Collection: Regesta Imperii V,1,1
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Charter: RI V,1,1 n. 2074
Date: 1235 ian. 25
Abstract: Friedrich II. befiehlt den stratigoten von Salerno dem abte von La Cava die zehnten aus der baiulatio von Salerno wieder so zu zahlen, wie sie demselben seit der zeit könig Wilhelms II zukamen. Huill. 4,520 ex transs. zu La Cava, welches im febr. zu grösserer sicherung gefertigt wurde, da das orig. auf baumwollenpapier geschrieben war. Verbesserungen und Zusätze: In dem transs. von 1235 feb. sind auch die iahre Heinrichs als königs von Sicilien und Italien und zwar seit der krönung von 1212 gezählt. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Cod. dipl. Salernitano 1, 175 Nr. 87.
Charter: RI V,1,1 n. 2075
Date: 1235 ian. 29
Abstract: Friedrich II. schreibt den deutschen fürsten, belobt sie wegen der anhänglichkeit mit der sie ihn aus Sicilien berufen und zum könige erwählten, gedenkt wie er dagegen seinen damals einzigen sohn ihnen zum statthalter gelassen und sie diesen ebenfalls zum könige erwählt haben, wie aber dieser gegen alles erwartete seine befehle verachtet, und schlecht berathen sich gegen die fürsten seine augäpfel gewendet und sie bedrückt habe, weshalb er dann an die gränzen Deutschlands gekommen und eidliches gelöbniss besseren betragens von seinem sohne empfangen, dieser aber demungeachtet schamlos dagegen gehandelt habe, weshalb er sie nun auffordert demselben zu widerstehen und ihm selbst demnächst ins Friaul entgegen zu kommen. Ecce facimus(‒extollatur)‒dubitando. Ex bullario Romersdorf. sec. 13, ausfertigung für den erzbischof von Trier; ohne den schlusssatz und datirung: Hahn Coll. 1,225. Martene Coll. 2,1157. Huill. 4,524; vergl. 944 und 1044 ergänzungen nach B's mittheilung, [bei denen aber irrig ian. 28 angegeben ist.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie 13. Jh. in Reims, Bibliothèque municipale, Cod. 1275, f. 32 c. Hampe-Hennesthal, Reimser Briefsammlung, in: Neues Archiv 47 (1928), 520 Nr. 4. Druck: MGH. Constit. II, 236 Nr. 193. Deutsche Übers.: Heinisch S. 303.
Charter: RI V,1,1 n. 2072
Date: 1235 (ian. 00)
Abstract: Friedrich II. schreibt dem magister iusticiarius, dass wenn die ergebenheit der bewohner des königreichs auch entlastung verdiene, ihn doch die necessitas utilis, quam instantis temporis qualitate prosequimur, veranlasse, eine bestimmte beihülfe zu verlangen; befiehlt ihm daher, die einliegend angegebene summe der collecte durch die iustitiare decretae tibi provinciae auf die einzelnen gemäss ihrer leistungsfähigkeit austheilen zu lassen. Etsi clementiae ‒ persolvet. Petr. de Vin. 5,132. ‒ Wohl vor die ausschreibung von 1238 ian. 4 gehörig, wo die anweisung zur austheilung, welche hier den beamten einfach überlassen ist, schon sehr ins einzelne geht. Die 1237 märz eingeforderte collecte kann bei richtigkeit der adresse nicht in frage kommen, da damals der grossiustitiar beim kaiser war. Die weisung wegen der collecte für 1236 wurde wahrscheinlicher, wie die von 1238, an die ganze regentschaft ergangen sein. Am wahrscheinlichsten ist mir daher beziehung auf die collecte von 1235, von der Rich. Sang. sagt: Mense ianuarii imperator generalem collectam toti regno imponit. Dem steht nicht im wege, dass der auftrag sich nicht auf das ganze königreich bezieht, da es ausser dem grossiustitiar für Apulien einen zweiten für Sicilien und Calabrien gegeben haben wird; vgl. Ital. Forsch. 1,357.
Charter: RI V,1,1 n. 2081
Date: 1235 märz 27
Abstract: Friedrich II. antwortet dem pabst auf dessen benachrichtigung dass er mit den Römern in friedensunterhandlungen stehe, wie er an sich keine ursache zum kriege mit denselben gehabt, gern aber zur vertheidigung der kirche die waffen ergriffen habe; wenn er nun gleich im stattgefundenen kampf an ausgezeichneten männern schweren verlust erlitten, so sei er doch keinem frieden entgegen welcher der kirche genüge; der pabst möge daher einen solchen frieden immerhin abschliessen, nicht aber wegen seiner unabweisbaren reise einen ungenügenden, indem er die kirche unvertheidigt nicht zurücklassen werde. Schliesslich beglaubigt er den auf ostern an den pabst abzusendenden deutschmeister. Intelleximus per ‒ adhibere. Raynald § 7 mit Pertzens ergänzungen. Huill. 4,535 und ergänzung 945.
