Collection: Regesta Imperii VI,4,1
Charter: RI VI,4,1 n. 241
Date: 1309 [Juli 30?]
Abstract:
Heinrich VII.
Dem König Heinrich teilt Papst Clemens V. mit, daß er wegen der Versetzung Bischof Gerhards [von Wippingen] nach Basel das dadurch vakante Bistum Lausanne dem dortigen Kanoniker Diakon Otto [von Champvent] übertragen habe.
Charter: RI VI,4,1 n. 240
Date: 1309 Juli 30
Abstract:
Heinrich VII.
Seinem in Christo hochgeliebten Sohn Heinrich, dem erlauchten König der Römer (carissimo in Christo filio Henrico regi Romanorum illustri), teilt Papst Clemens [V.] mit, daß er sich nach dem Tod des Basler Bischofs Otto (bone memorie Octonis episcopi Basiliensis), der an der Kurie verstorben sei, die Besetzung des vakanten [Bistums] vorbehalten habe, weil er sich und dem Apostolischen Stuhl bereits seit Beginn seines Pontifikats die Besetzung aller Kathedral- und anderen Kirchen reserviert habe, die (durch Ableben ihrer Inhaber) am Papst[hof] vakant werden (quod nos [...] circa primordia nostre promotionis ad summi apostolatus officium provisiones omnium ecclesiarum, tam cathedralium quam aliarum, quas apud dictam sedem vacare contingeret, dispositioni nostre ac dicte sedis duximus reservandas). Um Schaden von der Baseler Kirche abzuwenden, habe er sich nach sorgfältiger Überlegung für seinen gelehrten Bruder Gerhard von Basel, damals Bischof von Lausanne (venerabilem fratrem nostrum Gerardum Basiliensem, tunc Lausanensem episcopum, litterarum scientia predictum), entschieden, den er mit dem Rat der Kardinäle und mit apostolischer Vollgewalt in das [Bistum] Basel versetzt und dem er dessen Verwaltung in Spiritualien und Temporalien übertragen habe. Den König bittet und ermahnt er, Bischof Gerhard bei der Mehrung und Bewahrung der Rechte seines Bistums aus Achtung vor Gott, dem Apostolischen Stuhl und dem Papst beizustehen. – Habet in te, fili carissime.
Charter: RI VI,4,1 n. 242
Date: 1309 August 1
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich gestattet und verfügt für die Zeit seines Lebens (pro tempore vite nostre) zum Vorteil und Nutzen des ehrwürdigen Bruders Philipp, des Bischofs von Eichstätt, seines Fürsten (venerabilis fratris Ph., Eysteten. episcopi, principis nostri dilecti), daß die in Eichstätt ansässigen Juden (Iudei apud Eysteten residentes) dem Bischof und seinen Amtsnachfolgern dienen sollen, so wie sie bisher dessen Vorgängern gedient haben, und dort in Frieden wohnen dürfen, frei von allen im Namen des Königs zu leistenden Diensten für diesen und seine Amtsleute. – Majestätssiegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam volumus pervenire.
Charter: RI VI,4,1 n. 243
Date: 1309 August 1
Abstract:
Heinrich VII.
Bürgermeister, Ratsherren und Bürgerschaft der (Stadt) Erfurt (Nos .. magistri, .. consules et .. universitas civium Erdforden.) erklären, daß sie aufgrund der geschuldeten Ergebenheit und Treue gegenüber dem Römischen Reich und wegen des von König Heinrich [VII.] erwiesenen Wohlwollens und seiner Wohltaten versprochen und beeidet haben, dem König beständig zur Seite zu stehen und zu helfen, und zwar mit Unterstützung des Herrn Graf Hermann von Orlamünde (spectabilis viri domini Her. comitis de Orlamunde), der hundert Berittene stellen wird (qui centum dextrarios habebit), mit 250 angemessen ausgerüsteten Männern auf Streitrossen (in dextrariis) gegen den berühmten Fürsten Friedrich, den Sohn des erlauchten Landgrafen Albrecht von Thüringen (contra principem inclitum dominum Ffridr., illustris domini Alb. lantgravii Thuringie filium), innerhalb des Landes Thüringen, nicht aber außerhalb. Sie werden dem Anführer (capitaneo), den der König mit 200 Berittenen (cum ducentis dextrariis) nach Thüringen schicken wird, zur Unterstützung bei seinen Ausgaben Lebensmittel im Wert von 2 000 Pfund Erfurter Pfennige liefern und dafür sorgen, daß er auf dem Markt der Stadt Erfurt angemessen (forum conveniens et decens [...] de civitate Erdforden.) Lebensmittel und andere Waren für sein Geld erhält; dem genannten Anführer, seinen Leuten und dem König selbst wollen sie die Stadt offenhalten. Von den vom König auferlegten Pflichten wollen sie nicht abgehen, sondern ihm gegen Friedrich in jedweder Sache dienen, bis zwischen ihrem Herrn, dem König, und dem Herrn Friedrich völlige Eintracht wiederhergestellt sein wird, und sie werden keine Waffenstillstands- oder Bündnisverträge auf Zeit oder auf Dauer mit Friedrich, dem Sohn des Landgrafen von Thüringen, eingehen, außer mit ausdrücklicher Erlaubnis des Königs. – Siegel der Stadt Erfurt (sigill[um] civitatis Erdforden[sis]) angekündigt. – Nos .. magistri [...] Erdforden(sium) publice profitemur.
