Fond: Salzburg, Erzstift (798-1806)
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Charter: AUR 1285 X 23
Date: 23. Oktober 1285
Abstract: Papst Honorius IV. befiehlt dem Propst (Heinrich) von Gurk, die von den Vorgängern Eb (Rudolfs) gemachten Entfremdungen von Mensalgütern zu widerrufen. "Venerabilis fratris". Dat. Rome ap. s. Sabinam 10 kal. novemb. p. n. a. 1. Or. B an Hanf in Wien.
Charter: AUR 1285 XI 09
Date: 9. November 1285
Abstract: Pfalzgf. Ludwig, Herzog v. Bayern, vermittelt zwischen Eb Rudolf und L. s Bruder Herzog Heinrich einen Waffenstillstand (treuge) bis (1286) Februar 2 (fest, purif. b. virg.). Den Zoll, den die Mautner Ludwigs bis jetzt in Tittmoning (Tytmaening) eingehoben haben, sollen sie während des Waffenstillstandes nicht einheben. Die Verpfändungen sollen aufhören, außer sie fußen auf einer Schuld, wo sie dann vor dem zuständigen Richter bewiesen werden sollen. Dat. in campis iuxta Paldeling a. d. 1285 prox. fer. 6 ante Martini.
Charter: AUR 1449 - 1476
Date: 17. November 1285
Abstract: Abschrift einer Verleihungsurkunde, in welcher Konrad von Goldegg (Conradus de Goldeck) die ihm von Eb Rudolf verliehenen Güter und Besitzungen zu Mosen, Hagmos, Stainpach, Grauenperg, Permosen, Rechenperg, Teuffenpach, Schwarzenegg (Swarzenekke), Schrampach, Wispach, Oberstrass, Werfen, Flachsenperg, Mulpach, Blumenau (plumenaw), Wakerstil, Langenacker, Vistharn, Lavanttal (lauental), Pergarn, Niederhausen (Nidernhawsen) und Marpach bekennt.
Charter: AUR 1285 XI 17
Date: 17. November 1285
Abstract: Konrad v. Goldegg bekennt, dass Eb Rudolf, Hofkanzler, der Mechtild, Tochter des Friedrich v. Freuntsberg (Vreintzperch) genannte von Salzburg lehenbare Besitzungen, die ihr ihr Mann Konrad v. Goldegg als Heiratsgut ausgeworfen hat, für den Fall seines kinderlosen Todes auf Lebenszeit zu Lehen verliehen hat. (Proto- und Eschatokoll ganz unleserlich). Or. mit Wachs durchtränkt, 2 S fehlen in Wien.
Charter: AUR 1285 XI 21
Date: 21. November 1285
Abstract: Eb Rudolf, Hofkanzler, verleiht auf Bitte Heinrichs v. Bergheim (Perchaim) dessen nachstehende Hochstiftslehen seiner Frau Perhta auf Lebenszeit: ihr Hof in Bergheim, d. i. Haus und Hofstatt "gessez" genannt, 2 Güter zu Siggerwiesen (Sikkenwiesen), ein Gut in Furth (Furt), im Dorfe (villa) Muntigl (Montigel) 3 Güter, ein Gut beim Urfahr (ap. Vruar), am Voggenberg (Vochenperg) 5 Güter, am Eck (Ekke) 1 Lehen, in Wolfsau (Wolfaw) 1 Lehen, in Gerstetten (-stet) 2 Lehen, in Salzburghofen 1 Hube, im Amt Plain 1 Pfd. Pfge., in Salzburg bei der Brücke 1 Pfd. Pfge., in Bergheim 2 Wälder (foresta) mit Namen Plain (Play) und Au (Aw). Z.: Kuno v. Gutrat, K(onr.) v. Wartenfels, Herr Friedr. v. Freuntsperg (-perch), Marschall Konr. v. Aichheim u. s. Bruder Ruger, Hermann v. Bergheim, Vicedom Siboto v. Sbg., Wernher u. Jakob v. Thurn, Gottschalk v. Neuhaus, Ulr. v. Wispach. Dat. et act. Salzb. a. d. 1285 11 kal. decembr. Or., S fehlt, in Wien.
Charter: AUR 1286 I 10
Date: 10. Januar 1286
Abstract: Ulrich von Dirnstein zediert seinem Bruder Jakob das Patronat und Vogtei über die Kapelle St. Jakob bei Dirnstein (Dirnstayn); nach Jakobs Tod aber sollen diese Revhte an beider Erben fallen.
Charter: AUR 1286 II 01
Date: 1. Februar 1286
Abstract: Bf Heinrich v. Regensburg vertauscht mit Rat des Domkapitels und der Ministerialen alle Lehen, die die Grafen v. Ortenberg um Mondsee (circa Maensi) v. Regensburg besessen haben, nämlich Schloß Wildeneck (-ekk) und alle Güter, Zehente, Vogteien, Gerichte etc. im Gebiete von M. (in districtu Maense) ausgenommen die Temporalieninvestitur des Klosters M., wie es in n. 866 ausgedrückt ist, ferner alle Güter, Zehenten, Vogteien etc. im Dorfe Aichbach (Aichpach) samt Zugehör, was Heinrich v. Harskirchen von der Regensburger Kirche zu Lehen hatte, samt dem Patronate über die Kirche A. an Eb. Rudolf und s. Kirche und erhält dafür mit Zustimmung des Sbgr. Domkapitels alle Güter, Vogteien, Zehente, Gerichte etc., die in den Pfarreien Brixen, Söll und Rohrdorf (Prichsen, Sel, Ror-) als salzb. Lehen von Adeligen und anderen besessen werden, samt dem Patronate über diese 3 Kirchen, alles R. näher gelegen als S., ferner Elisabeth, Frau des Leopold gen. Igel, Bürger v. Rgsbg., mit ihren Nachkommen, wie solches 1285 Juli 9 zu Salzburg in Gegenwart des Grafen Diepold v. Ortenberg, der alles Lehensrecht resignierte, geschehen sei (n. 1170). S.: Bf Heinr. u. Kap. Dat. Auguste a. 1286 kal. febr. Or., 2 S, wovon das 1. sehr beschäd., in Wien. Hormayr, Archiv f. Süddeutschland, 2, 45 n. 1; Lampel in Blätter d. Ver. f. Ldskde. v. NÖ. NF 21, 305 n. 9. Salzb. U.-B. 4, 155 n. 131. - Vgl. n. 858, 862, 866 und 1217.