Charter: RI V,1,1 n. 2082
Date: 1235 märz 31
Abstract: Friedrich II. befiehlt den grosscämmerern Apuliens und den amtleuten von Barletta dem erzbischof Jacob von Trani die drei viertel, und dem erzpriester und den clerikern der kirche sta Maria maggiore zu Barletta das viertel vom zehnten der duane zu Barletta iedes iahr ohne zögern auszuzahlen, wie sie denselben zur zeit könig Wilhelms seines vetters und nach dessen tode bis ietzt zu erhalten pflegten. Archivio stor. di Roma III 2,75. Beltrani Docum. longobardi e greci, pref. 7. Prologo Le carte del capitolo di Trani 260. ‒ Nur mit ind. 8. Das zum orte gleichfalls stimmende iahr 1250 ist dadurch ausgeschlossen, dass sich das mandat in einem die lune secundo mensis aprilis predicte octave indictionis zu Barletta gefertigten transsumpt erhalten hat. Vgl. auch oben nr. 2068. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Cod. dipl. Barese 8 (1918), 313 Nr. 249.
Charter: RI V,1,1 n. 2080
Date: 1235 märz 00
Abstract: Friedrich II. bestätigt dem kloster La Cava den ruhigen besitz von casal San Pietro in gemässheit ienes von dem iustitiar Thomas wider die Theodora herrin von Polla ergangenen urtheils. Mitgetheilt von Pertz. Huill. 4,535. Verbesserungen und Zusätze (1983):Von gleicher Hand wie BF. 279. Or. in La Cava, Klosterarchiv. Beschreibung: Philippi 84.
Charter: RI V,1,1 n. 2079
Date: 1235 märz 00
Abstract: Friedrich II. bestätigt ein durch nichtappellation rechtskräftig gewordenes urtheil des Thomas de Montenigro als iustitiars des fürstenthums und des landes Benevent in sachen der gemeinde casalis sancti Petri de Polla (südöstlich von Salerno) gegen die nach normannenrecht lebende Theodora herrin von Polla (Theodora domina Polle que iure Normanno vivit), beholzigungs ‒ wasserschöpfungs- und weiderecht, abgaben und frohnden betreffend. Pertz aus dem orig. zu La Cava. Huill. 4,533. Verbesserungen und Zusätze (1983):Von gleicher Hand wie BF. 2080. Or. in La Cava, Klosterarchiv. Beschreibung: Philippi 84.
Charter: RI V,1,1 n. 2084
Date: 1235 apr. 8
Abstract: Friedrich II. befiehlt den revocatoribus demanii Terre Laboris in veranlassung einer klage des Pandulf von Aquino, wonach in revocandis hominibus ad demanium die darüber erlassene constitution (vgl. nr. 2073) nicht eingehalten werde, in erläuterung dieser, dass sie leute, welche von den besitzungen der grafen und barone auf die der kirchen übergehen, dann nicht zurückrufen sollen, si ille ecclesie de speciali servicio curie nostre tenentur. Exc. Massil. nr. 115, W. 627. ‒ Nur mit ind. 8; wegen der nächstfolgenden stücke aus Fano und einer angabe des Rich. Sangerm. über die febr. 1235 verfügte inquisition wegen der leute des demanium gewiss hieher gehörend, obwohl der kaiser auch 1250 apr. in der Capitanata war. Ist in den Exc. die tagesziffer nicht verschrieben, so würde der kaiser noch am ostertage selbst die reise angetreten haben, da Civitate unweit Apricena in der richtung derselben liegt.
