Collection: Regesta Imperii VI,4,1
Charter: RI VI,4,1 n. 28
Date: 1309 Januar 16
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich belehnt und investiert Erzbischof Balduin von Trier, seinen hochgeliebten Fürsten (princeps noster karissimus), der vor ihm erschienen ist und ihm gehuldigt hat, auch als Reichsfürsten mit den Regalien seines bischöflichen Fürstentums, indem er ihm die Verwaltung der Temporalien und die volle Gerichtsbarkeit in seinem Erzbistum überträgt. Alle bisherigen Handlungen Balduins oder von dessen Stellvertretern bestätigt er. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Romani imperii celsitudo.
Charter: RI VI,4,1 n. 29
Date: 1309 Januar 17
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt und erneuert das inserierte Privileg Albrechts [I.] vom 25. August 1298, in dem dieser im Anschluß an ein Diplom König Adolfs die Schenkung der Burg Cochem (castrum de Kocheme) an die Trierer Kirche, die eidliche Verpflichtung zum Schutz der Trierer Kirchen, Klöster, Kleriker und Ordensleute und die Bestätigung aller bisherigen königlichen Privilegien für die Trierer Kirche beurkundet hatte. – Notum esse volumus universis.
Charter: RI VI,4,1 n. 30
Date: 1309 Januar 17
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt und erneuert auf Bitten der Nonnen des Zisterzienserklosters Burtscheid bei Aachen (sanctimonialium monasterii in Porceto civitati nostre Aquisgrani contermini, Cysterciensis ordinis) in gottgegebenem Eifer für deren Orden (quarum ordinem divina emulacione prosequimur) das Privileg Kaiser Friedrichs II. mit allen Freiheiten und Gnadenerweisen, wie sie auch von seinen Vorgängern, den Römischen Königen Rudolf und Albrecht [I.], wiederholt worden sind. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Dum divorum imperatorum et regum Romanorum illustrium).
Charter: RI VI,4,1 n. 31
Date: 1309 Januar 17
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt den Ratsherren und anderen Bürgern der kaiserlichen Stadt Dortmund (imperialis oppidi nostre [!] Tremoniensis) alle Rechte, Privilegien und guten Gewohnheiten, insbesondere diejenigen Privilegien, die ihnen von Kaiser Friedrich und dessen Vorgängern, den Kaisern und Römischen Königen, verliehen worden sind. Weil wegen des bis jetzt andauernden bedrohlichen Zustandes des Reiches (propter periculosum statum imperii, qui visus est hactenus extitisse) Übergriffe vorgekommen sind, erklärt er alle Handlungen für nichtig, die gegen diese Privilegien verstoßen haben. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri imperii Romani fidelibus [...]. Licet universos sacri imperii subditos.
Charter: RI VI,4,1 n. 32
Date: 1309 Januar 18
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt Äbtissin und Konvent des Benediktinerinnenklosters St. Quirin zu Neuß (monasterii beati Quirini Nussiensis ordinis sancti Benedicti) in der Diözese Köln ihr althergebrachtes Recht, im Reichsforst Boppard (in foresto nostro regio Bopardien.) Holzpfähle für ihre Weinberge im Bopparder Hamm (in Hamo) zu schneiden (jus secandi et recipiendi ligna ad stipites, qui vulgariter ›phele‹ appellantur), das Recht der Vorlese in ihren Weinbergen im Bopparder Reich (ius precolligendi vineas suas in districtu nostro Bopardiensi, quod vůrleisin dicitur) sowie alle anderen Freiheiten und Rechte, die sie dort und anderswo haben. Wie seine Vorgänger erlaubt er Äbtissin und Konvent, darüber hinaus im Bopparder Forst nicht nur Pfähle für ihre im Hamm gelegenen Weinberge zu schneiden, sondern auch für alle ihre anderen Weinberge im Bopparder Reich (in districtu nostro Bopardien.). – [Königs-]Siegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Pium esse dinoscitur.
