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- Überlieferungsgeschichte
- Allgemeine Informationen
- Zur Geschichte des Klosters Söflingen
- Zur Überlieferung und Bearbeitung des Klosterarchivs
- Editionen, Regestenwerke und Literatur
Das Archiv des um 1237 in Ulm gegründeten, 1258 nach Söflingen verlegten, 1803 an Bayern und 1810 an Württemberg gekommenen Klarissenklosters St. Elisabeth gelangte nach dem Übergang an Württemberg in die Obhut des Kameralamts Ulm, welches Teile davon je nach Ortsbetreff auch an andere Kameralämter ausfolgte. Den Grundstock des vorliegenden Bestandes, der durch spätere Zugänge beträchtlich ergänzt wurde, bilden Archivalien, die im Jahre 1824 von Lotter und im Jahre 1844 von Öchsle im Kameralamt Ulm ausgehoben wurde.
Die Urkunden des Klosters Söflingen bei Ulm, des ältesten Klarissenkonvents in Deutschland, sollen im Rahmen des DFG-Projektes "Virtuelles Deutsches Urkundennetzwerk" als Digitalisate versehen mit Metadaten der Forschung im Internet zur Verfügung gestellt werden. Aus diesem Anlass wurden die im Staatsarchiv Ludwigsburg vorliegenden Findmittel zum Bestand B 509 Klarissenkloster Söflingen retrokonvertiert und der gesamte Bestand einer Revision unterzogen. Bisher mussten bei der Nutzung des Bestandes B 509 sechs Findbücher herangezogen werden, die nun in einem Online-Findbuch zusammengeführt wurden. Dabei handelt es sich um die folgenden Repertorien: 1. B 509 S: Söflingen, Klarissenkloster - Altes Repertorium, gef. von W.F.L. Scheffer, 1825: Systematisches Verzeichnis von Urkunden, Akten und Karten (1160-1831) 2. B 509 L: Söflingen, Klarissenkloster, gef. von J. Rittel, um 1950: Protokolle und Rechnungen (1615-1821) 3. B 509: "Söflinger Regesten" (für den Druck vorgesehen), gef. von Max Miller, 1957: Urkunden in chronologischer Folge (1160-1499) 4. B 509: Söflingen Urkunden masch., gef. von Max Miller, 1968: Chronologisches Verzeichnis von Urkunden (1500-1550) 5. B 509: Söflingen, Nachtrag, gef. von Norbert Hofmann, 1995: Urkunden und Akten aus dem Nachlass Max Miller, chronologisch geordnet, samt Zugang aus dem StA Augsburg 1997 (1463-1802) 6. B 509 M: Söflingen, Zugang BayHStA München, 1999: Urkunden, chronologisch geordnet (1239-1771). Die noch systematisch geordneten Urkunden aus der Zeit von 1500 bis 1800, die über das "Alte Repertorium" zu benutzen waren, wurden nun ebenso chronologisch gereiht. Der Bestand B 509 M wurde aufgelöst. Die 49 Pergamenturkunden, die im 19. Jahrhundert nach Bayern extradiert worden waren, aber in den im Staatsarchiv Ludwigsburg vorhandenen Repertorien nachgewiesen sind, wurden in den Bestand B 509 integriert. Die Urkundenregesten sind als vorläufig zu betrachten, da sie im obengenannten DFG-Projekt noch überarbeitet werden sollen. Im Altbestand B 509 S wurde eine Trennung in Urkunden und Akten vorgenommen. Die bisher im "Nachtrags-Bestand" verzeichneten Aktenbüschel 1-30 wurden dadurch um die Nummern 31-86 ergänzt. Die vorhandenen Titelaufnahmen wurden übernommen. Die Titelaufnahmen zu den Protokollen und Rechnungen aus dem Bestand B 509 L wurden retrokonvertiert. Der Bestand B 509 umfasst nun 1154 Urkunden, 86 Aktenbüschel und 100 Bände. Die Retrokonversionsarbeiten wurden von Elvira Grammer, Olga Gronau und Marionela Wolf durchgeführt. Die Zusammenführung der Titelaufnahmen übernahm die Unterzeichnete. Ludwigsburg, im August 2011 Maria Magdalena Rückert