Charter: AUR 1286 II 02
Date: 2. Februar 1286
Abstract: Kg. Rudolf beurkundet die zwischen Eb (Rudolf) und Hzg. Heinrich v. Bayern zustandegekommene Einigung: (1.) Beide Parteien geloben deren Einhaltung bei sonstigem Verlust ihrer Rechte. (2.) H. antwortet Mühldorf (vgl. n. 1180) in des Kgs. Hand, alle Banne sollen ab sein. (3.) Der Vertrag zwischen Eb Friedrich u. Hzg. H. (n. 735) soll eingehalten werden. (4.) Wegen Salzniederlage, Straßen, Wege zu Wasser und zu Land, Brücken und Stege, Kuppelweide (Chuppelwaide) und Holz sollen für den Eb: Konr. v. Wartenfels, Kuno v. Gutrat, Konr. v. Aichheim, und für Hzg. H.: die v. Abensberg, v. Hals und der Taufkircher mit Ulrich v. Taufers und Winhart v. Rorbach als Obmänner im Falle der Unstimmigkeit der Schiedsleute den Stand vor 40 Jahren erkunden und wiederherstellen. (5.) Der neue Weg durch Berchtesgaden soll ab sein, wenn sich der Hzg. v. Ö. und Hzg. H. v. Bayern dadurch benachteiligt fühlen. (6.) Wegen Wildeneck sagt H., er habe es dem Eb nicht "entwert“; wen der Eb darum anspricht, der soll ihm darum Recht tun. (7.) Wegen Hohenstein behauptet der Eb, er habe es seit 30, der Hzg. dagegen, er habe es seit 10 Jahren und mehr. Die v. Taufers u. Rohrbach sollen eine Kundschaft von 21 Mann eidlich vernehmen. Wem die es zusprechen, der soll es haben. (8.) Der Goldegger soll H. in die Gewere des Gutes in Gastein, das H. vor ihm gehabt hat, setzen; wegen des andern sollen Wartenfels, Gutrat und Aichheim, bezw. Abensberg, Hals u. Taufkircher mit Taufers und Rohrbach als Obmännern eidlich entscheiden. (9.) Alle Gefangenen und Bürgschaften sollen ledig sein. Niemandem soll etwas nachgetragen werden. (10.) Wegen Raub, Brand und Schaden sollen keine Ansprüche gestellt werden. (11.) Alle nach Eb Friedrichs Tode gesetzten Mauten und Zölle zu Land und Wasser sollen aufgelassen werden, da sie beiderseits aus Haß gesetzt sind. (12.) Diese Sühne soll beiden Parteien an ihren anderen Rechten unpräjudizierlich sein. (13.) Die Kundschaft soll zwischen Juni 10 (Montag nach der Pfingstwoche) und Juni 24 (Johannsmesse ze der sunwenten) zu Reichenhall (Halle) statthaben. Stirbt einer der Schiedsleute, soll binnen 14 Tagen ein anderer bestimmt werden. - Eb. R. u. Hzg. H. erklären durch Mitbesieglung ihr Einverständnis. Z.: die Fürsten Bf Heinr. v. Basel, Heinr. v. Regensburg, Wernh. v. Passau, Hertnid v. Gurk, Konr. v. Chiemsee, Konr. v. Lavant, Hzg. Ludwig v. Bayern, Albrecht v. Österreich, Meinhart v. Kärnten, die Getreuen Meister Heinr. v. Klingenberg, oberster Schreiber, Burggraf Friedr. v. Nürnberg, Graf Albrecht v. Haigerloch (Ay-), Graf Ludwig v. Öttingen (Oting), Ulrich v. Taufers. Auchspurch an unser frowentag der lichtmesse 1286, unsers riches an dem 13. iar.
Charter: AUR 1286 II 08
Date: 8. Februar 1286
Abstract: Konrad v. Ehrnfels (Ernvells) und seine Frau Osanna, Tochter wld. des Grafen von Ortenberg (-berch) verzichten nach Wohlmeinung Bf H(einrichs) v. Regensburg und Zustimmung all ihrer Erben auf ihr Erb- oder Lehensrecht an der Burg Wildenegg (-ekk), Vogtei, Gericht und allen anderen Rechten im Lande und Gebiete Mondsee (in territorio et districtibus Maense), was einst den Grafen von Ortenberg, gleichviel unter welchem Titel, gehörte, und übergeben alles durch die Hand des Bischofs an die Salzburger Kirche um 200 Pfd. Regensb. Münze, die sie von Eb Rudolf bar erhalten zu haben bestätigen. Diese Schenkung geschah durch seinen Schwager Diepold Grafen von Ortenberg in Salzburg anno 1285, 7 id. iul. und wurde von ihnen vollzogen und erneuert. Datum Ratispone anno d. 1286 6 id. febr. S.: Bf Heinrich u. Konrad v. E. wegen Siegelkarenz Osannas und der Kinder. Or. das 1. Siegel (des Bisch.) erh., das 2. fehlt, in Wien. Lampel in Blätter d. Ver. f. Ldkde. v. NÖ NF 21, 307 n. 10. - Vgl. n. 1287 f.
Charter: AUR 1286 III 16
Date: 16. März 1286
Abstract: Friedrich von Pettau (Petouia) bekennt, daß ihm Eb Rudolf auf Betreiben und Willen Kg. Rudolfs und Hzg. Albrechts von österr. den Besitz des Burggrafenamtes (castellanatus) der Burg Pettau unter der Bedingung zurückgegeben habe, daß jedem der Parteien sein Recht an der Burg und der Burghut unbenommen bleibe, wie es ihm am ersten Tage des Einrittes des Eb in Pettau zugestanden ist, so daß alles, was später von ihm oder vom Eb hinsichtlich Burg und Burghut geschehen ist, keinem zum Vor- oder Nachteil sein soll. Dat. Graetz a. d. 1286 17 kal. april. Or. S und K-B. 4 f. 280 n. 121/12 in Wien. Reg. Lichnowsky 2 Reg. 183 n. 906b; B.-Redlich n. 2002.