Charter: RI VI,4,1 n. 33
Date: 1309 Januar 18
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich billigt und bestätigt seinem erlauchten Fürsten, Herzog Johann [II.] von Lothringen, Brabant und Limburg, eingedenk der Dienste, die dessen Vorgänger dem Reich erwiesen und die er selbst noch erweisen könnte (considerantes illustris principis nostri Johannis Lotharingie, Brabancie et Lymburgie ducis placida fructuosa et grata servicia, que progenitores sui impenderunt imperio et ipse impendere poterit in futurum), das sorgfältig durch die königlichen Kleriker, den ehrenwerten Kanzler Eberhard, Kantor der Mainzer Kirche, und Magister Simon von Marville (per
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rum Eberhardum, cantorem ecclesie Mogunt.,
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um Symonem de Marvilla, clericos nostros) geprüfte, inserierte Privileg König Philipps II. [von Schwaben] (dive memorie Philippus secundus Romanorum rex
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augustus) vom 12. November 1204, worin dieser dem ihm huldigenden Herzog Heinrich [I.] von Lothringen und Brabant dessen Reichslehen bestätigt und ihn, um ein zwischen ihnen geschlossenes Bündnis zu festigen, unter anderem mit der Abtei Nivelles, der Stadt Maastricht und der dortigen Kirche St. Servatius belehnt, die herzoglichen Leute in Herzogenbusch und Tiel reichsweit von allen Zöllen befreit und in seinen Lehen die weibliche Erbfolge gestattet. – Universis sacri i
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quos presentes litterae pervenerint [...]. Dive memorie Philippus secundus Romanorum rex
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augustus.
Charter: RI VI,4,1 n. 35
Date: 1309 Januar 20
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt und erneuert auf Bitten von Äbtissin und Konvent des Benediktinerinnenklosters Thorn in der Diözese Lüttich (monasterii de Thoren ordinis sancti Benedicti Leodien. dyocesis) nach dem Vorbild seines Vorgängers König Adolf die inserierte Urkunde Rainalds, Grafen von Geldern und Herzogs von Limburg (Reynoldus comes Gelrie et Dei gratia dux Lymburgen.), [vom 12. Dezember 1282] über den Verkauf der vom Grafen lehnsrührigen Bede des Dorfes Thorn an das Kloster durch Ritter Wilhelm von Hoorn. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Exhibitas nobis litteras.
Charter: RI VI,4,1 n. 34
Date: 1309 Januar 20
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt auf Bitten von Vorsteherin (magistra) und Konvent des Klosters Marienberg bei Boppard (monasterii beate virginis siti in monte iuxta muros Boppardie) das inserierte Privileg seines verewigten Vorgängers (dive recordationis) König Albrecht [I.] vom 3. September 1298, worin dieser wiederum das inserierte Diplom Heinrichs (VII.) vom 8. Januar 1224 (dat. apud Worm., anno gracie vel [!] incarnacionis dominice M
O
CC.XX. quarto, VI. idus Ianuar., indiccione XII.) erneuert hatte. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Dignum fore censemus.
Charter: RI VI,4,1 n. 36
Date: 1309 Januar 22
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt auf Bitten der Bürger der Stadt Aachen, weil dort die Römerkönige zuerst [in ihr Amt] eingeführt und gekrönt werden und weil Aachen direkt nach Rom allen Provinzen und Städten an Würde und Ehre voransteht (quoniam Aquisgranum, ubi primo Romanorum reges iniciantur et coronantur, omnes provincias et civitates post Romam dignitatis et honoris prerogativa precellit), sämtliche Rechte und Freiheiten, die ihnen sein ruhmreicher Vorgänger (gloriosus predecessor noster) Römerkaiser Karl der Große gewährt hat, und alles, was ihnen die verewigten Römerkaiser (divi augusti Romanorum imperatores) Friedrich und Heinrich und seine anderen Vorgänger verliehen haben. – Zeugen: Die Erzbischöfe Peter von Mainz, Heinrich von Köln und Balduin von Trier, die Bischöfe Theobald von Lüttich, Johann von Straßburg und Emicho (Emercho) von Worms, die Äbte Reinhard von Kornelimünster und Egidius von Weißenburg (Reynnardus Indensis et Egydius Wizzemburgensis abbates), die Reichsfürsten (dilecti principes nostri) Rudolf, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, Markgraf Woldemar von Brandenburg und Herzog Johann [II.] von Brabant sowie die Adligen (nobiles viri) und königsgetreuen Grafen (comites fideles nostri dilecti) Robert [III.] von Flandern, Gerhard von Jülich, Johann von Sponheim und dessen Bruder Simon [II.], Georg [I.] von Veldenz, Ludwig von Rieneck, Raugraf Georg [I.] und Wildgraf Friedrich [I.] (Georgius Irsutus et Fridericus Silvester) und mehrere andere Vertrauenswürdige (et quam plures alii fidedigni). – Majestätssiegel angekündigt. – Regalem decet sublimitatem.