Als "Schwestern der hl. Elisabeth" wurde eine Gemeinschaft von Frauen bezeichnet, die am 25. Juli 1237 die Eigentumsrechte über drei Höfe "auf dem Gries bei Ulm" übertragen bekam. Aus dieser "vorfranziskanischen Gemeinschaft" (Frank) formierte sich das Klarissenkloster, dem 1239 durch ein päpstliches Privileg die Regel des hl. Damian verliehen wurde. 1247 wird die geistliche Gemeinschaft in den Franziskanerorden inkorporiert. Schon vor diesem rechtlichen Abschluss der Inkorporation sind enge Bezüge zu den Ulmer Franziskanern festzustellen. Zahlreiche Güterschenkungen und königlicher Schutz (1239) ließen den Konvent rasch anwachsen und bald zeigte sich, dass der gewählte Standort auf dem Gries dafür nicht geeignet war. Noch vor 1253 wurde der Konvent daher nach Söflingen verlegt und als "Kloster im Garten der seligen Jungfrau Maria" bezeichnet; die Ansiedlung des Konvents war für 72 Schwestern ausgerichtet. Unter der ersten Äbtissin Hedwig sind vor allem die Grafen von Dillingen als Wohltäter des Klosters hervorgetreten: 1258 schenkte Graf Hartmann IV. umfangreichen Besitz, der den Grundstock für das ausgreifende Territorium des Klosters bildete. Aus dieser Konstellation entstand im Verlauf des Mittelalters das bedeutendste und vermögendste Klarissenkloster im Reich. Die Besitzungen lagen zum einen in der näheren Umgebung von Söflingen selbst, erstreckten sich auf das weitere Ulmer Umland und reichten bis in die Augsburger Diözese, dazu kam der Besitz von Weinbergen bei Esslingen, Neuffen und Stuttgart. Die Söflinger Dorfordnung von 1392, später mehrfach erneuert und erweitert, lässt die herrschaftlichen Ansprüche des Klosters auf sein Territorium erkennen. Wie vehement das Kloster seinen Besitz verteidigte, zeigen mehrere Prozesse im Verlauf des 14. Jahrhunderts: 1303/4 wurden Zehntrechte in Einsingen gerichtlich geklärt, 1310 brach ein langwieriger Rechtsstreit mit dem Kloster Reichenau um die Zehnten in Söflingen, Butzental und Harthausen aus. Erst 1317 konnten die Ansprüche der Reichenau endgültig abgewehrt werden. Im Verlauf des 14. und vor allem im 15. Jahrhundert nahm die Stiftung von Besitz und Einkommen an einzelne Schwestern zu. Adelige Familien unterstützten so Familienangehörige, die in den Konvent eintraten. Güter und Erträgnisse der Stifter blieben dabei zunächst der persönlichen Verfügung der jeweiligen Schwester vorbehalten und gingen erst nach deren Tod in den gemeinsamen Besitz des Konvents über. Über diesen Weg sammelte sich im Konvent beträchtlicher Privatbesitz an, der zu einer "weitreichenden Verselbständigung der Schwestern" (Frank) führte. Die franziskanische Reformbewegung ging gegen diese Form von Privatbesitz entschieden vor. Ein erster Reformversuch 1436 scheiterte, doch ab Mitte der sechziger Jahre werden die Reformversuche von außen energischer und führten schließlich 1484 zur Reform des Klosters. Neben dem Vorwurf des Privateigentums wurden von der gegnerischen Kritik immer wieder die Verletzung der Klausur sowie allgemeine unsittliche Verstöße im Kloster angeprangert. Die Äbtissin Christina Strölin und der größte Teil des Konvents mussten das Kloster verlassen, erst 1486 gelang ein mühsam ausgehandelter Vergleich. Am Ende dieser Reform wird das Klarissenkloster aus dem bisherigen Ordensverband herausgelöst und der neu gebildeten Observantenvikarie zugeordnet, aus der sich 1517 die oberdeutsche Observantenprovinz zusammenschloss. Unter der neuen Äbtissin Elisabeth Reichner (1484-1508/13) setzte der Klosterneubau von 1492 auch äußerlich ein deutliches Zeichen der erfolgten Reformen. Der stete Einfluss der nahen Reichsstadt Ulm rief im Verlauf des 16. Jahrhunderts immer wieder Versuche hervor, die neue evangelische Glaubenslehre im Kloster einzuführen, doch gelang es dem Konvent, das katholische Bekenntnis zu erhalten. Die religiöse und politische Selbständigkeit konnte das Kloster bewahren, 1775 erlangte es sogar den Status einer Reichsabtei, ein Zustand, der allerdings bis zur Säkularisation nur von kurzer Dauer war.
