Collection: Tobias, Carl Anton: Regesten des Hauses Schoenburg, 1865 (Google data)
Charter: 3
Date: 19. März 1212
Abstract: 1212 den 19. März schliesst Kaiser Otto IV. mit Markgraf Dietrich den Bedrängten von Meissen zu Frankfurt einen Vertrag, nach welchem Letzterer dem Kaiser aufs Neue den früher geleisteten Beistand, selbst gegen den Landgrafen Hermann und den König Ottokar von Böhmen gelobte, wogegen ihm Otto den Schutz der meissnischen Lande und die Beförderung seines Neffen zur böhmischen Krone versprach. Auf Seite des Kaisers verbürgen sich deshalb als unmittelbare Reichsdynasten und Vasallen, ausser dem Bruder des Kaisers, dem Pfalzgrafen Heinrich am Rhein, Burggraf Gerhard von Leisnig, Burggraf Albert von Altenburg, Heinrich von Colditz, Heinrich von Weida, Heinrich von Drachenfels (bei Penig), Heinrich von Crimitschau, auch Hermann von Schönburg. Wir sehen hieraus, in welchem Ansehen die Familie Oberhaupt stand und in welcher Unab hängigkeit vom Markgrafen von Meissen, der einen seiner Vasallen nicht als vollgiltigen Zeugen würde haben gelten lassen. Die Territorien Geringswalde, Glauchau, sowie die spater in Schönbur gischen Besitz gekommenen Herrschaften Waldenburg, Lichtensteiii und Meerane waren nämlich unmittelbar unter Kaiser und Reich stehende Reichslehen. Darauf deutet hin ■/.. B. die Schenkuntr von 1000 Hufen Landes an das Kloster Remse, bei dessen Begründung 1144, durch Kaiser Conrad, sowie Urkunden von 1213 und 1336. „Alle Thatsachen, schreibt Eckardt Chr. S. 8, sprechen dafür, dass die - Ländereien, welche später in den Besitz des Hauses Schönburg kamen, in den frühesten Zeiten ebensowohl von den Markgrafen von Meissen, wie von den Königen von Böhmen unabhängig waren und allein unter kaiserlicher Landeshoheit standen. Wenn es nun auch Vermuthung bleiben muss, so ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass im Laufe des 11. oder 12. Jahrhunderts ein deut scher Kaiser an Glieder des Hauses Schönburg die beiden Pflegen Glauchau und Geringswalde für geleistete treue Dienste, oder tauschweise in gleicher Art verlieh, wie 1077 durch Kaiser Heinrich IV. die Pflege Groitzsch an den Grafen Wiprecht von Groitzsch und 1153 durch Friedrich I. Penig, Leisnig und Colditz an den Grafen Rabod von Abensberg gelangten. In ein Lehensverhältniss zu Böhmen kamen die jetzigen Schönburgisehen Recesshenschiiften auf jeden Fall erat unter Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert, wie Pelzel in der Geschichte dieses Regenten und der schätzbaren Abhandlung über die Herrschaft der Böhmen in dem Markgrafthum Meissen darthut. (Abh. der böhm. Ges. der Wiss. 1787. 1. F. 3. B. S. 39 ff.) Gretschel I. "8. Urk. bei Erben reg. p. 246. Schultes <l. d. II, 474. Mencken ser. III, 1030. Kreysig Beitr. Ii. ■i Limmer Plss. S. 319, 328, 329, 353 ff. Scbocttgeu oj). min. p. 245. Stöck. I, 1". Palaeky II. 73. Ürigg. Guelfieae III, 807 ff. 1212 den 15. October belehnt Kaiser Friedrich II. den König Ottokar von Böhmen, wegen der Verdienste der Böhmen um seine Erhebung, mit verschiedenen Schlössern, wie Mylau (Milin), Reichenbach, Lichtenstein, Dohna und andere. Palaeky II, 75, Limmer Plssn. S. 541, Scheettgen inv. dipl. p. 64. Reg. 1298. Andere setzen diese Urkunde in das Jahr 1213 den 26. September: Schultes
Charter: 21
Date: 1266 Michaelis
Abstract: 1266: Landgraf Albert von Thüringen bestätigt in Eckartsberga, 1266 zu
Michaelis, dem Kloster Piorta sechs Aecker in Auerstädt, wobei als Zeuge Henricus de
Schonenberc vorkommt. Wir wagen nicht zu behaupten, dass dieser Heinrich unserer Familie
angehört, dasselbe gilt von einem Heinrich in mehreren Urkunden desselben Klosters von
1271. Orig. auf der Rathsbibl. in Leipzig, cod. mscr. p. 237. Schöttg. op. min. 264,
Bertnch ehr. Port. p. 37 II und 7ft. Sch. und Kr. Nachlese I. 170, 171.
Charter: 49
Date: 1303 am 19. Nov.
Abstract: 1303: Am 19. Nov. [eigentlich 18. Nov. - Eckhart Leisering] erfolgte ein Schied Ulrichs, Archidiaconi ecelesiae
Merseburg., über das Patronat der Kirche in Kohren (Chorun), welches dem deutschen Hause
in Altenburg, nicht aber dem Markgrafen Friedrich von Meissen, noch Friedrich von
Schönburg zustehe. Lata in ambitu eccl. Merseb. 1303, XIII. [eigentlich XIIII. - Eckhart Leisering] Cal. Dec. Orig. Urk. im
Hpt.St.A. Dresden nr. 1742. Mehr über die Beziehung des Hauses Schönburg zu Kohren s. b.
J. 1350.
Charter: 55
Date: 1315 am 1. Mai
Abstract: 1315: Am 1. Mai 1315 geloben elf Adelige, die vom Erzbischof Bernhard von
Magdeburg zwischen Landgraf Friedrich von Thüringen und ihnen gemachte Sühne halten zu
wollen. Zeugen dieses Gelöbnisses, zu Merseburg abgeschlossen, sind Fritz von Schönburg,
Schonemburg, Fried rich von Schönburg, Heinrich von Waldinberg. Urk. im Hpt.St.A. Dresden
nr. 2037. Gretschel I, 191.
Charter: 56
Date: 1316-03-10
Abstract: 1316: Erkinbrecht, Burggraf von Starkenberg und die Gebrüder Friedrich, Hermann
und Fried rich von Schönburg, Schoninburc, verschreiben sich in Zwickau am 10. März 1316,
dem Mark grafen Friedrich von Meissen zu dienen mit resp. 10 und 30 Mann vf die Voigte zu
Plauen und zu Gera,
Charter: 63
Date: 1326 X. Cal. Dec.
Abstract: 1326: Papst Johann XXII. befiehlt dem Archidiaconus zu Prag wegen verschiedener
dem Nonnenkloster St. Clarae zu Znoym durch Frederic us, Fei k und Hermannus, den Söhnen
weiland Friedrichs von Schönburg, fratribus laicis Prag, dioec., zugefügten Beleidigungen
Unter suchung anzustellen. Dat. Avignon 1326, X. Cal. Dec., den 22. Nov. Orig. Urk. im
Archive jenes Klosters, abgedr. im cod. dipl. Mornv. и VI p. 248. Obige Notiz war bisher
unbekannt, leider fehlen uns auch die Angaben über die Veranlasung zum Streite. Der
verstorbene Friedrich von Schön burg ist ohne Zweifel der beim J. 1285 genannte, welcher
ebenfalls mancherlei Händel mit dem Bischof von Olmüt» hatte, in dessen Sprengel auch das
Kloster zu Znoym gehörte. Die Forts, von Dudiks Gesch. von Mähren wird gewU» Näheres
berichten.