Charter: RI VI,4,1 n. 37
Date: 1309 Januar 23
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert auf Bitten der Bürger von St. Truiden (prudentes viri .. cives Sancti Trudonis) das ihnen von dem verewigten erwählten römischen König Konrad [IV.] (dive memorie Conradus electus in Romanorum regem) bestätigte, inserierte Privileg des Lütticher Bischofs Hugo vom 26. Juni 1227 (dat. apud Warenie VI
O
kln. Iulii, anno incarnationis Dominice millesimo ducentesimo vicesimo septimo) über die Anerkennung des dort seit alters bestehenden Schöffengerichts. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Accedentes ad nostre maiestatis presenciam.
Charter: RI VI,4,1 n. 38
Date: 1309 Januar 24
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich verweist seinen hochgeliebten Fürsten und Bruder (principi et germano nostro karissimo) Erzbischof Balduin von Trier (Baldewino archiepiscopo Treverorum) wegen der diesem in Köln nach der Aachener [Königs-]Krönung entstandenen Ausgaben in Höhe von 394 Mark Kölner Währung (in trecentis nonaginta quatuor marcis pagamenti Coloniensis) an die königlichen Juden in Boppard (apud .. Judeos nostros in Bopardia). Sollten diese jedoch außerstande sein, die gesamte Summe aufzubringen, sollen die königlichen Juden in Oberwesel den Fehlbetrag entrichten (ut .. Judei nostri in Wesalia superfluum sibi solvant). – Majestätssiegel angekündigt. – Recognoscimus et presentibus profitemur.
Charter: RI VI,4,1 n. 40
Date: 1309 Januar 29
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich verspricht, seinen hochgeliebten Fürsten und Bruder (principem et germanum nostrum karissimum) Erzbischof Balduin von Trier (Bald. archiepiscopum Treverensem) schadlos zu halten hinsichtlich der für ihn und das Reich übernommenen Bürgschaften gegenüber seinen geschätzten Getreuen und Fürsten (erga fideles et principes nostros dilectos) Markgraf Woldemar von Brandenburg, Herzog Rudolf von Sachsen, Graf Gerhard von Jülich und anderen. Dies gilt für die Ausgaben, die Balduin anläßlich der Krönung in Aachen, in Köln und anderswo übernommen hat, sowie hinsichtlich etwaiger Schäden oder Unkosten, die ihm durch den Schutz für den Aachener Bürger Bartholomäus Lombardus und dessen Leute, denen die Erhebung des zur Minderung und Tilgung der königlichen Schulden auf Zeit neu errichteten Zolles in Leutesdorf (thelonei apud Ludenstorp) gemäß der entsprechenden Urkunde obliegt, entstehen könnten. Sollten dem Erzbischof diesbezüglich irgendwelche Schäden entstanden sein, wolle er ihn aus seinen und des Reiches Gütern, wo immer diese auch gelegen seien, vollständig entschädigen. Die Errichtung des Rheinzolles in dem zur geistlichen und weltlichen Herrschaft des Trierer Erzbischofs gehörenden Leutesdorf, wozu dieser mit Rücksicht auf die Schulden seines Bruders auf Zeit seine Zustimmung erteilt hat, soll in keiner Weise den Erzbischof oder die Trierer Kirche benachteiligen oder in Zu-kunft als Präzedenzfall dienen. – Majestätssiegel angekündigt. – Ad universorum noticiam volumus pervenire.
Charter: RI VI,4,1 n. 41
Date: 1309 Januar 30
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich versichert den hochherzigen Fürsten und Franzosen-König Philipp [IV.], seinen hochgeliebten Freund (magnifico principi Ph[ilippo] regi Francorum illustri, amico suo karissimo), in einem Brief, den die Gesandten Herzog Johann [II.] von Brabant, sein Fürst und Schwager (principem et affinem nostrum carissimum), und [Graf Johann I.] von Namur überbringen, seiner anhaltenden Freundschaft (in omni dilectione, familiaritate et amicitia ac sincere fidei puritate vobis stare disponimus et manere). – Noverit regia celsitudo.