Charter: AUR 1286 VI 09
Date: 9. Juni 1286
Abstract: Nikolaus Wäckerl, Richter zu Pettau, verkauft sein Haus in Pettau an Jakob den Juden.
Charter: AUR 1286 VI 17
Date: 17. Juni 1286
Abstract: Graf Albrecht v. Hals, Ulrich v. Abensberg (-perch), Heinrich v. Taufkirchen, Kuno v. Gutrat, Konrad v. Wartenfels und Konrad v. Aichhaim (AEychaim) als Schiedsleute Eb Rudolfs und Hzg. Heinrichs v. Bayern verschieben den laut der Handveste und vom König angesetzten Tag zu Reichenhall (Halle), weil ihre ihnen vom Kg. gegebenen Übermänner Ulrich v. Taufers und Winhart v. Rorbach am Erscheinen verhindert sind, von Juni 17 (Montag n. Veit) auf Juli 8 (Kylianstag), also von heute auf 3 Wochen; als Ort wird bestimmt: zwischen Tittmoning und Burghausen an dem Wechselberg oder zu Raitenhaslach. Im übrigen bleibt ihre Befugnis, wie sie ihnen vom König für Reichenhall gegeben wurde, unverändert. 8 Tage nach Juli 8 soll die Taidung beendet sein. Wegen Siegelkarenz des Ülr. v. Ab. siegelt für ihn der Propst v. St. Zeno. . . . geben ze Halle . . . 1286 dez nehsten maentag nach sand Veites tag. Or. deutsch, 6 S, das 4. und 6. fehlt, in Wien.
Charter: AUR 1286 VI 25
Date: 25. Juni 1286
Abstract: Bf Konrad v. Chiemsee beurkundet, daß Eb Rudolf in seinem größeren Palas (in palatio suo maiori) den Spruch erlangte, er könne in Prozessen gegen seine Ministerialen und Vasallen in Lehen- und Burggrafschaften an seiner statt einen Richter setzen und diese hätten vor diesem Recht zu stehen; auch könne er sie vor ihn und ihre Genossen nach Sbg. oder wo andershin in der Hofmark seiner Diözese vorladen. Nachdem des Eb Vogt Konrad v. Wartenfels als Kläger auftrat, darlegte, wie Friedrich v. Pettau trotz seines Lehenseides den Vertrag mit Eb Friedrich gebrochen, Bürger und Kirchenleute getötet und gefangen und trotz Ermahnung jeden Ersatz verweigert habe, weiters Beweis anbot, daß F. die Burggrafschaft ipso facto verwirkt habe, und Gerechtigkeit verlangte, erging der Spruch der Ministerialen, Vasallen und anderen Getreuen, daß der Eb ihm einen Termin von 6 Wochen zur Verantwortung setzen solle - diese Frist könne zwar verlängert, aber nicht verkürzt werden. Der klägerische Anwalt führte weiter aus, daß der Pettauer den Vertrag zwischen Eb Eberhard und s. Vater Hartnid v. Pettau wegen des Kaufes der Besitzungen im Lungau (Longowe) ebenfalls gebrochen habe und straffällig geworden sei, weshalb F. auch deswegen ein Termin von 6 Wochen nach dem allgemeinen Spruch gesetzt wurde, und zwar von Juni 26 (6 kal. iul.) bis August 7 (s. Afre = 7 id. aug.) nach Salzburg in den größeren Palas. Der Eb erbat sich eine besiegelte Ausfertigung (copia) des Spruches. Z.: Bf Konrad v. Lavant, DP Otto, Abt Engelbert v. St. Peter, Domdekan Ulrich, Rudolf d. Jgre. v. Hoheneck (-ek), Kuno v. Gutrat, Konrad v. Wartenfels, Otto u. Konr. Gebr. v. Goldegg, Konr. v. Oberndorf, Gerhoh v. Radeck, Konr. v. Aichhaim, Hermann v. Bergheim, Hartnid v. Nopping, Kuno v. Teising, Konr. v. Kuchl. Act. et dat. Salzb. a. d. 1286 7 kal. iul. Or. S-Fragm. u. K.-B. 4 f. n. 121/13 in Wien. - Vgl. n. 1168.
Charter: AUR 1286 VIII 07
Date: 7. August 1286
Abstract: Bf Konrad v. Chiemsee betr. Friedrich v. Pettau gleichlautend wie n. 1230 mit dem Termin August 8 (s. Cyriaci = 6 id. aug.) bis Sept. 19 (fer. 5. ante Matthei = 13 kal. oct.). Z.: Bf Konrad v. Lavant, DP Otto, Abt Engelbert v. St. Peter, Gebolf u. Hartnid, Domherren, die Edlen (Konrad) v. Gundelfing (dol-), Rudolf v. Hoheneck (-ekk), Kuno v. Gutrat, Konr. v. Wartenfels, Eckart v. Tann, Konr. v. Aichhaim, Konr. v. Goldegg, Gerhoh v. Radeck, Heinr. u. Hermann v. Bergheim, Gottschalk v. Neuhaus (novo castro), Hartnid v. Nopping, Kuno v. Teising, Konr. v. Kuchl, Hartnid v. Leuben, Gebolf v. Weng (Wenge). Dat. Salzb. a. d. 1286 7 id. aug. Or. S.-Fragm. und K.-B. 4 n. 121/14, in Wien.
