) "Heilmannus Krobe"; Schöffe zu Gonsenheim ("Gunsinheym"); 19) "Hennekinus Rockinstrow"; 20) "Hennekinus Rorheymer" von Mombach ("Mumbach"), Schöffe zu Budenheim ("Budinheym"); 21) Peter von Essenheim ("Esenheym"), Priester, vormals Propst und Kaplan zu Altmünster; 22) Peter zu dem Schaden, Bürger zu Mainz; 23) Hermann Brandolf von Budenheim, 80 J., Viehhirt ("pastor pecorum") und 24) s. Fr. Greda; 25) Wetzelo, Pleban zu Steinheim ("Steynheym"). Vernehmung und Niederschrift durch die Kommissäre Ulrich und Johannes von "Gunse"; "1360 feria tertia post diem beati Jacobi apostoli".
[Im Folgenden sind Personen und Örtlichkeiten genannt und zwar unter der Nummer der Zeugenaussage, in der der Name erstmals erscheint:]
1: Fischwasser an der "Kratzauwe", dabei der Salmenstrich; die Lützelau bei Geisenheim ("Lutzelauwe bei Gysinheym"); die Mönche zu Eberbach ("Erbach"); + "Heilmannus Flucke" von Hallgarten, Konverse des Kl. Dalen, + "Hermannus Gebur", Schöffe zu Budenheim ("Budinheym"), und + "Lysinman", alle drei vormals Knechte im Hof zu Budenheim.
2: Edelknecht Gieselbert +; die Schöffen des Königshofs zu Ingelheim ("Ingelnheym"), dem die strittige Au auf Martini zinst; die strittige Au heißt "Aldenmunster auwe", "Kemerers auwe", die "Bischoffes auwe", "Budenheymer auwe"; 800 "pondera palorum, stozzewidin", 400 "rebischen" ("riebeschen") und 400 "pondera scoporum" "(widen", "gurtwidin") werden alljährlich zur Au geführt.
3: Altmünster hat das Dorf Budenheim vom Kl. Eberbach ("Erbach") erkauft, vor 60 Jahren, für 95 Pfd. Kölner Pfennige (nach Aussage 17 im Austausch gegen Güter zu "Bockinheym", Wormser Diözese, an Abt und Konvent des Klosters "Beckelnheym" !).
5: + Hennekin Alhard, Schiffer ("nauta") zu Walluf ("Waldaffen"); der Graf von Nassau ("de Nassauwia"); "Scolhard"; Ulmann von Kastel.
6: + Salmann, Kämmerer der Stadt Mainz; Fischwasser gen. "daz Nulende, ubi salmones capiuntur"; + "scriptor Pingwensis".
7: 32 "mensurae vulgariter dictae Cloftern".
9: Heilmannus Lysinman von Hallgarten, Bruder des Altmünster-Konversen Fritzo, Wigelo von Budenheim und (11) Hannemann Knabe, vormals Knechte im Hof zu Budenheim; "Scolhard", Schiffer zu Walluf ("Waldaffen"); der Erzbischof; St. Bilhildis; Schloß zu Eltville ("Eltevil"); der Herr von Falkenstein ("Valkensteyn" ("Falkensteyn") (10).
11: Dorfmark Ingelheim ("Ingelnheym"); Dorf "Byburg" und die Überfahrt ("navigium") dabei; "unus mallus dictus hobhamer".
13: + Gerhard, Schultheiß zu Budenheim.
18: + Frater Bertold, Konverse von Altmünster im Hof zu Budenheim ("conversus sive colonus").
20: Hermann der Schäfer ("opilio"), Bruder des Zeugen 23.
21: Das Dorf Mombach ("Mumbach").
22: Erzbischof Heinrich + "in opido Aschaffenburgensi"; die Ritter Herr Philipp, Vizedom im Rheingau ("in Ryncgauwia"), und Nikolaus von Scharfenstein ("Nycolaus von Scharphensteyn").