Charter: 38
Date: 99999999
Abstract: 1290: Die Gebrüder H. und F. de Scheenbergk, womit Hermann und Friedrich von
Schönburg zu verstehen sind, verkaufen einen Theil von Hillebrandisdorf (Hilbersdorf bei
Chemnitz) der Abtei zu Chemnitz. 1290 den 1. Mai verkauft Budivvogus dictus de Schenberg
sein Erbtheil in Leditz, zugleich mit dem Patronatrechte, dem Kloster Plassen. Leditz oder
Luditz gehörte zu den Schfinburgischen Besitzungen im Elbogener Kreise in Böhmen und ist
daher dieser Budiwogus, trotz der Schreibart Schenberg, sicher unserer Familie
einzureihen. Die Stadt Luditz besassen zu Anfang des 13. Juhrhunderts die Herren Luditz
von Bicsenburg. aus deren Geschlecht, das, wie wir bei den Jahren 1281 und 1282 kennen
lernten, mit dem unserigen verwandt war, Udiilricus das Dorf Ninitz testamentarisch
derselben Kircho in Plass (Plassen) verehrte. Später kam Luditz an die königliche Kammer
und ward vom König Johann an die Herren von Guttenstein, sowie an andere Herren verpfändet
(Balb. misc. lib. VIII.). Noch im J. 1375 gründete und stiftete Borso von Biesenburg. Herr
der Stadt Luditz, in der dasigen Pfarrkirche eine Messe. (Balb. misc. V, 1, 61). Bei den
bekannten verwandtschaftlichen Beziehungen der Ricsenburger zu den Schönburgern ist eine
Vererbung eines Theiles von Luditz sehr nahe liegend. Kicgger Archiv II. 667. Schaller
Böhmen II. 133 ff. 1290 den 1. Sept. verkauft Fridericus de Seoncburc im Einverstandniss
mit seinen Söhnen Hermann, Friedrich, Dietrich und Friedrich dem Propste der Stiftskirche
zu Meissen, Bernhard von Camenz. für das Kloster Marienstern mehrere Besitzungen, worüber
in Glauchau 1290 die Egidii eine Urkunde gegeben wird. Diese ungemein wichtige Urkunde
verdient wegen der darin enthaltenen verwandtschaft lichen und der Besitzverhältnisse in
der Oberlausitz, eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Vor allen Dingen ist wegen des
Ausstellungsortes kein Zweifel^ dass hier nur von Schönburgern die Rede sein kann, wie
denn auch die Namen der Söhne Friedrichs uns schon 1288 bekannt wurden. Käufer für das
Kloster Marienstern ist Bernhard von Camenz, Propst der Domkirche zu Meissen, welchen
Friedrich seinen Blutsverwandten, consanguineum, nennt. Aus den Reg. 1218 und 1285 ist uns
bereits jene Familie in ihren Beziehungen zu der von Schönburg angegeben worden. Aus
dieser Urkunde wird uns nun weiter klar, dass Heinrich von Colditz (s. Reg. 1286)
sororius, Schwestermann genannt wird und dessen Bruder Withego, Bischof von Meissen, nennt
weiter im Jahre 1319 Bernhards Bruder, Withego von Camenz, seinen Onkel. Im Jahre 1264 war
durch die Brüder Withego, Bernhard und Bernhard von Camenz das Kloster Marienstern
gegründet worden. Von ihnen wurde Withego in der Folge Bischof von Meissen und der jüngere
Bruder Bernhard Propst und endlich sein Nachfolger. Dieser Bernhard ist der urkundlich
oben genannte. Er war es, der sich besonders für den Bau des Klosters interessirte, in
welchem seine Schwestern Amabilia und Agnes die ersten Aebtissiuneu waren. Er selbst hatte
dem Kloster alle seine. Güter «remen eine im Verhältniss unbedeutende Nutzniessung
abgetreten. Urk. abgedr. im cod. dipl. Lus. sup. cd. 2. t. l. p. 131 und t 2. p. 18. Ucber
Marienst«rn u. s. w. s. Carpzov Ehrent. I. 38, 315. II, 329. Hoffmann sor. I, 23, 275.
Oberlaus. К. Gall. 56, 210, 411, 443, N. Laus. Mag. 35, S. 436. Dobner monum. V, 77.
Kneschke Adelslex. II. 200 (sehr dürftig und theilweise unrichtig). Grosser Laus. Merkw.
II, 12. III, 32. And. Angelus anual, march. Brandenb. II. 107. Budäus in Drcsdn. Gel. Anz.
1760 S. 769. Cod. dipl. Lus. sup. I, 87 und II, 7. 27 Die dem Kloster jetzt durch
Friedrich von Schönbure cedirten Besitzungen, die sicher nur durch mütterliche Erbschaft
erlangt waren, bestanden in der Hälfte der Dörfer Crostwitz, Schaz- titz, Radlwicz,
Conewicz, Chocin, Duringenhausen, d. h. Crostwitz, Tschaschwitz, Ralbitz, Cunne- witz,
Cottyne oder Kotten, Düringshausen; denn die andere Hälfte dieser Besitzungen war bei
Stiftung des Klosters im J. 1264 bereits demselben durch die Begründer übergeben worden.
Die Urk. von 1264 im cod. dipl. Lus. sup. I, 87 und II, 7 mit Beyer, Altzelle S. 552 u.
553. verglichen, zeigt eine Abweichung iu den Namen der Besitzungen, indem l. �?. I, 87
Ciostitz, l. �?. II, 7 dngegen Kunewitz genannt wird, so doss demnach, wenn wir letzterer,
nach dem Originale in Marienster n genommenen, Abschrift folgen: Crostitz media villa
fehlte. Ucbcr die Besitzungen des Klosters s. Carpzov Ehrent. S. 337 und Oberl. K. Gall.
S. 447, sowie S. 332, 337. 338. Unsere Urkunde in Verbindung mit der von 1234 erörtert
genau Schiffuer im N. Laus. Mag. 30, 287. Crostwitz ist noch heute eine katholische
Pfarre, in welche Tschuschwitz cingepfarrt ist. Kalbitz Avar früher ein Filial von Crost
witz und bildet erst seit 1754 eine eigene Parochie. zu welcher auch Cuunewitz gehört.
Ferner erhält das Kloster die Hälfte der Stadt Bernhardsdorf (Bernstadt) mit dem Patro-
natrechte und dem ganzen Dorfe Bernhardsdorf (Altbernsderf bei Bernstadt), sowie einen
Wald bei Ditterichsbach (Dittersbach) für zusammen 1300 Mark. In der Nähe davon heisst
jener Wald noch jetzt der kleine Nonnenwald. Von Altbernsdorf wissen wir, dass es 1234
Zdizlaus von Schöuburg besass und folgern, dass nur durch die Verwandtschaft mit der
Familie von Camenz diese genannten Hälften in Schönburgischen Besitz gelangten. , Nach
Vermuthungen sollen die hier ansässig gewesenen Familien, unter welche auch die von
Biberstein zu rechnen sind, ein Schloss auf dem Hutberge bei Schönau bewohnt haben. Oberl.
K. Gall. S. 122, 209, 424. Die Vermuthung. dass in der Lausitz der Stammsitz der Familie
von Seliönburg zu suchen sei, haben wir oben bereits, S. 6, angedeutet. Durch den Tod des
Sifridus, des Sohnes Günthers von Cygilheim waren Friedrich von Schönburg die Dörfer
Zhulisdorph und Zalow anheim gefallen, welche er jetzt ebenfalls für 120 Mark verkaufte.
Diese beiden Orte, jetzt Solschwitz und Saalau genannt, wurden nebst den eben ange führten
Kotten und Düringshauseu bei der unglücklichen Theilung Sachsens 1815 zu Prcusscn
geschlagen. Zur Schönburgischen Geschichte steht Ziegelheim noch heute in Beziehung, indem
ein gleichnamiger Ort, der jedenfalls der Familie Namen und Ursprung verdankt, seit den
ältesten Zeiten eine Sehönburgische Besitzung ist. Das Dorf Ziegelheim, nördlich von
Glauchau gelegen, hatte bis um die Mitte des 14. Jahrhunderts eigene Herren, auf welche
die Familie Schönburg folgte. Nur ein Mal gehörte es kurze Zeit unterpfändlich der Familie
Kolowrat. Von dem Adcls- geschlccht von Ziegelheim sind uns verschiedene Ahnen urkundlich
bekannt z. B. Conrad 1269 tbei Liebe S. 22), Günther, Heinrich 1203—1301, der in
Flemmingen bei Altenburg und Hermann, der in Pordiz bei Altenburg Güter besass, Johannes,
rector capellae hospit. extra muros oppidi Zwickaviensis, Nicolaus, Propst des Klosters
Stochau 1416, Caspar auf Bischofsheim, Lehnsmann des Borso von Camenz, besass 1423 die
Ohbm bei Brunaw, Caspar und Dietrich 1437, Balthasar ist Kanunermeister am Hofe des
Markgrafen von Meissen und wahrscheinlich dessen Sohn, 1456, Gespiele der Kurprinzen Ernst
und Albert von Sachsen, Caspar erhielt 1543 vom Kurfürst Moritz das Gut Oberau bei Meissen
und starb 1550. Barbara von Z. und Tieffenfurth ist Frau der Herrschaft Seidenberg,
Gemahlin Christians von Nostitz und starb 1662. 1544 soll Kaiser Karl dem kaiserliehen
Rath Christoph von Carlowitz auf Bothenhaus in Böhmen das Wappen der aus gestorbenen und
verwandten Familie von Ziegelheim, mit dem Familienwappen von Carlowitz, unter dem
Wahlspruch: Virtuti nulla invia est via, bewilligt haben u. s. w. Der Ausfertigung der
Urkunde auf dem Schlosse,zu Glauchau, wo demnach Friedrich von Schönburg residirte,
wohnten verschiedene Zeugen bei: Unarcus de Waldenburc von der Nachbarbesitzung
Waldenburg, Henricus de Coldicz, sororius noster, dessen Gattin Amabilia (s. Keg. 1286)
folglieh Friedrichs von Schönburg Schwester war, Johannes de Senftenberc (nach Cod. dipl.