Charter: RI V,1,1 n. 2085
Date: 1235 apr. 8
Abstract: Friedrich II. (Melfie) beauftragt den Mattheus Marchafaba doane de secretis et questorum magister mit der untersuchung und entscheidung der klage der gemeinde Montalto (nordwestlich von Cosenza), wonach die leute der kirche sti Vincentii bei Montalto von den zeiten könig Wilhelms seines consobrinus her an allen leistungen für die herrscher wie für die herren von Montalto theil genommen hätten, während ihnen das ietzt vom abte ste Marie de Valle Josaphat, dem iene kirche gehört, untersagt sei. Eingerückt in das urtheil des Marchafaba d. d. Cosenza 1235 mai 8. Winkelmann Acta 297. ‒ Nur mit ind. 8, während trotz der nicht passenden ortsangabe die zeit der transsumirung das iahr ausser zweifel stellt. Ist das mandat von einem andern im namen des kaisers erlassen, so dürfte nach nr. 2088 an den logotheten Andreas zu denken sein. Verbesserungen und Zusätze: Wegen unvereinbarkeit des orts mit dem itinerare des kaisers, während andrerseits das mandat ganz unverdächtig ist, da es in ein noch zu Palermo im or. (Arch. stor. Sic., N. S. 3,477) vorliegendes not.-instrument von 1235 mai 8 eingerückt ist, dürfte ein mandat der um diese zeit für das königreich eingesetzten regentschaft (vgl. nr. 2122 u. nr. 14728. 14733) vorliegen. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Paolucci, Contributo di documenti inediti, in: Atti dell' accademia di Palermo. 3 ser. vol. 5 (1900), 18 Nr. 8 nach Originalurk. des Matheus Marclafaba von 1235 V. 6 in Palermo, Archivio di Stato, Pergamene del monastero della Maddalena di Messina Nr. 90.
Charter: RI V,1,1 n. 2086
Date: 1235 apr. 18
Abstract: Friedrich II. befiehlt auf klage des bischofs von Abruzzo (Teramo) dem iustitiar von Abruzzo den seit dem edict über die (vgl. nr. 2037) märkte von ihm eingestellten wochenmarkt zu Teramo wieder zu gestatten. Palma Ist. di Teramo 2,3. Huill. 4,538. Verbesserungen und Zusätze: Palma Stor. eccles. e civ. della regione settentr. del regno (2 ed.) 2,13.
Charter: RI V,1,1 n. 2088
Date: 1235 apr. 25
Abstract: Friedrich II. befiehlt dem Andreas regni Sicilie logothete (et iustitiario provincie) in seiner ganzen iurisdiction die söhne der cleriker in besitz der väterlichen und mütterlichen güter zu setzen, so dass sie dieselben, wenn dieselben ihnen auch iure successionis nicht zukommen, iure locationis a nostra curie recognoscant, so dass sie einen iährlichen zins davon zahlen sollen. Sicut accepimus ‒ permissum. Const. Sic. 3,28 ohne adresse. Huillard 4,225 mit der umfassenderen adresse. Exc. Massil. nr. 116, W. 628, mit datirung, aber der zweifellos irrigen ind. 7. ‒ Dieser datirung entsprechend fehlt die constitution in den nur das gesetzbuch von Melfi bietenden texten der Const. Sic. Verbesserungen und Zusätze (1983):Zum Druck vgl. Girgensohn-Kamp, Urk. und Inquisitionen der Stauferzeit aus Tarent, in: QuF. 41 (1960), 161 Nr. 93.
Charter: RI V,1,1 n. 2087
Date: 1235 apr. 25
Abstract: Friedrich II. schreibt dem könig von Frankreich wie auf einer im vorigen sommer mit dem pabste gehabten zusammenkunft seine neue vermählung von diesem in anregung gebracht und ihm die schwester des königs von England zur gemahlin vorgeschlagen worden sei, versichert dass diese vermählung seiner langen freundschaft mit Frankreichs königen nicht zum nachtheil gereichen solle, und erbietet sich da er ietzt nach Deutschland geht mit dem könig an einem vorzuschlagenden orte zusammen zu kommen. Ne fama ‒ exultare. Champollion Lettres des rois de France 1,50. Huill. 4,539. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie 13. Jh. in London, Public Record Office, Liber rubeus Scaccarii f. 171. Hampe, in: Neues Archiv 22 (1897), 653. Deutsche Übers.: Heinisch S. 289.
Charter: RI V,1,1 n. 2091
Date: 1235 mai 31
Abstract: Friedrich II. schenkt die kirche zu Könitz mit den nachbarkirchen von Bern, Bümplitz, Mühleberg, Neueneck und Ueberstorf an den Deutschorden. Fontes rer. Bern. 2,146 extr. ‒ Ob nicht verwechslung mit der urk. gleichen inhaltes vom oct. d. i. aus Augsburg? Verbesserungen und Zusätze:Ann. Bern., M. G. 17,247 extr.