Nach der Säkularistaion kam das Klarissenkloster Söflingen 1803 zunächst an Bayern und 1810 dann an Württemberg. Das Klosterarchiv gelangte nach dem Übergang an Württemberg in die Obhut des Kameralamts Ulm, welches Teile davon je nach Ortsbetreff auch an andere Kameralämter ausfolgte. Den Grundstock des vorliegenden Bestandes, der durch spätere Zugänge beträchtlich ergänzt wurde, bilden Archivalien, die im Jahre 1824 von Lotter und im Jahre 1844 von Öchsle im damaligen Kameralamt Ulm ausgehoben wurden. Die Urkunden des Klosters Söflingen werden im Rahmen des DFG-Projektes "Virtuelles Deutsches Urkundennetzwerk" digitalisiert und mit Metadaten (Kurzregesten, Überlieferung) der Forschung im Internet zur Verfügung gestellt. Die vorliegenden Kurzregesten wurden kontrolliert und überarbeitet. Bei den Datumsangaben wurde die Originalschreibweise der Tagesdatierung aufgenommen. Eingearbeitet sind bei insgesamt 83 Urkunden auch elektronische Verknüpfungen mit dem Württembergischen Urkundenbuch Online (www.wubonline.de). Über diese Verlinkung mit WUB-Online ist der Zugriff auf den Volltext der betreffenden Urkunde möglich. Aus Anlass der Urkundendigitalsierung wurden die im Staatsarchiv Ludwigsburg vorliegenden Findmittel zum Bestand B 509 Klarissenkloster Söflingen zunächst retrokonvertiert und der gesamte Bestand einer Revision unterzogen. Bisher mussten bei der Nutzung des Bestandes B 509 sechs Findbücher herangezogen werden, die nun in einem Online-Findbuch zusammengeführt wurden. Dabei handelt es sich um die folgenden Repertorien: 1. B 509 S: Söflingen, Klarissenkloster - Altes Repertorium, gef. von W.F.L. Scheffer, 1825: Systematisches Verzeichnis von Urkunden, Akten und Karten (1160-1831) 2. B 509 L: Söflingen, Klarissenkloster, gef. von J. Rittel, um 1950: Protokolle und Rechnungen (1615-1821) 3. B 509: "Söflinger Regesten" (für den Druck vorgesehen), gef. von Max Miller, 1957: Urkunden in chronologischer Folge (1160-1499) 4. B 509: Söflingen Urkunden masch., gef. von Max Miller, 1968: Chronologisches Verzeichnis von Urkunden (1500-1550) 5. B 509: Söflingen, Nachtrag, gef. von Norbert Hofmann, 1995: Urkunden und Akten aus dem Nachlass Max Miller, chronologisch geordnet, samt Zugang aus dem StA Augsburg 1997 (1463-1802) 6. B 509 M: Söflingen, Zugang BayHStA München, 1999: Urkunden, chronologisch geordnet (1239-1771). Die noch systematisch geordneten Urkunden aus der Zeit von 1500 bis 1800, die über das "Alte Repertorium" zu benutzen waren, wurden nun ebenso chronologisch gereiht. Der Bestand B 509 M wurde aufgelöst. Die 49 Pergamenturkunden, die im 19. Jahrhundert nach Bayern extradiert worden waren, aber in den im Staatsarchiv Ludwigsburg vorhandenen Repertorien nachgewiesen sind, wurden in den Bestand B 509 integriert. Im Altbestand B 509 S wurde eine Trennung in Urkunden und Akten vorgenommen. Die bisher im "Nachtrags-Bestand" verzeichneten Aktenbüschel 1-30 wurden dadurch um die Nummern 31-86 ergänzt. Die vorhandenen Titelaufnahmen wurden übernommen. Die Titelaufnahmen zu den Protokollen und Rechnungen aus dem Bestand B 509 L wurden retrokonvertiert. Der Bestand B 509 umfasst nun 1154 Urkunden, 86 Aktenbüschel und 100 Bände. Die Retrokonversionsarbeiten wurden von Elvira Grammer, Olga Gronau und Marionela Wolf durchgeführt. Die Zusammenführung der Titelaufnahmen übernahm Frau Maria Magdalena Rückert. Die Bearbeitung der Urkundendigitalisate sowie die Verknüpfung von Bild- und Scope-Dateien führte Frau Riek durch, die auch bei der Aufnahme der Originaldatierungen sowie der inhaltlichen Überprüfung großen Anteil hatte. Die Endredaktion des Findbuchs wurde im Rahmen des Projekts "Virtuelles Deutsches Urkundennetzwerk" (VdU) von Dr. Erwin Frauenknecht durchgeführt. Stuttgart/Ludwigsburg, im Februar 2012 Erwin Frauenkencht, Maria Magdalena Rückert