Charter: AUR 1286 X 21
Date: 21. Oktober 1286
Abstract: Eb Rudolf bekennt die mit Hzg. Albrecht v. Öst. u. Steier zustandegekommene Einigung wegen des letzteren Ansprüche gegen die salzb. Dienstmannen Otto und Konrad v. Goldegg um die Burg Stateneck (Staetenekk) und um das Gut zu Schladming (Slaebnich), wonach die Goldegger die Burg dem Eb eingeantwortet haben, der sie wieder dem Bf (Leupold) v. Seckau übergab, unbeschadet der Rechte beider Parteien. Der Herzog soll den Goldeggern innerhalb Jahresfrist nach dem Landrechte in Steiermark einen Tag setzen, so daß der 1. Tag 6 Wochen habe. Wer sein Recht erweisen kann, dem soll der Bf die Burg ausantworten. Gibt der Hzg. keinen Tag, gehört die Burg den G., erscheinen diese nicht, gehört sie dem Hzg. Wer sich der Burg bemächtigt innerhalb der Frist, fällt von seinem Rechte. Gegen einen dritten sollen sie gemeinsam vorgehen. Dem Bf v. Seckau soll die verlierende Partei nichts nachtragen. S.: Eb, Hzg. und die G.; Bf Liupold v. Seckau, Hzg. Meinhart v. Kärnten. Z.: Bf Hertnid v. Gurk, Konr. v. Lavant, Graf Ulrich v. Heunburg, Ulrich v. Taufers, Ott v. Liechtenstein, Ulrich v. Kapellen, Gundaker v. Ternberg, Marschall Hermann v. Landenberg, Diethalb v. Gutting, Rudolf v. Hoheneck. Ulr. u. Friedr. v. Stubenberg. Ze Judenburch 1286 an der ainleiftausend maidetag. Or. 6 S in Wien. Lichnowsky, Gesch. d. H. Habsburg 1, CLXIX n. 12. Reg. Kopp, Gesch. d. eidgen. Bünde 1, 540; Muchar, Gesch. d. Steierm. 6, 39; Beitr. z. Kde. steir. Gq. 30, 18, beide zu Mai 11.
Charter: AUR 1286 X 22
Date: 22. Oktober 1286
Abstract: Herzog Meinhard v. Kärnten, Graf v. Tirol etc., trifft mit Eb Rudolf zur Erhaltung ihrer Münze in Kärnten zum allgemeinen Nutzen folgende Vereinbarung: (1.) Ihre Münzer zu St. Veit, Völkermarkt und Friesach haben sich des Wiener Gewichtes zu bedienen, (2.) jährlich um Lichtmeß die Pfennige in der Art zu erneuern, daß das gewogene Silber geprüft und gereinigt werde, indem unter Zugabe von 1 Lot Kupfer zur reinen Silbermark von einer Mark Silber Pfennige 2 Mark 20 Pfennige unter Prüfung gen. Saiger geschlagen werden, vorbehaltlich von 4 Pfg. bei der Mark nach alter Gewohnheit darüber. (3.) Die so erneuerten Pfennige haben in Form und Gewicht von Febr. 2 bis Juli 25 und von da 2 Jahre unverändert zu dauern. (4.) Die Verwalter oder Hüter der Münze sind auf beiden Seiten so zu wählen, daß der Eb oder sein Vicedom den Verwalter, den der Hzg. oder sein Vicedom aus den Bürgern v. Friesach erwählt, zur Annahme dieses Amtes verhalten (compellere) können. Und ebenso umgekehrt bei den Bürgern in St. Veit und Völkermarkt, aus deren Reihe der Eb wählt. (6.) Diese Verwalter haben einen Amtseid zu leisten und haften für eine ev. Verschlechterung oder Überschreitung. (7.) Die Pfennige müssen vom Verwalter bei jeder Prägung geprüft werden; nur hinsichtlich des Prägestockes (iuxta struncum) können sie auch vom Vicedom des Ortes nach Belieben geprüft werden. (8.) Wer den Verwalter wegschafft, büßt es, wenn er nicht binnen 8 Tagen es selbst bessert, mit 5 Pfd. Pfg. (9.) Wer die Satzung bricht, zahlt dem Hzg. 100 Mark oder dem Eb und den geschädigten Münzern je 50. (10.) Mit den Aglaier und anderen Pfgen. oder Silber ist kein Warengeschäft zu üben. (11.) Wer bei einem Geschäft bei verbotener Münze betreten wird, dem sollen die Richter sie wegnehmen und unter die Leute und Richter gleichmäßig verteilen. Dat. Iudenburge a. d. 1286 11 kal. nov. Or., an Pg. Reiters, mit Rucks. (Einköpfiger Adler + Glaub mir) und K.-B. 2, f. 378 mit 1277 in Wien; Cod. 108 s. 14 f. 15’ in Innsbruck. Unpart. Abhdlg. 374 Anm. teilw.; Tangl, Gesch. Kärntens 1/4, 467 teilw.; Zeitschrift d. Ferdinandeums 42, 129; Schwind-Dopsch, Ausgew. Urk. 141 n. 73; Salzb. U.-B. 4, 161 n. 135. Vgl. Bergmann in Carinthia 33 und Wiener Jahrbb. d. Lit. 101, Anzeigebl. 14 Pichler, Carinthia 52, 96, Ladurner, Archiv f. Tirol 5, 21 und A. v. Luschin in (Wiener) Numism. Zeitschrift NF 2 (1909), 160 f.
Charter: AUR 1286 XI 20
Date: 20. November 1286
Abstract: Eb Rudolf und Hzg. Heinrich v. Bayern vereinbaren, daß, falls von den sechs im Briefe Genannten einer innerhalb der Frist stürbe, diejenige Partei, aus der er genommen war, binnen 14 Tagen einen andern namhaft machen soll; kommen die Vicedome auf den Tag und ist aber einer von den sechs aus ehafter Not am Erscheinen verhindert, so kann der Vicedom einen andern bestellen. . . . ouf dem Wechselberge . . . 1286 an s. Corbinianstag der naechst stet nach s. Merteinstag. Or. d. 2 besch. S. und gleichzeit Kop. zus. mit n. 1240 in Wien.