Charter: RI V,1,1 n. 2090
Date: 1235 mai 00
Abstract: Friedrich II. (in Stiria) bestätigt dem abt Conrad von Admont das eingerückte privileg Friedrichs I d. d. Mainz 1184. Z.: Eberh. erzb. v. Salzburg, die bisch. Eckb. v. Bamberg u. Cunr. v. Freising, die herz. Friedr. v. Oestreich, Bernh. v. Kärnthen u. M. v. Lothringen, Herm. deutschmeister, die gr. Herm. v. Orlamünd, Meinh. v. Görz, Heinr. v. Graifespach u. der v. Sulz, Heinr. marsch. v. Pappenheim. Pez Thes. 3c,681. Huill. 4,543. Wichner Gesch. von Admont 2,304. Steierm. Urkkb. 2,426. ‒ Der ausstellort ist Neumarkt nördlich von Friesach. Verbesserungen und Zusätze (1983):Regest: Mon. hist. duc. Carinthiae 4,226 Nr. 2107.
Charter: RI V,1,1 n. 2095
Date: 1235 iuni 17
Abstract: Friedrich II. gestattet auf bitte des bischofs Rüdeger von Passau den richtern desselben, verbrecher welche die todesstrafe verdient haben mit dem schwert oder beil enthaupten zu lassen. Mon. Boic. 31a,565. Huill. 4,550.
Charter: RI V,1,1 n. 2097
Date: 1235 iuni 22
Abstract: Friedrich II. empfiehlt allen prälaten herzogen markgrafen dienstmannen schultheissen vögten und überhaupt allen im reich die häuser brüder dienstleute und güter des Deutschordens, da er diesen als ein werk seiner vorfahren zu mehren wünscht, und dessen meister Hermann ihm sehr werth ist. Brandenb. Usurpationsgesch. 90. Huill. 4,551. Verbesserungen und Zusätze (1983):Geschrieben von Notar Procopius de Matera. Zinsmaier, Reichskanzlei 152 Anm. 75. Or. in Wien, Deutschordenszentralarchiv. Regest: Pettenegg Nr. 35 -- Nürnberger UB. 1,160 Nr. 271.
Charter: RI V,1,1 n. 2093
Date: 1235 iuni 00
Abstract: Friedrich II. bestätigt demselben die angegebenen vergünstigungen bezüglich der vogtei, welche herzog L(eopold) von Oesterreich dem kloster gewährte und dessen sohn herzog Friedrich erneuerte und bestätigte. Zeugen wie vorher, doch fehlt der letzte, während der graf von Orlamünde am ende der reihe steht. Urkkb. v. Kremsmünster 80. Urkkb. des L. ob d. Enns 3,28. Verbesserungen und Zusätze:Z.: (lies) Ramung v. Kamerstain. — Herzog Friedrich von Oesterreich heisst hier noch dilectus princeps noster. Verbesserungen und Zusätze (1983):Die kaiserliche Bestätigung bezieht sich nicht auf die Urk. Hz. Leopolds von Österreich von 1217 V 15, sondern auf ein heute verlorenes Stück wohl des gleichen Jahres. s. a. UB. der Babenberger 2,358 Nr. 511.
Charter: RI V,1,1 n. 2092
Date: 1235 iuni 00
Abstract: Friedrich II. bestätigt dem abt Heinrich von Kremsmünster sein als könig demselben gegebenes und hier eingerücktes privileg d. d. Passau 14 iuni 1217. Z.: S. bisch. v. Regensburg kais. hofcanzler, br. H. deutschordensmeister, die gr. Herm. v. Orlamünde, Heinr. v. Greifsbach u. der v. Sulz, Heinr. marsch. v. Pappenheim, Ramung v. Ramerstain, Heinr. v. Rosenstein, Eberh. v. Waltsee, Heinr. v. Rore, Cropho v. Vlugelingen. Abschriftlich ex or. mitgetheilt von Stülz. Urkkb. v. Kremsmünster 82. Urkkb. des L. ob d. Enns 3,30. Verbesserungen und Zusätze:Z.: (lies) Ramung v. Kamerstain. — Herzog Friedrich von Oesterreich heisst hier noch dilectus princeps noster. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kanzleimäßige Schrift. Zinsmaier, Reichskanzlei 150 Anm. 65. Or. in Kremsmünster, Stiftsarchiv.
Charter: RI V,1,1 n. 2096
Date: 1235 iuni 00
Abstract: Friedrich II. bestätigt dem abt E. von Ebrach sein als könig demselben ertheiltes und hier eingerücktes privileg d. d. Nürnberg 26 feb. 1213 das klostergut zu Schwabach betr. Z.: S. bisch. v. Regensburg kaiserl. hofcanzler, E. bisch. v. Bamberg, A. herz. v. Sachsen, M. herz. v. Lothringen, br. H. deutschordensmeister, H. gr. v. Orlamünd, A. gr. v. Herrenstein. Schütz Corpus 4,75 irrig zum 5 iuni. Mon. Boic. 31a,563. Huill. 4,552. Verbesserungen und Zusätze (1983):Regest: Nürnberger UB. 1,161 Nr. 272.