Lus. 11 p. 19) oder Teustenberc (nach 1. �?. I p. 233), wofür Schiffner (N. Laus. Mag. 30,
288) jedenfalls richtig Gerstenberg gelesen wissen will, ein Name, der in Verbindung mit
einem andern Zeugen von Mackowe, Mcckau, öfter noch auftritt. Die Familie von Gerstenberg
hatte den iileichnainisen, bei Altenbure еек-еепеп Ort als Stammsitz innc und auch in
Cosma 1227, in Lossen (Lozne) und Drehna (Drenowe) bei Altenburg Güter. Es war ein
burggräflich Alten- burgisches Adelsgesohlccht, das in Altenhurgischen Urkunden oft
vorkommt und bis ins 18. Jahr hundert hinein blühte, da es 1710 mit Heinrich Wilhelm von
Gerstenberg erlosch. Vielleicht waren sie Sehönburgische Lehnsleute und Burgmänner (s.
Kneschke Adelslex. III, 498, die Mitth. der Osterl. Ges., die Altenb. K. Gall, und Liebe
Nachlese u. s. w.) Sifridus de Maekowe et Helfericus frater ejusdem, sowie Albertus de
Mekaw, 1297, gehörten einer Familie an, die ihren Sitz im Dorfe Grossmecka bei Altenburg
hatte und ebenfalls oft als Schönburgische Vasallen, wie die vorgenannten von Gerstenberg,
in Schönburgischen Urkunden angetroffen werden (s. Altenb. K. Gall. S. 147 und К. Gall. X,
79). Aus späterer Zeit kennen wir Conrad, Albrecht und Gotfriet 1306, Rudolph 1324—43,
Nickel 1342, Henselin Rittcr und Helford 1354, die Brüder 4 _ 28 Conrad, Albert und
Helferich 1357, Lipmann 1360, Helferich verkauft l366 das Vorwerk zur Bahne" bei
Altenburg, Albrecht 1405, Rudolph, Hauptmann in Glauchau, stiftet 1440 das Hospital zu
Lichtenstein, Titze und Albrecht 1443. Ein Zweig der Familie besass das Lindenvorwerk bei
Kohren, 1400, und Gnandstein, z. B. Helferich 1451, der Kunz von Kaufuugen unterstützte,
als dieser von Kohren aus den Prinzenraub einleitete. Nach dem traurigen Ausgange
flüchtete Meckau; auf Bitten jedoch des Kursächsischen Rathes Hildebrand von Einsiedel,
der Meckau's Schwiegersohn war, zog der Kurfürst von Sachsen die Meckau'schen Schlösser
nicht ein, sondera belehnte den jungen Meckau, unter der Bedingung, dass, wenn er ohne
Leibeserben sterben würde, sein Schwager, Hildebrand von Einsiedel, die Schlüsser erhalten
solle, was auch geschah. Melchior von Meckau erscheint 1474—1482 als Dompropst zu Meissen
und dessen Eltern: Melchior und Clara geb. von Honsperg-Schwcta, sowie der Bruder Caspar,
kaiserlicher geheimer Rath; Albrecht ist 1522 Propst und 1528 Domherr in Altenburg. Die
Familie soll mit Dietrich im Jahre 1538 ausgestorben sein und nur eine Nebenlinie durch
Melchior in Oesterreich fortbe stehen. Als Schönburgische Vasallen erscheinen Glieder
dieser Familie in der Umgebung ihrer Lehensherren als Burgmänner auf dem Schlosse
Glauchau, 1379 und 1388, die Zinsen in Auer bach bei Zwickau besitzen und als
ursprüngliche Herren von Thurm bei Glauchau z. B. Rudolph 1411 und Heinrich, nach dessen
letzteren Tode, 1463 oder 1489 dieses Gut an die von Weissen bach kam, von denen es seit
1816 die von Kotzau als Schönburgisches Lehen inne haben. Ein anderer Zeuge in unserer
Urkunde Conradus de Orla wurde schon 12t31 und 1288 genannt und erscheint noch 1305 und
1306 als Burgmann zu Crimitschau, dasselbe gilt vou Henrieus de Tribenshagin, der 1269,
1283 und 1297 noch vorkommt und sich von Trebishain, G.A. Borna, schrieb.
Charter: 36
Date: 99999999
Abstract: 1288: Als Burggraf Heinrich von Altenburg, Herr in Zinnenberg bei Penig, am 13.
Febr. 1288 das Dorf Plotendorf den Brüdern vom deutschen Orden in Altenburg mit Wäldern
und Weiden übergibt, bezeugen diese Uebergabc auch Fridericus sen. de Sconenburc, Wnarcus
de Waldenberc etc. Dat. Altenburg. Orig. Urk. im Hpt.St.A. zu Dresden, nr. 1189. Das Dorf
Plottendorf bei Altenbuif: wurde bereit.« 1280 und 1282 urkundlich erwähnt. Am 16. März
1288 erfolgte eine zweite umfangreiche Schenkung des Schönburgischen Hauses an das Kloster
zu Geringswalde, durch eine in Glauchau, XVII. Cal. Apr. 1288 aus gestellte Urkunde.
Friedrich von Schönburg, miles, bestätigt hierdurch, im Einverständniss mit seinen Erben:
Hermann, Friedrich, Dietrich, Friedrich und Heinrich nicht allein die frü heren, dem
Kloster gewidmeten Schenkungen, sondern übergibt auch demselben anderweit folgende
Besitzungen: den ihm zugehörenden Theil von Wreisstropp, welcher in der andern Seite des
Dorfes bestand, welchen Bernhard von Rothschütz von der letzten Aebtissin 1543
zurückkaufte (s. Reg. 1233, 1238, 1271. K. Gall. I, 23). Das Patronatreeht der Kirche war
bekanntlich dem Kloster sogleich bei der Stiftung 1233 ertheilt worden und wird jetzt,
zugleich mit den sechs 1233 geschenkten Hufen in Tsehannewitz und dem Walde bei
Ileinriehsdorf, der Fröhna bei Heyers dorf (s. Reg. 1233) bestätigt. Der Teich bei der
Stadt Geringswaldc mit den darein fliessenden Bächen scheint mit dem ursprünglich
überlassenen ebenfalls identisch zu sein und gehörte dem Kloster bis-zur Aufhebung und
weiter noch zum Gute Geringswalde (Bernh. S. 11). Neu finden wir Aecker und einen Wald,
den der verstorbene Lutoldus miles dominus de Moeella besessen hatte (s. Reg. 1261), sowie
das Dorf Ascholveshagen und Vleminge d. i. Aschershayn und Flem mingen im G.A. Hartha (s.
Beruh. S. 9. Misc. Sax. 1772 S. 313), sowie 16 Hufen. Drei Mühlen mit Zubehör existirten
schon 1233, sowie die fünf Güter in Altgcringswalde, auch rührte das judicium sanguinis
vom J. l261 her. Von den Zeugen dieser Urkunde sind uns conradus de Orla, Heinrich Pleban
von Glauchau und Johann Pleban von Lichtenstein schon 1261 bekannt worden, obschon
ersterer, der noch 1306 vorkommt, dort de Horla heisst. Siegfried Pleban von Colditz lebte
schon 1286. Die Orig. Urk. befand sich früher mit dem woblerhaltenen Schönburgischen
Siegel beim Klostergute Gerings walde, abgedruckt bei Beruh. S. 56, wo fälschlich 1283 für
1288 steht, indem ein V fehlt, in Misc. Sax. 1767 S. 77. Heine Rochlitz S. 70. Kamprad
Leisnig S. 429. 1288 ist Hermann von Schönburg auf einer Versammlung zu Leipzig und
spricht gegen Landgraf Albert von Thüringen für dessen Söhne Friedrich und Diezmann „als
seine recht mässigen Herren."
Charter: 29
Date: 99999999
Abstract: 1279: Landgraf Albert von Thüringen übergibt am 12. März 1279 den Brüdern des
deutschen Ordens zu Altenburg eine und eine halbe Hufe zu Sluzich, d. i. Schlauditz bei
Altenburg, die Conrad von Zemin, d. h. Zchmen, Ritter, in Lehen hatte. Zeugen u. A.
Fridericus de Sco- nenburch, Joh. de Jerico, Joh. de Remese ete. Orig. Urk. dat.