Charter: RI VI,4,1 n. 244
Date: 1309 August 2
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich gewährt Priorin und Konvent der Dominikanerinnen in [Gotteszell zu Schwäbisch] Gmünd (devotis et dilectis nobis in Christo .. priorisse et .. conventui sororum in Gamundia, ordinis Predicatorum) Freiheit von allen Abgaben und Steuern an ihn oder irgendwelche anderen Personen für ihre Besitzungen und jedwede beweglichen und unbeweglichen Güter; sie sollen von allen Zahlungen und Dienstleistungen und insbesondere von den Spanndiensten, die im Falle der Aufstellung eines Heeres von den verewigten Römischen Königen oder ihren Vögten gewöhnlich gefordert wurden oder die sie zukünftig fordern könnten (ab [...] prestacione curruum, que tempore congregacionis exercitus per dive recordacionis .. Romanorum reges vel eorum advocatos requiri solebant vel inantea requiri possunt), ausgenommen sein, ungeachtet der durch ihn oder seine Vorgänger im Reich anderen zugestandenen Gnadenerweise: Durch diese sollen den Schwestern in der hier gewährten Gnade keine Hindernisse erwachsen. Er verbietet allen Getreuen des Reiches und insbesondere seinen Amtsleuten und Bürgern in [Schwäbisch] Gmünd und in Heilbronn (universitati vestre et specialiter nostris .. officialibus et .. civibus in Gamundia et in Heylprunne), die Schwestern entgegen dem Wortlaut dieses Gnadenerweises zu behindern oder zu beschweren. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Delectat mentem nostram ex innata clementia.
Charter: RI VI,4,1 n. 245
Date: 1309 August 4
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich gewährt Priorin und Konvent des Dominikanerinnenklosters zu Esslingen in der Diözese Konstanz, seinen Frommen (honorabilibus et religiosis personis .. priorisse et conventui sanctimonialium apud Ezzelingen, ordinis Predicatorum, Constantien. dyocesis devotis suis dilectis), wegen des Rufs ihres zölibatären Lebens (propter celebis vite vestre fragrantiam) Freiheit von allen Steuern, Abgaben, Forderungen und Zöllen (ab omni contributione, stura et exactione ac theloneo) für alle Güter und Besitzungen, die sie jetzt haben oder erwerben werden, als Gemeinschaft ebenso wie mit Genehmigung der Oberen als einzelne. Auch befreit er sie von den bisher im Kriegsfalle zu leistenden Spanndiensten und allgemein von allen Diensten für sich, seine Amtsleute, Vögte oder andere Personen jedweden Standes, ungeachtet der anderen Personen durch ihn zugestandenen Gnadenerweise und Urkunden: Durch diese sollen die genannten Vergünstigungen keine Einschränkung erfahren. Er verbietet allen seinen und des Reichs Getreuen und besonders den Bürgern von Esslingen (universis nostris et imperii fidelibus et specialiter civibus in Ezzelinga), die Schwestern oder ihre Leute entgegen dem vorgenannten Gnadenerweis zu belästigen. – Majestätssiegel angekündigt. – Honorabilibus et religiosis personis .. priorisse [...]. Delectat mentem nostram.
Charter: RI VI,4,1 n. 246
Date: 1309 August 5
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich überträgt eingedenk der wertvollen Dienste, die ihm (nobis [!]) der umsichtige Mann Marquard (†), Bürgermeister von Esslingen (providus vir quondam Marquardus, magister civium in Ezzelingen), geleistet hat, dessen Sohn Eberhard und seinen anderen Kindern (Eberhardo filio suo ac aliis liberis ipsius) diejenigen Lehen, die er von König (nobis [!]) und Reich innehatte und die von Rechts wegen [neu] ausgegeben werden müssen, zu gleichem Recht zu besitzen, wie sie der verstorbene Marquard bisher (hactenus [!]) innehatte. – Siegel des Ausstellers angekündigt. – Ad universorum noticiam publicam cupimus pervenire.
Charter: RI VI,4,1 n. 247
Date: 1309 August 7
Abstract:
Heinrich VII.