Charter: RI VI,4,1 n. 57
Date: 1309 [nach Januar 30 – vor Februar 13]
Abstract:
Heinrich VII.
Dem erlauchtesten Fürsten, seinem hochgeliebten Freund König Heinrich (serenissimo principi amico nostro karissimo H. Dei gratia regi Romanorum semper augusto) schreibt König Philipp [IV.] von Frankreich: Heinrich habe ihn bereits anderwärts selbst mündlich und schließlich auch durch Briefe und den Bericht der [vom französischen König] geschätzten Herzog Johann [II.] von Brabant und Graf [Johann I.] von Namur von seiner schon vor der Erhebung zum römischen König aus vielerlei Gründen bestehenden Zuneigung in Kenntnis gesetzt und ihn nun durch den genannten Herzog und Grafen seiner anhaltenden Freundschaft versichert, die er auch durch Taten zur Ehre [Philipps] zu beweisen versprochen habe (quod insolite amicitie et vere fidei puritate nobiscum stare et in ipsorum exhibitione per factorum experientiam, quocienscumque casus se offerent sinceris affectibus, ad honorem nostrum vos proponitis exercere). Philipp gibt seiner Freude darüber Ausdruck, umso mehr, als er von der Wahrheit all dessen völlig überzeugt sei und wisse, daß dies ihren beiden Reichen zum Nutzen gereichen werde. Darüber hinaus teilt er Heinrich mit, er wolle ihm ein Gleiches tun, da er ihn seit ihrer ersten Bekanntschaft und auch nach dessen Erhebung zum römischen König hochschätze und nun ihrer beider Freundschaft mit vermehrtem Eifer fortsetzen wolle, wofür er selbst und die Seinen Sorge tragen sollten, so daß dadurch Heinrichs Nutzen und Ehre gesteigert würden.
Charter: RI VI,4,1 n. 42
Date: 1309 Februar 1
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt gegenüber dem Dekan und Domkapitel von Münster (honorabilibus viris .. decano et capitulo ecclesie Monasteriensis) wie seine Vorgänger rühmenden Angedenkens, die verewigten Römischen Kaiser und Könige (inclite recordationis divorum imperatorum et regum Romanorum illustrium, predecessorum nostrorum), das herkömmliche Recht der Ersten Bitten (offerimus primarias preces nostras) zugunsten des Klerikers Ludwig, eines Sohnes des verstorbenen Landgrafen Heinrich [I.] von Hessen (quondam Hinrici lantgravii Hassie), in Anspruch; er bittet sie nachdrücklich, Ludwig aus Ehrerbietung gegenüber König und Reich als Kanoniker und Bruder anzunehmen und ihn mit der nächsten freiwerdenden Pfründe auszustatten. – Honorabilibus viris .. decano [...]. Inclite recordationis divorum.
Charter: RI VI,4,1 n. 43
Date: 1309 Februar 1
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert und bestätigt seinen Getreuen von Kaiserswerth (fideles nostri homines de Werde), deren Boten ihm ein entsprechendes Privileg Kaiser Heinrichs VI. vorgelegt hatten, auf deren Bitten alle Freiheiten, Rechte und guten Gewohnheiten, die ihnen von dem genannten verewigten Kaiser (divo augusto) und dessen Vorgängern gewährt worden waren; dementsprechend befreit er sie in Kaiserswerth und anderswo von jeder Art von Zoll (ab omni genere thelonei) und erlaubt ihnen, ungehindert Handel zu treiben. – Pönformel auf 100 Pfund Gold. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Fideles nostros diligimus.
Charter: RI VI,4,1 n. 45
Date: 1309 Februar 2
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert und bestätigt Propst, Dekan und Kapitel von Kaiserswerth (honorabilibus viris .. preposito .. decano totique capitulo Werdensi) das inserierte Privileg Erzbischof Adolfs [I.] von Köln vom 10. März 12[02], worin dieser den Brüdern des Stifts die Novalzehnten im Forst Aap bis zu einem Umfang von zwölf Königshufen schenkte, ihnen die bisher besessenen Zehnten der Pfarrei Kaiserswerth weiterhin überließ und die Schenkung der Novalzehnten in der Pfarrei Lank durch seinen Vorgänger, Erzbischof Philipp [von Heinsberg], bestätigte. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri imperii fidelibus [...]. Noverit presens etas.