Altenburg, die Gregor. 1279, im Hpt.St.A. Dresden, nr. 938. Unter Joh. de Remese ist eine
Familie zu verstehen, die dem plcissnisehen Adel angehörte und sich von dem Dorfe Remse
bei Altenburg schrieb. Sie ist daher nicht mit dem Orte Remse, zwischen Glauchau und
Waldenburg, zu verwechseln, wo ein Kloster stand. Ein zelne Glieder dieser Familie werden
uns noch weiter als Schönburgische Vasallen begegnen. S. Reg. 1280, 1300 und 1323. Mitth
d. Osterl. Ges. V, III. und öfter. Heinemann von Dubena (i. c. Duba), dapifer des
Königreichs Böhmen und seine Brüder Albeit und Zdenko bestätigen am 3. Juli 1279 alle
Schenkungen, welche ihre Vorfahren dem deutschen Hause in Zwctzen gemacht und eignen
überdies dem Orden alle mütterlichen Erbgüter daselbst. Zeugen: Fridericus de
Schoninburch, Jerco de Waldinberg, Unharch frater ejus ete. Dat. in civ. Prag V. Non. Jul.
Orig. Urk. im Hpt.St.A. zu Dresden, nr. 951. In demselben Jahre bezeugt Fridericus de Sonn
u bur g mit dem Burggrafen von Starkenberg, den Herren von Waldenburg, Crimitschau und
Colditz, eine Urkunde des Burggrafen von Altenburg für das dasige Kloster, in welcher
letzterem alle Freiheiten bestätigt werden. Urk. bei Liebe Nachlese S. 41. Göpfert S. 7.
19
Charter: 16
Date: 99999999
Abstract: 1251: Markgraf Albert von Landsberg gebietet , die vom Kaiser Friedrich II. in
Altenburg gemachten Stiftungen und Wohlthaten festzuhalten und bestätigt dieselben.
Gegeben zu Alten burg den 15. Juli. (Id. Julii, Ind. IV.) Zeugen dabei sind: Heinrich der
Aeltere von Plauen, Heinrich der Aeltere von Weida, Friedrich von Schön burg
(schonneburgk), gunter von Crimitschau (crimtschaw) u. s. w. Mitth. d. Ges. d. Osterl. II,
168. Als in demselben Jahre Markraf Heinrich von Meissen und des Osterlandes den Verkauf
zweier Dörfer an das Kloster Altzelle, durch Günther von Biberstein, genehmigt, ist in
Altzelle 1251, V. Id. Aug. Ind. IX. mit gegenwärtig: Albertus praefectus de Lizenik,
Heidenricus de Grunenhain, Otto de Nuschin (Nossen), Vlricus de Malthiz, Hermannus de Scho
nenberc ete. Urk. bei Märcker S. 410. Beyer S. 549. Erben regest» p. 591. Mser. d. dtsch.
Ges. Leipzig.
Charter: 14
Date: 99999999
Abstract: 1243: Hans von Schönburg soll in diesem Jahre gestorben sein. Ein Hans, Graf
von Schönburg, der jedoch kaum unserer Familie angehören dürfte, hielt sich 1257 am Hofe
des kurze Zeit bestandenen römischen Königs Richard zu Köln auf. Weller �?�?es VII. 32.
Stöckh. I. 17. Richter l. c, nennt ihn einen Sohn Hermanns von Schönbuig.
Charter: 22
Date: 99999999
Abstract: 1268: Der Bischof Witego von Meissen confirmirt die Errichtung der Pfarrkirche
zu Bortewitz (G.A. Wurzen) und überweist zur Dotation Korn- und Haferzinsen im Dorfe
Podlusitz und Belen (Podelwitz. G.A. Colditz. und BGhlcT.. G.A. Leisnig oder Grimma),
welche vom Nonnenkloster Geringswalde erkauft worden waren. (Sch. und Kr. scr. II, 194.
Bernh. S. 14).
Charter: 5
Date: 99999999
Abstract: 1217: Kaiser Friedrich II. bestätigt am 8. Nov. 1217 die von seinem Vasallen,
dem Burggraf Albert von Altenburg an das Marienkloster daselbst geschenkten Güter und
Aecker im Dorfe Steinwitz (Stenwitz) bei Altenburg und verbietet die Beeinträchtigung
dieser Zueignung bei 60 Mark Goldes Strafe. In der hierüber zu Altenburg ausgefertigten
Urkunde finden wir unter den weltlichen Zeugen auch Hermann von Schön burg (Sconinburc).
Schultes dir. d. II. 523. In dem Tauschbriefe der Grafen von Ottenburg mit der Abtei
Waldsachsen, Tursenreuth betr.. findet sich als Zeuge in demselben Jahre u. A. Friedrich
von Schönburg (Schonburg). Lunig R. A. spicil. secul. II. 1835.
Charter: 58
Date: 99999999
Abstract: 1318: Der Leitmeritzer Propst, Heinrich von Schönburg, erhob* bei dem Papste
Johann XXII. *o schwere Klagen gegen den Bischof von Prag, Johann von Drazic, dass
Letzterer persönlich 39 nach Avignon, dem damaligen Sitze des Papstes, zur Verantwortung
ziehen und dort mit seiner Processführung beschäftigt, bis zum J. 1329 verweilen musste.
Als Punkte der Anklage waren erhoben worden vorzüglich Ungehorsam gegen den päpstlichen
Stuhl, Beschützung der Ketzerei und Simonie, doch wurden dieselben nach vielfacher und
langer Untersuchung endlich imgcgründct befunden, die Unschuld des Bischofs vom Papste
anerkannt und er wieder in seine Diocese Prag entlassen. Nach anderer Angabe soll derselbe
Heinrich früher Canonicus auf dem Wischerad zu Prag, 1318. gewesen niul erst 1329 Propst
zu Leitmeritz geworden sein, was jedoch nicht richtig ist. Palacky II, 2, 156, Stöckh. I,
19. Balb. mise. IV, 2, 42. Die Quellen dieser That sind hinsichtlich Heinrichs sehr
widersprechend. Nach Bcckler, hist. How. I, 2, 3 «oll Heinrich von Lipa den Propst von
Leitmeritz, Heinrich von Schönburg, zur Anklage veranlasst haben, um freiere Hand über die
Verwaltung Böhmens nach des Bischofs Entfernung zu haben, der der Königin als Geh. Rath
zur Seite «tand. Balbinus schreibt: Henricus de Schoniburg, Thurmgus, praepositus
Litomeiicensis und nennt ihn wegen der Verdächtigungen einen spurius. Aehnlich in ser.
rer. Boh. t. II. Prag 1784, Francisci chrou. Prag I c. 31 p. 105., Chron. Benessii de
Weitmil l. II p. 234: His temporibus (1318) iniquus et versutus homo, omni malitia ac
nequitia plenns Henricus de Souburk, praepositus Luthoniericensis, nationc Thuringus, sed
spurius, confictis pluribus Venerabilem patrem Dom. Joannem quartum episcopum Pragenseni
XXVII. virnm bonnm et per omnia laudabilem, procuravit citari pewona- liter ad curiam
Вош�?шиа quae tunc erat in civitate Avinionensi, temporibus Dom. Joannis Papae XXII. ubi
praefatu* Dom. Pragensis stetit cum diclo Schonburkonc diácono et fraudulento homine per
annos XI in continua actione. Et �?ои- rictus est ill�? pessimus Theotunicus de omni
malitia et nequitia sua, quas in ore diaboli, patris sui, adversus virnm inno- centem
confinxernt. Hunc Henricum fuisse spurium diserte nlnrmat Franeiscus (in chron. Prag).
Ebenso schreibt Dobnev mou. V p. 366: Erat quidam Henricus de Schonenberk (Schouenhurch,
Sonburch) nomine Canonicus Wissegradensis icclesiae, sed natus illegitime qui... accusabat
etc. Balb. epit. III, 347, 351. Pelzel Karl IV. p. 110 nennt ihn Hermann ron Somburg. In
demselben Jahre, 1318, unterschreibt Ernestus de Schönburg, Sschumburg, die vom König
Johann dem Bisthum Prag ertheiltc Erneuerung und Bestätigung der Privilegien. О О О О о о
Bulb. misc. XI, 1, 13. Beckler hist How. I, 2, 3. Er ist, also jedenfalls, der in Böhmen
für Schönburg üblichen Schreibart halber, zu unserer und nicht zur Sehuumburgischen
Familie zu zählen.
Charter: 35
Date: 99999999
Abstract: 1286: Friedrich von Schönburg schenkt dem Kloster Geringswaldc das Dorf Wyhra
(Wiehra im G.A. Borna). Deshalb hatte das Kloster hier eine Zehntscheune, ein Stück Holz
und verschiedene gegen Laaszins ausgethane Aecker, auch zu Margaretentage den Zchnten von
den Lämmern, Schweinen und Gänsen zu erheben. Die Urk. selbst fehlt, wir kennen nur den
Inhalt aus Vogel in Kreysigs Beitr. 3, 73 und Bernh. S. 12. In demselben Jahre, indict.