Charter: AUR 1286 XII 01
Date: 1. Dezember 1286
Abstract: Bartholome von Lichtwerth (Liechwerde) bekennt, daß er die durch den Bau einer Burg im Zillertal (Zylerstal) verlorene Huld Eb Rudolfs vor dem Chor und den Dienstmannen unter der Bedingung wieder gewonnen habe, daß er mit seinem Oheim Vasolt geschworen hat, daß weder er noch sein Bruder Bartholome oder ihre Erben eine Burg im Z. mehr bauen ohne Erlaubnis des Ebs. und keinen Schadenersatz wegen Brechung der Burg verlangen. Den gleichen Eid sollen er, sein Bruder Barthol. und Friedrich v. Gunthersberg (Gunthartsperch) vor Konrad dem Kuchler, Hauptmann zu Kropfsberg (Chropfsperch), leisten, wenn Bf ins Z. kommt. Z.: Bf Konrad v. Lavant, DP Otto, Gebolf der Güster, Hertneid der Kellner, Kuno v. Gutrat, Konrad v. Wartenfels, Konrad v. Aichheim, Konrad v. Kuchl, Sybot, Vicedom. S. wegen Siegelkarenz: Bf v. Lav., Gutrat, Wartenfels, Aichheim, Gebhart v. Felben . . . gescriben ze Salzburch . . . 1286, an dem naestem tage nach s. Andreestage. Z. für das Gelübde des jungen Bartholome und Friedr. v. G. zu Kropfsberg vor K. v. Kuchl: Konr. v. Kuchl (Chvchel), Liebhart v. Mörnstein (Maerrenstaeine), s. Bruder Heinrich, Sybot der Ebser u. s. Br. Konrad, Heinr. der Wildenberger, Syghart Cholbe von Gastseyge, Syfrit u. Gebhart v. Thierberg (Tyerberch), Leo v. Freuntsberg (Vrivntsperch), Friedr. Gunthartsperger, s. Bruder Heinrich, Dietrich v. "Livben", Konr. v. "Erensperch", Berthold v. Tann, Heinrich v. Mühlbach (Mvlpach), Heinr. der Paldinger, Ulrich der Gyesinger, Friedrich u. s. Br. Konrad v. Aschach, Ortel v. Mosen, Sybot der Kämmerer v. Haslach, Rudolf v. Schwaighofen (Swaeichhove), Heinr. v. Rottenburg, Hofmeister, Syghart der Cholbe von Gastsey, Heinr. v. Mörnstein siegelten ebenfalls. Or. von 8 S, 1 (Felben) fehlend, in Wien. Vgl. n. 1244.
Charter: AUR 1286 XII 08
Date: 8. Dezember 1286
Abstract: Ulrich Kolb (Cholbe) von Lichtwerth (Liechtenwerde) bekennt, daß er von Eb Rudolf aus der Gefangenschaft, in die er wegen des Baues einer Burg im Zillertal (Zylers-) zusammen mit den zwei Bartholmä geraten war, unter der Bedingung frei wurde, daß er und sein Sohn Heinrich und Sighart Kolb von Gasteig (-staege) und Heinrich Hilpolt geschworen haben, niemals mehr auf eigenem oder andern Boden ohne Erlaubnis des Eb eine Burg im Z. zu bauen und weder er noch seine Erben Schadensansprüche wegen Niederbrennung der Burg erheben. Dagegen hat er wieder die Huld des Ebs. erlangt. Für seine Urfehde setzt er auf 5 Jahre um 500 Mark Silber Bürgen, und zwar Barthlmä und s. Bruder für 15 M., Seifried, Gebhart und Leo die Freuntsperger (Vriuuts-), Ritter, f. 15, Sighart Kolb v. Gasteig f. 15, Liutold den Kundler (Chontler) f. 10, Heinr. v. Mörnstein (Moerren-) 20, Seibot v. Ebbs 10, Konr. v. Penning (Paeninge) 20, Heinr. den Speiser 20, Otto v. Baumkirchen (Pavmch-) 20, Tankwart 30, Friedr. v. Gunthersberg 10, s. Bruder Heinr. 10, Heinrich Hiltpolt u. s. Bruder Konrad 30, Heinr. d Penninger 30, Heinr. d. Wildenberger 10, Konr. v. Baumkirchen 20, Konr. Kolb 20, Gebolf u. Ulrich, Liebharts Söhne 30, Konr. v. Achleiten u. s. Bruder Ulrich 20, Otto v. Swintal 10, Gebhart v. Friedberg (Vrideberch) 10 Mark. Geschieht dem Eb ein Schaden und wird er nicht binnen Monatsfrist gebessert, so sollen die Bürgen, die ob der Ziller sitzen, zu Hall oder Innsbruck (Ynspruke) einreiten, die unterhalb der Ziller zu Rattenberg (Ratenberch); wer nicht einreite, büßt mit Leib und Gut. S.: Abt Konrad v. Georgenberg, Heinr. v. Rottenburg, Hofmeister, Utt von Matrei, Sighart der Kolb v. Gasteig (Gestay), Heinr. v. Mehrenstein (Maerren-). ze Chropphsperch an dem naestem suntage nach s. Nyclaustage. Or. 5 S in Wien.
Charter: AUR 1286 XII 15
Date: 14. Dezember 1286
Abstract: Papst Honorius IV. bestätigt Eb (Rudolf) über seinen Antrag den vom Provinzialkonzil gefaßten Beschluß, daß den Äbten und Pröpsten die zum Nachteil der Ordensdisziplin und zum allgemeinen Ärgernis gereichende Verwendung von Mönchen und Regularkanonikern auf den Stiften nicht völlig zugehörenden Pfarren verboten sei, sondern von ihnen dem Diözesanbischof nur diesem verantwortliche Priester zu präsentieren sind, wie es das Laterankonzil vorschrieb. "Iustis petencium". Dat. Lateran. 19 kal. ian. p. n. a. 2.