Charter: RI V,1,1 n. 2094
Date: 1235 iuni 00
Abstract: Friedrich II. nimmt auf seiner durchreise durch Baiern auf bitte der priorissin und des convents von Alt-Hohenau in salzburger dioces dieses kloster nebst dessen gütern in seinen besondern schutz. Hund Metrop. 2,80. Mon. Boic. 17,2. Huill. 4,549. Verbesserungen und Zusätze (1983):Geschrieben von kanzleifremder Hand. Zinsmaier, Reichsgesetze 114 Anm. 64. Or. in München, HStA., KS. 734. Beschreibung: Philippi 84.
Charter: RI V,1,1 n. 2098
Date: 1235 iuni 00
Abstract: Friedrich II. meldet (seinen getreuen in der Lombardei) wie er in der gegend von Udine von den fürsten empfangen sei; wie alle, denen das befohlen, und manche andere unter abschwörung des anderweitig geleisteten eides ihm und dem reiche treue geschworen; wie er weiter zu Regensburg, wo sich viele fürsten, edle und dienstmannen aus verschiedenen theilen Deutschlands und seinem herzogthum Schwaben bei ihm eingestellt, über den landfrieden verhandelt und günstige nachrichten über seine braut die schwester des königs von England erhalten habe; wie sein sohn von allen verlassen und unschlüssig sich anfangs auf der feste Trifels (Trevelli) einschliessen wollte, dann aber sich eines bessern besinnend boten an ihn nach Nürnberg sandte, um verzeihung ersuchend und allen seinen befehlen gehorsam versprechend; wie er dann mit den fürsten auf Marien himmelfahrt einen feierlichen hof nach Mainz angesagt habe, um über den frieden des ganzen reiches und über die nicht länger hinauszuschiebende bestrafung der verächter des reichs zu berathen, wesshalb er ihnen befiehlt, boten dorthin zu senden, welche von ihnen und den in ihrem gebiete wohnenden grafen, markgrafen und vasallen durch besiegelte briefe bevollmächtigt sein sollen, ihre bereitwilligkeit für die rechte des reichs in der Lombardei einstehen zu wollen zu erklären, damit die fürsten und der ganze hoftag dadurch angefeuert werden. Cum de felici ‒ presentia nunciorum. Aus den Ann. Plac. Gib.: Huillard 4,945. Huillard Chr. Placent. 153. M. Germ. 18,471. Verbesserungen und Zusätze (1983):Regest: Nürnberger UB. 1,160 Nr. 269.
Charter: RI V,1,1 n. 2099
Date: 1235 iuli 00
Abstract: Friedrich II. nimmt das cisterciensernonnenkloster Düssern bei Düsseldorf und dessen güter in seinen und des reichs schutz. Or. in Düsseldorf. Huill. 4,729. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kanzleimäßige Schrift. Zinsmaier, Reichskanzlei 150 Anm. 6. Or. in Düsseldorf. HStA., Kl. Düssern. Beschreibung: Philippi 84.
Charter: RI V,1,1 n. 2105
Date: 1235 aug. 23
Abstract: Friedrich II. bestätigt dem domcapitel zu Hildesheim auf bitte des bischofs Conrad von Hildesheim den rückkauf gewisser vogteien welche Hermann und Heinrich gebrüder von Woldenberg und andere von dessen kirche trugen. Harenberg Hist. Gand. 428. Huill. 4,758. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: UB. des Hochstifts Hildesheim 2,199 NR. 424.
Charter: RI V,1,1 n. 2106
Date: 1235 aug. 23
Abstract: Friedrich II. Conrad von Hohenlohe, graf der Romagna, bekundet dass er seine burg Leindal der kirche von Cöln aufgetragen habe und damit vom erzbischof Heinrich belehnt sei. Z.: Heinr. gr. v. Sain, Loth. gr. v. Hochstaden, Gerl. v. Büdingen, Hermann v. Müllenark, Alb. v. Drincht, Rosemann v. Kempenich, Gerl. u. Heinr. br. v. Isenburg, Gerh. vogt v. Cöln, Dietr. truchs., Goswin marschall, Alb. v. Hörde schenk, Winemar v. Asterlo. Hansselmann Landeshoheit 1,401. Isenburg. Geschlechtsreg. 2,45. Wirtemb. Urkkb. 3,363. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Hohenlohisches UB. 1,83 Nr. 140.