XIV., erhielt auch das Kloster Gcringswalde von Amabilia. der Gemahlin Heinrichs von
Colditz und vom Pleban Siegfried zu Colditz einige Zinsen in Kuldahin. Die Urkunde
bezeugten Wichardus und Willehelmus sacerdotes, heinricus de Schellen- bergk und heinricus
de kotteritsch. Amabilia von Colditz war vielleicht eine geborne von Schön burg, denn im
J. 1290 wird Heinrich von Colditz Friedrichs von Schönburg Schwager genannt. Ist es schwer
in Kuldahin Koltzschen (G.A. Colditz) wiederzufinden, so dürfte Rochs Erklärung (Kreys.
Beitr. 1, 19), dass damit das von Albinus erwähnte Dorf Golenziza gemeint sei, noch
gewagter sein. Wir glauben vielmehr Kuldahin mit Culten in Verbindung bringen zu müssen,
welches Dorf 1291 in Schönburgischcm Besitze ist und jetzt zum G.A. Crimitschau gehört.
Urk. bei Bernh. S. 12, 57 und Reg. 1291.
Charter: 33
Date: 99999999
Abstract: 1283: 1283 den 21. März verkauft das Kloster zu Riesa etliche Güter im Dorfe.
Hotiendorff. d. i. Hohndorf Ein G.A. Orossenh.iin, die jährlich drei Talente oder Mark
weniger vier Schillinge Zinsen, dem Propst und den Nonnen zu Oerings walde mit aller
Gerechtigkeit. Dat. 1283, die Bernhardi, XII. Cal. Apr. Diese bisher nicht gedruckte
Urkunde liaben wir, weil sie das Schönburgische Kloster Geringswalde betrifft, angeben
wollen. Am 23. Juli 1283 beurkunden Hermann, Guardian in Budesyn (Budissin), Luther von
Scribersdorph (Schreibersdorf), Reinhard von Themeriz (Tcmmritz) und die Schoppen der
Stadt Budesyn, dass der Streit zwischen dem Kloster Altzelle eines und dem zu Budesyn
wohnhaften Nicolaus von Bore andern Theils, über das Dorf Ditheriehsbach und das halbe
Dorf Naundorf, welche Güter dieser von Friedrich von Sc h onenbur �? in Lehen hat, das
Kloster aber gekauft zu haben behauptet (s. oben), durch ihre Vermittelung verglichen
worden, so dass Nicolaus von Bore, wahrscheinlich von Burkau bei Budissin, gegen Empfang
von 40 Mark auf alles Rec ht, das ihm, seinen Verwandten und Freunden an diesen Dörfern
anscheinend zugestanden, verzichtet hat. Dat. Budesyn 1283, X. Cal. Aug. Das Orig. der
Utk. im Hpt.St.A. zu Dresden, abgedruckt im cod. dipl. Lus. sup. cd. Köhler, ed. 2. p.
112- Beycr S. 561.
Charter: 51
Date: 99999999
Abstract: 1306: Friedrich von Schönburg, Schonenburg, der junge, zu Crimitschau,
Crimazow, gesessen, verbindet sich, nach dem AVillen des Kaisers Albrecht, mit den
Reichsstädten Altenburg, Chem nitz und Zwickau, welche sich bereits 1292 bei den
Differenzen zwischen dem Landgraf Alben und seinen Söhnen vereinigt hatten, zur Behauptung
der Reichsunabhängigkeit, unter Vermittelung des Burggrafen Albert von Altenburg und
Unarchs von Waldenburg, zu Waldenburg, vig. Pauli conv., den 24. Jan. 1306. Bald nach
Abschluss jenes Bündnisses, das Conrad von der Orla, Conrad Trützschler, Truziler, die
Ritter, der Propst Hermann von Frankenhausen und mehrere Chemnitzer Bürger als Zeugen
unterschrieben und welches nöthigen Falls Graf Philipp von Nassau auf kaiserlichen Befehl
unterstützen sollte, begann der Kampf zwischen Landgraf Albert, auf dessen Seite die
Reichsstädte und Friedrich von Schönburg kämpften, und seinen Söhnen. In einem Treffen bei
Lichtenstein, am 15. Mai 1306, siegten Alberts Söhne, und die Reichsstädte, besonders
Zwickau, erlitten grossen Verlust. Nachdem Albert, gezwungen von seinem Sohne, Markgraf
Friedrich von Meissen, abgedankt hatte, zog 1307 Kaiser Albrecht mit Heeresmacht heran, um
dem Markgrafen Friedrich Meissen und das Osteiland zu entreissen, weil ihm wahr scheinlich
nach dem silberreichen Erzgebirge gelüstete. Borna ward mit Hilfe der Reichsstädte
genommen und Lucka im Altenburgischen belagert, doch wurden hier am 31. März 1307 die
Kaiserlichen und deren Anhang in einer grossen Schlacht geschlagen, Graf Philipp von
Nassau, der kaiserliche Heerführer getödtet und Friedrich von Schönburg, der Anführer des
Contingents der Reichsstädte, gefangen. Dadurch gelangte Markgraf Friedrich der Gebissene
in den Besitz seiner Länder, zu denen er noch das kaiserliche Pleissenland schlug. Die
Gefangenen, unter ihnen also auch IViedrich von Schönburg, wurden in feierlichem Zuge nach
Leipzig geführt; doch erhielt Friedrich bald seine Freiheit wieder. Obige Urk. im V.G.A.
A. 3 und Herzog Zwickau II, 873. Ueber die Thutsachen: Grctschel I, 184, Herzog: U. 45,
Beust Jnhrbb. I. 67, Hering Hochland I. 100, Stöckh. I. 23, Braun III. 347. Glafey Kern 93
ff. Gar/.o de hello Frid. adm. p. 29 in Iloffm. seriptorcs rer. Lus. p. 52: „praeerat
hostilibus cohortibus Bonemus quidam, cui Schonbergo »rat cognomen: hic eaptus est et in
carcerem conjectus."
Charter: 59
Date: 99999999
Abstract: 1319: Als nach dem im August 1319 erfolgten Tod des kinderlosen Markgrafen
Waldemar von Brandenburg, König Johann von Böhmen Ansprüche auf dessen theihveise
Besitzungen erhol), erlangte er zwar die Mark Budissin, hinsichtlich Görlitz kam ihm
jedoch sein Schwager, Herzog Heinrich von Jaucr und Förstenberg zuvor. Daher zog der König
zu Anfang September mit #00 Mann von Prag aus, um seinen Ansprüchen Nachdruck zu
verschaffen. Ilm begleiteten in diesen Feldztig persönlich Herzog Nicolaus von Troppau,
Peter von Rosenberg, Wilhelm von Landstein, Hynek Berka von Duba, Thimo von Kolditz, die
Brüder Friedrieh, Hermann und Fr ice k, al. Fritzko, von Schönburg, Benes von Michelsberg,
Ulrich von Zebrak und Fried mann von Smoyno. Die ersten Feindseligkeiten wurden gegen
Herzog Heinrich ausgeübt, aber schon am 22. Sept. kam es im Lager bei Oclsnitz zu einem
Vergleich, kraft dessen Herzog Heinrich zu Gunsten des Königs entsagte und nur Görlitz und
Lauban erblich, Zittau aber pfandweise erhielt. In dieser Urkunde erscheinen obige drei
Brüder als Zeugen. Palacky II. 2. 136 ff.. Schotter I, 225. Cod. dipl. Lus. sup. ed. 2. 1
p. 236, Balb. misc. VIII. 268. Beckler How. II. 3, 2, Ludewig rel. VI, 4, Lünig K. A. p.
spec. I, 280. 933, ßuchholtz Gesch. der Churm. Brandenb. V. i.'i. Hoffmann script. IV,
186, Dumont corps dipl. I. 2. 47, Hiedel eod. dipl. Brandenb. II, Bd. 1, p. 443. Am 28.