Charter: AUR 1286 XII 16
Date: 16. Dezember 1286
Abstract: Friedrich v. Pettau (Pettouia) vergleicht sich mit Eb Rudolf: nach Rat seines Domkapitels und seiner Dienstmannen, indem er die zwischen + Eb Friedrich und dem Pettauer laut Handveste geschlossene Sühne zu beobachten verspricht, ihm all den Schaden mit Raub und Brand in der Stadt Pettau und am Lande nachsieht, von jedem geistlichen oder weltlichen Gerichte wegen seiner Burg Wurmberg (Wurmberch) und anderer Lehen, sowie der 5000 Mark beim Gericht vor dem Papste gegen ihn zurücktritt und ihn vollständig wieder in seine Gnade aufnimmt, während F. die 14 Zehenthöfen und 26 Dörfern, die 40 Jahre und länger sein Vater und er von der Sbgr. Kirche zu Pfand hatten, dem Eb freigibt und begibt sich aller Ansprüche aus Pfand oder Lehen von Eberhard, Philipp u. a., nämlich: Zehenthöfe Wagna (Waegenach), Lantscha (Lonschach), Sulm (Sulbe), St. Florian, Wetmannstetten (Wetmar-), Eckendorf (Eppen-), Moskirchen, Köflach (Chöuelach), Gleisdorf, Pischelsdorf (Pischolfs-), Fladnitz (Flaedencz), Raba (Raedweich), Straßgang (Strazzganch), Weingartenbichl; Dörfer: Wratislawetz (Brattuzlausdorf), Patschendorf (Botch), Oblaken (-lach), Wernza (Byrncz), St. Lorenzen, Gabernik (Gabronich), "Gyrendorf“, Stoiana (Stoiankendorf), Formin (Firmey), Zobendorf, Steindorf (Stoin-), Prunn, Mesgowetz (Mezgaeucz), Birka (Pirkch), Gerndorf (Wenizlausdorf), Jansendorf (Johans-), Ragosnitzdorf (Reusencz), Wintersdorf (Winthers-), Hirschendorf (Hirzzen-), Dolitsch (Dragussendorf), Schitanzen (Sitleinsdorf), Radersdorf (Rades-), "Prodazzen“, Wolovlek (Dobromuezzel), Birkdorf (Puch), Brückeldorf (Prülkelein); dann ließ F. der Salzburger Kirche die 3000 Mark Silber, womit er vom Kg. Rudolf die Häuser zu Pettau und die Stadt, als ihm der Satz vom Kg. v. Ungarn und Böhmen angefallen war. Er schwor auch, die Häuser und die Stadt Pettau nicht anders innezuhaben, als in der Handveste Eb Friedrichs steht, er soll die Bürger in der Stadt und am Lande fleißig schirmen und die Zehentner und Holden auf den Zehenthöfen und Dörfern, die er freigelassen hat, weder mit Steuer noch mit Nachtsedel und Fuhren beschweren, sondern sie gleich den andern Urbarsieuten halten (Abweichende Schreibungen der Ortsnamen sind: Lanschach (A2 Lont-), Vlsednitz (Flsedentz), Rsedwich (Rsedeweich), Bratizlausdorf (Bratuz-), Bötech (Botkch), Birntz (Wirntz), Stroyankdorf (Stoyanken-), Prunne, Pvch (statt Pirkch), Tragossendorf, Seitensdorf, Brodassen, Pirch). S.: F. v. P., Bf Konrad v. Lavant, Bf Leopold v. Seckau, Abt Heinrich v. Admont, Stefan v. Meissau, Ott v. Liechtenstein, Hartnid v. Stadeck. Z.: Gebolf, Chorherr u. Küster, Seifried v. Kranichberg (Chranetperch), Otto v. Goldegg, Ekkehart v. Tann, Gebhart v. Velben. A2: Eckart v. Tann, Ulrich, Friedrich u. Heinrich, die drei Brüder v. Stubenberg u. Gebhart v. Felben. 2 Orr.: A1: Act. in nova civitate et dat. in Prukke a. d. 1286 17 kal. ian., von den 9 S fehlen 5.-9.; A2: geschehen ze der Newenstat des samstages vor s. Thomastach vor Weihnachten und wart ze Prukke verschrieben des naechsten maentages darnach 1286., trotz der Siegelankündigung nur von Bf Leop., Abt. Heinr. u. F. v. P. besiegelt, beide Orr. und K.-B. 4 n. 121/n (A1) u. n. 121/15 (A2) in Wien. Reg. Juvavia 377; Muchar, Gesch. d. Steierm. 6, 31; Beitr. z. Kde. steir. Gq. 30, 20.
Charter: AUR 1286 XII 16
Date: 16. Dezember 1286
Abstract: Friedrich v. Pettau (Pettouia) verspricht dem Eb Rudolf, für den Fall, als von den Zehenthöfen und Dörfern, die er dem Eb ledig gelassen hat, einige mit Lehen oder Verpfändung (satz) von ihm oder seinem Vater "bechumbert“ sein sollten, dieselben bis (1287) April 24 freizumachen. Z.: Bf Konrad v. Lavant, Bf Leupold v. Seckau, Gebolf der Güster, Ott v. Liechtenstein, Stephan v. Meissau, Seifried v. Kranichberg, Hertnid v. Stadeck. Gegeben daz Prukke . . . 1286 des maentags vor s. Thomastag d. zwelfpoten. Or. deutsch, 1 S und K.-B. 4 f. 287 n. 121/16, in Wien.
Charter: AUR 1287 I 21
Date: 21. Januar 1287
Abstract: Rudolf v. Vansdorf verzichtet für sich und seine anwesenden Brüder auf alle Ansprüche auf den Zehenthof in Pöls (Pels), den Zehent in Hard (Harde) bei Ingering (Vndringe) und den Zehent bei Leoben (Leu-) in die Hände Eb Rudolfs und stellt auch die Urkunden (instrumenta) zurück. Er verzichtet ferner auf die Ansprüche auf die Pfandschaften auf Gütern bei Bischoffeld (Pischolfesvelde), die ihm und seinem Vater für 73 Pfund verpfändet waren. Dat. et act. Frisaci a. d. 1287 in die b. Agnetis virg. Or. 1 S und K.-B. 6 f. 115 in Wien. Reg. Muchar, Gesch. d. Steierm. 6, 33 zu Juni 21.
