Collection: Rechtssprüche des Reichshofes, ed. Franklin, 1870 (Google data)
Charter: 604
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCLXXXXIX. — 1343. — Die Stadt Stendal hatte im Jahre 1324 dem Markgrafen
Ludwig von Brandenburg als ihrem rechten Erbherrn Hulde geschworen, ebenso aber auch,
etwas spater, auf Geheiss des Königs und seines Soh nes, eben des Markgrafen Ludwig, dem
Herzog Otto von Braunschweig, diesem jedoch nur fiir seine Lebenszeit. Als nun allerlei
Zwistigkeiten und Kämpfe zwischen dem Mark grafen und Herzog Otto ausbrachen, wurde der
Rath der Stadt von beiden Seiten um Hiilfe und Beistand gemahnt: von jenem auf Grund der
geleisteten Erbhuldigung, von die sem wegen des Rechts, das er zur Zeit an der Stadt
hatte. In dieser schwierigen Lage ertheilten verschiedene Fiirsten und weise Leute den
Rath, die Stadt möge sich bei dem Kaiser, von dem das Land zu Lehen gehe, ein Weisthum
einholen, welchem der beiden streitenden Herrn sie Rech tens- und Ehrenhalber zu helfen
habe: was dieser ihnen zu thun befehlen wiirde in offenem besiegelten Briefe, dem sollten
sie folgen. Man entschied sich fiir diesen Ausweg und die Sache gelangte am königlichen
Hofe zum Austrage.
Charter: 642
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCCXVII. — 1282. — Auf Anfrage des Grafen Meinhard von Tyrol wird das
Urtheil gefunden: quod idem comes cum duobus principibus vel nobilibus de terra mon- tium
probare possit et legitime obtinere, cui terre attinere debeat, vel cuius terre iure
gaudere, et illorum duorum principum sive nobilium dicto stabitur in parte.
Charter: 200
Date: 99999999
Abstract: Nr. LXXXXVIII. — 1184. — Der Bischof Robert von Kamerik beschwert sich im
Reichshofe, dass gewisse Kauf- Jeute von ihm die Bezahlung von Schulden forderten, welche
.sein Vorganger contrahirt habe. Es wird darauf das Ur- theil gefunden: quod nullus
princeps ecclesiasticus tenetur solvere debita predecessoris sui, que non per consensum
imperatorie maiestatis et consilium capituli sui mutuo accepit, et bona ecclesiastica nec
ei vendere licet nec pig— nori obligare, nisi per eundem imperatorie maiestatis con
sensual.
Charter: 229
Date: 99999999
Abstract: Nr. CXI. — Legg. 254, H.-B. a. a. 0. 839. — Zu dem hier und in andern
Weisthiimern bekundeten Rechtssatz ist auch die Urkunde des Erzbischofs von Salzburg von
1275 in den Quellen zur b. und d. Geschichte V. S. 288 zu vergleichen, wonach der
Erzbischof seinem Kapitel eine Entschadigung dafiir verspricht, dass er dem Herzog
Heinrich von Bayern die Vogtei uber gewisse Giiter verliehen habe, was nicht hatte
geschehen sollen sine fratrum et canonicorum nostrorum expresso consensu, — Romanorum
ponti- ficum, imperatorum et predecessorum hostrorum vetantibus pu- blicis instrumentis.
Charter: 301
Date: 99999999
Abstract: Nr. CXXXXVII. — Legg. 279, H.-B. III. 445. — Vgl. Maurer: Stadteverfassung I.
620.
Charter: 204
Date: 99999999
Abstract: Nr. LXXXXIX. — Ficker a.' a. 0. Nr. 87, 89, S.80,83, wieder- holt fiir St.
Gislen 1174: a. a. 0. S. 125. — Vgl. Nitzsch S. 70, 245.
Charter: 120
Date: 99999999
Abstract: Nr. LIX. — 1174. — Der Bischof von Lausanne befand sich in Folge derselben
Verfiigung Friedrichs I. in gleicher Lage wie der Bischof von Genf. Auch er beschwert sich
vor dem Reiche und der Bischof von Basel findet unter Zustimmung der vor dem Konig
versammelten Laien das Urtheil: quod imperator nec debuit nec potuit duci B. con- ferre
ius regalium et auferre ecclesiae; zu einer definitiven Entscheidung kam es aber nicht, da
das Urtheil weiter ging: verum tamen, quia in qualicunque possessione dicebatur esse per
dominum imperatorem, — non debebat hoc retrac- tari nisi duce presente vel absente ob
contumaciam.
Charter: 460
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCXXVIII. — 1246. — fuit per sententiam diffini- tum, ut si aliquis sine
liberis decesserit, feoda tenens ab ecclesia, libere ad ecclesiam eadem feoda revertantur.