Dem in Christo hochgeliebten Sohn Heinrich, dem erlauchten König der Römer (carissimo in Christo filio Henrico regi Romanorum illustri), teilt Papst Clemens V. mit, [1] er habe bereits zu Beginn seiner Erhebung zur Papstwürde (siehe unten im Kommentar) gehört, daß die Templer zwar nach außen hin unter dem Mantel der Religion kämpften, im Inneren aber seit langem in Apostasie und Häresie lebten. In Anbetracht des Ansehens und der Verehrung, die der Orden früher genoß, der Tatsache, daß er bis dahin nichts von jenem Verdacht oder ihrer rechtserheblichen Bescholtenheit (infamia contra ipsos) gehört habe, und weil sie seit jeher öffentlich das Kreuz trugen, mit Leben und Besitz gegen die Feinde des Glaubens für den Erwerb, die Bewahrung und die Verteidigung des Heiligen Landes kämpften, habe er der Einflüsterung keinen Glauben geschenkt. [2] Weil aber später seinem in Christo hochgeliebten Sohn Philipp, dem erlauchten König der Franzosen, zu Ohren kam (auribus carissimi in Christo filii nostri Philippi regis Francorum illustris), daß einige Brüder des genannten Ordens in ihrer Profeß beim Ordenseintritt ausdrücklich den Herrn Jesus Christus verleugneten, in ihren Kapiteln ein Götzenbild anbeteten (ydolum adorant in suis capitulis) und andere ruchlose Dinge taten, habe dieser auf Aufforderung des vom Apostolischen Stuhl in sein Reich abgeordneten Inquisitors, mit feierlichem Rat der Prälaten, Barone und anderer Weiser den Großmeister und alle anderen Ordensmitglieder, die sich in seinem Reich aufhielten, an einem einzigen Tag mit großer, durchdachter Sorgfalt verhaften lassen, um sie dem kirchlichen Gericht zu überstellen, und alle ihre beweglichen und unbeweglichen Güter sicherer Treuhänderschaft übergeben, im Fall der Verurteilung des Ordens zu Nutzen des Heiligen Landes, andernfalls zu treuer Verwahrung für den Orden. Der (Groß-)Meister habe bereits freiwillig öffentlich in Gegenwart hochstehender Kirchenmänner in Paris, Magister der Theologie und anderer, die Verleugnung Christi entgegen der ursprünglichen Ordensregel bei der Profeß gestanden. Auch viele andere Brüder aus verschiedenen Teilen des Königreichs der Franzosen (regni Francorum) hätten die genannten Verbrechen gestanden und wahrhaftige Buße für das Begangene getan, wie König Philipp dem Papst brieflich mitteilte und dieser auch durch das öffentliche Gerede erfahre. Er selber habe einen hochadligen und maßgebenden Ordensritter persönlich befragt. Dieser habe die Verleugnung Christi bei seinem Ordenseintritt freiwillig und vollständig gestanden und hinzugefügt, er habe gesehen, wie ein Adliger im Königreich Zypern in Gegenwart von 200 oder mehr Brüdern des Ordens, unter denen ungefähr hundert Ritter waren, auf Befehl des Großmeisters bei seiner Aufnahme ins Ordenskapitel die gleiche Schandtat beging. [3] Daher fordert Clemens den König auf, bittet und ermahnt ihn, so schnell wie möglich nach Erhalt dieses Schreibens, nachdem er die genannten Dinge sorgfältig erwogen habe, klug, sorgfältig, geheim und mit Zustimmung seiner Räte alle Templer seines Reiches und Herrschaftsgebietes und alle anderen, die darin gefunden werden, durch unverdächtige Personen an ein und demselbem Tag verhaften und ihre beweglichen und unbeweglichen Güter beschlagnahmen zu lassen. Die gefangengenommenen Personen solle er im Namen des Papstes und des Apostolischen Stuhls an sicheren Orten unter zuverlässiger Bewachung festhalten lassen und ihre Güter anderen zuverlässigen Personen im Namen des Papstes zu treuen Händen übergeben, bis er von ihm andere Weisung erhalte. Diese Treuhänder sollten in Gegenwart von Brüdern aus allen Häusern des genannten Ordens und anderer zuverlässiger Leute, insbesondere von Nachbarn der genannten Häuser, Inventare anfertigen und zu gegebener Zeit über die Güter Rechenschaft ablegen. Damit der König über jeden Verdacht erhaben sei und nichts verschleudert werde, sollten die Treuhänder keine königlichen Amtsleute, Ministerialen oder sonstigen Dienstleute sein (de tuis officialibus, servientibus vel aliis servitoribus quibuscumque). Der König solle dafür Sorge tragen, daß die Ländereien und Weinberge der Templer auf deren Kosten in der gewohnten Weise bewirtschaftet würden, damit diese Güter für die Templer, falls sie für unschuldig befunden würden, ansonsten für das Heilige Land unbeschadet erhalten blieben. Clemens ermahnt den König, sich in dieser Sache so zu verhalten, daß er neben dem Lob der Menschen auch einen Zuwachs an Gnade bei Gott erwerbe und sich die Gnade des Papstes und des Apostolischen Stuhls voll und ganz verdiene. Was er aber in jenen Angelegenheiten zu tun befehle, solle er ihm so schnell wie möglich brieflich mitteilen. [4] Seinem Vorgänger König Albrecht [I.] ruhmreichen Angedenkens (clare memorie Alberto regi Romanorum predecessori tuo) habe er bereits ein Gleiches geschrieben, wie er sich erinnere, doch da jener vorher vom Tod ereilt worden sei, habe er die Ausführung nicht mehr anordnen können. – Pastoralis preminentie [!] solio.
Charter: RI VI,4,1 n. 248
Date: 1309 August 11
Abstract:
Heinrich VII.
Über das Wahldekret König Heinrichs VII. fertigt Bernardus de Gotrico, Kleriker der Diözese Cahors, päpstlicher und kaiserlicher öffentlicher Notar (Bernardus de Gotrico clericus Caturcensis diocesis apostolica et imperiali auctoritate notarius publicus), ein Notariatsintrument an. Als Vorlage diente ihm ein originales, unverändertes, unverfälschtes und in keinem Teil verdächtiges Notariatsinstrument des Kölner Klerikers Arnold genannt vom Pütz, öffentlicher Notar der Römischen Kirche und des Reichs (confecti manu Arnoldi dicti de Puteo clerici Coloniensis sacrosancte Romane ecclesie ac sacri imperii auctoritate notarii publici), das mit dessen Notariatszeichen versehen und, dem ersten Anschein nach, mit den Siegeln des ehrwürdigen Vaters des Erzbischofs [Heinrich] von Köln und der erlauchten Herren, des Pfalzgrafen [Rudolf], des Sachsenherzogs [Rudolf] und des Markgrafen [Woldemar] von Brandenburg besiegelt und dem Instrument wörtlich inseriert ist und das den Hergang der Königswahl des Luxemburger Grafen Heinrichs detailliert schildert. Der Notar Bernardus bezeugt, er habe alles so, wie es inseriert sei, gesehen, vorgefunden und gelesen und es ohne sinnverändernden Zusatz oder Auslassung mit eigener Hand geschrieben und transsumiert sowie es zusammen mit den Klerikern, verständigen und gut gebildeten Männern, den Kanonikern Petrus Amalvini von Bordeaux, Hugo de Fandoanis von Albi, Raymund von Eich (de Quercu) von Sankt Caprasius in Agen und Otto von Borken (de Borquen) von St. Andreas in Köln, gehört und gelesen. – Notariatszeichen des Bernardus de Gotrico angekündigt. – Cunctis tenore istius instrumenti publici pateat evidenter.