Charter: AUR 1287 III 24
Date: 24. März 1287
Abstract: König Rudolfs I. Landfrieden auf drei Jahre (Auszug liegt bei).
Charter: AUR 1287 IV 20
Date: 20. April 1287
Abstract: Eb Rudolf schlichtet nach Rat des Domkapitels, der Dienstmannen und anderer Räte und der Bürger der Stadt Salzburg den Krieg zwischen den Bürgern, reichen und armen. Für die Einhaltung dieser Sühne haben Meinhart der Neumeister (Nivmai-), Konrad Seligmann (-lichman), Liebhart der Tozler und Heinrich der Payzz für sich und ihre Freunde in des Ebs Hand geschworen, ebenso wie auch Konrad der Humbel, Friedrich der Munichhauser, Heinrich Empel, Sibot v. Hangenheim, Heinr. Zugehengest, . . . der Mulreuter, Rudlin der Sneider und Meister Friedrich der Talgewer. (1.) Wer den gewesenen Haß mit Scheltworten wieder erneuert, zahlt dem Gericht 5 Pfd, kommt es zu nicht lebensgefährlichen Wunden 10 Pfd. und dem Geschädigten ebensoviel; geht es auf das Leben oder wird hiebei ein Glied abgeschlagen, so gilt Leben für Leben, Glied wider Glied; entflieht der Täter, dann soll man sein Haus niederbrechen oder sein Gut gerichtlich einziehen. (2.) Geschieht ein erwiesener Todschlag, soll man über ihn nach Recht richten und sein Haus niederbrechen. Entflieht er, wird sein Haus niedergebrochen und sein Gut eingezogen. (3.) Wer denen, die geschworen haben, die Treue an dieser Sühne bricht, soll von ihnen gerichtlich belangt werden. (4.) Diese Sühne soll ewig, die gesetzte Buße aber nur 5 Jahre, von April 24 an, währen. Darnach gelte wieder das alte Recht. Folgende Sätze sollen gelten für alle Städte und Märkte: (1.) Alle Einungen und Eide wider den Eb oder seine Nachkommen sind verboten. Sowohl des Urhebers wie des Helfers Leib und Gut, Haus und Hof, fahrendes und unfahrendes, soll dem Eb verfallen sein. Welche Stadt, Dorf oder Markt einen deswegen Flüchtigen aufnimmt, soll, solange dieser darin ist, "an gotes e“ sein. (2.) Bei 5 Pfd. sind auch alle Einungen von Bürgern gegen Bürger, Handwerker gegen H., Geschlecht gegen G. ohne des Ebs. Willen verboten. (3.) Das Stadtsiegel soll mit 5 Schlüsseln verwahrt sein, 4 sollen 4 aus den Genannten Gewählte, den 5. der Richter oder ein vom Eb bestimmter haben. Kein Brief darf ohne der Genannten Wissen, die in der Stadt anwesend sind, versiegelt werden. Verreist einer von den 5, soll er den Schlüssel mit des Richters Wissen einem andern Genannten geben. (4.) Niemand soll der Stadt Gemein einfangen; was eingefangen ist, soll wieder ausgeworfen werden. (5.) Niemand darf eine Hofstatt kaufen, außer er wolle darauf zimmern binnen Jahresfrist. Wer Hofstätten enthalb oder dieshalb der (Salz-)Ache zu Baumgarten macht, muß sie wieder solchen verkaufen, die darauf zimmern. (6.) Kein Bürger soll einen Knecht aufnehmen, der eine Missetat begangen hat; er soll für ihn haften. (7.) Wer gegen jemanden eine Todfeindschaft hat, soll sein Recht vor dem Richter suchen, der dem andern Sicherheit geben soll, damit er ohne Angst sei. (8.) Die Genannten dürfen nur in ihrer Gesamtheit mit dem Richter für die Stadt Handlungen vornehmen. (9.) Jeder Bürger soll zum Schutze der Kirche und Schirm der Stadt Harnisch und Wehr haben. Wer noch keinen hat, soll bis Juni 24 solche gewinnen. Zweimal im Jahre sollen Richter und Vicedom eine Beschau vornehmen, wer ohne Harnisch betreten wird, zahlt 1 Pfd Strafe und muß außerdem doch einen Harnisch sich beschaffen. (10.) Diese Sätze gelten unbeschadet der sonstigen Rechte des Ebs und der Bürger. S.: Eb, Domkap, und Stadt. Z.: Bf Konrad v. Lavant, DP Heinrich, Domdekan Friedrich, Abt Engelbert v. St. Peter, die Dienstmannen Kuno v. Gutrat, Ott v. Goldegg, Konr. v. Wartenfels, Konr. v. Aichheim, Konr. v. Oberndorf, Hermann v. Bergheim, Gerhoh v. Radeck, der Stadtrichter Konrad v. Kuchl, der Vicedom Sibot v. Lampoting. ze Salzburch des naechsten sunnetages vor s. Jorgentag 1287. Or. 2 S, das Stadts. fehlt, in Wien. Rössler, Über die Bedeutung und Behandlung der Gesch. des Rechts in Österreich (Prag 1847) Anh. VI; Salzb. U.-B. 4, 168 n. 141. Reg. Juvavia 446; Pichler, Landesgesch. 183.