24:+ Herr von Löwenstein ("Lewinsteyn").
Charter: U / 1360 August 21
Date: 21.08.1360
Abstract: Vor dem weltl. Richter Wilkin übergibt Lutze von Arheilgen auf Zeit ihres Lebens, 1360 "of den fritag vor sent Bartholomeus dage", Katharinen, "Jutten Flugelauwen" Tochter, das Haus in der Kirchgasse ("Kirchgazzen") hinter St. Emmeran ("Heymerame"), gegen 26 Schillinge Heller Zins, fällig den Augustinern auf Walburgis. Instandhaltungsklausel. Nach dem Tod der Lutze fällt das Haus an die Augustiner zurück.
Charter: U / 1360 September 5
Date: 05.09.1360
Abstract: Kaiser Karl IV. erklärt in Ansehung der steten Treue der Stadt Mainz, dass, falls jemand den andern vor dem weltlichen Gerichte zu Mainz, Oppenheim, Odernheim oder Ingelheim ("Mentze, Oppinheim, Odirnheim oder Ingelnheim") anspricht, derselbe dem Beklagten auf Widerklage auch vor demselben Gericht zu Recht stehen soll, und verfügt weiter, dass man von Erbe und Eigen in den genannten Gerichten und um andere weltliche Sachen recht geben und nehmen soll vor demselben Gerichte, in welchem das Eigen oder Erbe liegt oder die weltlichen Sachen geschehen, und nirgends anders, weil gemeines Recht ist, daß man alle Sachen vor ihren rechten Richtern soll handeln.
S.: Kaiser.
"Geben zu velde bei Ezzelingen [= Esslingen] 1360 an dem nechsten samtztage vor unsir frawen tag als sie geborn wart, unsir riche in dem funftzenden und des keisertums in dem sechsten jare."
"Per dominum imperatorem Rudolphus de Frideberg". - [Auf der Rückseite:] "Rm Johannes Budwicz[ensis]".
Charter: U / 1360 September 17
Date: 17.09.1360
Abstract: Vor dem weltl. Richter Willekin entscheiden Jakob Bonachen, Petermann Lindenfels ("Pedirman Lyndenfels"), Meister "Iffrid der Bender" und "Henkin Lysen son", die Schöffen zu Mainz ("Mentzen"), "of den dornstag nach dez heilgen Crutzes tage als ez irhaben wart", im Streit zwischen St. Klara und Meister "Jekeln Meler" unter den Sattlern ("undir den Sedelern") wegen des Erbes an dem Kästrich ("Kesterich") gegenüber "Francken Oleyer", "da meister Jekeln der huser eynes geheizzen hat zum Wammeizpletze", daß er von diesem genannten Hause nicht mehr als 16 1/2 Schillinge Heller zinse, "Dyle Rode der Steyndecker" ein anderes Haus besitze und die übrigen Häuser dem Kloster zu Unterpfand für althergebrachte Gült liegen bleiben sollen.
Mit Eid besagt vor Wilhelm von Saulheim ("Sauwelnheim"), Kämmerer, und Schultheiß Rudolf, der das Urteil gab.
"Publicatum 1360, die quo supra."
Charter: U / 1360 Oktober 21
Date: 21.10.1360
Abstract: Vor dem weltl. Richter Johann übergibt Johann von Frankfurt ("Franckenford") der "Loer" Hartung dem "Pister" auf dem Dietmarkt ("of dem Dytmarte") und seinen Erben das Haus bei der "Rouberen" Haus am Dietmarkt ("an dem Dytmarte"). Zinsbelastung: 25 Schillinge Heller Ewiggült (und zwar Herrn Heinrich "Rouber" 10 Schillinge Heller, den Herrn zu U. Fr. 15 Schillinge Heller). Festgesetzte Pönsumme: 20 Pfd. Heller.