Charter: RI VI,4,1 n. 249
Date: 1309 nach August 11
Abstract:
Heinrich VII.
In der päpstlichen Kanzlei wird ein Bericht über das Vorstelligwerden der Gesandten König Heinrichs bei Papst Clemens V. um den 1. Juli 1309 (kalendis mensis Iulii vel circa) sowie die päpstliche Approbation Heinrichs VII. abgefaßt. In den Text sind folgende Stücke wörtlich inseriert: [1] das Beglaubigungsschreiben König Heinrichs VII. für seine Prokuratoren und Gesandten vom 2. Juni 1309, [2] das Notariatsinstrument des päpstlichen und kaiserlichen Notars Bernardus de Gotrico über das von den Boten vorgelegte Wahldekret König Heinrichs vom 11. August 1309, [3] die öffentliche Erklärung des Papstes über die Anerkennung Heinrichs als Römerkönig und die Festsetzung des Termins für Kaiserweihe und ‑krönung vom [26. Juli 1309], [4] das Notariatsinstrument über die stellvertretende Eidesleistung der Gesandten namens des Königs vom 26. Juli 1309, [5] den Brief Clemens’ V. an König Heinrich über die Ereignisse in Avignon vom 26. Juli 1309 sowie [6] der entsprechende Brief des Papstes an alle geistlichen und weltlichen Untergebenen des Königs vom gleichen Datum. – Anno nativitatis Christi.
Charter: RI VI,4,1 n. 252
Date: 1309 August 13 und 14
Abstract:
Heinrich VII.
Zu König Heinrich kommen Angehörige der innerböhmischen Opposition gegen König Heinrich von Kärnten und führen Gespräche mit ihm.
Charter: RI VI,4,1 n. 250
Date: 1309 August 13
Abstract:
Heinrich VII.
Damit seine Frommen und in Christus Hochgeliebten, die Äbtissin und der Konvent der Klarissen in Heilbronn (devote et in Christo nobis karissime .. abbatissa et .. conventus sanctimonialium ordinis sancte Clare, commorantes in Heilprunna), frei dem Gottesdienst obliegen können und umso inbrünstiger das göttliche Erbarmen für sein, seiner ruhmreichen Ehegefährtin Margarete und seiner Kinder Heil (pro nostra necnon inclite Margar. collateralis nostre nostrorumque liberorum salute) erflehen, widerruft König Heinrich alle Versprechungen, Übereinkünfte und Verträge, die sie mit den Bürgern von Heilbronn (civibus in Heilprunna) unter dem Vorwand eingehen mußten, daß diese ihnen einen Wohnort in der Stadt (locum habitacionis in civitate) gewährten; er erkennt ihre jetzige Ansiedlung innerhalb der Mauern dieser Stadt (intra menia civitatis predicte) an, heißt sie gut und gewährt ihnen darüber hinaus die Gnade, daß sie von allen ihren jetzigen Gütern und Besitzungen innerhalb und außerhalb der Heilbronner Mauern (intra vel extra muros Heilprunnen.) und insbesondere von ihren Gütern in Nordheim (specialiter de bonis earum in Northeim) fortan keinerlei Steuern oder Abgaben mehr zahlen müssen und auch von jedwedem Dienst (ab [...] quolibet alio servicio) frei sind. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Si ad hoc in solio regie dignitatis.
Charter: RI VI,4,1 n. 251
Date: 1309 August 13
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich verbietet den kundigen Männern, dem Schultheißen, den Schöffen, den Ratsleuten und den Wetzlarer Bürgern, seinen Getreuen (prudentibus viris .. sculteto, .. scabinis, .. consulibus et civibus Wetslarien., fidelibus suis dilectis), streng, den umsichtigen Mann Konrad genannt Waldschmidt, ihren Mitbürger, oder Hilla, seine rechtmäßige Ehefrau (providum virum Cunr. dictum Waltsmit, vestrum concivem, vel Hillam, uxorem suam legittimam), hinsichtlich derjenigen Güter, deren Besitz Konrads Bevollmächtigter vor dem königlichen Hofgericht unter Beachtung der Rechtsordnung nachgewiesen hat (que procurator suus in curie nostre iudicio iuris observato ordine evicisse dinoscitur), in irgendeiner Weise zu bedrängen. – Prudentibus viris .. sculteto [...]. Fidelitati verstre districcius inhibemus.
Charter: RI VI,4,1 n. 255
Date: 1309 August 15
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt nach dem Vorbild seines Vorgängers, König Rudolfs (in gelichnůsze g~tlicher gedechtnůsze Rudolfs, Romisch k~niges, unsers vorfarnde), die Nonnen zu Lauffen (die closterfrawen zů Lauffen) in seinen besonderen Schutz und verspricht ihnen besonders seinen Schutz und Schirm für die von ihnen zur Zeit König Rudolfs erbaute Mühle (und w~len sie an der m~ln, die sie gebuwet han in ziten dez egenannten unsers vorfarn, schirmen und auch beh~ten), die zu schädigen er verbietet. – Königssiegel angekündigt. – Wir Heinrich [...] wollen komen zů aller wissende.