Charter: RI VI,4,1 n. 44
Date: 1309 Februar 2
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert und bestätigt Propst und Kirche von Kaiserswerth (Werdensis ecclesie) ihre Rechte, wie sie laut dem wörtlich inserierten Schreiben von Dekan und Konvent an König Wilhelm (inclito quondam Wilhelmo Romanorum regi felicis memorie) vor Ort festgestellt worden waren. Demnach gehörten dem Propst der dritte Teil der Einkünfte aus dem täglichen Gericht der Stadt Kaiserswerth, das alleinige Gericht über die jenseits der Grenzen errichteten Gebäude, der Zoll aus dem achttägigen Jahrmarkt vom Vorabend des Festes Peter und Paul [28. Juni] an, das Gericht am Vortag und am Fest Allerheiligen [31. Oktober und 1. November] zusammen mit dem Amtmann des Reiches ohne den Vogt (cum villico imperii sine advocato), der Gewinn aus Münzverrufungen, die Einsetzung des Pfarrers, die Einsetzung des Jahrmarktsaufsehers, die Fischerei in der Flehe, ein Drittel der Fischerei im Rhein von der Burg an bis zum Ende der Insel – und dem Cellerar der Kirche ein weiteres Drittel – sowie die Gerichtsbarkeit bei Streitfällen innerhalb der familia der Kirche mit Ausnahme der Blutsgerichtsbarkeit. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Ad felicitatem et salutem hominis.
Charter: RI VI,4,1 n. 222
Date: 1309 [Februar 2 – vor Juli 18]
Abstract:
Heinrich VII.
Die Bürger von Erfurt bitten König Heinrich im Zuge ihrer Auseinandersetzungen mit Markgraf Friedrich von Meißen, Sohn Landgraf Albrechts von Thüringen, um Hilfe.
Charter: RI VI,4,1 n. 46
Date: 1309 Februar 2
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert und bestätigt dem [Stift] Kaiserswerth (ecclesia Werdensis) die inserierten Urkunden Kaiser Heinrichs VI. [vom 25. November 1193], worin dieser das Stift in seinen Schutz nimmt und dessen Immunität, Besitzungen und Rechte bestätigt, und König Heinrichs (VII.) [vom 6. Dezember 1224] über die Konsekration der Kapelle von Rath (capellam in Rade, in parochia Werdensi sitam). – Majestätssiegel angekündigt. – Universis Romani imperii fidelibus [...]. Quanto nos altius exaltavit.
Charter: RI VI,4,1 n. 47
Date: 1309 Februar 2
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich bestätigt seinen Getreuen, den Ratsleuten und Bürgern von Erfurt (prudentes viri .. consules et cives Erforden., dilecti nostri fideles), auf deren Bitten die ihnen von seinen verewigten Vorgängern, den römischen Kaisern und Königen (divis imperatoribus et regibus Romanorum nostris antecessoribus), gewährten Privilegien, Freiheiten und Rechte. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Tociens regie celsitudinis sceptrum.
Charter: RI VI,4,1 n. 48
Date: 1309 Februar 3
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert und bestätigt auf Bitten der vor ihm erschienenen Bürger von Mühlhausen (dilecti et fideles nostri .. cives Mulhusen.) in Anbetracht ihrer Treue alle Rechte, Privilegien, Freiheiten, Gnaden und gute Gewohnheiten, die ihnen von seinen verewigten Vorgängern, den Römerkaisern und -königen (divis Romanorum imperatoribus et regibus), verliehen worden waren. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Ad hoc in solio regie dignitatis constituti.