Charter: 164
Date: 99999999
Abstract: Nr. LXXX. — Riedel II. 2. S. 395 fgg. Ein dem Inhalt nach Ubereinstimmendes
Weisthum erging zu derselben Zeit fur Pfalz- graf Ruprecht den Aelteren (01 enschIagor:
goldene Bulle, Ur- kundenbuch Nr. IV.), beide also wenige Tage vor Publication der
goldenen Bulle, welche C. XX. denselben Rechtssatz enthalt. Vgl. Schulze: Recht der
Erstgeburt S. 313 fgg. Uebrigens wird schon in dem beruhmten Zeugniss von 1275 wegen der
bayerischen und bohmischen Kur (Quellen z. b. u. d. Gesch. V. 278, Hofge- richt I. 170
fg.) der Ausdruck „ratione ducatus" in dem Sinne von gegrundvestigt" zu verstehen sein. 39
II. Die Kirche und der Rlerus.
Charter: 523
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCLVII. — Gisleberti chron. Hanon. bei Bouquet XVIII. 405 und in der
Ausgabe ex rec. W. Arndt S. 225. Vgl. oben Nr. CCXXXX. und Furth 129 fg., 155, Gohrum 174
fgg., 288 fgg.; auch Tdche: Heinrich VI. S. 647. 99
Charter: 345
Date: 99999999
Abstract: Nr. CLXX. — 1296. — Kein Miteigenthiimer einer Burg, der mit dem andern in
Burgfrieden steht, darf seinen Theil an der Burg unbewacht lassen oder zerstören oder
sonst etwas zum Nachtheil des andern vornehmen.
Charter: 290
Date: 99999999
Abstract: Nr. CXXXXIII. — 1215. — Konig Friedrich verkundet den vor ihm ergangenen
Rechtspruch, dass in Verdun weder Eidesleistung noch Befestigung noch Abgabenerhebung
Seitens der Burger stattfinden diirfe ohne den Befehl des Konigs und die Einwilligung des
Bischofs, bei welchem die Herr- lichkeit der Stadt beruhe.
Charter: 287
Date: 99999999
Abstract: Nr. CXXXXI. Ueber das Recht zur Anlage von Stadten, die Befestigung derselben
und das Bauwesen in denselben vergl. den folgenden Abschnitt.
Charter: 487
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCXXXXII. — 1295. — 1st ein Lehnsherr von seinem Vasallen feindlich
angegriffen worden, bevor dieser die Lehen in die Hande des Herrn zuruckgiebt, und ist dem
Angreifer bereits Tag und Ort bestimmt gewesen, an dem er vor seinen Genossen, den
Mitvasallen, zu Recht stehen sollte, so muss sich der Herr bei der Entscheidung beruhi-
gen, welche letztere iiber einen derartigen Angriff treffen werden.
Charter: 525
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCLIX. — 1192. — Es wird erkannt: quod nullus ministerialis alicuius
ecclesie feodum, quod habet ab eccle- sia iure ministerialium, iilio suo, qui sue non est
conditionis, vel alii persone in fraudem ecclesie vel subterfugium potest vel debet
concedere. — Heinrich VI. bestatigt dieses Ur- theil: precipientes, ut sicubi
ministerialis ecclesie tale quid in fraudem ecclesie sue perperam fecisse dinoscitur, eius
factum non valeat et omnino revocetur dignaque satisfactio domino suo vel episcopo super
hoc exhibeatur.
Charter: 26
Date: 99999999
Abstract: Nr. XIV. — Legg. 442. — Vgl. hierzu Ficker: Italien II. 274, und besonders
Schulze: Recht der Erstgeburt §. 25, besonders S. 108 fg. Ebendas. wird auch liber die
constit. de iure feudorum von 1158 und die hierher gehorige Stelle: Preterea ducatus,
marchia, comitatus de cetero non dividantur, gehandelt. Siehe aber auch die constit.
ducatus Colon, in Westfalia 1180: ducatum, qui dicitur W. et A., in duo divisimus et —
unam partem ecclesiae Colo- niensi — contulimus et requisita — sententia, an id fieri
liceret, adiudicata et communi principum et totius curiae assensu approbata —
archiepiscopum — investivimus. — Sehr gut spricht auch Lorenz: Deutsche Geschichte II. 2.
411 fg. von der Bedeutung des Rechts- spruchs von 1283.
Charter: 564
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCLXXIX. — 1284. — Auf die Frage: si aliquis ab aliqua civitate suis
privatus iuribus alium vel alios in aliqua causa inpetere valeat vel querelam contra eum
vel eos deponere aut in iudicium evocare? wird geurtheilt: quod non; — privatus iuribus
suis non possit de aliquo querelari vel contra quenquam agere vel aliquem in iudicium
evocare.