Zeugen: Die Bürger "Steube", Henkin in der Neustadt ("Nuwenstad"), Cuntze in der Brotgasse ("Brodgazzen"), Fritze in der Brotgasse ("Brodgazzen"), Henne Hartung und "Dytze der Becker".
"Actum 1360 feria quarta post Galli."
Charter: U / 1360 Oktober 29
Date: 29.10.1360
Abstract: Vor dem weltl. Richter Jakob übergeben der Edelknecht "Syfrid Bog von Beckelnheim" und Jungfrau Grede von "Hargesheim" zu Erbe Jakob von Mombach u.s. Fr. Jutta das Haus zum kleinen Steuben, in der Altmünstergasse ("in Aldenmunster gasse"), gegenüber "Heintzen Greser". Das Haus zinst 28 Schillinge Heller je zur Hälfte an Mariä Lichtmeß und Mariä Himmelfahrt ("wurzewihe") Dilman zum Vitzdum und seinen Erben. Festgesetzte Pönsumme: 100 Pfd. Heller Hennekin "Wiedemar" von Olm ("Olmen") gibt Bürgschaft.
Zeugen: Die Bürger "Orte zu Dasperg", "Dyderich zur Rusen" und "Jekeln", Sohn Wilderichs zum Speden.
"Actum 1360 feria quinta in crastino beatorum Symonis et Jude apostolorum."
Charter: U / 1360 Dezember 11
Date: 11.12.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche veröffentlicht nach dem Verhör der von der Kartause gestellten Zeugen die Erklärungen der beiderseitigen Vertreter.
"Oblatis hiis tertio Idus Decembris; respondebitur eisdem feria secunda proxima post [diem beate] Lucie" [14. 12].
"Actum 1360."
Charter: U / 1360 Dezember 18
Date: 18.12.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche bekundet, dass Eckhard, der Vertreter von Altmünster, die beiden U 1321 Juni 26 vorgelegt hat; der Gegenpartei ("Wydecho") wird zur Antwort Termin auf Dienstag nach Epiphanie [11. 1.] gestellt.
"Actum 1360 XV.Kal. Januarii."
Charter: U / 1360 Dezember 23
Date: 23.12.1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche vidimiert die vom Vertreter der Kartause vorgelegten U 1320 Mai 21, 1322 Dezember 20, 1324 März 30 und 1347 Mai 3. Der Gegenpartei wird zur Antwort Termin gestellt auf Dienstag nach Epiphanie [11. 1.].
"Actum 1360 feria quarta post festum beati Thome apostoli."
Charter: U / [1360] / III
Date: 1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche veröffentlicht in Kopie die Supplik des Vertreters der Kartause zu den 23 alten Fragstücken (darunter die 4. Frage, ob alle Auen von der Brücke beim Dorfe Weisenau ("Wizenauwe") an bis zum Dorfe Lorch ("Lorche") beim Ort "Wizebur" dem Erzstift mit Hoheits- und Lehenrecht gehören), denen 4 neue Fragstücke zugesetzt werden: 1) Altmünster hat von der strittigen Au dem + Kämmerer Salmann zu Mainz auf Lebzeit dafür, daß er die Au dem Kloster überlassen, sich zu einer Leistung von 800 "pondera" Weiden (1 "pondus" zu 8 Weiden) für Weinbergspfähle, 5000 "pondera ribische"und 400 "scopos salicum gen. gortwiden" und "bockwiden" gegen ein Unterpfand von 16 Pfd. Heller Zins verpflichtet. 2) Beide Rheinufer gehören in einer Breite von 20 Fuß dem Erzbischof, besonders ("maxime") in Walluf ("Waldaffin"). 3) Zum Zeichen dieser Oberherrschaft erhält der Erzbischof wie auch der Bischof von Speyer ("Spirensis"), die Herzöge von Bayern ("Babarie"), der Markgraf von Baden und andere Herren in ihrem Territorium von den Schiffen und Waren innerhalb 15-20 Fuß vom Rheinufer die "gruntrure." 4) Diese drei Punkte sind wahr und landbekannt.