Charter: RI VI,4,1 n. 49
Date: 1309 Februar 3
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert und bestätigt auf Bitten der vor ihm erschienenen Bürger von Mühlhausen, seiner Getreuen (viri prudentes cives de Mulhusen fideles nostri dilecti), das inserierte Gerichtsstandsprivileg seines verewigten Vorgängers König Rudolf (dive recordationis Rud. Romanorum regis) vom 16. April 1290, wonach niemand die Bürger vor ein Landgericht außerhalb der Stadt ziehen dürfe, außer es sei ihm vorher in der Stadt Gerechtigkeit verweigert worden. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Constituti in nostre maiestatis presencia.
Charter: RI VI,4,1 n. 50
Date: 1309 Februar 5
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich überläßt seinem hochgeliebten Fürsten und Bruder Erzbischof Balduin von Trier (s.u.) auf dessen Wunsch sein Recht der Ersten Bitten im Trierer Domkapitel und an allen Kollegiat- und Stiftskirchen der Stadt und Diözese Trier (in kathedrali Treveren. et in quibuslibet aliis collegiatis et conventualibus ecclesiis civitati[s] et dyocesis Treveren.) zugunsten von Personen, die dem Hl. Reich und dem Erzbischof ergeben sind (personis sacro imperio et tibi devotis). – Majestätssiegel angekündigt. – Venerabili Baldewino Trevirorum archiepiscopo, principi et germano suo karissimo [...]. Personam tuam propter ydemptitatem sanguinis.
Charter: RI VI,4,1 n. 52
Date: 1309 Februar 6
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich beauftragt auf Bitten seines Fürsten Abt Roger vom Benediktinerkloster Saint-Ghislain in der Diözese Cambrai (Rogerii, abbatis sancti Gisleni, ordinis sancti Benedicti, Cameracensis diocesis, principis nostri dilecti) seinen Blutsverwandten, den Ritter Thonse von Lille (Thonse de Insula), den Abt an seiner Statt nach Entgegennahme der Mannschaft (recepto prius ab ipso, pro nobis et loco nostri, homagii debito) mit den Temporalien zu investieren, um das hochverschuldete Kloster durch die Abwesenheit des Abtes und durch die Ausgaben für dessen Reise zum König nicht noch stärker zu belasten. Er befiehlt allen Getreuen des Klosters sowie den Ministerialen und Vasallen des Abtes, diesem als Fürsten des Königs und als ihrem wahren Herrn in allem den schuldigen Gehorsam zu leisten. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Romani imperii celsitudo consurgens antiquitus.
Charter: RI VI,4,1 n. 51
Date: 1309 Februar 6
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich überträgt Erzbischof Balduin von Trier, seinem hochgeliebten Fürsten und Bruder (Balduinus Trevirorum archiepiscopus, princeps ac germanus noster karissimus), dessen Nachfolgern und der Trierer Kirche unwiderruflich und auch für die nachfolgenden Römerkönige verbindlich einen Rheinzoll (pedagium, vectigal, guidagium sive thelonium [...] supra Reni alveum) im Herrschafts- und Geleitbereich des Erzbischofs und der Trierer Kirche, nämlich zwei große Turnosen von jedem Fuder Wein und von den anderen Waren den üblichen Satz, zumal mehrere Durchreisende ihrer Waren beraubt würden, wenn ihnen nicht der Erzbischof oder seine Amtsträger sicheres Geleit gäben. Heinrich begründet seine Übertragung u.a. mit dem desolaten finanziellen Zustand des Erzstifts beim Amtsantritt Balduins und mit den hohen Ausgaben und wertvollen Diensten, die dieser anläßlich seiner Königskandidatur und -wahl (circa nostri culminis promocionem et eleccionem ad supradictum regnum) und überhaupt zum Nutzen des ganzen Kaiserreichs und des Gemeinwesens sowie für den Friedenszustand des Königreichs (imperii tocius et rei publice evidentem utilitatem ac pro bono et pacifico statu regni) auf sich genommen habe und auch in Zukunft leisten werde. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis Christi fidelibus [...]. Cum regalem deceat celsitudinem.
Charter: RI VI,4,1 n. 55
Date: 1309 Februar 7
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich überträgt seinem Fürsten Erzbischof Heinrich [II.] von Köln (s.u.) unwiderruflich das Recht, an den Kirchen St. Maria zu Aachen, St. Servatius zu Maastricht und St. Suitbert zu Kaiserswerth in den Diözesen Lüttich bzw. Köln (Sancte Marie Aquensis et Sancti Seruacii Traiectensis et Sancti Sviberti Werdensis ecclesiae Coloniensis et Leodiensis dyocesis) höhere Würden und Kapitelämter (dignitates seu personatus), deren Besetzung und Übertragung (provisio et collatio) bekanntermaßen dem König zusteht, im Falle der Vakanz ein einziges Mal (unica vice) zu besetzen. – Venerabili Heinrico, Colonien. archiepiscopo, principi suo dilecto [...]. Personam tuam.