Charter: 384
Date: 99999999
Abstract: Nr. CLXXXVIII. — Legg. 371, Ennen und Eckertz II. 344. 78 set nec aliquis
abutatur predictis adulterinis et falsis mone— tis deinceps, sed utatur vera et legitima
moneta in locis singulis per imperium statuta et concessa duntaxat; et do- mini terrarum
et locorum predictos falsarios et abusores in suo districtu eorum quilibet studeat penitus
amovere, predictos falsarios et abusores pena qua convenit et seve— ritate debita
percellendo et etiam puniendo.
Charter: 500
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCXXXXVII. — Annales Stadenses in den SS. XVI. 321. — Chronologisch lasst
sich der Vorgang nicht genau bestimmen. Das der Entscheidung zu Grunde liegende
thatsächliche Verhaltniss ist folgendes: Eine Angelsächsin verlässt mit drei Töchtern
(viel leicht 1066) England und strandet an der Niederelbe; sie -werden sämmtlich
Eigenleute der Oda, Gemahlin des Udo II. von Stade. Eine der Töchter heirathet einen
gewissen Reinold. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne, Friedrich und Ulrich: letzterer ist
in der Entscheidung gemeint Es ist nicht nothwendig anzunehmen, dass auch Ulrichs Vater,
Reinold, unfrei gewesen sei; auch wenn er frei -war, hätte sich Ulrich wegen der Geburt
von der unfreien Mutter mit Unrecht der Freiheit berühmt; vgl. die folgenden Noten. Stand
die Unfreiheit fest, so war die Ergreifung des U. auch gerechtfer tigt; nur die Art, wie
der Herr sein Recht gegen den Eigenmann geltend machte, scheint die Versammlung erregt zu
haben. Der Streit wird aber leicht geschlichtet propter equalitatem partium. Unter den
partes könnte man sich die am Hofe anwesenden Grossen und den Grasen Udo denken; letzterer
setzt ihnen den Sachverhalt auseinander und nun stehen sie auf Seite ihres Ge nossen,
beruhigen sich leicht über sein Vorgehen. Die equalitas partium kann sich aber auch auf
das Verhaltniss Udos zu Ulrich beziehen; nachdem erkannt worden: der Herr könne seinen
Eigen mann ergreifen, weist Udo nach, dass die Stellung Ulrichs zu ihm eben die eines
mancipium gegenüber dem Herrn sei. 96
Charter: 552
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCLXXII. — Mitgetheilt von Telzel in den Abhandlun- gen einer Privatgesel
lscbaft in Bohmen (ed. J. von Born, Prag, 1777) HI. 89. zugelassen werden. 103
prestiterint iuramentum, utrum buiusmodi iuramentum te- neantur ex debito observare?
worauf die Fiirsten ein- stimmig erkannt hatten: nobiles — ad observanliam huius modi
iuramenti ex iuris debito nullatenus obligari.
Charter: 374
Date: 99999999
Abstract: Nr. CLXXXIV. — 1232. — placuit statuendum, ut in omni civitate vel oppido, ubi
moneta iure cuditur, nec mer- cimonia nec victualia aliquo argenti pondere vendantur vel
emantur, preterquam illis denariis, qui cuilibet civitati vel oppido sunt communes.
Charter: 171
Date: 99999999
Abstract: Nr. LXXXII. — So erkannt vor den Richtern des Landfriedens in Thiiringen und
bestatigt von Konig Adolf: Legg. 464, Riedel: cod. dipl. Brandenb. II. 1 S. 215 und II. 6.
24 fg.
Charter: 181
Date: 99999999
Abstract: Nr. LXXXVIII. — Regesten Ludwigs 242. Schon in einer Urkunde Friedrichs I. von
1161 findet sieh eine ahnliche Bestim- mung; er bestatigt die Beeitzungen des Klosters
Odenheim mit dem Hinzufiigen: ut que per annum et amplius quieta possessione et 42 und Tag
lang ein Eigen ohne Widerspruch besessen haben, deshalb nur noch vor geistlichem Gericht
sollen belangt werden.
Charter: 558
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCLXXIII. — H.-B. 11.891. — Vgl auch noch Legg. 184: ita ut in ferendo
testimonio vel ad causandum de cetcro nequa- quam sit adinittendus. — Bienko S. 50 fg.
Charter: 179
Date: 99999999
Abstract: Nr. LXXXVI. — Mopumenta Boica IX. 142. Vgl. unter Nr. CCXXXI. und CCCXX; auch
La band: vermogensrechtliche Klagcn S. 314.
Charter: 490
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCXXXXI. — Legg. 455, Lacomblet III. S. 534. — Vgl. Homey er §. 65, S. 564.
Siehe auch die constitutio de iure feudorum von 1158, Legg. 114.
Charter: 661
Date: 99999999
Abstract: Nr. CCCXXVI. — 1227. — Aus gleichem Grunde wird der Bischof von Speyer von
einer Klage der edlen Fran von Heimesburg ledig gesagt.
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