Charter: U / 1360 / I
Date: 1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche erhält von den Kommissären "Ulricus de Frisinga" und "Johannes von Gonse", Notaren des Mainzer Stuhls, die Aussagen der von der Kartause benannten Zeugen mitgeteilt: 1) Heinrich, Sohn der Christina, vormals Schultheiß, jetzt Schöffe zu Oestrich ("Ostrich"); 2) Konrad Faber, Schöffe zu Oestrich; 3) "Vischer", Schultheiß zu Winkel; 4) Berthold, Schultheiß zu Oestrich; 5) Peter, Schultheiß in Hallgarten; 6) Johannes "Waldaffer", Schöffe zu Oestrich; 7) "Liepmudis Winken", Witwe zu Walluf ("Waldaffen"), hochbejahrt; 8) Alheidis, Ehefrau des Meingot von Walluf ("Waldaffen"); 9) Markward, Sohn des + Gozwin zu Schierstein ("Schersteyn"), hochbejahrt; 10) Hermann "Hornichin", "custos camporum" (Feldschütze) in Walluf ("Waldaffen"); 11) Hermann "Bensheymers" Knecht von Walluf ("Waldaffen"), über 60 Joch alt; 12) Hermann "Hanbume", Schiffer zu Walluf ("Waldaffen"); 13) Voltzo der Fischer zu Eltville ("Eltevil"); 14) Heyno gen. "Jungeheyne", Schöffe zu Eltville ("Eltevil"); 15) Gundolf von Bierstadt ("Berstad"), Bruder des Plebans und Schöffe zu Eltville ("Eltevil"); 16) Peter, Sohn des Gerhard von Budenheim; 17) Jakob von Hechtsheim ("Hexheym"), vormals Hintersasse ("colonus") des + Mainzer Kämmerers Salmann; 18) Hennekin "Breitir", Schiffer zu Mainz; 19) Nikolaus, vormals Knecht des + Mainzer Kämmerers Salmann.
[Im folgenden werden die Namen und Betreffe unter der Nummer der Zeugenaussage genannt, wo Name und Betreff erstmals vorkommt:]
1: Versammlung der Edlen zu Lützelau ("Lutzelauwe") im Rheingau ("in Rincgauwia"); Rheingeleit von der "Steynen Brucken" bei "Lubenheym" bis zum "Nyderndal" unterhalb Lorchhausen ("Lorcherhusen"); die Erzbischöfe Peter, Mathias und Heinrich; der Graf von Nassau ("de Nassauwia"); die Dörfer Walluf ("Waldaffen") ("Waldaffin"), Budenheim, Oestrich ("Ostrich") und Schierstein ("Schersteyn"); der Leinpfad ("Lynpat"); Heilmann "Lysinman" von "Haigarten", Knecht des Altmünsterhofes zu Budenheim ("Budinheym"); "navigium seu transitus" in Weisenau ("Wizsenauwe") an dem Haupte ("dicto an dem Heybete").
2: die strittige Au heißt Altmünsterau ("Aldenmunsterauwe"), "dez Bischoffez auwe", "dez Kemerers auwe", "Budenheymer auwe"; "de pecunia nomine dicto zu Grunttrure".
5: Schultheiß und Hübner des Dorfes "Berstad" bei "Husen"; "hubnagelhamer"; Peter von Budenheim, vormals Diener des + Mainzer Kämmerers Salmann.
9: Der Schultheiß zu Hallgarten und einige Schöffen zu Oestrich; "ryebschen" ("rybeschen"); der Herr von Falkenstein hat eine Überfahrt ("navigium") bei Biebrich ("Byburg").
10: Die Schiffer "Scolhard" und "Nalring" zu Walluf ("Waldaffen"); "Eltevil opidum".