Dec. desselben Jahres compromittirt Hermann von Schönburg, schonenburch, in einer
Streitsache mit seinem Oheim Borso von Riesenburg auf den Ausspruch der Schiedsmänner Otto
von Bergovv, Friedrich dem Aeltesten von Schönburg, Ulmann von Thyfinbach, henrich Drewiz
und Albrecht von Lvtitz, die sich zu Pirna versammeln sollen und setzt zum Pfände Haus
Honstein. Dat. 1320 an der kyndeliñc tage zum Gyrsberge auf dem Hause. Wir herman von
schonëburch bekennen an disemc ofteneme brife vnde tun kunt alle den di yn horin lese odir
gesell daz wir alle vnse sache di wir zv vnseme omen hern Borsin von Rysenburch habin vmme
scult vmme burgescaft vmme schadin odir vmme swelicherleyge scult iz sy di an geylt tritit
daz wir di habin gelascen zv den edelin hern ottin von Bergow zv hern fndriche dem edistin
von schonenburrh zv vlmane von Thyfinbach zv henriche Drewiz vnde zv Albrechte von lvtitz
waz vus di heyscen iz sy zv minne odir zv rechte daz wir dez scullin volge an alle widir
rede vnde dez seulle wir zv eyme tage kvmen hyn zv pyrne an deme achtin tage nach vnsir
vrowin tage der nv kvmftik ist an alles hindernisse iz en sy denne daz iz vus beneme
ehalte not odir dez lybes krankeyt ab wir dez nicht entetin dovor so habe wir herman von
schonenburch gesayez vnse hvs zv honsteine mit alle deme daz vus 40 nv dar zv bescyk vnde
gevallin ist zo eyneme phande also phandis reycht ist also lange biz daz wir iz getetin do
mite hat gelobit albreeht von lvtitz ab iz an vns bruch wurde daz her mit dem hvse sol
wartin hern Borsin von Rysenburch also lange biz daz wir iz tetin vnde gelobin daz daz wir
vnsin houpmä daran nicht swachin. Wir bekennen ouch dez ab di vunfe di dar vbir sint
gekorin sich nicht vor eyntin waz di meiste menige vndir den vunfin vns heyscen dez sculle
wir gevolgyck syn vnde soullin daz tun als ab sy iz vns alle vunfe hysen Daz dise rede
vnde di zgelubede ganz vnde stete werde gehaldin dez gebe wir ym diesen brif mit vnseme
ynsigele bestetigit. Der ist gescribin vnde gegebin nach gotes geburt her geczcalt Tvsent
jar drihundert jar in déme zcuwencygesten jare an der kyndeliñe tage zvm Gyrsberge vf dem
hvse. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden nr. 2185, an welcher das Schönb. Siegel fehlt. Ueber
die Verwandtschaft xu Ricsenburg s. Reg 1281.
Charter: 9
Date: 99999999
Abstract: 1222: Bei dem Zwiste der Herren von Mildenstein mit dem Ilochstift Meissen,
welcher wegen der Zehenden in der Herrschaft Frankenberg und im Burgwart Gozne entstanden
war und weshalb am 21. Jan. 1222 zu Meissen Verhandlungen gepflogen wurden, werden vom
Landgraf von Thü ringen zu Schiedsrichtern bestellt: Burggraf Meinher von Meissen, Ludolf
de Bedstete, Bernhard de Kamenz, Hermann von Schönburg (Sconeburch). Die Publication des
Schiedes erfolgt«' am 28. Jan. in Probsthaida bei Leipzig. Gautsch Archiv S. 62 ff.
erzählt die Fchde ausführlicher. Urk. bei Mürcker S. 301. wo audi S. 302 die Be weise
stehen, dass dieselbe nicht früher datiren kann. cod. dipl. Sax. reg. II, 1 nr. 92 und 97.
Am 29. Jan. e. a. er schien der vierte der betheiligten Brüder vor dem Landgrafen in
Leipzig. Auf dem Landtage zu Delitzsch, den Landgraf Ludwig berufen hatte, bestätigt
derselbe eine Schenkung an den Bischof von Meissen. In der Urk. hierüber, gegeben am 6.
Juni 1222, kommt u. A. auch als Zeuge vor Hermann von Schönburg (Sconeburc). Urk. im cod.
dipl. Sax. reg. II, 1, Nr. 95 nach dem Orig. im Hpt.St.A. Dresden. Schulte« d. d. II, 566.
Horn Heinrich d. Erl. S. 295, Schöttgen Wurzen S. 720. Mser, der deutschen Ges. Leipzig,
Meissen I, 143 In demselben Jahre, 1222 Ind. X., erfolgte die Stiftung und Confirmation
des Karthäuser-Klosters bei Crimit- sehau durch Bischof Engelhard von Naumburg.
Charter: 1
Date: 99999999
Abstract: 1182: Hermann von Schönburg, schon hochbetagt, soll mit seinem gleichnamigen
Sohne den Bau des Nonnenklosters zu Geringswalde bei Rochlitz begonnen haben. Nach seinem
Tode wurde er auch in demselben begraben. Man kennt mit Bestimmtheit das .Taln- der
Gründung des Klosters nicht, man sehliesst es nur aus den Worten der Stiftungsurkunde von
1233 (s. Reg. 1233), in welcher es heisst: quod ex ordine Lucii Pape elaustrum
sanetimonialium in gerungeswalde .... construximus. und am Schlusse: hec omnia sunt
collata pro testamento II. pie memorie de schoninbure qui gerungeswalde in ecclesia est
sepultus. Da nun Papst Lucius III. am 29. Aug. 1181 erwählt wurde und am 25. Nov. 1185
starb (Pagi breviar. III, 117. Platina vite p. 288), so gewinnt obiges Datum an
Wahrscheinlichkeit. In dieselbe Zeit {Mit die Gründung der bedeutendsten Klöster und
Bisthümer Naumburg und Meissen. Ob bei der Gründung des Klosters Geringswalde
(gerungiswnlde) der seit 1154 regierende 18. Bisehof von Meissen. Geruugns. der allerdings
bereits 1170 den 20. Nov. starb (Calles p. 127). von Einfluss gewesen ist, lasst sich
nicht beweisen, da die urkundlichen Quellen aus der ersten Zeit der Existenz des Klosters
sehr spärliche sind, nur vermnthen: denn schon Knauth (prodr. Misn. p. 177) leitet den
Namen von Gerungi sylva ab. Auch der Cod. dipl. Sax. reg. gibt uns keine Nachricht über
dieses Kloster und die Beziehungen zum Bisthnm Meissen, dem es untergeordnet war. Die
Grundung des Klosters Remse, 1144. der Augustinerklöster zu Altenburg nuf dem Berge, 1172.
nnd zu Celle bei Aue. jetzt Klöster lein. 1173. gaben ohne Zweifel auch den Schönburgern
Veranlassung, innerhalb ihrer Besitzungen ein Kloster zu gründen und dasselbe entsprechend
zu dotiren. Die Stiftung des Klosters zu Altenburg erinnert übrigens in manchen einzelnen
Bestimmungen an die dem Kloster Geringswalde verliehenen Hechte. Lcpsius HodiBtift N. S.
56 und Reg. 1333. 1261. Richter bim. Sch. I.
Charter: 28
Date: 99999999
Abstract: 1277: Heinricus de Schonenborg ist Zeuge, als Markgraf Dietrich von Landsberg
die Gerichte zu Eichsdorf, Echesdorf juxta villam Cheune, dem Stift Merseburg verkaufte,
desgleichen als Landgraf Albert von Thüringen dem Kloster Pforta das Dorf Flemmingen
übergab. Dat. 1277, VII. Cal. Jul. (d. 25. Juni). Kreys. Beitr. II. 9. Stöckh. 1- 18.
Hermann von Schönburg, auch Schoenenberg und Schowenberg geschrieben, ist 1271 den 24.
Februar bereits, bis vielleicht 1272 Comthur des deutschen Ordens zu Christburg, 1273 den
25. October Comthur zu Zantir, 1277 den 1. Januar bis 1289 den 5. Februar Land- eomthur
des deutschen Ordens zu Kulm. Noch 1290 soll er Landcomthur gewesen sein. J. Voigt der
Hitterorden S. Maria des deutschen Hauses ff. und Gesch. Preussens III, 308. 348. Petri de
Duisb. chron. p. 272. Millauer d. deutsch. ROrden S. 81, 205. III. Chr. v. Böhmen 1. 27.
Charter: 42
Date: 99999999
Abstract: 1294: Friedrich und Hermann von Schönburg beurkunden, dass die Schlösser
Dresden. Radeberg, Tharand, Dippoldiswalde, Wilansdorf (Wilsdruf), Liebethal, Ottendorf,
womit König Wenzel von Böhmen den Markgraf Friedrich den Kleinen beliehen, nach Beider
Verabredung ihnen unterpfändlich übergeben worden seien, um solche nach Friedrichs Tode,
dem sie wahr scheinlich eine Summe Geldes vorgestreckt hatten, als lediges Lehen an ihren
Herrn den Böh menkönig oder dessen Erben zurückzugeben. Diese für die Geschichte der
sächsischen Lande wichtige Urkunde wird bisweilen als ver dächtig und unterschoben
bezeichnet, doch wird sie unzweifelhaft durch Pelzels Abhandlung über die Herrschaft der
Böhmen in Meissen, in den Abhandlungen der böhm. Ges. der Wiss. l7K7 III. S. 39 ff. und
durch G ratsch el I, 171. Im Falle des Todes Friedrichs des Kleinen würden näm lich dessen
ältere Brüder Anspruch auf dessen Verlassenschaft gemacht haben. Einige setzen «las Datum
in das Jahr 1344 und beziehen demnach die Urk. auf Markgraf Friedrich den Ernst haften,
(Pelzel Karl IV. S. 125. Ludewig rel. VI, 31), Andere in das Jahr 1314, weil da Fried rich
noch iebte, der erst 1316 starb (Schöttgen), wieder Andere, weil in der Urkunde stcht: hoc
«le saepe dictorum domini regis et Friderici volúntate, wonach König Wenzel, der 1305
starb, 4 * 30 noch am Leben gewesen sein müsste, in das J. l304 und noch Andere in die
Zeit zwischen 1289 und 1298, weil angeblich Hermann von Schönburg 1300, Friedrich der
Aeltere 1299 und Dietrich 1298 das Zeitliche segneten (Kanzler S. 428 Anm.) Dann würde
allerdings das Jahr 1294 auch hinsichtlich VII. Ind. passen und folglich für MCCCXLIV zu
lesen sein MCCXCIV. (Pubitschka V, 559, Adelung Inv. p, 137, Lünigcod. germ, di pl. I,
406). 1300 den 19. April bekennt К. Wenzel von Böhmen, Dresden, die Burg Radeberg, den
Friedewald und die Burg Dohna mit allen Zugehörungen von Bischof Albert von Meissen zu
Lehen empfangen zu haben. Im J. 1294 soll Bcichwin von Schönburg Canonicus in Spcier
gewesen sein, doch dürfte der Zusammen hang dieses В., den Vogel und Stöckh. I, 18 und
andere Chronisten ohne weitere Quellenangabe hier anlühren, mit un serer Familie erst
festzustellen sein, da Werke über das Bisthum Spcier ihn nicht erwähnen.