Bündner Urkundenbuch, Band 4 1304 - 1327, bearb. von Otto P. Clavadetscher und Lothar Deplazes, Chur 2001 (zitiert als: Bündner UB). Chartularium Sangallense, Bd. 4 (1266-1299), Bd. 5 (1300-1326), bearb. von Otto P. Clavadetscher, St. Gallen 1985/88; Bd. 9 (1373-1381), bearb. von Otto P. Clavadetscher und Stefan Sonderegger, St. Gallen 2003 (zitiert als: Chartularium Sangallense). Immo Eberl, Regesten zur Geschichte der Grafen von Berg und der Grafen von Berg-Schelklingen 1116-1410, in: Ulm und Oberschwaben 45/46 (1990) S. 9-102. (zitiert als: Regesten Grafen von Berg). Karl Suso Frank, Das Klarissenkloster Söflingen. Ein Beitrag zur franziskanischen Ordensgeschichte Süddeutschlands und zur Ulmer Kirchengeschichte (Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm 20), Stuttgart 1980. Gottfried Geiger, Die Reichsstadt Ulm vor der Reformation. Städtisches und kirchliches Leben am Ausgang des Mittelalters (Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm 11), Ulm 1971. Germania Pontificia, bearb. von Albert Brackmann, Bde. 1-3, Berlin 1911-1935 (zitiert als: GP). Philipp Jaffé und Samuel Löwenfeld (Bearb.), Regesta Pontificum Romanorum (bis 1198), 2 Bde., Leipzig 1885/1888 (zitiert als: JL). Hans Peter Köpf, Das älteste Necrolog des Klosters Söflingen, in: Ulm und Oberschwaben 57 (2011) 17-33. Max Miller, Die Söflinger Briefe und das Klarissenkloster Söflingen bei Ulm a.D. im Spätmittelalter, Würzburg 1940. Regesta Episcoporum Constantiensium. Regesten zur Geschichte der Bischöfe von Konstanz von Bubulcus bis Thomas Berlower (517-1496), hg. von der Badischen Historischen Commission, 1. Bd. 517-1293, bearb. von Paul Ladewig und Theodor Müller, Innsbruck 1895, Bd. 2 1293-1383, bearb. von Alexander Cartellieri und Karl Rieder, Innsbruck 1905, Bd. 3 1384-1436, bearb. von Karl Rieder, Innsbruck 1913, Bd. 4 1436-1474, bearb. von Karl Rieder, Innsbruck 1941 (zitiert als: REC). August Potthast (Hg.), Regesta Pontificum Romanorum (1198-1304), 2 Bde., Berlin 1874/1875 (zitiert als: Potthast). Peter-Johannes Schuler, Notare Südwestdeutschlands. Ein prosopographisches Verzeichnis für die Zeit von 1300 bis ca. 1520, 2 Bde. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B: Forschungen 90 und 99), Stuttgart 1987. Ulmisches Urkundenbuch, im Auftrag der Stadt Ulm hg. von Friedrich Pressel, Bd. 1 von 854-1314, Stuttgart 1873; Bd. 2,1 von 1315-1356, hg. von Gustav Veesenmeyer und Hugo Bazing, Ulm 1898; Bd. 2,2 von 1356-1378, hg. von Gustav Veesenmeyer und Hugo Bazing, Ulm 1900. Urkundenbuch der Stadt Esslingen, bearb. von Adolf Diehl, Bd. 1 (Württembergische Geschichtsquellen 4 und 7), Stuttgart 1899/1905. Urkundenbuch der Stadt Heilbronn, bearb. von Moriz von Rauch, Bd. 2 (Württembergische Geschichtsquellen 15), Stuttgart 1913. Urkundenbuch der Stadt Stuttgart (1229-1496), bearb- von Adolf Rapp (Württembergische Geschichtsquellen 13), Stuttgart 1912. Urkunden und Akten der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd 777 bis 1500, bearbeitet von Alfons Nitsch, 2 Bde. (Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg 11/12,), Kallmünz 1966/67. (zitiert als: Regesten Schwäbisch Gmünd). Wirttembergisches Urkundenbuch. 11 Bände, hg. von dem Königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Stuttgart 1849-1913. Württembergisches Urkundenbuch Online (www.wubonline.de) (zitiert als: WUB).
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