Charter: RI V,1,1 n. 2107
Date: 1235 aug. 24
Abstract: Friedrich II. schreibt dem pabste Gregor dass auf dem überaus zahlreich besuchten reichstage zu Mainz alle fürsten und grossen einstimmig erklärten, die dem reiche von den Lombarden angethanen unbilden rächen zu wollen, und durch zuruf und erhebung der hände nach deutscher sitte an eidesstatt sich verpflichteten, mitte des kommenden april sich zur heerfahrt einzufinden, die aus den Rheinlanden und niedern landen zu Basel, die aus den obern landen zu Augsburg, um mit zwei heeren in die Lombardei einzurücken; dass er gemäss seinen frühern versprechungen dem pabste auch ietzt noch die vermittlung überlasse, doch so, dass die angelegenheit bis kommenden weihnachten geordnet sein müsse, da sonst die Lombarden nach ihrer gewohnheit ihn nur hinhalten würden, um die heerfahrt zu hindern; widrigenfalls werde diese unternommen werden und dann eine gütliche ausgleichung kaum mehr statthaft sein; der vom pabste wegen dieser angelegenheit an ihn gesandte magister Petrus werde näheres berichten. Huillard Rouleaux de Cluny 95. Verbesserungen und Zusätze (1983):Zur Ü.: Battelli, Transunti di Lione 357 Nr. 2. Druck: MGH. Constit. II, 239 Nr. 195.
Charter: RI V,1,1 n. 2101
Date: 1235 aug. 00
Abstract: Friedrich II. (in curia generali) beurkundet auf klage des grafen Stefan von Burgund, dass der graf E. von Urach dessen tochter Clementia gefangen halte, und sie der burg Burgdorf und anderer güter, welche derselben Bertold herzog von Zähringen zum wittum bestellt hatte, beraubt habe, den vor ihm ergangenen rechtsspruch, dass besagte Clementia freigelassen und ihr die burg nebst zugehör restituirt werden solle. Z.: die erzbb. v. Mainz Cöln Trier u. Bisanz, die bisch. v. Bamberg Regensburg Basel Hildesheim Lüttich u. Kamerik, br. H. deutschordensmeister, die herz. v. Baiern Brabant und Kärnthen. Chifflet Lettre touchant Beatrix 97. Schöpflin Hist. Zar-Bad. 5,198. Soloth. Wochenbl. 1829 s. 630. Huill. 4,753. Zeerleder Urkb. v. Bern. 1,297. Fontes rer. Bern. 2,154. Fürstenberg. Urkb. 1,170. Verbesserungen und Zusätze:Vgl. nr. 3953. Herzogin Clementia von Zähringen, gemahlin des grafen Eberhard von Kirchberg, verkauft ihre morgengabe Burgdorf und Rheinfelden für 1500 mark dem grafen Egeno von Freiburg. Archivnotiz aus Innsbruck im Fürstenb. Urkb. 1,89 angeblich zu 1219. Aber Clementia wird, wie dort bemerkt ist, noch 1235 nicht als gattin Eberhards bezeichnet und dieser selbst ist erst seit 1239 nachweisbar. Stälin 2,411. Vgl. Heyck Gesch. d. Herz. v. Zähringen 485. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kanzleimäßige Schrift. Or. (durch Feuchtigkeit beschädigt) in Besançon, Archives dép., B 21.
Charter: RI V,1,1 n. 2108
Date: 1235 aug. 00
Abstract: Friedrich II. (in palatio nostro Hagenowe in generali curia) bestätigt einen vor ihm zwischen Gotfrid von Hohenloch graf von Romaniola einer- und Ludwig von Schipf andrerseits abgeschlossenen vergleich, wonach der letztere dem ersteren als ersatz für zugefügten schaden die burg Schipf nebst hundert pfund iährlicher einkünfte und allen seinen ritterbürtigen leuten mit dem vorbehalt eigenthümlich überlässt, solche bis nächsten martinstag und dann noch ein iahr lang um tausend mark silber wieder einlösen zu können. Z.: Eckb. bisch. v. Bamberg, Sifr. bisch. v. Regensburg kaiserl. hofcanzler, Heinr. landgr. v. Thüringen, B. herz. v. Kärnthen, der markgr. v. Baden, br. Herm. deutschordensmeister, Conr. burggr. v. Nürnberg, Alb. v. Rotenvels, Wolfrad v. Crutheim, Engelhard v. Osterna, Conr. schenk v. Winterstetten, Conr. schenk v. Clingenburg, Friedr. v. Kesselburg, C. v. Smidelvelt, Gotfr. v. Solzburg, Herm. de Lapide, Otnand v. Eschenowe, Hugo v. Sulz, Marquard v. Sneite, Gotfr. ritter v. Hohenlo. Hansselmann Landesh. 1,399. Ludewig Rel. 2,218. Oetter Wappenbel. 2,101. Huill. 4,762. Verbesserungen und Zusätze (1983):Mit BF. 2109 fast gleichlautend, geschrieben von fremder Hand. Zinsmaier, Reichsgesetze 114 Anm. 64. Or. in Neuenstein, Hohenlohe-Zentralarchiv. Druck: Hohenlohisches UB. 1, 83 Nr. 141.