Charter: RI VI,4,1 n. 254
Date: 1309 August 15
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt wegen seiner besonderen Verehrung für den Zisterzienserorden und auf Bitten von Bruder Heinrich, des Abts von Weiler[-Bettnach], seines Kanzlers (honorabilis et religiosi viri, fratris Hainrici abbatis Villerien., dilecti cancellarii nostri), seine Frommen und in Christus Hochgeliebten, die Äbtissin und den Konvent der Zisterzienserinnen zu [Frauen-]Zimmern in der Diözese Worms (devotas et in Christo nobis karissimas abbatissam et conventum sanctimonialium in Zymern, Wormacien. diocesis, de ordine Cystercien. predicto), mit allen Leuten und Gütern in seinen und des Reiches besonderen Schutz, damit sie dem Urheber des Friedens dienen und den Erlöser in Frieden für des Königs Heil anflehen können, und verbietet allen seinen Amtsleuten und Getreuen streng, die Nonnen entgegen dieser Schutzurkunde hinsichtlich ihrer Leute oder Güter zukünftig zu beschweren oder zu behindern. Darüber hinaus befreit er die Nonnen vom Wagendienst (a prestacione curruum), den sie seinen Vorgängern sowie deren Vögten oder Amtsleuten bisher leisten mußten, außer wenn Wagen ausdrücklich und besonders durch ein königliches Schreiben (per nostras regales litteras) angefordert werden. – Majestätssiegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam volumus pervenire.
Charter: RI VI,4,1 n. 256#
Date: [1309 August 15]
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich privilegiert das Zisterzienserinnenkloster Gnadental.
Charter: RI VI,4,1 n. 253
Date: 1309 August 15
Abstract:
Heinrich VII.
In Gegenwart König Heinrichs verkündet der Dominikaner Mathäus im Anschluß an seine Mariä-Himmelfahrts-Predigt in der Heilbronner Franziskanerkirche allen Anwesenden, daß die königlichen Gesandten Bischof Philipp von Eichstätt und Bischof Siegfried von Chur an diesem Tag mit besiegelten Briefen Papst Clemens’ V. zurückgekehrt seien, in denen dieser den König einlade, zu einem diesem genehmen Termin binnen der nächsten drei Jahre die Kaiserkrone zu empfangen.
Charter: RI VI,4,1 n. 257
Date: 1309 August 20
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt wegen seiner besonderen Verehrung für den Zisterzienserorden und auf Bitten des geehrten und geistlichen Mannes Bruder Heinrich, des Abts von Weiler[-Bettnach], seines Kanzlers (honorabilis et religiosi viri, fratris Heinrici abbatis Vilerien., cancellarii nostri dilecti), seine Frommen und in Christus Hochgeliebten, die Äbtissin und den Konvent der Zisterzienserinnen zu Seligental in der Diözese Würzburg (devotas et in Christo nobis karissimas abbatissam et conventum sanctimonialium in Seligental, Herbipolen. dyocesis, ordinis Cystercien. predicti), mit allen Leuten und Gütern in seinen und des Reiches besonderen Schutz, damit sie dem Urheber des Friedens dienen und den Erlöser in Frieden für des Königs Heil anflehen können, und verbietet allen seinen Amtsleuten und Getreuen streng, die Nonnen entgegen dieser Schutzurkunde hinsichtlich ihrer Leute oder Güter zukünftig zu beschweren oder zu behindern. Darüber hinaus befreit er die Nonnen vom Wagendienst (a prestacione curruum), den sie seinen Vorgängern sowie deren Vögten oder Amtsleuten bisher leisten mußten, außer wenn Wagen ausdrücklich und besonders durch ein königliches Schreiben (per nostras regales litteras) angefordert werden. – Majestätssiegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam volumus pervenire.
Charter: RI VI,4,1 n. 258
Date: 1309 August 21
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich billigt, erneuert, bestätigt und bekräftigt für Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Walkenried in der Diözese Mainz (honorabiles ac religiosos viros abbatem et conventum de Walkenrede, Cystercien. ordinis, dyocesis Magunt.) auf ihre Bitte das inserierte Privileg Heinrichs VII. [!] vom 21. September 1223, worin dieser das inserierte Privileg seines Vaters Kaiser [!] Friedrich II. vom 11. September 1215 bekräftigt – der das Kloster mit allen beweglichen und unbeweglichen Gütern und Hörigen in seinen besonderen Schutz nahm, dem Kloster und den Brüdern dort alle von seinen Vorgängern gewährten Freiheiten und Privilegien und ihre jetzigen und zukünftig erworbenen Besitzungen wie das Hofgut Beringe mit sämtlichen Einkünften ([?] curiam Beringe cum omnibus suis appendiciis), das Dorf Ohtstede und alle übrigen Reichsgüter, die das Kloster besitze, bestätigte, allen Freien, Ministerialen und andern Personen die Veräußerung von zum Reich gehörigen Gütern an das Kloster ohne Zustimmung des Herrschers gestattete und bereits erfolgte Transaktionen hinsichtlich von Reichsgütern bekräftigte –, pauschal ein weiteres Privileg Friedrichs II., das Privileg König Lothars [III.] und die Urkunden der Römischen Kaiser rühmenden Angedenkens, seines Urgroßvaters Friedrich [I.] und seines Großvaters Heinrich [VI.], seines Großonkels König Philipp und Kaiser Ottos [IV.] frommen Angedenkens bestätigt, das Kloster Walkenried mit Mönchen und Brüdern, allen beweglichen und unbeweglichen Gütern und alle Hörigen unter seinen Schutz nimmt und unter Androhung einer Pön von hundert Pfund Gold Zuwiderhandlungen verbietet. – Zeugen: die Ehrwürden Erzbischof Peter von Mainz, Erzbischof Heinrich von Köln, Bischof Philipp von Eichstätt, Bischof Syboto von Speyer und der Fuldaer Abt Heinrich [V.von Weilnau], seine Fürsten; der Geehrte und Geistliche Abt Heinrich von Weiler[-Bettnach], (königlicher) Hofkanzler, die Edelleute und Grafen Eberhard von Katzenelnbogen (Eberhardus de Katzenellembogen), Berthold [VII.] von Henneberg (Berchtoldus de Hennemberg) und Johann von Sponheim (Iohannes de Spanheim) und viele andere (alii quamplures). – Siegel des Ausstellers angekündigt. – Regie serenitatis debitum, quo sacrosanctis ecclesiis divine remunerationis nostreque salutis contemplatione astringimur.