11:Hertwig, Konverse und Prokurator des schuldigen Teiles; "ripa dicta die Waldaffen"; "ripa dicta Wissmer prope Lorchen".
12: "Gerhardus Voys", "Kunig", "Semikin"; "Pingwia"; die erste Niederlassung der Kartäuser war "in loco zu dem Nuwenhus" im Rheingau ("in Ryncgauwia"); Kloster und Gericht Eberbach ("Erbach"); "Gotze Frund", weiland Schultheiß zu Walluf ("Waldaffen").
13: + Ritter "Fridericus von Rodinberg"; Geisenheim ("Gysinheym"); Frater Johannes von Aschaffenburg, Kartäuserkonverse; "gurtwiden"; Dorf, Gericht und Vogtei zu Budenheim; Graf von Leiningen ("Lyningen").
14: "Scolhard", Schiffer in Walluf ("Waldaffin") und Schöffe zu Eltville ("Eltevil").
16: "Salmenstrich"; + "Henricus Gebur"; "Castrum Eltevil"; + Wilhelm, Abt, und Enfridus, Prior des Kl. Eberbach ("Erbach"); Hennekin, Schöffe zu Oestrich.
17: Herr Heilmann zum Spiegel ("Spygel"), Prior der Kartause.
18: Herr Johannes "scriptor Pingwensis".
"Facta est hec examinatio testium 1360".
Aus den Aussagen Nr. 36 und 40 ergibt sich im wesentlichen: Die herkömmliche Versammlung der Edlen, Ritter, Edelknechte und anderer Rheingaubewohner auf der Lützelau hat sich schon vor 60 Jahren dahin ausgesprochen, daß der Erzbischof das Rheingeleit von der "Steynen Brucken" zu "Lubenheym" bis zum "Nyderntal" unterhalb Lorchhausen ("Lorcherhusen") (oder bis zur Gruben bei diesem Dorf oder bis zur Wisper ("Wismere") bei Lorch) von alters besitze. Dieses Recht erstreckt sich nach Aussage einiger Zeugen bis zum beiderseitigen Leinpfad ("lynpat"). Alle Auen, die sich am rechten Rheinufer neu bilden, gehören dem Erzbischof, ob auch die Au, die sich zwischen Walluf ("Waldaffen") und Budenheim gebildet hat, bleibt unsicher. Das Recht des Erzbischofs am rechten Rheinufer wird eingeschränkt durch den Grafen v. Nassau ("Nassauwia"), dem die Strecke von Biebrich ("Byburg") bis zur Walluf ("Waldaffen"), ferner - als Reichslehen - die Rheinüberfahrt bei Biebrich gehört, und durch die Herren v. Falkenstein, die die Überfahrt "in Capite" - "an dem Haubte", bei Weisenau ("Wyzenowe") (oder bei Laubenheim ("Lubenheym")) besitzen. Das linke Rheinufer gehört von der "Cratzauwe" bei Budenheim bis zur Markungsgrenze Ingelheim seit alters dem Kloster Altmünster, von Ingelheim bis Bingen dem König. Das Rheinufer von Mombach ("Mumbach") abwärts bis zum Rheinarm ("fluvius") gen. der "Gizze", der die strittige Au von der des Klosters Eberbach ("Erbach") trennt, gehört dem Erzbischof.
Der Erzbischof - auf ihrem Anteil auch der Graf v. Nassau und die Herren v. Falkenstein - hat ein Recht am Strom bis zu einer bestimmten Tiefe: Soweit ein Reiter auf schwerem Roß (oder Wallach) in den Strom hineinreiten oder einer hineinwaten und dann den Hobhammer ("hubnagelhammer") (nach einer Aussage: eine Lanze) werfen könne - so nach dem Spruch des Dorfgerichts "Berstad" bei "Husen" - oder bis das Wasser bis zur Brust eines Pferdes reiche, oder ganz allgemein bis zu etwa 20 Fuß in den Strom hinein. Die Walluf ("Waldaff") bildet die Jurisdiktionsgrenze zwischen Walluf und dem Herrn v. "Lindauwe".