Charter: 13
Date: 99999999
Abstract: 1238: Am 29. Oct. 1238 erfolgte durch Papst Gregor IX. die Bestätigung der Stif
tung und Schenkungen Hermanns von Schönburg für das Kloster Geringswalde und die demselben
übergebenen Besitzungen durch eine Bulle. Daraus ersehen wir, dass das Kloster ein
Benedictiner-Nonnenkloster und dem Bisthiimc Meissen untergeordnet war. Nach Einigen soll
es erst zu einem Mönchskloster gestiftet worden sein, auch sollen schon Mönche daselbst
verkehrt haben. Gewidmet war das Kloster der Mutter Maria und nach einer Urk. von 1288 dem
Evangelisten Johannes, sowie nach Urk. von 1214 dem Täufer und dem Evangelisten Johannes.
Die Patronatsrechte von Wizdrop und Lubiniz sowie der Besitz des Dorfes Heinrichsdorf mit
Zubehör, nicht minder alle von Hermann von Schönburg verliehenen übrigen Freiheiten werden
hier bestätigt. Die Advocatur oder Schutz gerechtigkeit über das Kloster hatte, wie sich
aus einer Urkunde ergibt, das Haus Schönburg und durfte ohne Wissen und Willen desselben
nichts Wichtiges vorgenommen und geändert werden. Auffallend ist es, dass die grosse
Freiheit des Klosters aus dem Walde des von Schön burg den Bedarf von Bauholz u. s. w. zu
decken, gar nicht besonders erwähnt wird, was unsern Zweifel, beim J. 1233 ausgesprochen,
nur vermehrt. Noch haben wir, was den Namen des Klosters betrifft, einen Irrthum
Bernhardi's und Richters zu berichtigen. Beide behaupten, das Kloster habe noch einen
«weiten Namen: .,Das Kloster Epen" gehabt. Diese falsche Annahme ist dadurch entstanden,
dass Beide die in Urkunden bei Wiederholungen einer und derselben Person oder Sache
gebräuch liche Abkürzung im Texte: Egen für Egenannt nicht zu deuten vermochten. Die Urk.
ist abgedruckt bei Beruh. S. 54, V. G. A. M. 3. Ausserdem s. Limmer Plssnld. S. 339.
Richter Kam. Sch. I. Heiuc Rochlitz S. 149. Anal. Sax. 1767 S. 67. Bernh. S. 8. Stöckh. I,
17.
Charter: 15
Date: 99999999
Abstract: 1247: Friedrich von Schonenburc verkauft dem Kloster Geringswalde, mit Ein
willigung seiner Schwestern Bertha und Agatha, sechs Hufen in Ostrau (Oztrowe). 2* 14
Venerabili domino suo Misnensi episcopo F. de Schonenburc per .... nermann discre tion!
vestrae litteris presentibus notum facio quod ad instanciam et petitionem dilecti mei
praepositi* de Gerungeswalde et monialium quae ibidem deo deserviunt sex man sos in
oztrowe et duos in gerungeswalde cum omnibus attinenciis de consensu cohe- redum et
sororum mearum Berhtae videlicet et Agate dicto conventui vendi et con- tuli pleno jure.
Quia vero facta hominum cum ipsis simul intereunt nisi litterarum et testium munimine
fulerantur discretionem vestram rogo cum omni diligencia qua- tenue hoc factum meum
dignemini vestris litteris et sigilli nostri munimine confirmare ne ab aliorum successorum
meorum aliqua possit eidem ecclesiae caliipnia suboriri. (S. 1. et a.). Diese bisher
ungedruckte Verkaufsurkunde, im Orig. auf Perg. im Hpt.St.A. Dresden, mit dem Siegel Fried
richs von Schonburg, trägt weder Ort noch Zeit dei Ausstellung, doch scheint sie dieser
Zeit anzugehören, wie sich zum Theil aus dem Folgenden ergibt. Am 20. Febr. desselben
Jahres verkaufen Propst Wigand und die Nonnen in Gerings walde dem Kloster Altzelle
dieselben Hufen in Ozstrowe, mit Einwilligung Friedrichs von Schönburg, des Stifters ihres
Klosters, wie es in der Urkunde heisst, von dem sie dieselben erkauft haben, indem sie
hinsichtlich jeder Anfechtung, die wegen dieser Hufen gegen das Kloster Altzelle entstehen
könnte, Gewähr leisten. Die Klosterjungfrauen Hedwig Priorin, Kunegundis Subprioriu,
Hermudis Scholastica, Hildebergis Celleraria, Elysabeth Sacrista, Johanna Portaria, Jutta
Cameraria, Bertradis Subcelleraria, Gertruds von Misne und die übrigen Nonnen geben die
Zustimmung. Gegeben 1247, X. Cal. Marcii, ind. VI. Beyer Altzelle S. 546 nr. 107. Die
Jahreszahl 1347 daselbst ist ein Druckfehler. Friedrich von Schönburg (Sconeburch) und
dessen Schwestern Bertha und Agatha genehmigen den vorstehenden Kauf unter anhängenden
Siegeln Friedrichs und der Ehegatten seiner Schwestern, quia sigillis non utimur propriis,
Dat. 1247 Sexte Indict. Von den drei Siegeln fuhrt das mit der Umschrift: Sijjillum
Ottonis de . . artsdorf (Gerhartsdorf) einen durch einen horizontalen Balken getheilten
dreieckigen Schild, das zweite zeigt in einem dreieckigen Schilde mit abgerundeten Spitzen
zwei von der rechten nach der linken Seite schräg herabgehende Balken mit Arabesken
geschmückt und die be schädigte Umschrift: . . . Frider... . honenb .. . Das mit der
Umschrift Sigillum Gunteri de Crimasov (Crimitschau) besteht aus einem dreieckigen, der
Länge nach getheilten Schilde, im rechten Felde einen halben Adler mit ausgebreitetem
Flügel, im linken eine halbe Rose, letztere als Zeichen der Verwandtschaft mit den
Burggrafen von Altenburg, die eine ganze Rose im Wappen führten. S. Beyer Altzclle S. 546
nr. 108. 1248 den 15. April bestätigt Bischof Conrad von Meissen obigen Verkauf. Act. in
Celia 1248, XVI. Cal. Maji. Ind. VI. Pont. A. VIII. S. Beyer Altzelle S. 547 nr. 111.
Östron ein Dorf bei Colditz gehört zum G.A. Leisnig.
Charter: 53
Date: 99999999
Abstract: 1309: In einer Altzellischen Urk. vom 6. Nov. 1309 wird die Witwe Heinrichs von
Schönburg genannt, welche eine halbe Hufe im Dorfe Strowelyn besass. Beyer Altzelle S.
574.
Charter: 43
Date: 99999999
Abstract: 1295: Friedrich und Dietrich, Gebrüder von Schönburg verkaufen der Kommende des
deutschen Ordens in Komotau (Chotnutaw) das Dorf Ottwitz, jetzt Udwitz, unter Verzicht
leistung ihres Neffen Borso von Riesenburg in seinem und seiner Brüder Namen. Dat. in
Udelitz (Eidelitz) VTL Id. Apr. (den 8. Apr.) In der erster n dieser Urkunden tritt
Wilhelmus de Schon en bürg als Zeuge auf. Mit Benutzung der Reg. 1281 ergibt sich, dass
obige Brüder, von denen Friedrich der obengenannte Vormund der Riesenburg'schen Erben
genannt wurde, Brüder der Agatha von Schönburg, Gattin Bohuslavs von Riesenburg sind. Die
Orig. Urkk. sind im Prager Gubernialarchiv und theilweise abgedr. in Millauer d. deutsch.