Charter: RI VI,4,1 n. 259
Date: 1309 August 21
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich trägt dem Schultheißen, den Ratmannen und der Bürgergemeinde von Wimpfen, seinen Getreuen (prudentibus viris .. sculteto, .. consulibus et universitati civium in Wimpina, fidelibus suis dilectis), auf, den Brüdern des Dominikanerordens vom Wimpfener Haus, geistlichen Männern (religiosis viris fratribus ordinis Predicatorum domus Wimpinen.), die sich jeweils bei ihnen aufhalten, an dem ›Forst‹ genannten Wald (silvam quandam dictam ›forst‹), der ihnen durch seine verewigten Vorgänger, die Römischen Könige (donacione dive recordacionis antecessorum nostrorum Romanorum regum), gegeben worden war, für die Deckung ihrer Bedürfnisse ungehindert Anteil zu gewähren. – Prudentibus viris .. sculteto [...]. Cum donacione.
Charter: RI VI,4,1 n. 260
Date: 1309 August 22 bis [nach?] September 19
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich hält in Speyer einen Reichshoftag ab, der jedoch nicht genauer zeitlich einzugrenzen ist.
Charter: RI VI,4,1 n. 261
Date: 1309 August 23
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Haina, früher »Aulisburg« genannt (
{honorabilibus et religiosis viris, abbati et conventui monasterii}
in Hagenhe quod quo
{ndam appellabatur Aulisburg, ordinis}
Cysterc.,
{devotis suis dilectis}
), und deren Kloster mit allen Gütern, die sie jetzt besitzen oder zukünftig rechtmäßig erwerben werden, auf deren Bitten in seinen und des Reiches besonderen Schutz (
{sub no}
stram et imperii
{protectionem}
suscip
{imus}
special
{em}
) und bestätigt ihnen darüber hinaus mit königlicher Autorität den rechtmäßigen und ungestörten Besitz von Häusern, Weinbergen, Grundstücken, Wiesen, Weiden, Wäldern, bebautem und unbebautem Land, Gewässern und Wasserläufen, Freiheiten, Immunitäten, Rechten, Gerichtsbarkeiten, Privilegien, Hörigen, Zehnten – darunter besonders genannt die Zehnten in Lendorf, Bergheim, Verna und [Ober-/Nieder-]Grenzebach (
{praeserti}
decimas in Lin
{ttdorf, in Ber}
cheim, in Vir
{n}
e, in G
{ri}
ntzemb
{a}
c
{h}
) – und aller ihrer anderen Güter. –
{Honorabilibus et religiosis viris, abbati et conventui monasterii}
in Hagenhe, quod quo
{ndam appellabatur Aulisburg}
.
Charter: RI VI,4,1 n. 262
Date: 1309 August 23
Abstract:
Heinrich VII.
Königin Margarete (Marg. par la grace de Dieu royne des Romains) überträgt zur Vollendung des von ihr in Luxemburg begonnenen Spitals dem Thielemann, Kaplan der Nonnen von Marienthal (mon signeur Thieleman, chapelain des dames de la Vall Nostre Dame), alle ihre Scheunen in der Umgebung von Luxemburg (toutes nos grenges dentour Lussembourch), um deren Gewinne und Erträge in ihrem Namen zu verwenden, bis das Spital zu ihrer Zufriedenheit vollendet ist. Deshalb befiehlt sie bis auf Widerruf allen ihren Rinderhirten der genannten Scheunen (a tous nos boviers des dites grenges), daß sie in allen Dingen dem genannten Thielemann verantwortlich seien wie ihr selbst, und allen ihren Amtleuten (a tous nos serians), daß sie ihn schalten und walten lassen, ohne sich einzumischen, es sei denn, er bitte sie darum. – Siegel der Ausstellerin angekündigt (saieleies de nostre saiel). – Nous Marg. [...] faisons savoir a tous.