Charter: U / [1360] / II
Date: 1360
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Bruchstück der Aussagen von Zeugen [die von Altmünster gestellt sind] über 23 alte und 3 neue Fragstücke: Zeugen 3 ...; Zeugen 4 Wigand von Nordenstadt ("Nordinstat"), Konverse zu Altmünster.
[Erwähnt:] Hof zu Budenheim; ein Salmenstrich; "Philippus cum magno ventre", Fischer zu Mainz; Heilmann von "Halgarten", vormals Magister oder Konverse des Hofes Budenheim; Culmann von Budenheim und der Konverse "Fritsche", alle in diesem Hof; die strittige Au heißt wohl nicht Bischofsau ("Bischovesauwe"), sondern eher Altmünsterau ("Aldenmunsterauwe"); Heilmann, vormals Prior der Kartause; Dorf Walluf ("Waldaffin").
Charter: U / 1361 Januar 11
Date: 11.01.1361
Abstract: Prozess Kartause / Altmünster
Der Kantor der Aschaffenburger Kirche, decr. Dr., veröffentlicht in Abschrift die Antworten der Vertreter von Kartause und Altmünster ("Wydecho" und "Eckardus von Muschebach") auf die beiderseits vorgelegten Urkunden. Der Spruch soll am Freitag vor Oculi [26. 2.] verkündet werden.
"Datum 1361 feria secunda post Epiphaniam domini."
Charter: U / 1361 Februar 19
Date: 19.02.1361
Abstract: Vor dem weltl. Richter Jakob zum Dorrenbaum ("Jacob zu dem Dorrenbaume") bestehen "Clas der Bartscherer" u.s. Fr. Irmel auf ihre Lebzeit von Altmünster (Frau Grede, Äbtissin, und der Konvent) das Haus "of der Rosen" an St. Walburg, hart an dem Haus des + Meisters "Pedir des Bartscherers", gegen 5 Pfd. 5 Schillinge Heller, fällig je zur Hälfte an Johanni B. und Ev.. Instandhaltungsklausel.
S.: Richter.
"Datum 1361 feria sexta post dominicam qua cantatur Invocavit."
Charter: U / 1361 April 18 / I
Date: 18.04.1361
Abstract: Kaiser Karl IV. erlaubt der Kartause St. Michaelsberg jährlich 25 Bäume im Reichswald bei Frankfurt ("Frankenfort"), 13 zu Brennholz und 12 zu Zimmerholz, zu hauen, und gebietet dem edlen Ulrich von Hanau ("Hanow"), den Bürgermeistern, dem Rat und den Bürger von Frankfurt und allen, denen der Wald empfohlen ist, die Kartause daran nicht zu hindern.
S.: Kaiser.
"Der geben ist ze Nurmberg 1361 an den suntag alz man singet Jubilate, unsir reiche in dem funftzehen[den] jar und dez keisertumes in dem sibenden."
Charter: U / 1361 April 18 / II
Date: 18.04.1361
Abstract: Kaiser Karl IV. nimmt die Kartause St. Michaelsberg in seinen und des Reiches Schutz, befreit sie von aller Steuer, Geschoß, Bede und Geld usw. und gibt ihr den jeweiligen Schultheißen von Oppenheim (z.Zt. Heinz zum Jungen, Bürger zu Mainz) zum Schirmer.
S.: Kaiser.
"Datum = U / 1361 April 18 / I."
Charter: U / 1361 April 18 / III
Date: 18.04.1361
Abstract: Kaiser Karl IV. verleiht der Kartause St. Michaelsberg Freiheit von Zöllen und allen andern Abgaben auf Rhein und Main ("Rein und Meune").
S.: Kaiser.
"Datum = U / 1361 April 18 / I."
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