Charter: RI VI,4,1 n. 53
Date: 1309 Februar 7
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich gestattet seinem Fürsten Erzbischof Heinrich [II.] von Köln (Heinricus Coloniensis archiepiscopus, princeps noster dilectus) in Anbetracht seiner besonderen Verdienste um König und Reich (obsequia [...] nobis et imperio facta), Burgen, Befestigungen, Gerechtsame, Ländereien, Herrschaften, Güter und Einkünfte, die von König und Reich (a nobis et imperio) mittelbar oder unmittelbar als Lehen oder in anderer Weise abhängig sind, zu erwerben. Er erlaubt dem Erzbischof und dessen Nachfolgern, diese und ähnliche bereits erworbene Besitzungen jetzt und in Zukunft zur Mehrung ihrer Lehen zusammen mit ihren übrigen Reichslehen zu behalten. Darüber hinaus verspricht er, dem Erzbischof, seinen Nachfolgern und der Kölner Kirche beizustehen und sie gegen alle Rechtsbrecher zu verteidigen, die ihnen Unrecht tun. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Dignum et conveniens.
Charter: RI VI,4,1 n. 56
Date: 1309 Februar [nach 7 und vor 28]
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich zieht von Koblenz wahrscheinlich über Kaisersesch und Wittlich nach Trier und Luxemburg sowie möglicherweise über Schengen, Sierck, Siersburg, Spurk (Wadgassen), Saarbrücken, Kirkel und Kaiserslautern nach Speyer.
Charter: RI VI,4,1 n. 54
Date: 1309 Februar 7
Abstract:
Heinrich VII.
König Heinrich überträgt seinem Fürsten Erzbischof Heinrich [II.] von Köln (s.u.) in dessen Stadt und Diözese das Recht der Ersten Bitten (primarias preces nostras), das ihm in den einzelnen Kirchen und Klöstern, die ihm und dem Römischen Reich (nobis et Romano [...] imperio) unterworfen sind, nach seiner Königserhebung zusteht. – Majestätssiegel angekündigt. – Venerabili Heinrico, Colonien. archiepiscopo, principi suo dilecto [...]. Personam tuam.
Charter: RI VI,4,1 n. 58
Date: 1309 Februar 13
Abstract:
Heinrich VII.
Für Verhandlungen vor dem durchlauchtigsten Fürsten, ihrem hochgeliebten Herrn Heinrich, von Gottes Gnaden König der Römer (serenissimo principi, domino suo carissimo, domino H., Dei gratia regi Romanorum semper augusto), beglaubigen Graf Philipp, der zweitgeborene Sohn König Philipps [IV.] von Frankreich, und seine Ehefrau Gräfin Johanna von Burgund (Ph., domini Franc. regis secundogenitus, comes, ac Johanna eius uxor, comitissa Burgundie) den verständigen Mann, den Kleriker Magister Petrus von Moussy, und den Adligen Johann von Chalon[-sur-Saône], Ritter des (französischen) Königs (discretum virum, magistrum Petrum de Montiaco, clericum, ac nobilem virum Johannem de Monte Cabilonis, militem domini genitoris nostri predicti) dahingehend, daß diese gemeinsam und jeder einzeln verläßlich bevollmächtigt (in solidum plenariam potestatem et speciale mandatum concedimus per presentes) in ihrem Namen ihre Bitten und Forderungen hinsichtlich der [Frei-]Grafschaft Burgund vortragen, und bitten den König, den Überbringern des Schreibens, auch einem von ihnen allein (et cuilibet eorum), huldvoll Gehör zu schenken und angemessenen Wünschen schnell und gnädig zu entsprechen. – Derzeitige Siegel angekündigt (sub sigillis nostris, quibus ad presens utimur). – Serenissimo principi [...]. Ad vestram regiam magestatem [!].
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