Charter: RI V,1,1 n. 2103
Date: 1235 aug. 00
Abstract: Friedrich II. nimmt das cisterciensernonnenkloster Levern (nordwestlich von Minden) in seinen schutz und bestätigt dessen genannte besitzungen. Winkelmann Acta 786 ex or. Verbesserungen und Zusätze:Wilmans Kaiserurk. 2,382 ex or. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kanzleimäßige Schrift. Or. in Münster, StA. Beschreibung: Philippi 84. Druck: Westfälisches UB. 6,78 Nr. 285.
Charter: RI V,1,1 n. 2102
Date: 1235 aug. 00
Abstract: Friedrich II. bestätigt dem abt Walter von St. Gislen (in Hennegau) das eingerückte privileg Heinrichs VI d. d. Neapel 17 iuni 1191. Mit goldbulle. Z.: die erzbb. v. Mainz Cöln Trier u. Bisanz, die bisch. v. Bamberg Constanz Hildesheim Lüttich u. Kamerik, br. H. deutschordensmeister, die herzoge v, Baiern Kärnthen Brabant u. Lothringen, der landgr. v. Thüringen, der markgr. v. Baden, die gr. v. Sain Bar u. Cleve. Ego Sifridus etc. Ex. or. in Brüssel dem aber 1839 die goldbulle schon abgerissen war. Reiffenberg Mon. de Namur 8,429. Huill. 4,749. Verbesserungen und Zusätze (1983):Or. in Mons, Archives de l'état, 1940 verbrannt. Inseriertes D. Baaken 162.
Charter: RI V,1,1 n. 2109
Date: 1235 aug. 00
Abstract: Friedrich II. (‒) bestätigt einen ganz ähnlichen vergleich zwischen Gotfrid von Hohenloch graf von Romaniola und Walter schenk von Limburg, wonach der letztere dem ersteren als ersatz für zugefügten schaden die burg Schenkenberg nebst hundert pfund iährlicher einkünfte mit dem vorbehalt eigenthümlich überlässt, solche bis martini über ein iahr um tausend mark silber wieder einlösen zu können. Mit zeugen wie vorher. Hansselmann Landeshob. 1,398. Ludewig Rel. 2,216. Huill. 4,760. Verbesserungen und Zusätze (1983):Fast gleichlautend mit BF. 2108. Kanzleimäßige Schrift. Zinsmaier, Reichskanzlei 150 Anm. 64. Or. in Neuenstein, Hohenlohe-Zentralarchiv. Druck: Hohenlohisches UB. 1, 85 Nr. 142.
Charter: RI V,1,1 n. 2100
Date: 1235 aug. 00
Abstract: Friedrich II. (in sollempni curia) verkündet in der überzeugung, dass er an seiner erhabenen stelle die regierung, sich zum ruhm und seinen unterthanen zum heil, auf friede und recht (pax et iustitia) zu stützen habe, obwohl die Deutschen in ihren privatverhältnissen nach altem herkommen und ungeschriebenen rechten lehen, mit rath der fürsten edeln und reichsgetreuen verschiedene nöthig befundene gesetze, welche die gesammtverfassung und den reichsfrieden (generalem statum et tranquillitatem imperii) betreffen, und zwar nach folgenden capiteln: Beobachtung geistlicher urtheilssprüche, kastvögte, treugen, gerichte, verbot der selbsthülfe, zolle, münzen, geleit, pfalbürger, pfändung, söhne die sich an den vätern vergehen und deren helfer, ächtungen, geächtete, kauf geraubten guts, hofrichter. Das ist nun das grosse reichsgesetz, welches die folgezeit lang nur zu wiederholen wusste. Es ist uns in verschiedener form erhalten: 1) Lateinisches original: Dreyer Nebenstunden 435 nach der dortmunder hs. aber nur stückweise und schlecht. Schunk Beitr. zur mainzer Gesch. 1,354 nach der frankfurter gleichzeitigen und allein vollständigen hs. Höfer Zeitschr. 2,190 nach der dortmunder hs. mit den varianten von Schunks abdruck. Mon. Germ. 4,313 mit benutzung aller hs. Danach Huillard 4,740. Fontes rer. Bern. 2,147. 