Charter: RI VI,4,1 n. 263
Date: 1309 August 24
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt wegen seiner frommen Verehrung für den Zisterzienserorden die geehrten und geistlichen Männer Abt und Konvent des Zisterzienserklosters zu Bronnbach in der Diözese Würzburg, seine Frommen (honorabiles et religiosos viros .. abbatem et conventum monasterii in Brunnebach, ordinis predicti, Herbipolen. dyocesis, devotos nostros dilectos), mit allen ihren Leuten und Gütern in seinen und des Reiches besonderen Schutz, damit sie dem Höchsten umso angemessener dienen und den Erlöser beständig für sein Seelenheil anflehen können. Er befiehlt allen seinen Amtsleuten und allen Getreuen des Reiches, Abt und Konvent nicht entgegen dem Wortlaut dieser Schutzurkunde (contra protectionis nostre tenorem) und insbesondere nicht entgegen dem Gnadenerweis des hochheiligen Vaters in Christo und Herrn, des Papstes Benedikt XI. (contra graciam a sanctissimo in Christo patre et domino, domino Benedicto papa XI
O
), wonach jene diejenigen Besitzungen und die anderen beweglichen und unbeweglichen Güter, welche den ins Kloster eingetretenen Freien in der Welt kraft Nachfolge oder unter einem anderen Rechtstitel zugefallen wären, frei einfordern dürfen, in irgendeiner Weise zu beschweren oder zu behindern. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam volumus pervenire.
Charter: RI VI,4,1 n. 264
Date: 1309 August 25
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert die Übertragung der Kamericher Grafschaft an den Edelmann Johann von Flandern, Grafen von Namür, seinen Verwandten und Getreuen (nobili viro Johanni de Flandria, comiti Namurcen., consanguineo ac fideli suo dilecto), im Vertrauen auf dessen ernsthafte Treue, hervorragende Lauterkeit und Klugheit, da etliche in die zum Reich gehörende Grafschaft eingedrungen sind, sie besetzt haben und noch halten, Orte und Güter der Bürger, Einwohner und Kirchen verwüstet und Rechte und Gerechtsame des Reiches und der Grafschaft zu deren Schaden und zum Nachteil der Ehre der königlichen Majestät an sich gezogen haben, ohne daß dies von den Bischöfen und dem Kapitel von Kamerich, die behaupten, die Grafschaft gehöre zum Bistum, verhindert oder wenigstens ihm oder seinen Vorgängern, den Römischen Königen, zur Kenntnis gebracht wurde. Er erteilt ihm die Vollmacht und besonderen Befehl, die Grafschaft im Namen des Königs selbst oder durch einen anderen, den er auswählt, zu verwalten, Burgen und Befestigungen in Besitz zu nehmen, Gebiete, Grenzen und Rechte des Reiches und der genannten Grafschaft wiederzugewinnen und zu verteidigen, Einkünfte und Erträge der genannten Grafschaft einzufordern, Mannschaft und Treueide von den Lehnsleuten der Grafschaft jedweden Standes (a paribus, vassallis vel vassoribus et aliis hominibus feodatoriis quibuscunque dicti comitatus) entgegenzunehmen, Amtsträger (ballivos, prepositos, scabinos, iuratos, castellnos ac servientes hactenus ibidem institutos) nach seinem Gutdünken ein- und abzusetzen, Vergehen und Verbrechen zu bestrafen und Übeltäter dem Schwert zu überantworten, die volle Regierungsgewalt in der Grafschaft auszuüben und alles und jedes zu tun, was dem Nutzen und der Ehre von König und Reich sowie der Grafschaft und dem Schutz und der Ruhe ihrer Bewohner dient. – Majestätssiegel angekündigt. – Nobili viro Johanni de Flandria comiti Namurcen. [...]. Regiam decet maiestatem.
Charter: RI VI,4,1 n. 266
Date: 1309 August 25
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert, billigt und bekräftigt urkundlich auf die persönlich vorgetragenen Bitten des Abts des [Benediktiner-]Klosters [St. Peter und Paul] in Wülzburg (honorabilis et religiosus vir .. abbas monasterii in Wiltzburck) das inserierte Privileg des verewigten Kaisers Friedrich II. (dive recordacionis Ffriderici [!] Secundi Romanorum imperatoris) vom April 1226, worin dieser Kloster, Abt und Konvent mit allen ihren Gütern, die sie jetzt besäßen oder in Zukunft rechtmäßig erwerben würden, in seinen Schutz nahm, alle Schenkungen von Gütern, Besitzungen und Grundstücken, die das Kloster seit seiner Gründung von seinen Vorgängern, den Römischen Kaisern und Königen, und anderen Gläubigen erhalten habe, bestätigte und jegliche Schädigung des Klosters entgegen dem Wortlaut seiner Urkunde bei Androhung einer Pön von 50 Pfund Gold untersagte. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Constitutus in nostre maiestatis presencia.
Charter: RI VI,4,1 n. 265
Date: 1309 August 25
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich teilt dem Adligen Landvogt Luth[er] von Isenburg (nobili viro Luth. de Ysenburg, advocato provinciali) sowie den Schultheißen, Ratmannen und Bürgern in Esslingen und Reutlingen, seinen Getreuen (prudentibus viris .. scultetis, .. consulibus et civibus in Ezzelingen et in Rutelingen, fidelibus suis dilectis), mit, daß er den geehrten und geistlichen Personen Äbtissin und Konvent der zölibatären Klarissen in Pfullingen (honorabilibus ac
religiosis personis .. abbatisse et .. conventui ordinis sancte Clare in Phullingen, quas celebis vite insignit religio) die besondere Gnade erwiesen habe, sie durch Freistellung von jeder Steuer- und Abgabenart auf all ihre Güter zu unterstützen. Darüber hinaus habe er Äbtissin und Konvent mit all ihren Leuten und ihrer Habe in seinen und des Reiches besonderen Schutz genommen, damit sie sich um so freier den Gottesdiensten widmen können (divinis inherere possint obsequiis). Er verbietet nachdrücklich, die Begünstigten entgegen dem Wortlaut dieser Befreiungs- und Schutzurkunde (contra exempcionis et tuicionis nostre tenorem) zu behelligen. – Majestätssiegel angekündigt. – Nobili viri Luth. […]. Gratum Deo obsequium facere non ambigimus.