Charter: AUR 1287 VI 17
Date: 17. Juni 1287
Abstract: Hzg. Albrecht v. Öst. u. Steyr kommt mit Eb Rudolf wegen der Burg Wachseneck (Waehssenek) dahin überein, daß sie dieselbe dem Abt Heinrich v. Admont als gemeinem Mann einantworten und den Streit Kg. Rudolf zur Entscheidung bis November 30 nach Minne oder nach Recht übertragen. Kommt der Kg. nicht zu einer solchen, soll er einen andern Richter bestellen, der den Spruch bis (1288) Juni 24 zu fällen hat. Unterbleibt auch dieser, so soll nach der Frist der Abt die Burg wieder den Parteien ausfolgen. Welche Partei sich der Burg bemächtigt, verliert dadurch ihr Recht an derselben; ist es jemand fremder, sollen beide ihn bezwingen. Gegenüber den Goldeggern soll der Herzog wegen des Hauses zu Stateneck (Staetenek) bis November 30 sein Recht erlangen. Der Eb gelobt, daß dem Hzg. der Aufschub bis (1288) Juni 24 keinen Eintrag an seinem Recht bedeute und er einen daraus erwachsenden Schaden ihm ersetzen wolle. Wird es auch nicht zwischen Nov. 30 und Juni 24 geschlichtet, soll man den Goldeggern das Haus wieder antworten; gewinnt die Burg aber der Bf v. Seckau in dem Aufschub, sollen der Eb und der Hzg. dazu tun. Das Gleiche gilt auch von dem Gut zu Schladming (Slaebenik). datz s. Oswald bei der Zeyrik etc. wie n. 1274. Beschäd. Or. 1 S in Wien. Reg. Kopp, Gesch. d. eidgen. Bünde 1, 543. Über den Schreiber vgl. Luntz in MIöG 37, 448.
Charter: AUR 1288
Date: 1288
Abstract: Die Brüder Konrad Grantarius und Berthold, Schaffer von Raitenhaslach, bestätigen Einkünfte aus der Kapelle in Hallein für Abt Konrad von Raitenhaslach.
Charter: AUR 1288 I 06
Date: 6. Januar 1288
Abstract: Bf Heinrich von Regensburg bestätigt, daß Eb Rudolf dem Oheim und Getreuen des Bischofs, wld. Konrad v. Ehrnfels (Ernuells), seinen Erben und seiner Witwe Osanna, Schwester wld. Diepolds Grafen v. Ortenberg (-berch) jene 200 Pfund Regensb. Pfge. bezahlt hat, für die der Erzbischof alle Lehen, nämlich die Burg Wildenegg (-ekk) mit Zugehör gekauft hat, die durch bischöfliche Belehnung und Erbfolge an Konrad gekommen waren oder der Osanna zu Eigen gehört haben. Datum Ratispone anno d. 1288 in epiphania domini. Or. S fehlt in Wien. Lampel in Blätter d. Ver. f. Ldkde v. Nö NF 2/1, 308 n. 11. - Vgl. n. 1214 und 1288.
Charter: AUR 1288 II 11
Date: 11. Februar 1288
Abstract: Konrad, Ministeriale von Kalheim (Calhaim), verpfändet die Hube gen. Ekken bis Weihnachten dem Heinrich gen. Hosnekkel gegen Widerlosung durch ihn oder Konrad Ministerialen von Wartenfels (-velse). Löst K. v. K. ihn nicht aus, kommen die Einkünfte gen. Seidenfeld (-velde) K. v. W. zu, so daß sie niemals mehr an K. kommen, indem er Seidenfeld vor Eb (Rudolf) dem W. resignieren werde. Act. Salzb. a. d. 1288 in die cinerum presente d. Wartenvelserii. Or. S-Fragm. in Wien.
Charter: AUR 1288 IV 09
Date: 9. April 1288
Abstract: Otto und Konrad Brüder von Goldegg (Goldeke) vergleichen sich in ihrem Streite mit Herzog Albrecht v. Österr. wegen der Burg Stateneck (Stetteneke), des Dorfes Schladming (Slebnich) und der Güter im Seewegtal (Sewech) mit Zugehör dahin, daß sie gegen 150 Mark Silber versprechen, niemals mehr Ansprüche darauf zu erheben. Die Güter dienen einschließlich 1 Mark Einkünfte, die sie gleichfalls dem Hzg. geben, und die ihr + Vater von Konrad Ecclesiasticus v. Sbg. gekauft hat, nicht weniger als 27 Mark Grazer Pfge. Z.: Bf Leupold v. Seckau, Graf Berthold v. Rabenswalt, Ulrich v. Taufers, Otto v. Liechtenstein, Konrad v. Pilichdorf, Friedrich Truchseß v. Lengbach. Dat. apud Newenburgam a. d. 1288 5 id. april. Or. 2 S in Wien. Reg. Muchar, Gesch. d. Steierm. 6, 41; Kopp, Gesch. d. eidgen. Bünde 1, 544.
Charter: AUR 1288 VI 20
Date: 20. Juni 1288
Abstract: Eb Rudolf und Hzg. Heinrich v. Bayern treffen zur Befestigung ihrer Freundschaft wegen der beiderseitigen Schäden von Jänner 21 (Agnestag) bis Juni 19 (Gervas et Prothas), sowie der Schäden von Juni 19 bis Sept. 14 (hl. Kreuztag) folgende Vereinbarung: Betr. des neuen Schadens und der Pfändung seit dem letzten Tage (n. 1240) bis jetzt: wie n. 1240 mit Kun v. Gutrat, Konr. v. Wartenfels und Gottschalk der Ritter v. d. Neuhaus (Newenhouse) von salzb., Konr. v. Taufkirchen, Ortlieb v. Wald und Konr. v. Aschau (-ow) von bayr. Seite. - Viztome richten. Die sechs haben das Einfahren gelobt. Stirbt einer, soll binnen 14 Tagen ein Ersatz bestellt werden. Kommt einer zu dem Tag nicht, soll der Vicedom einen wählen. Zur Herhaltung des Friedens im Lande und auf den Straßen soll bis zu dem Tag niemand eine Pfändung vornehmen ohne Erlaubnis der Vicedome. Geschieht es aber doch, soll man nicht wieder pfänden, sondern es dem Vicedom melden, damit er binnen 14 Tagen die Sache ordne. Geschieht es nicht, sollen die drei nach vergeblicher Mahnung einreiten binnen 8 Tagen. Der Hzg. nimmt in diese Minne Ortlieb v. Wald auf diesen Tag; je zwei von bayr. u. salzb. Seite sollen seine Sache entscheiden und event. Bf Heinr. v. Regensburg als Übermann nehmen. 1288 des naesten suntages vor s. Johannstage ze Sunewenden . . . ouf dem Wechselperge.
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