2) Deutsche übersetzungen: Höfer Zeitschrift 2,204 nach der dortmunder hs. mit dem unrichtigen iahr 1236. Senckenberg Neue Samml. der Reichsabschiede 1,19. Mon. Germ. 4,571 nach hss. in München und Basel nebst wiedergabe des Senckenbergischen abdrucks. Zöpfl in den Heidelb. Jahrb. 1858 s. 655 nach einer niederdeutschen heidelberger hs. 3) Erneuerungen späterer könige in deutscher sprache von Rudolf d. d. Nürnberg 25 iuli 1281, Mainz 13 dec. 1281 und Wirzburg 24 märz 1287; von Adolf d.d. Cöln 2 oct. 1292; von Albrecht d. d. Nürnberg nov. 1298 (nicht 1303) siehe in deren regesten. [Ein genaues verzeichniss der hss. und drucke gibt Boehlau Nove constitutiones domini Alberti d. i. der landfriede v. i. 1235 (Weimar 1858), wo der lateinische text von 1235, dann der von Nicolaus Wurm verarbeitete deutsche text, und der text von 1298 zusammengestellt und auszüge aus der glosse des Wurm zugefügt sind.] ‒ Vgl. auch noch Gatterer De epocha etc. in den Comment. Gott. auf 1780 wo s. 24 sechs verschiedene verdeutschungen neben einander gestellt sind. ‒ Auffallend ist dass alle deutsche übersetzungen, einer von dem lat. original abweichenden ordnung folgend, mit dem sohn beginnen der seinen vater bekriegt. ‒ Wegen der unrichtigen meinung dass diese satzung ursprünglich deutsch abgefasst worden vergl. Schönemann System der Dipl. 1,300, [und insbesondere Boehlau s. 9 ff., welcher zu dem ergebnisse gelangt, dass der friede lateinisch abgefasst, aber gleichzeitig und amtlich ins deutsche übersetzt sei.] Verbesserungen und Zusätze:[Goldast Const. 4,80.] Altmann u. Bernheim Ausgewählte Urk. 156. Lehmann Quellen 103 (deutscher text nach Senckenberg). Doeberl Mon. Germ. selecta 5,78. Verbesserungen und Zusätze (1983):Von einem kanzleifremden Stilisten unter Benützung von BF. 4305 für 4 Artikel (Steinacker, s.u.) verfaßt. Zinsmaier, Reichsgesetze 115 f. K. Zeumer, Der deutsche Urtext des Landfriedens von 1235, in: Neues Archiv 28 (1903), 435 ff. und Studien zu den Reichsgesetzen des 13. Jhs., in: ZfRG. Germ. Abt. Bd. 23 (1902), 6 ff. versucht den Nachweis zu erbringen, daß der deutsche Text des Mainzer Landfriedens die Grundlage für den lateinischen Text war, letzterer also nur eine Bearbeitung des deutschen Wortlauts darstelle. Abdruck des erschlossenen Textes in Neues Archiv 28, 443. H. v. Voltelini, Die deutsche Fassung des Mainzer Landfriedens von 1235, in: Zs. des Histor. Vereins für Steiermark 26 (1931), 73 ff. und ergänzend H. Steinacker, Der lateinische Entwurf zum Mainzer Landfrieden von 1235 und der Landfrieden König Heinrichs (VII.) von 1234, in: MIÖG. 46 (1932), 188 ff. widerlegen die Annahme Zeumers und weisen nach, daß der Entwurf, welcher der deutschen und lateinischen Fassung des Landfriedens zu Grunde lag, in lateinischer Sprache abgefaßt war. Vgl. auch W. Schulze, Lateinisch-deutsche Parallelurkunden des 13. Jahrhunderts (1975) 33 ff. Druck: MGH. Constit. II, 241 Nr. 196 (lateinisch) und 248 Nr. 196 a (deutsch) -- verbessert: Zeumer, Quellensammlung zur Gesch. der Deutschen Reichsverfassung (2. Aufl. 1913) 68 Nr. 58 A (deutsch) und 73 Nr. 58 B (lateinisch) -- Wilhelm, Corpus der altdeutschen Originalurkunden 5 Nr. 4/F und 9/4 Dor (lateinisch) und 12/4 P, 14/4 D, 15/W (deutsch). Regest Nr. 4. Regest: Quellenwerk I. 1, 172 Nr. 370. Zum Inhalt: H. Mitteis, Zum Reichslandfrieden von 1235, in: ZfRG. Germ. Abt. 62 (1942), 13 ff. und die bei BF. 1114 (Nachtrag) angegebene Lit. -- Csendes, Studien 115--123. Deutsche Übers.: Weinrich 462 Nr. 119.
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