Charter: RI VI,4,1 n. 267
Date: 1309 August 25
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich verfügt, dem Spital, dessen Insassen von seinen und anderer Leute Almosen leben, jährlich am Remigiustag [= 1. Oktober] 40 Malter Roggen Luxemburger Maßes (quadraginta maldra siliginis mensurae Luxemburgensis) aus dem ihm und seinen Erben in der Stadt Luxemburg fälligen Ungeld zu zahlen. Das Hospital gehört zu der Marienkirche, die durch seine Ehefrau Königin Margarete (inclyta Margareta, Romanorum regina, consors thori nostri karissima) in seiner Stadt Luxemburg (in opido nostro Luxemburgensi) erbaut wird. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Cum inclyta Margareta.
Charter: RI VI,4,1 n. 268
Date: 1309 August 26
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich genehmigt auf Bitten der geehrten und geistlichen Personen Äbtissin und Konvent des Klarissenklosters St. Cäcilia in Pfullingen (honorabilium ac religiosarum personarum abbatisse et conventus monasterii Sancte Cecilie in Phullingen, ordinis Sancte Clare) einen Gütertausch mit den Zensualen (homines [...] censuales) der Pfarrkirche St. Martin in Pfullingen (ecclesia parrochialis Sancti Martini in Phullingen), die volkssprachlich ›gnoz‹ genannt werden (›gnoz‹ vulgariter appellatos); diese Zensualen gehören vogtei- und herrschaftsrechtlich zu König und Reich und dürfen ihre immobilen Güter nach Gewohnheitsrecht nur untereinander weitergeben, übertragen, verkaufen (dare, tradere vel vendere) oder auf irgendeine andere Weise veräußern, außer wenn sie gleich- oder höherwertige Güter als Ausgleich erhalten, was bei dem genannten Gütertausch von Äbtissin und Konvent nach deren Versicherung der Fall war. Da ein solcher Tausch nur mit Genehmigung des Königs möglich ist, gibt Heinrich sowohl dazu als auch zu zukünftigen rechtmäßigen Erwerbungen an Gärten, Äckern, Häusern, Wiesen oder anderem seine willentliche und ausdrückliche Zustimmung, damit die zölibatären Nonnen sich umso freier den Gottesdiensten widmen (divinis inherere possint obsequis) und unablässig für sein Heil beten können. Darüber hinaus erlaubt er den Nonnen, eigene Hirten für ihr Groß- und Kleinvieh zu haben. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Gratum Deo obsequium facere non ambigimus.
Charter: RI VI,4,1 n. 273
Date: 1309 August 26
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich befiehlt dem Edelmann Graf Otto von Strassberg und den anderen jeweiligen Landvögten von Burgund, seinen Getreuen (nobili viro Ottoni comiti de Strazberg ceterisque advocatis provincialibus Burgundie, qui pro tempore fuerint, dilectis suis fidelibus), die geistlichen Männer, den Komtur und die Brüder des Deutsch(ordens)hauses in Köniz, seine Frommen (religiosos viros .. commendatorem et fratres domus Teutonice in Cunitz, devotos nostros dilectos), denen er eine besondere Gnade und Gunst erweisen will, im Besitz der [Noval-]Zehnten des Forstes Laupen (in decimis [novalium] foresti Laupen), der rechtmäßig deren Pfarrkirche in Neuenegg zusteht und der bekanntlich zu deren Mensalgütern in Köniz gehört (ad ecclesiam suam parrochialem in Nowenecke de iure spectantibus et que ad mensam eorum in Cunitz pertinere noscuntur), soweit Otto von Strassberg durch Befragen von glaubwürdigen Personen unter Eid zweckdienlich ermittelt, gegen Rechtsbrecher und Angreifer mit königlicher Autorität zu verteidigen. – Königssiegel angekündigt. – Nobili viro Ottoni comiti de Strazberg ceterisque advocatis.
Charter: RI VI,4,1 n. 269
Date: 1309 August 26
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich befiehlt dem Schultheißen, den Ratmannen und Bürgern in Nürnberg, seinen Getreuen (prudentibus viris, .. sculteto, consulibus et civibus in Nuremberg, fidelibus suis dilectis), auf deren Ratschläge und Bitten nachdrücklich, seinen und des Reiches Wald bei Nürnberg beiderseits der Pegnitz (silvam nostram et imperii, sitam prope Nuremberg ex utraque parte ripe, que dicitur Peg[ni]tz), der innerhalb der letzten fünfzig Jahre durch Feuer oder auf irgendeine andere Weise zerstört oder verwüstet und anschließend von irgendwelchen Leuten in Ackerland verwandelt wurde, wieder aufzuforsten und mit königlicher Autorität in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen (in agros a quibuscumque redactam, in arbores et in silvam, sicut solebat esse primitus, auctoritate nostra regia redigatis); dafür sagt er ihnen im Bedarfsfall tatkräftige finanzielle und anderweitige Unterstützung zu (opem et operam dabimus efficacem). – Königssiegel angekündigt. – Prudentibus viris .. sculteto [...]. Dignum iudicat nostra serenitas.
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