Ritterorden in Böhmen S. 43, 136, 137. Krahl Komotau S. l0 cfr. Schaller Saatzer Kreis S.
175. Dietrich von Schönburg soll 1298 gestorben und darnach eine Thcilung erfolgt sein,
welche Angabe freilich noch zu begründen ist. Aus dem Besitze von Udwitz schliesst man
(Seidler, Rothenhaus, Einleit.) auf die Wahrheit einer auch von Stöckhardt I, 15
vertretenen alten Meinung, dass die Herren von Schönburg zu Anfang des 10. Jahrhunderts
die Herrschaft Rothenhaus besessen haben. Udwitz das noch 1378 im Besitze eines Borso von
Riesenburg war (Balb. misc. V, 1, 67) liegt 3/4 St. südlich von Rothenhaus, ist nach
Görkau gepfarrt und gehört jetzt der Gräfin Buquoy (Sommer B. 14, 139). Der deutsche Orden
in Komotau, erst 14 Jahre vorher entstanden, wurde die reichste Kommende in Böhmen und
verkaufte diese Besitzung erst wieder im J. 1398. (III. ehr. v. В. I, 25. Krahl Komotau).
Charter: 7
Date: 99999999
Abstract: 1221: Kunegundís de Vesta entsagt am 4. Juni 1221 vordem Bischof Engelhard von
Naumburg ihrem Rechte auf das Dorf Lastau (Lastowe), zu Gunsten des Klosters Buch. Gegeben
bei Strele 1221, II. Non. Inn., Ind. XI. Zeugen sind: H. de Strele, Volrad de Koldiz,
Hermanns de Sconeburc, Rcynardus de Strele, Wicmannus de Nonewiz ete. Obige Kunigunde war
die Tochter Bernhards von Vesta auf Camenz, welcher um diese Zeit starb, und Schwester von
Bernhard, Conrad und Volrad von Camenz, welche dieses ererbte Gut Lastau (G.A. Colditz)
verkaufen. Unzweifelhaft ist Kunigunde, wie sich aus Mariensterner Urkunden ergibt, die
Gemahlin des als Zeuge mit aufgeführten Hermann von Schönburg, denn Bernhard von Camenz
junior nennt ihn Schwestermann (sororius). Das Orig. der Urk. im Hpt.St.A. Dresden wird
hier in das Jahr 1218, theils in das Jahr 1220 verlegt. Schulter II. 558, Schöttgen und
Kr. dipl. II, 176, Keg. 1290. K. Gall. X, 68 und 56. Eckardts Ansicht für 1221.
Charter: 12
Date: 99999999
Abstract: 1234: Heinrich, Bischof von Meissen, überweist dem Zdizlaus von Schönburg
(Schoninberg) mehrere bischöfliche Zehnten jenseits der Neisse an den Grenzen der Orte
Jeswiken, Duekamnegorke und Tyzowe, „pro restauro" des Dorfes Bernhardisdorf. Gegeben zu
Schönberg (Schoninberch) in der Oberlausitz am 22. Sept. 1234. Diese Urkunde, welche sich,
mit dem ziemlich wohlcrhaltenen Siegel des Bischofs an Fäden von blassgelber Seide', im
Hpt.St.A. zu Dresden befindet, ist abgedruckt im cod. dipl. Lus. вир. ed. IL I, 43 und cod
dipl. Sax. reg. JI, 1, nr. 117. Sie ist den älteren Sehönbur gischen Chronisten unbekannt
geblieben; zuerst hnt Schiffner im N. Laus. Mag. 30 S. 284 nach gewiesen, dass jener
Zdizlaus nur ein Schönburg sein könne, nicht allein, weil er nobilis vir genannt wird,
sondern auch, weil die Regesten der Jahre 1283, 1290 und 1293 solche Behaup tung ohne
Weiteres rechtfertigen, gegenüber der unmotivirten Behauptung Märckers (S. 249), welcher
einen Stammvater der Schönberge daraus machen will. Mag es bei der verwandten und oft
gleichen Schreibart nicht immer leicht sein, in sconeberc u. s. w. ein „Sehönburg" oder
„Schönberg" ohne Mílhc herauszufinden, die böhmischen und lateinischen Urkunden sind in
dieser Hinsicht mit Ssumburgk oder Ssumburg deutlicher, so ist doch hier kein Zweifel und
demnach 13 die Stammreihe der Schönburger bereichert, ohne dass man freilich den
Zusammenhang, ob Zdiz- laus Hermanns Bruder oder Sohn gewesen ist, anzugeben vermag. Doch
lässt sich schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass die Herren von Schönburg
eher in der.Lausitz, als in den meissnischen Landen begütert waren und dass daher die
Besitzer der Pflege Geringswaldc und Glauchau möglicherweise nur eine Nebenlinie der
Lausitzer Familie bilden, wie wir oben beim Ursprung der Familie bereits angedeutet haben.
Im Görlitzer Anzeiger, wo diese Urkunde deutsch übersetzt ist und auch im cod. dipl. Sax.
reg. 1. �? wird die Burg Schönberg (Sconinberc), in welcher die Urkunde ausgefertigt
wurde, auf das Stadtehen Schönberg in der Oberlausitz bezogen und analog^ der Ansicht
Marek ers auf die Familie von Schönberg zurückgeführt. „Die Burg, östlich von der Stadt,
bewohnt der edle Herr von Schönberg, ein Vasall des Bischofs von Meissen." Unter
Bernhardisdorf, das Zdizlaus zur Hälfte abgetreten hatte und wofür er tauschweise, zur
Entschädigung (pro restauro, in der mittelalterlichen Bedeutung) jene 10 Hufen erhielt,
hat man Altbernsdorf bei Bernstadt oder richtiger vielleicht Bernstadt selbst zu
verstehen. Die Orte Duekamnegorke, Jeswiken und Tyzowe sucht Märcker (S. 249 Note l05),
ohne speciellc Nachweisung, auf dem rechten Ufer der Neisse. Dies ist aber ein Irrthum,
denn da die Urkunde zu Schönberg bei Görlitz ausgestellt ist, so bezieht sich „ex alio
latere Nize" auf das linke Ufer des genannten Flusses. Duekamnegorke ist daher
Nieder-Gurig (G.A. Budissin). auch Niedcr-Gorkau genannt, 3/4 Meilen unterhalb Budissin,
auf dem linken Ufer der Spree ?;elegen und Jeswiken, das ganz nahe dabei befindliche
Jeschütz oder Jäschütz (G.A. Budissin). Seide Orte lagen im Bezirke des Burgwardiats Loga,
welches eine Unterabtheilung des Unter gaues Budissin ausmachte. Tyzowe ist das heutige,
eine Meile südsüdwestlich von Niesky gelegene Diehsa. Es gehörte zum Castellanate Trebus
und lag auf der Ostgrenze desselben. Da nun Nieder-Gurig und Jeschütz auf der Westgrenzc
des Castellanates Baruth lagen, so gehörten die bischöflichen Güter, von welchen Zdizlaus
von Schönburg die Zehnten erhielt, zu den Castella- naten Trebus und Baruth. Ersteres
hatte der Bischof durch eine Urkunde d. d. Cal. Jan. KKW von Kaiser Heinrich II. geschenkt
erhalten.
Charter: 40
Date: 99999999
Abstract: 1292: Am Himmelfahrtstage, den 1С. April, übergibt Markgraf Friedrich von
Meissen dem Kloster Gcringswalde «las von Heinrich von Rochlitz erkaufte Gut Dyestorff.
Bei der Ratification «les zu Rochlitz abgeschlossenen Verkaufs sind gegenwärtig: Heinrich
von Colditz, Hermann von Schonburgk, Heinrich von Königsfeld, Gottfried von Haugwitz, Otto
von Rueten, Eckcl- mann von Rochlitz u. s. w. Urk. abgedr. bei Bernh. S. 57. Annl. Sax.
1767 S. 79. Die deutsche Urk. dürfte nur eine Uebersetzung sein. Beruh. S. 9 und 12 nimmt
Dyestorff für Theesdorf (G.A. Rochlitz), während mim auch geneigt sein kann dafür Dictz-
oder Dittmannsdorf (G.A. Geringswalde) zu setzen, welches Dorf auch zum Kloster gehörte.
Ein Joh. de Rochliz ward ichon 1233 genannt.
Charter: 8
Date: 99999999
Abstract: 1221—1227: Hermann von Schönburg (Schonenburch) ist Zeuge in einer innerhalb
dieser Jahre ausgefertigten Urkunde des Bischofs Bruno II. von Meissen, die das Kloster
zum heiligen Kreuz daselbst betrifft. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden.
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